Südstraße 4
Die Hausstätte Südstraße 4 ist heute Teil des Santa-Monica-Platzes. Der Neubau, der nach 1901 errichtet worden war, wurde 1971 abgerissen.
Geschichte der Hausstätte
Nach dem Stadtbrand von 1741 ließ 1742 Marcus Horn das Haus Südstraße 4 mit der alten Hausnummer Nro 381 auf seiner ( = I.) und der aufgekauften Nachbarbrandstätte (= II.) in der Südhofe neu errichten. 1770 ist Kaufmann Seligmann Horn im Hause Südstraße 4 ansässig, das 1804 Witwe Seligmann Horn geb. Prinz Leiffmann (1721–1811) mit ihren Söhnen Marcus, Leifman und Hertz Seligmann besaß. 1831 betrieben die Gebrüder Seligmann im Hause eine Colonial- u. Manufacturwaarenhandlung, ab 1839 ist Kaufmann Seligmann Bacharach, der 1839 und 1843 Stadtverordneter war, ab 1871 Banquier Moritz Bacharach († 1903) als Eigentümer nachgewiesen.
Eigentümer
I.
- oo Sibilla
II.
I./II.
- 1742/1751: Marcus Horn, Jude, Pfandleiher (→ I.)
- 1766[3]/1788: Seligmann Horn (1715-1788), Pfandleiher, Kaufmann
- oo Prinz Leif(f)man (1721-1811)
- 1788/1811: Wwe Seligmann Horn geb. Prinz Leiffmann mit 3 Söhnen: Marcus, Leifmann und Hertz
- 1816/1839: Gebrüder Kaufleute Markus Seligmann (1751-1840) und Leifman Seligmann (1756-1841[4])
- 1839[5]/1850: Seligmann Bacharach (1789-1850[6]), Kaufmann
- oo Bertha Leifmann (1802-1868) aus Dinslaken
- 1871[7]/1886: Moritz Bacharach (1833-1903[8]), Bankier
- oo 1863 Emilie Rothschild (1844-1932) aus Menden
Anmerkungen
- ↑ Lebensdaten konnten bislang nicht ermittelt werden, aber wohl identisch mit Marcus Horn, der 1715 8 Reichstaler Judenbefreiungsgelder an die Stadt Hamm zahlte.
- ↑ Eine eindeutige Identifizierung ist bislang nicht möglich (23.09.2024).
- ↑ Erbe der Eheleute Marcus Horn
- ↑ Das gemeinsame Grab befindet sich auf dem jüdischen Teil des Ostenfriedhofs; vgl. Elke Hilscher: Jüdischer Friedhof in Hamm, Hamm 1994, S. 46f. G 199.
- ↑ 1839 Kauf von den Gebrüdern Seligmann
- ↑ Das Grab befindet sich auf dem jüdischen Teil des Ostenfriedhofs; vgl. Elke Hilscher: Jüdischer Friedhof in Hamm, Hamm 1994, S. 44f. G 188.
- ↑ 1871 als Sohn des Seligmann Bacharach, Tod des Bruders Meyer Bacharach
- ↑ Das Grab befindet sich auf dem jüdischen Teil des Ostenfriedhofs; vgl. Elke Hilscher: Jüdischer Friedhof in Hamm, Hamm 1994, S. 48f. G 52.
Literatur
- Hilscher, Elke: Bürger Bacharach. In: Spuren zur „Reichskristallnacht“ in Hamm. Hamm 1988, S. 25–26.
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 381.