Südstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Südstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]. In weiten Teilen der Region wird sie '''Meile''' genannt, womit man sich auf die gastronomische Szene zwischen [[Santa-Monica-Platz]] und [[Universa-Haus]] bezieht.
Die '''Südstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]. In weiten Teilen der Region wird sie '''Meile''' genannt, womit man sich auf die gastronomische Szene zwischen [[Santa-Monica-Platz]] und [[Universa-Haus]] bezieht. Sie verbindet [[Martin-Luther-Straße]] und [[Theodor-Heuss-Platz]].  


Die Südstraße verbindet [[Martin-Luther-Straße]] und [[Theodor-Heuss-Platz]]. Von ihr abzweigend sind der [[Ostenwall]], der [[Ostring]] und die [[Brückenstraße]]. Laut Polizei Hamm zählte die Südstraße [[2011]] zu den zehn gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Hamm.<ref>[[Westfälischer Anzeiger]] vom 20. August 2011</ref>
Von der Südstraße abzweigend sind der [[Ostenwall]], der [[Ostring]] und die [[Brückenstraße]].  
 
Laut Polizei Hamm zählte die Südstraße [[2011]] zu den zehn gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Hamm.<ref>[[Westfälischer Anzeiger]] vom 20. August 2011</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 13. März 2023, 13:53 Uhr

Die Südstraße ist eine Straße im Bezirk Mitte. In weiten Teilen der Region wird sie Meile genannt, womit man sich auf die gastronomische Szene zwischen Santa-Monica-Platz und Universa-Haus bezieht. Sie verbindet Martin-Luther-Straße und Theodor-Heuss-Platz.

Von der Südstraße abzweigend sind der Ostenwall, der Ostring und die Brückenstraße.

Laut Polizei Hamm zählte die Südstraße 2011 zu den zehn gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Hamm.[1]

Geschichte

Nach neuesten archäologischen Erkenntnissen – Andreas Schulte hat dazu Recherchen vor allem in Berlin, Bielefeld und Münster betrieben – lässt sich nachweisen, dass die Südstraße im Bereich der heutigen Meile im 18. Jahrhundert allerbeste Wohnlage war. Der für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbare Verkaufsdruck auf dem Hammer Immobilienmarkt – unter anderem veräußerten Adelsfamilien ihre Stadthäuser – konnte in der zweiten Jahrhunderthälfte durch den Erwerb von Hausbesitz seitens der Räte an der Kriegs- und Domänenkammer kompensiert werden. Schulte kann die Lage und Besitzer einzelner, wichtiger Häuser (Beamten-, Pastoren- und Professorenhäuser, Armenhäuser) beschreiben und den Standort des Stadtweinhauses an der heutigen Weststraße 4 nachweisen. Damit lassen sich Aussagen zur Bewohnerstruktur ganzer Straßenzüge und -viertel treffen, unter anderem auch der Hammer Meile.

Schulte hat eine Kartierung des Brandareals von 1741 fertiggestellt, jedoch steht die Kellerkartierung noch aus. Daraus soll dann ein Häuserbuch für die Zeit zwischen 1734 und 1886 entstehen, das auch diesen interessanten Bereich der Stadt näher beleuchten wird. Ein typisches Gebäude-Ensemble, das nach dem Stadtbrand vom 16. April 1741 entstand, war die Häuserzeile mit den Hausnummern 12–20, wobei Hausnummer 20 schon im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen einstöckigen, zweckmäßigen Nachkriegsbau wurde.

siehe auch: Häuserbuch Südstraße

Vor dem Ausbau der Weststraße, Oststraße und der Fläche rund um die Pauluskirche Ende der 1980er-Jahre führte die Südstraße bis zur Weststraße. Dort befanden sich lange Zeit vorwiegend Geschäfte des Einzelhandels und auch das Dienstleistungsgewerbe, beispielsweise die Eisenwarenhandlung Tobias Schnedlage (ab 1884), die chemische Reinigung und Textilpflege Paul Helmrich (ab 1896), der Bürohändler Artur Schilf (um 1950) oder der Musikhandel Musik-Hans (bis in die 2000er-Jahre).

