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Stadtwerke Hamm GmbH

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Die Stadtwerke Hamm GmbH sind in Hamm Anbieter von Erdgas, Trinkwasser, Strom und Fernwärme sowie Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs, der städtischen Parkhäuser, des Hafens, der Bäder und von Telekommunikationsdiensten.

Geschichte

Zentrale nach Sanierung

Stadtwerke allgemein

Am 3. Februar 1858 nahm mit der Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung das erste moderne Versorgungsunternehmen der Stadt seine Arbeit auf. Es stellt den unmittelbaren Vorgänger der erst 1977 in ihrer heutigen Form gegründeten Stadtwerke dar, die auch heute noch für die Gasversorgung der Stadt Hamm zuständig sind. Am 29. Oktober 1858 konnte die Aktiengesellschaft das Gaswerk an der Gasstraße (heute Am Stadtbad) in Betrieb nehmen, das zunächst nur für die Versorgung der Straßenbeleuchtung verantwortlich war. Am 3. März 1887 übernahm die Stadt Hamm das Werk.

Die Ruhr-Wasserleitung nach Hamm wurde am 3. März 1887 fertiggestellt. Dadurch konnte das Wasserwerk in Wimbern/Ruhr in Betrieb genommen werden. In der Folge wurden die Gas- und Wasserversorgung zum „Städtischen Gas- und Wasserwerk“ zusammengelegt. Im Jahre 1936 übernahmen die Stadtwerke das Wasserwerk Warmen/Ruhr.

Am 19. Oktober 1898 konnte die erste Straßenbahnlinie in Betrieb genommen werden; ihre Eröffnung erfolgte einen Tag später, am 20. Oktober 1898. Gleichzeitig begann die Versorgung der Bürger mit Elektrizität. Zum 1. April 1907 erwarb Hamm Stromversorgung und Straßenbahn für 1.600.000 Reichsmark und betrieb beide von nun an auf eigene Rechnung. Im Juni 1909 wurde dann ein Stromliefervertrag mit der Zeche Radbod geschlossen. Im Jahre 1942 bezog man auch das Kraftwerk der Zeche Sachsen in die Stromversorgung mit ein. Am 1. Oktober 1968 übernahmen die Stadtwerke Hamm die Stromversorgung in Berge, Westtünnen und in Teilen von Wiescherhöfen von der VEW.

Im Jahre 1913 wurde das Stadtbad eröffnet (14. Oktober). Die Wirren des Zweiten Weltkrieges setzten auch dieser erfolgreichen Unternehmung ein bitteres Ende, jedoch konnte das Bad am 15. Oktober 1956 wiedereröffnet werden.

Seit dem 1. August 1914 ist der Stadthafen Hamm in Betrieb.

Stadtwerke-Haus (1968)

Von 1964 bis 1967 errichteten die Stadtwerke ihre neue Zentrale am Südring.

Die Fernwärmeversorgung Heessen GmbH nahm die Fernwärmeversorgung in Hamm-Heessen zum 27. November 1967 auf.

Im Rahmen der zweiten kommunalen Neugliederung Hamms im Jahre 1975 wurden die Stadtwerke Hamm und Heessen und das Gemeindeelektrizitätswerk Pelkum-Herringen zu den Stadtwerken Hamm zusammengeschlossen. Zum 1. Januar 1977 erfolgte die Umwandlung in die heutige „Stadtwerke Hamm GmbH“ mit Tochtergesellschaften. Ebenfalls 1977 wurde die Kokereiversorgung der Stadt Hamm auf Erdgas umgestellt. Zum 1. Januar 1978 übernahmen die Stadtwerke die Gasversorgung in Bockum-Hövel.

Am 28. Oktober 1983 wurde das 125-jährige Bestehen der Stadtwerke Hamm (Öffentlicher Personennahverkehr in Hamm) gefeiert.

Seit dem 1. April 1985 sind die Stadtwerke Eigner der Wasserversorgungsnetze in Hamm, die zuvor der Gelsenwasser AG gehörten. Am 1. April 1992 wurden die Blockheizkraftwerke in Hamm-Heessen und Hamm-Mitte in Betrieb genommen. Die Stadtwerke übernahmen am 1. Januar 1995 auch die Stromnetze von der VEW in Hamm. Die vier städtischen Hallen- und die sieben städtischen Freibäder wurden in die Fernwärmeversorgung Hamm GmbH eingebracht. Im Vorfeld der Eröffnung des Sport- und Gesundheitsbades Maximare am 14. November 2003 wurden viele dieser Bäder endgültig geschlossen. Zum 28. Dezember 2005 übernahm die Fernwärmeversorgung Hamm GmbH die Anteile an der Erlebnistherme Bad Hamm GmbH (bzw. am Maximare).

