Wilhelm Rauschenbusch
Wilhelm Rauschenbusch (* 26. April 1818 in Altena; † 2. September 1881 in Bad Homburg) war Rechtsanwalt am Oberlandesgericht in Hamm und von 1878 bis 1881 Stadtverordnetenvorsteher.
Familie
Am 26. April 1818 wurde Wilhelm Rauschenbusch als Sohn des Pfarrers Ernst Rauschenbusch und seiner Ehefrau Karoline geb. Schniewindt in Altena geboren. Wilhelm Rauschenbusch heiratete im März 1845 Julie Wever (1819-1876), eine Tochter des Franz Wever († 1872), der seit 1822 Oberlandesgerichtsrat in Hamm war.
Leben
Nach dem Studium in Bonn und Berlin trat er 1839 seine Auskultatur beim Oberlandesgericht in Hamm an, wurde aber bereits im September an das Oberlandesgericht in Münster versetzt; im September 1840 erfolgte die Rückversetzung nach Hamm. 1844 wurde der damalige Assessor zum Justizkommissar beim Land- und Stadtgericht in Plettenberg und Notar ernannt. Beim Schwurgericht in Wesel setzte sich Rauschenbusch 1850 für 67 des Aufruhrs angeklagte Iserlohner Revolutionäre von 1849 ein, für die er einen Freispruch erwirkte. 1876 war er, mittlerweile zum Justizrat ernannt, Vorsitzender des Ehrenraths der Rechtsanwalte, 1879 wird er als Vorsitzender der Rechts-Anwaltskammer für den Ober-Landes-Gerichtsbezirk Hamm erwähnt. 1877 - für die II. Abteilung - erstmalig in die Stadtverordnetenversammlung gewählt war er von 1878 bis zu seinem Tode 1881 Stadtverordnetenvorsteher. Am 15. Januar 1877 hielt er in Münster eine Gedächtnisrede [1] auf Ferdinand Freiligrath (1810-1876). Das Grabmal der Eheleute Rauschenbusch auf dem Ostenfriedhof hat sich leider nicht erhalten.
Anmerkungen
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bauks: Die evangelischen Pfarrer in Westfalen von der Reformationszeit bis 1945, Bielefeld 1980, Nr. 4942 (Eltern).
- Heinrich Peter: Ein Mann des Volkes, ein Denker und Poet. Gedenkblatt für Justizrat Wilhelm Rauschenbusch, in: Heimat am Hellweg. Kalender 1955 für Hamm und den Landkreis Unna, S. 133-134.
- Die Rechtsanwaltschaft im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm. 1879-2004, hrsg. von der Rechtsanwaltskammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Hamm, Hamm 2004, S. 53.