Moderne

In der Moderne verlagerte sich die Geschäftstätigkeit auf der Südstraße stärker in Richtung einer gastronomischen Nutzung, was der Südstraße den Beinamen Meile einbrachte. Zu den bekanntesten Lokalitäten der Hammer Meile gehörten lange Zeit der Biergarten Jonathan (ab 1980), der Meilenstein, das Tüt-Ei oder das Senftöpfchen. Allerdings konnten sich nicht alle ursprünglich hier angesiedelten Gaststätten halten, sodass zwischenzeitlich eine Reihe von Leerständen zu verzeichnen war. Zahlreiche Lokalitäten wechselten in regelmäßigen Abständen Pächter und Namen, → vgl. Hausnummern.

Um das Jahr 2008 bekundete ein Investor Interesse, an der Stelle der Hausnummern 12 bis 20 ein neues Ärztehaus, das Medicum, zu errichten. Der Plan stieß auf Wohlwollen. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch Gewährung des Erbbaurechts durch das St. Marien-Hospital. Im Zuge der Errichtung des Medicum wurden das gesamte Gebäude Südstraße 12 („Meilenstein“), das seit 2003 unter Denkmalschutz steht, sowie die Fassen der Hausnummern 14 bis 18 erhalten. Das Haus Südstraße 20, in dem zuletzt Helmrich ansässig war, wurde abgebrochen. Im November und Dezember 2010 wurden dazu Einzelfundamente gegossen, auf denen wiederum Stahlstützen errichtet wurden. Die gesamte Stahlkonstruktion wog rund 15 Tonnen und diente zur Stabilisierung der Hausfassaden der Häuser Südstraße 14, Südstraße 16 und Südstraße 18.[2] Im Zuge der Baumaßnahmen wurden alte Brunnen in den Hausstätten gefunden und unter Mitwirkung des Landesamts für Archäologie NRW dokumentiert. Das der Janßen Grundstücksgesellschaft mbH aus Bremen gehörende Gesundheitszentrum wurde schließlich am 21. September 2012 eingeweiht.

Bereits einige Jahrzehnte zuvor hatte die Südstraße durch den Bau des Universa-Hauses ihren Stellenwert als Gesundheitsstandort gesteigert. Auch Hausnummer 38 ist seit langem ein Ärztehaus mitsamt Apotheke.

Ab dem 8. September 2021 wurde die Südstraße vom Ostenwall bis Marktplatz mit Ausnahme der Kreuzung mit der Königstraße komplett für den Autoverkehr gesperrt. Ab dem 27. Februar 2023 wurde dieser Teil der Südstraße offiziell zur Fußgängerzone.[3] Nur noch der Lieferverkehr (7 bis 12 Uhr), Krankentransporte und Fahrräder dürfen die Südstraße befahren.

Vorschlag Kreisverkehr

Einen originellen Vorschlag machte die Linke im Februar 2023 zur Lösung der Verkehrsprobleme auf der Südstraße: „Meile“ und Ostenwall sollten durch einen Kreisverkehr verbunden werden, schlug Roland Koslowski, parteiloser Bezirksvertreter für die Linke, vor. Die Sperrung der Meile habe sich bewährt, die Verkehrssituation sei aber nicht optimal. Immer wieder komme es zu brenzligen Situationen, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Deshalb sei hier der Bau eines Kreisverkehres geboten. Darüber hinaus fordere die Linke eine Weiterentwicklung des gesperrten Teils der Südstraße. „Zur nachhaltigen Belebung braucht es eine Auflockerung der großflächig versiegelten Fläche“, so Koslowski. Begrünung mache den Stadtraum attraktiver und kommt dem Klima zugute.[4]

Mitte März 2023 wurde der Antrag von der Bezirksvertretung Hamm-Mitte abgelehnt.[5]

Alte Namen

Zuystrate (1511); Suedtstrasse (1710); Süd-Straße (1742); Süd-Straaße (1748); Südstraße (1751); Cöllnische Straße (1768); Coelner-Strasse (1802); Südstraße (1833, 1877, 1886)