Mit der Gründung der Hamcom GmbH Telekommuniation am 28. November 1996 traten die Stadtwerke Hamm ins Telekommunikationszeitalter ein.

Im Mai 2005 beteiligten sich die Stadtwerke an der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG. Zum 17. August des gleichen Jahres wurden der Stadtwerkeverbund Hellweg-Lippe Netz GmbH & Co. KG (SHL) und der Stadtwerkeverbund Hellweg–Lippe Service GmbH (SHL Service) gegründet. Am 1. September 2005 erfolgte der erste Spatenstich für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop. Das Kraftwerk selbst ging am 26. Oktober 2007 in Betrieb.

Sanierung des Stadtwerke-Hauses (2014–2019)

Stadtwerke-Haus nach Sanierung

Von April 2014 bis Februar 2019 wurde das Stadtwerke-Haus am Südring saniert. Projektiert waren ursprünglich Kosten von ca. 10 Millionen Euro. Die Umbauten betrafen nahezu jeden Aspekt, vom Grundriss über die Innenausstattung bis zur Fassadengestaltung, weshalb das Gebäude praktisch vollständig entkernt wurde. Während der Arbeiten wurde die Kundenbetreuung in das nahegelegene Südring-Center verlegt und die übrigen Mitarbeiter auf den ehemaligen Betriebshof am Schildkamp versetzt.[1]

Der Umbau führte im Nachgang zu Rechtsstreitigkeiten der Stadtwerke mit der Baufirma, da zwischen 50 und 60 teils eklatanten Mängeln festgestellt wurden. Die Fertigstellung verzögerte sich dadurch und durch mangelndes Tempo bei den Arbeiten um drei Jahre, die Baukosten stiegen mindestens auf 13,5 Mio. Euro. Bereits zuvor hatte die Bauaufsicht mehrfach Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen festgestellt.[2]

Gasversorgung

Ehemaliges Gasometer am Langewanneweg

Als am 4. Juni 1805 erstmals ein mit Kohlengas betriebener Beleuchtungskörper Licht im Londoner James Park spendete, leitete das den Siegeszug der Gasbeleuchtung ein. Davon konnten insbesondere zwei Industriezweige profitieren: die Koksherstellung und die Gaserzeugung. Folglich wurden in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zahlreiche Gaswerke gebaut. Der Westfälische Anzeiger berichtete am 31. Januar 1857:

Die jetzt im ganzen doch ungenügende Beleuchtung unserer Stadt durch Öllaternen und die neuerdings in mehreren Städten in nächster Nähe entstandenen Gasbeleuchtungsanstalten haben auch bei vielen Bewohnern unserer Stadt den Wunsch angeregt, auch hier eine solche Anlage ins Leben treten zu sehen.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts führten der technische Fortschritt und die wirtschaftliche Entwicklung zu einem ungeahnten Boom. So gingen beispielsweise in den Jahren 1847 bis 1850 die über Hamm verlaufenden Eisenbahnlinien in Betrieb. Die Lippeschifffahrt verlieh dem neuen Eisenbahnknotenpunkt ebenfalls eine starke Anziehungskraft, so dass in Hamm eine starke Drahtindustrie angesiedelt werden konnte. Infolgedessen mussten und konnten auch die Beleuchtung der Produktionsstätten, in öffentlichen Einrichtungen, Privatshaushalten und an den öffentlichen Verkehrswegen ausgebaut und verbessert werden. Im Jahre 1857 lebten in Hamm bereits rund 10.000 Einwohner. Magistrat, Verwaltung und einflussreiche Bürger befassten sich intensiv mit dem drängenden Problem der Wasserversorgung und der öffentlichen Beleuchtung und gaben schließlich, wegen des knappen Haushaltsbudgets und aus Gründen der Zweckmäßigkeit, der Gasbeleuchtung den Vorzug. Die Errichtung einer rein städtischen Gasanstalt hätte der damalige Etat nicht zugelassen, hätten die Kosten doch etwa 50.000 Reichtstaler betragen. Diese Summe war fünfmal höher als der Gesamthaushalt des Jahres 1857. Die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung ging hingegen auf die Privatinitiative einiger Hammer Bürger zurück; die Stadt Hamm war lediglich als Kapitaleigner an der Aktiengesellschaft beteiligt. Sie hatte sich allerdings das Recht gesichert, spätestens nach fünfundzwanzigjähriger Laufzeit alle Aktien übernehmen zu dürfen.

