Gymnasium Hammonense

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Gymnasium Hammonense
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Anzahl Schüler ca. 550
Anzahl Lehrerinnen 26
Anzahl Lehrer 20
Anzahl Referendare 6
Züge 3 bis 4
Fremdsprachen Englisch, Französisch, Latein, Italienisch
Übermittagsbetreuung offener Ganztag
Homepage http://www.gymnasium-hammonense.de/
Förderverein seit 1950 aktiv
Baujahr 1956, in 1972 erweitert
Stand der Daten 13.08.2021

Das Gymnasium Hammonense ist das älteste Gymnasium in Hamm und hat seine Wurzeln im Akademischen Gymnasium zu Hamm. Schulleiter ist seit 2017 Jörg Asshoff[1]

Geschichte

 
Otia parerga des Professors Wilhelm Neuhaus, 1725 bei Anton Jakob Utz in Hamm erschienen, Titelblatt
 
Verordnung für die Protestantische Gymnasien und Lateinische Schulen im Herzogthum Cleve und der Grafschaft Mark, 1782 bei Perrenon in Hamm erschienen, Titelblatt

Das Akademische Gymnasium nahm am 28. Mai 1657 seinen Lehrbetrieb auf, nachdem Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1655 die Gründung einer weiteren reformierten Hochschule in seinen westlichen Territorien erlaubt hatte.

In den drei Fakultäten Theologie, Jurisprudenz und Philosophie gab es jeweils eine Professur. Eine medizinische Fakultät fehlte.

Aufgrund des gemeinsamen reformierten Bekenntnisses sind im 17. Jahrhundert enge Beziehungen zu den Universitäten in den Niederlanden festzustellen, aber auch mit der Universität in Duisburg (gegr. 1655) und der Hohen Schule zu Burgsteinfurt stand das Akademische Gymnasium in Hamm in regem Austausch. Während im 17. und frühen 18. Jahrhundert zahlreiche Studenten, vor allem aus den Städten der Grafschaft Mark (z. B. Altena, Hagen, Hattingen, Kamen, Lüdenscheid, Lünen, Neuenrade, Plettenberg, Soest, Unna), nachweisbar sind, verengt sich das Einzugsgebiet im Verlauf des 18. Jahrhunderts deutlich.[2] Ein Tiefpunkt der Entwicklung zeichnet sich um die Mitte des Jahrhunderts ab. 1755 waren sechs, 1766 gar kein Student und 1771 nur acht Studenten immatrikuliert.

Im Jahre 1781 wurde das Akademische Gymnasium mit der Hammer Lateinschule zusammengelegt. So entstand ein humanistisches Gymnasium, geprägt von den Vorstellungen des preußischen Ministers Karl Abraham von Zedlitz († 1793). Dieses Reformgymnasium war sowohl der Wissenschaftspropädeutik als auch einer gründlichen Allgemeinbildung verpflichtet, wie auch aus dem Schulprogramm von 1782 hervorgeht:

Das Institut selbst soll diesen doppelten Nutzen haben, daß 1stens die für gelehrte Stände bestimmte junge Leute, zur Besuchung einer Universität, recht geschickt gemacht, und 2tens denjeningen, welche sich keiner besondern Facultäts-Wissenschaft widmen, ein für jede Lebensart hinlänglicher Unterrricht gegeben werde.

1782 wurde daher die neue Schulordnung des Gymnasium Hammonense an allen protestantischen Schulen in Kleve-Mark eingeführt.[3] Bestehen blieb hingegen die akademische Buchdruckerei. Einen Schwerpunkt bildete nun der Druck amtlicher Verlautbarungen für die in Hamm befindliche Märkische Kriegs- und Domänenkammer.

Das Anwachsen der Stadt Hamm im Zuge der Industrialisierung führte zu einer Verdopplung der Schülerzahl in nur 40 Jahren (1835: 95 Schüler; 1875: 178 Schüler). Ein aufgrund dieser deutlich gestiegenen Schülerzahl notwendig gewordener Neubau konnte 1880 an der Brüderstraße eingeweiht werden. Dieses Gebäude wurde jedoch 1944 durch Bombentreffer zerstört, denen auch die historische Schulbibliothek zum Opfer fiel. Seit 1956 hat das Gymnasium Hammonense seinen Standort an der Adenauerallee. Die Aula des Gymnasium Hammonense steht seit 1991 unter Denkmalschutz.