Hausnummern

 1 Route66Diner & The Kitchen
 1 S-One Club
 1 ehemals Twenty Up
 1 ehemals The Kitchen
 1 ehemals Bullhouse
 1 ehemals Der Club Bertelsmann
 3 By Usta
 3 ehemals Lebensmittelpunkt
 3 ehemals Boutique Jolie
 4 unbebaut
 5 Der Haarschnitt
 5 ehemals Pauls Plattenladen
 5 ehemals Specht Moden
 6 unbebaut
 6 ehemals Artur Schilf Büromaschinen
 7 Hausstätte Südstraße 7
 7 (Eingang links) NewLook Haarstudio
 7 ehemals Versatel
 7 ehemals Salon Rump
 7 (Eingang rechts) Nalin’s Dinner
 7 ehemals Bei Antonio
 7 ehemals Salon Rump
 7 ehemals Schnellrestaurant Athen
 7 ehemals Tapasbar „La Escalera“
 7 ehemals Erciyes Pide/Pizza/Döner
 7 ehemals Deja Vu Shisha Cafe Hamm
 8 Haus Vorschulze / Baudenkmal Südstraße 8
 9–13 Hotel Stadt Hamm
 9–13 Harvey’s Bar & Restaurant
10 Pirates / Baudenkmal Südstraße 10
10a unbebaut
10a Imbiss Pieper (Imbisswagen, um 1980)
12 Baudenkmal Südstraße 12
12 Eis Oase
12 ehemals Meilenstein
12 ehemals Eisenwaren Tobias Schnedlage
14 Medicum (Südstraße 14)
15 Ulrikeee die Party-Kneipe
16 Medicum (Südstraße 16)
16 ehemals Musik-Hans
17 Halli Galli
17 ehemals Tüt-Ei
18 Fitness & Co. (Medicum)
18 ehemals Senftöpfchen
18 ehemals Schwarze Katz
19 (Eingang rechts) Podium
19 ehemals Unique
19 ehemals Crocodil
19 ehemals Windsor Club
19 ehemals Astoria
19 ehemals Star-Club
19 ehemals Musik Express
19 (Eingang links) 9zehn Café & Bar
19 ehemals Veganalina Café
19 ehemals Nina's Café Klatsch
19 ehemals Queens Pub
19 ehemals Tijuana
19 ehemals Cappuchino
19a Havanna
19a ehemals Manhattan
19a ehemals MYЯ Bar
20 Medicum (ehemals Südstraße 20/Helmrich)
22–24 ehemals First Reisebüro
22–24 ehemals Reisebüro Adler
21 Saloon Cheyenne
21 Pizzeria Pino
21 Bar Rio
21 ehemals Bäckerei Kreienfeld (bis in die 1980er)
23 #my shisha lounge
23 ehemals Harmonie
23 ehemals Kayra
23 ehemals St. Louis
23 ehemals Jonathan
24 Atelier für Fotografie Golz / Die Spielzeugkiste
24 ehemals Second Hand Gerlach
28 Jugendzentrum Südstraße (KUBUS)
28 Netzwerk Jugendkultur
29 Universa-Haus
29 Dr. Mechthild Reinecke Praxis für Kinder- und Jugendmedizin
29 ehemals Bären Apotheke
38 Phönix Ärztehaus
38 Phönix-Apotheke
38 ehemals Dr. med. Schüring Praxis für Allgemeinmedizin
42 ehemals Städtische Musikschule
43 Backshop Am Bärenbrunnen
43 Babylon Grill
43 ehemals eDampf-Shop
43 ehemals Lifestyle
44 Baudenkmal Südstraße 44
44 Kanzlei von Glahn
44 Buchhandlung und Leihbücherei Walter Krohn (um 1930)
45 abgerissen 2022[6]
45 ehemals Bäckerei Hake
45 ehemals DVD-Game-Shop An- und Verkauf
45 ehemals Zoo Bruse

Fotos

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Mehr Fotos auf der Fotoseite

Presseberichte

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Besonderheiten

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Einzelnachweise