Am 3. Februar 1858 wurde die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung gegründet. Man wählte zunächst eine provisorische Direktion, an deren Spitze Bürgermeister Wilhelm Jahn stand. Der Direktion gehörten außerdem verdienstvolle Bürger der Stadt Hamm an: Rechtsanwalt Heintzmann, Hofrat Moritz Friedrich Essellen, Kaufmann Seligmann Bacharach und Gymnasialoberlehrer Dr. Hermann Haedenkamp. Als Standort für die Gasanstalt diente das Grundstück, auf dem sich später das Stadtbad befand (Am Stadtbad). Am 29. Oktober 1858 wurde schließlich das Gaswerk in Betrieb genommen. Als in Hamm die ersten Gaslaternen leuchteten, wurde dieses Ereignis in der Stadt gebührend gefeiert. Bei Betriebseröffnung waren 95 Gaslaternen in den Straßen installiert. Weitere 700 Flammen brannten in Privathäusern und Anstalten. Das Unternehmen wurde ein Erfolg. Im ersten Jahr betrug die Dividende bereits 8 %. Bis 1861 stieg sie auf 9,5 %, bis 1864 sogar auf 16 %. Die Hammer Gas-Aktien hatten einen guten Ruf und waren sehr begehrt.

Am 6. Juni 1883 übernahm die Stadt Hamm dann die Gasanstalt, so dass die Aktiengesellschaft aufgelöst werden konnte. Im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm (Gesellschaftsregister Nr. 10) heißt es dazu:

Die Stadt Hamm hat von dem ihr nach § 2 der Statuten zustehenden Recht Gebrauch gemacht und die Gasanstalt am 3. Februar übernommen, so dass die Aktiengesellschaft aufgelöst ist.

Trotz der Löschung der Aktiengesellschaft im Grundbuch erhielten die Aktionäre für das bis zur Übernahme der Gasanstalt durch die Stadt laufende, nur sieben Monate umfassende Geschäftsjahr 1883/84, entsprechend dem Beschluss des Stadtverordneten vom 6. November 1883, 10 % Dividende und 10,5 % Superdividende, im Ganzen also 36,20 Reichsmark pro Aktie.

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Gas fast ausschließlich zu Beleuchtungszwecken verwendet. Mit dem einsetzenden zwanzigsten Jahrhundert hielt es aber zunehmend auch in Gewerbe und Industrie sowie in die privaten Haushalte Einzug. Die Abgabemengen stiegen stetig an. Waren es 1883 noch 800.000 m³ Leuchtgas (entspricht ca. vier Millionen Kilowattstunden), konnten im Jahre 1903 bereits 8,5 Millionen kWh und 1922 dann 23,5 Millionen kwH abgesetzt werden. Um die Kapazitätsausweitung bewältigen zu können, wurden die Betriebsanlagen zwischen 1904 und 1909 zum Langewanneweg verlegt, wo ein größeres Gelände zur Verfügung stand. Schon 1904 konnte hier ein Gasbehälter errichtet werden, der zwar einen Kostenaufwand von 124.000 Mark bedeutete, dafür aber 18.000 m³ fasste. Das neue Gaswerk war auf eine Jahresleistung von vier Millionen m³ bei einer Tages-Höchstleistung von 20.000 m³ angelegt worden. Bei der damaligen Planung und legte man einen Gasverbrauch von 50 m³ pro Kopf und Jahr zugrunde. Das Gaswerk blieb bis 1918 in Betrieb, danach wurde die Eigenerzeugung aufgegeben.

