Südstraße 6
Das Haus Südstraße 6 – ehemals an der Ecke Südstraße/Königstraße gelegen – wurde 1971 abgebrochen. Die Hausstätte ist heute Teil des Santa-Monica-Platzes.
Geschichte der Hausstätte
Das Haus Südstraße 6 befand sich auf der alten Hausstätte Nro 559 in der Südhofe. Nach dem Stadtbrand von 1741 ließ Apotheker und Kämmerer Henrich Westhoff († 1745) bereits 1742 das Haus neu errichten. Der Brunnen war 1742 beschädigt. 1751 gehörte es seiner Witwe. Henrich Westhoff, Pfarrersohn aus Asseln (heute Dortmund), hatte 1713 mit Anna Magdalena von der Marck die Tochter des Apothekers Gerhard von der Mark geheiratet (→ Nro 75). Von 1764 bis 1790 finden wir Bäcker und Brauer Johann Wilhelm Reinold als Besitzer vor, der es 1764 für 160 Stück Louis d´Or von den Vormündern der westhovischen Minorennen erstand. 1790 kaufte Schutzjude Marcus Hertz das Haus für 1400 Reichstaler mit Hilfe seines Bruders Anschel Hertz. 1820 erbte Kaufmann Elias Marks das Haus als einziger Sohn des Marcus Hertz. Bereits ab 1806 führte Kaufmann Elias Marks, der mit Henriette Hertz (1769-1823) verheiratet war, im Hause seines Vaters die Geschäfte. So wurden beispielsweise 1806 dessen Waren im Wert von 20269 Francs beschlagnahmt. Seit 1848 befand sich im Hause die Möbelschreinerei Wilhelm Landmann. Der Möbelfabrikant Hugo Landmann begegnet uns 1877, 1886 und 1902. Im Adressbuch von 1886 ist er mit der Annonce Fabrikation und Lager aller Arten Möbel und Polsterwaaren, gegründet 1848 vertreten. 1902 inserierte er als W. Landmann, Möbel-Fabrik. Teppich- und Dekorations-Geschäft (Südstrasse 6 / Königstrasse 51/53).
1950/51 war im Hause die Bürobedarfshandlung Artur Schilf ansässig.
Eigentümer
- 1734/1763: Henrich Westhoff († 1745)[1] aus Asseln[2], Apotheker, Ratsverwandter und Kämmerer
- 1. oo 1713 Anna Magdalena von der Marck († 1727), T des Apothekers Gerhard von der Marck (1656-1706) (→ Nro 75)
- 2. oo 1729 Clara Elsaben Rusche († 1763)
- 1763[3]/1764: S der † Wwe Cammerarii Westhof
- 1764/1790: Johann Wilhelm Reinold († nach 1790), Bäcker und Brauer
- oo Anna Maria Tappendick (1732-1790)
- 1790[4]/1820: Marcus Hertz (1741-1820), Schutzjude, Vorsteher der märkischen Judenschaft (1807)
- oo Rahel Jacob aus Kamen
- (M) 1803: Zur Heiden, Referendarius[5]
- 1820[6]/1850: Elias Marks (1765-1854) aus Kamen, Kaufmann
- oo Henriette (Jette) Hertz (1769-1823)
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- (M) 1950/1951: Artur Schilf, Büromaschinen - Bürobedarf
Anmerkungen
- ↑ Henrich Westhoff war Sohn des Gottfried Westhoff (ca. 1650-1704), luth. Pfarrer zu Asseln.
- ↑ 2024 ist Asseln Teil des Stadtbezirks Brackel, Stadt Dortmund.
- ↑ 1763 Verkaufsinserat durch Vormünder
- ↑ 1790 Kauf für 1400 Reichstaler
- ↑ Hermann Heinrich Albert Ludwig Zur Heyden (* ca. 1775 in Kleve), S des Geheimrats Clemens Henrich Zur Heyden (1726-1793) zu Hohenover. Hermann war 1785 Schüler der Quarta, 1786 Schüler der Tertia am Gymnasium Hammonense. 1794 studierte er Jura in Duisburg, wohin er aus Göttingen gewechselt hatte.
- ↑ 1820 Erbe seines Vaters Marcus Hertz, der 1766 nachweislich in Kamen lebte, so dass der Geburtsort Kamen dadurch erklärlich ist.
- ↑ 1850 Kauf für 5500 Taler.
Literatur
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 559.