Stadtverordnetenversammlung

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Stadtverordneter Benedikt Franz Leo Waldeck 1849
Porträt des Stadtverordneten Wilhelm Redicker († 1880)
Stadtverordneter Carl Ochs und Gattin 1888
Stadtverordnetenvorsteher Eduard Windthorst

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hamm war das kommunale Beratungsgremium, das bei der Neuorganisation der Kommunalverfassung in der preußischen Provinz Westfalen 1835 eingeführt wurde. Vorgänger war der Gemeinderat. Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung wurden in drei Abteilungen - gestaffelt nach Steueraufkommen - gewählt (Dreiklassenwahlrecht). Sie hatte zunächst 18 Mitglieder.[1] 1876 wurde die Zahl der Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung auf 24 Mitglieder erhöht. 1901 wurde bei der Auskreisung der Stadt Hamm aus dem Kreis Hamm die Zahl der Mitglieder des Stadtverordneten-Kollegiums auf 30 erhöht. Als Nachfolgemodell gilt seit 1946 der Stadtrat.


Gemeinderat / Stadtverordnetenversammlung (1835-1918)

Die Wahl erfolgte im November oder Dezember für das darauf folgende Jahr. Die Wahlperiode dauerte zunächst nur drei Jahre. Da jedes Jahr ein Drittel der Mitglieder neu gewählt wurde, fanden somit in jedem Jahr Wahlen statt. Bemerkenswert ist, dass schon für die 1840er Jahren zwei Stadtverordnete jüdischen Glaubens nachzugeweisen sind, nämlich Kaufmann Elias Marks und Kaufmann Seligmann Bacharach.
Als Stadtverordnetenvorsteher fungierten OLG-Rat Ludwig Regenherz (belegt 1840), Heinrich Heintzmann (belegt 1846, 1851), Franz Borberg (belegt 1855, 1866, 1867), Justizrat Wilhelm Rauschenbusch (1878-1881), Prof. Dr. Friedrich Reidt (1881-1885) und Justizrat Eduard Windthorst (1886-1914).

Anmerkungen

  1. In den unterm 7. Dezember 1856 durch die Bezirksregierung in Arnsberg genehmigten "Statuten für die Gemeinde Hamm" heißt es unter Paragraph 2: Die Stadtverordneten-Versammlung besteht aus achtzehn Mitgliedern, zitiert nach Westfälischer Anzeiger vom 10. Januar 1857; vgl. Schönbach 1991, S. 96.

Mitglieder des Gemeinderats / der Stadtverordnetenversammlung (1835-1918)

Grabmal des Stadtverordneten Elias Marks († 1854) auf dem Ostenfriedhof 2007
Grabmal des Stadtverordneten Albert Isenbeck († 1880) auf dem Ostenfriedhof 2006
Grabmal des Stadtverordneten Moritz Bacharach († 1903) auf dem Ostenfriedhof 2007

Waagrechte Striche vor oder nach Jahreszahlen geben an, dass der Beginn oder die Beendigung der Stadtverordnetentätigkeit bislang nicht ermittelt worden ist. Falls sich das Grabmal erhalten hat, ist dies mit OF für Ostenfriedhof vermerkt. Die Liste ist nicht vollständig!

Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung (bis 1933)

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Magistratsordnung beibehalten. Die Stadtverordnetenversammlung wurde jedoch nun durch freie, geheime und gleiche Wahl bestimmt. Als Stadtverordnetenvorsteher fungierten Redakteur Alois Gockel (belegt 1919, 1922, 1924/25, 1927) und Rektor Josef Weidekamp (belegt 1929, 1931).

Am 17. November 1929 wurden folgende Personen in die Stadtverordnetenversammlung gewählt:

  • Wilhelm Ellbracht (Zentrum)
  • Paul Commer (?) (Zentrum)
  • Johanna Schwering (Zentrum)
  • Dr. Eugen Schüler (Zentrum)
  • Julius Röper (Zentrum)
  • Josef Weidekamp (Zentrum)
  • Josef Kleinerüschkamp (Zentrum)
  • Karl Dolle (Zentrum)
  • August Wahl (Zentrum)
  • Steinhoff (Zentrum)
  • Clementine Röper (Zentrum)
  • Johann Westemeier (Zentrum)
  • Heinrich Backwinkel (Zentrum)
  • Fritz Wickel (Zentrum)
  • Heinrich Mehring (Zentrum)
  • Wüste (Zentrum)
  • Anton Labenz (Zentrum)
  • Josef Severin (Zentrum)
  • Peter Röttgen (SPD)
  • Carl Rehfeld (SPD)
  • Kurt Winkler (SPD)
  • Dreißig (SPD)
  • Max Wienhold (SPD)
  • Else Bröcker (SPD)
  • Otto Günther (KPD)
  • Bernhard August Fister (KPD)
  • Friedrich Pröpsting (Demokraten)
  • Walter Andre (Deutsche Volkspartei)
  • Heinrich Heitfeld (Deutsche Volkspartei)
  • Richard Franz (Deutsche Volkspartei)
  • Ernst (Deutschnational)
  • Franz Schütte (NSDAP)
  • Max Brüggemann (Wirtschaftspartei)
  • Konrad Pollmeier (Wirtschaftspartei)
  • Pröpsting (Wirtschaftspartei)
  • Adolf Bußmann (überparteiliche evangelische Liste)
  • Heinrich Schulze-Marmeling (überparteiliche evangelische Liste)
  • August Wickler (überparteiliche evangelische Liste)
  • Heinrich Hegemann (überparteiliche evangelische Liste)

Es war dies die letzte von der Nazidiktatur unbehelligte Kommunalvertretung für Hamm.

Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung (nach 1945)

  1. vgl. Taufeintrag Wilhelmine Antoinette Feige vom 29.04.1839 in 1839 (Geburtsregister)
  2. vgl. Taufeintrag Wilhelmine Antoinette Feige vom 29.04.1839 in 1839 (Geburtsregister)
  3. vgl. auch den Artikel Oststraße 22
  4. vgl. auch den Artikel Buchhandlung Carl Wickenkamp
  5. vgl. auch den Artikel Meilenstein