Fotos

Professoren am Akademischen Gymnasium in Hamm

Professoren der Theologie

 
Portrait von Albert Schumacher (ca. 1719)

Professoren der Rechte

 
Portrait von Heinrich Theodor Pagenstecher († 1752)

Professoren der Philosophie

 
Portrait von Johann Philipp Lorenz Withof († 1789)

Direktoren des Gymnasiums Hamm

Ehemalige Schüler

17. Jahrhundert

  • Heinrich Rumpaeus (immatrikuliert vor 1664 August 13: lutherischer Pfarrer in Unna)
  • Hermann Herbert Altfeldt (immatrikuliert vor 1667 Dezember 20: Bürgermeister in Hamm?)
  • Bernhard Henrich Reinold (immatrikuliert vor 1695: Rektor an der Universität Frankfurt/Oder [1718])

18. Jahrhundert

 
Hämmische Kirchweyhe 1746, verfasst von Johann Gottfried Peill, gedruckt bei A. J. Utz (Titel)

19. Jahrhundert

 
Gymnasium Hammonense, Jahresbericht 1896/97

20. Jahrhundert

  • Johannes Ax, Sohn des Volksschulrektors Franz Ax (Abitur 28.02.1902, Dr.phil, Gymnasiallehrer in Jülich und Düsseldorf)
  • Paul Ax, Sohn des Volksschulrektors Franz Ax (Abitur 28.02.1902, Oberstudiendirektor und Leiter der Gymnsien in Heiligenstadt - ab 1929 - und Siegburg - ab 1942)
  • Karl Haedenkamp (Abitur 1909: Mediziner und Politiker)
  • Wilhelm Hüster (Abitur Ostern 1914: Jurist, Stadtdirektor in Hamm)
  • Friedrich Johannes Wienstein (Abitur Ostern 1914: Publizist und Heimatforscher)
  • Christian Gnilka (Abitur 1956: Universitätsprofessor, Altphilologe)
  • Eugen Drewermann (Abitur 1960: Theologe, Kirchenkritiker)
  • Laurenz Meyer (Abitur 1968: Mitglied des Deutschen Bundestages)
  • Meinolf Vielberg (Abitur 1978: Universitätsprofessor, Altphilologe)

Kontaktdaten

Adenauerallee 2
59065 Hamm
Telefon: (02381) 871810
Telefax: (02381) 8718115

Einzelnachweise

Literatur

  • Theodor Berndt: Aeltere Geschichte des Königlichen Gymnasiums in Hamm. 1781–1836, Hamm 1909.
  • [Festschrift] Zur Feier des zweihundertjährigen Jubiläums des Königlichen Gymnasiums zu Hamm, Hamm 1857.
  • Festschrift zur Feier des 250jährigen Bestehens des Königlichen Gymnasiums zu Hamm i.W., Hamm 1907.
  • Festschrift zur 300-Jahr-Feier des Staatlichen Gymnasiums in Hamm. 1657–1957, Hamm 1957.
  • Manfred Komorowski: Die Schriften des Akademischen Gymnasiums Hamm/Westfalen (1657–1781): Eine vorläufige Bilanz, in: Gutenberg-Jahrbuch 1992, S. 275–297.
  • Festschrift zur 325-Jahr-Feier des Gymnasium Hammonense. 1657–1982, hrsg. vom Verein der Freunde des Gymnasium Hammonense, Hamm 1982.
  • Festschrift zur 350-Jahr-Feier des Gymnasium Hammonense. 1657-2007, hrsg. vom Gymnasium Hammonense, Hamm 2007 (ISBN 978-3-00-021512-4).
  • Professoren, Studenten, Bücher. Hamm im 17. und 18. Jahrhundert, hrsg. im Auftrag der Stadt Hamm von Volker Pirsich, Hamm 2009 (ISBN 978-3-9813092-0-1).

Haltestelle

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