Der Siegeszug des Bergbaus machte die Ressource Erdgas in großen Mengen verfügbar. Das insbesondere von der Zeche Radbod aus den Bohrlöchern geförderte Gas konnte ab 1920 das Stadtgas vollständig ersetzen. Zwischen 1916 und 1918 war ein Gussrohrleitung von 150 mm Durchmesser verlegt worden, mit deren Hilfe die Kokerei Radbod das Gaswerk am Langewanneweg versorgen konnte. Das von der Kokerei bezogene Gas wurde in dem 18.000 m³ fassenden Gasbehälter zwischengespeichert und über eine Druckregelanlage an die Verbraucher weitergegeben. Als der Gasabsatz weiter anstieg, musste in den Jahren 1953/54 ein größerer Gasbehälter (Gasometer), diesmal mit 50.000 m³ Fassungsvermögen, errichtet werden. Das Gebäude erreichte 36 Meter Höhe und 50 Meter Durchmesser.[3]

In 1959 rüstete die Installationsabteilung erstmals ein Entstörungsfahrzeug mit Funkverbindung aus, um den Soforteinsatz gewährleisten zu können. 1960 gab es in Hamm bereits über 20.000 Gaszähler. In diesem Jahr wurde auch erstmals eine elektrische Fernbedienung in Betrieb genommen, die die Druckwellengebung zum Zünden und Abschalten der Gaslaternen von der Zentrale des Gaswerkes aus steuerte. Um Störungen an Gasgeräten rasch beheben zu können, wurde ab Januar 1962 ein werkseigener Kundendienst eingerichtet. Bereits im ersten Jahr wurde er 621 mal in Anspruch genommen.

Das Gasrohrnetz hatte im Jahre 1969 eine Gesamtlänge von etwa 254 km. Die Gesamtjahresabgabe an Gas betrug in diesem Jahr fast 300 Millionen kWh. Der maximale Tagesbezug, der im Jahre 1969 noch bei 1,6 Millionen kWh gelegen hatte, stieg bis 1972 auf 2,2 Mio. kWh und dann noch einmal um fast 500.000 kWh auf 2,7 Mio. kWh im Jahre 1973. Vierunddreißig Reglerstationen waren nunmehr in Betrieb, davon 19 Stadtgas- und 15 Industrie-Regleranlagen. 1974 wurde von der Landeseichdirektion Köln die Betriebserlaubnis für eine Gaszählerprüfstelle erteilt; in einer solchen können Haushaltsgaszähler geprüft und nachbeglaubigt werden.

1977 wurde dann von Kokrereigas auf Erdgas umgestellt. Das Versorgungsgebiet der Stadtwerke Hamm GmbH, die zum 1. Januar als städtische Gesellschaft gegründet worden war, wurde in 20 Umstellbezirke eingeteilt. Die Gesamtkosten der Umstellung beliefen sich auf über zwölf Millionen DM, die jedoch durch den sich anschließenden Boom rasch wieder reingeholt werden konnten. Zum 1. Januar 1979 übernahmen die Stadtwerke Hamm das Gasrohrnetz in der ehemaligen Stadt Bockum-Hövel von der VEW. War dieser Stadtbezirk bislang noch mit Kokereigas versorgt worden, erfolgte nun im Jahre 1981 auch hier die Umstellung. Seither versorgen die Stadtwerke das gesamte Stadtgebiet von Hamm mit Gas. Seitdem hat sich Erdgas als Heizenergie am Markt erfolgreich gegenüber anderen Brennstoffen behauptet. In Hamm hat es heute bereits einen Anteil von 65 % am Heizenergieaufkommen. Bei Neubauten entscheiden sich 99 von 100 Bauherren für Erdgas. Dies ist auch dadurch bedingt, dass die Erdgasversorgung sicher ist, da sei auf langfristigen Bezugsverträgen beruht. Hauptlieferländer sind Russland (30 %), Norwegen (28 %) und die Niederlande (17 %). Ca. 18 % werden im Inland gefördert.

Die Stadtwerke Hamm bieten eine Reihe von Serviceleistungen rund um das Erdgas an. Diese umfassen Energiesparberatung, das Förderprogramm Erdgas-Check, den Wärmeservice, den Abrechnungsservice und die Ausstellung von Energieausweisen. Die Stadtwerke Hamm versorgen heute weite Teile Hamms mit Erdgas. An die etwa 650 km langen Erdgasleitungen sind rund 24.500 Hausanschlüsse angebunden, wobei jährlich etwa dreihundert neue Erdgas-Hausanschlüsse zu verzeichnen sind. Pro Jahr transportieren die Stadtwerke gut 1,8 Milliarden Kilowattstunden Erdgas zu den Kunden in Haushalt, Gewerbe und Industrie.

Nachdem der Betrieb des Gasometers, das zuletzt nur zum Ausgleich von Spitzen genutzt wurde, nicht mehr sinnvoll war, da dessen Vorrat aufgrund des gestiegenen Absatzes nur für wenige Stunden ausgereicht hätte, wurde dieses 2010 abgerissen.[4] Damit wird Erdgas in Hamm nun nicht mehr zwischengespeichert, sondern direkt den Verbrauchern zugeleitet.

Ab 2020 errichtete das Unternehmen Open Grid Europe (OGE) nach Berichten des Westfälischen Anzeigers neue Ferngasleitungen in Hamm, da die Gasversorgung absehbar von L-Gas (für low calory, d. h. Niedrigenergiegas) aus Deutschland und den Niederlanden auf Hochenergiegas (H-Gas) aus Norwegen und Russland umgestellt wird. H-Gas, das mit ca. 22 Bar Druck eintrifft, soll dann von den Stadtwerken in den Übergabestationen auf 4 Bar reduziert werden und beim Endkunden mit 0,23 Bar Druck ankommen. Mit Stand 2021 existieren im Netz der Stadtwerke fünf Übergabestationen, 115 Regelstationen und 28205 Hausanschlüsse, die durch insgesamt 591 km Niederdruck- und 107 km Hochdruckleitungen verbunden werden.[5]

Verkehr

Straßenbahn (1958)
Busse (2008)

Am 19. Oktober 1898 wurde nach einer Probefahrt am 1. Oktober die erste meterspurige Straßenbahnlinie in Hamm durch die Elektrizitäts AG eröffnet. Die rund 5,25 Kilometer lange Strecke führte von Kronenburg durch die Stadtmitte nach Vorsterhausen. Der fahrplanmäßige Dienst wurde am folgenden Tag gestartet. Am 15. Mai 1901 wurde von der Stadtmitte aus eine weiterer 2,5 Kilometer langer Streckenabschnitt in den Süden der Stadt in Betrieb genommen. 1903 übernahm die Firma Siemens-Schuckert den Betrieb und übergab diesen 1907 der Stadt. Am 10. Oktober 1910 wurde die Strecke vom Westenschützenhof nach Wiescherhöfen mit rund 3,26 Kilometern Länge eröffnet. Am 16. September 1913 wurde ein vom übrigen Netz getrenntes Teilstück von der Nordstraße bis zur Heessener Straße in Betrieb genommen. Diese Strecke wurde am 4. August 1917 bis in die Norder Vorstadt verlängert. Da sie die Staatsbahn an der Heessener Straße nicht queren durfte, war sie bis zur Höherlegung der Eisenbahnstrecke 1921 zweigeteilt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Personenbeförderung aufgrund der Inflation zwischen 1923 und 1925 eingestellt. In den Jahren 1924 und 1925 beförderte die Bahn von der Zeche de Wendel in Pelkum Haldenmaterial zum heutigen Otto-Krafft-Platz, wo ein ehemaliges Überschwemmungsgebiet der 1913 verlegten Ahse aufgefüllt wurde.

1925 nahm man dann mit vier Linien die Personenbeförderung auf. 1926 wurde eine Verlängerung von Radbod nach Bockum in Betrieb genommen, im Juni 1928 erreichte die Straßenbahn Pelkum und im Mai 1931 wurde Herringen an das Netz angeschlossen.

Durch den Zweiten Weltkrieg erlitt die Bahn etliche Schäden, sodass der Betrieb am 29. November 1944 eingestellt werden musste. Die Linie 4 nach Bockum wurde am 2. Januar 1954 eingestellt, da nach der Sprengung der Lippebrücke gegen Kriegsende die Bahn keinen Anschluss mehr an übrige Netz hatte und zu einem Inselbetrieb geworden war. Zu einer geplanten Umstellung auf einen Omnibusbetrieb kam es nie.

Da nicht damit gerechnet wurde, dass die bis 1957 laufende Konzession verlängert werden würde, wurden in den Jahren nach 1950 so gut wie keine Investitionen vorgenommen. Nach und nach wurden die Vorortlinien eingestellt. Am 16. Februar 1961 beschloss die Stadt, die Konzession der Bahn nur noch für den Auslaufbetrieb zu verlängern. So wurde am 2. April 1961 die letzte Strecke stillgelegt. Seither sind die Stadtwerke ein reiner Omnibusbetrieb.

In den 1990er-Jahren wurde der Betrieb sukzessive auf Niederflurbusse umgestellt. Anfang der 2000er-Jahre wurden nahezu sämtliche Haltestellenschilder gegen grüne Schilder im Corporate Design der Stadtwerke ausgetauscht; in den 2010er-Jahren erhielten stark frequentierte Haltestellen außerdem ein Dynamisches Fahrgastinformationssystem, das die Verspätungen und nächsten Fahrten anzeigen kann, z. B. am Willy-Brandt-Platz, dem Westentor, dem Allee-Center und der Nordstraße. Seither wurden auch zahlreiche Haltestellen durch Einbau von Kasseler Sonderbord und Erhöhung der Zustiege barrierefrei gemacht. Die bislang blechernen Wartehäuschen werden seit Ende der 2010er-Jahre vereinzelt durch mit Dachbegrünung versehene Glashaltestellen hersetzt.

Die letzten größeren Anpassungen am Netz fanden 2021 mit der Umstellung von Halbmesserlinien (Fahrten vom Hauptbahnhof bis in einen einzelnen Stadtteil) auf Durchmesserlinien (von Stadtteil zu Stadtteil via Hauptbahnhof) und der Einführung der Ringbuslinie statt.

Im Fuhrpark der Stadtwerke befanden sich im Jahr 2022 insgesamt 61 Linienbusse,[6] vorwiegend moderne Solo- und Gelenkomnibusse der polnischen Firma Solaris und von MAN. Vereinzelt kommen noch ältere, aber ebenfalls barrierefreie Wagen von MAN zum Einsatz. Am 12. Juli 2022 nahmen die Stadtwerke Hamm einen Förderbescheid des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Anschaffung von 30 Wasserstoffbussen in Höhe von 10,6 Millionen Euro entgegen. Mit dem Geld sollen zehn Solo- und 20 Gelenkbusse angeschafft werden.[6]

→ vgl. auch Nahverkehr in Hamm

Parkhäuser

Zwischen 2012 und 2013 wurden die städtischen Parkhäuser unter dem Willy-Brandt-Platz/Heinrich-von-Kleist-Forum (ehemals Horten-Tiefgarage), an der Brüderstraße und am Westausgang des Hauptbahnhofs in die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke überführt. Die Stadt baute so ein Defizit von jährlich ca. 80.000 € ab.[7]

Die Gebühren liegen einheitlich bei

  • 30 Minuten: 0 €
  • 1. Stunde: 1 €
  • jede weitere halbe Stunde: 0,50 €
  • Tageskarte: 5 €
  • Dauerparker: 40 € monatlich (Studenten der SRH 20 € am Kleist-Forum)

→ vgl. Parkhäuser auf stadtwerke-hamm.de

Beteiligungen

Die Stadtwerke Hamm sind eine hundertprozentige Tochter der Stadt Hamm und haben selbst fünf Tochter-Gesellschaften:

  • Energie- und Wasserversorgung Hamm GmbH (Beteiligung 100 %), diese wiederum ist zu 56 % beteiligt an der S/HL Netz, Stadtwerkeverbund Hellweg Lippe Netz GmbH & Co. KG
  • Fernwärmeversorgung Hamm GmbH (Beteiligung: 99 %), diese wiederum ist zu 100 % beteiligt an der Maximare Erlebnistherme Bad Hamm GmbH
  • Verkehrsbetrieb Hamm GmbH (Beteiligung: 100 %)
  • Hafen Hamm GmbH
  • Hamcom GmbH Telekommunikation, diese wiederum ist zu 44,8 % beteiligt an der HeliNet Telekommunikation GmbH & Co. KG.

Die Stadtwerke sind außerdem an folgenden Unternehmen beteiligt:

  • ehw Energiehandelsgesellschaft West mbH (14,97 %)
  • ehw-Kraftwerksbeteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (22,22 %)
  • Stadtwerke Energie Verbund SEV GmbH (15,0 %)
  • Trianel GmbH (1,21 %)
  • Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (3,4 %)
  • Trianel Gasspeichergesellschaft Epe mbH & Co. KG (2,0 %)
  • Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG (3,69 %)
  • Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG GEKKO (1,63 %
  • Green GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (3,1 %)
  • HammGas GmbH & Co. KG (30 %)
  • Radio Lippewelle Hamm / Radio Hamm Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (25 %)
  • Stadtmarketinggesellschaft Hamm mbH (6 %)

Sonstiges

  • Im Jahr 2008 nahm die Belegschaft der Stadtwerke Hamm gemeinsam mit dem Maximare an der RTL-Serie Die singende Firma teil. Dort konnte man sich in der Vorrunde gegen das Backwerk Essen durchsetzen und wurde schließlich im Finale am Ende vierter.

Fotos

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Presseberichte

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Literatur

Einzelnachweise

Weblinks