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Haus Vorschulze

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Südstraße 8
Haus Vorschulze
Haus_Vorschulze.jpg

Westseite Haus Vorschulze (April 2006)

Bezirk Hamm-Mitte
Stadtteil Mitte
Adresse Südstraße 8
PLZ 59065
Typ barockes Bürgerhaus
Gebäudetyp öffentliches Gebäude
Existiert seit 1744
Denkmalliste Stadt Hamm No. 56 seit dem 11. März 1986
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Stand der Daten 15.08.2023

Das Haus Vorschulze an der Südstraße 8 (alt: Nro 558) wurde im Jahr 1744 durch den damaligen Bürgermeister Gottfried Balthasar Rademacher und seine Ehefrau Eva Catharina (geb. Retberg) als großbürgerliche Stadtresidenz erbaut. Es steht seit März 1986 unter Denkmalschutz.

Baubeschreibung

Das im allgemeinen Sprachgebrauch Haus Vorschulze genannte Gebäude ist ein zweigeschossiger und drei mal siebenachsiger Putzbau auf einem hohen Sockel, der im Jahre 1744 errichtet wurde. Zum Haupteingang auf der Südstraße führt ein zweiläufiger Treppenaufgang. Vier ionische Kolossalpilaster und hohe Rechtecksprossenfenster gliedern die Fassade des Gebäudes mit pfannengecktem Walmdach.

Geschichte

Nach dem Stadtbrand von 1741 wurde das Haus auf zwei alten Hausstätten als traufenständiges, zweigeschossiges Flurhaus[1] neu errichtet.[2] Die Hauptfassade zur Südstraße hin wird durch vier Pilaster gegliedert, deren Kapitelle in der Fensterzone des Obergeschosses liegen. Das schmiedeeiserne Treppengeländer aus dem Jahr 1744 ist mit den Initialen der Erbauer GBR (= Gottfried Balthasar Rademacher) und ECR (= Eva Catharina Retberg) versehen.[3]

Nach dem Tode der Erbauer ging das Haus auf die Tochter Marianne und deren Ehemann Oberstleutnant Ernst von Romberg über. Noch 1805 wohnte im Hause die Witwe von Romberg. 1828 erwarb Justizkommissar Friedrich August Overbeck († 1840) das Haus von deren Erben. 1843 kaufte Johann Heinrich Wilhelm Lent († 1868), Präsident des Oberlandesgerichts Hamm, das Gebäude von der Witwe Overbeck; anschließend nutzte es der Kornhändler Franz Klaphecke teilweise als Handelskontor und baute hinter dem Haus Lagerräume an. Die Tochter Antonia Klaphecke heiratete 1870 den Kornhändler Christian Heinrich Vorschulze, nach dem das Haus seinen heutigen Namen trägt. 1902 verfügte dieser über den Telefonanschluss Nr. 23 (Vorschulze, C.H., Getreidehändler, Südstr. 8). Es blieb dann bis 1976 im Besitz der Familie Vorschulze und wurde schließlich an die Stadt Hamm verkauft.

Das Haus wurde 1980/1981 grundlegend saniert und dem Originalzustand aus dem Erbauungsjahr weitgehend wieder angepasst. Das Haus Vorschulze wird als Verwaltungs- und Repräsentationsgebäude genutzt. Im Haus befindet sich auch eines der Trauzimmer der Stadt Hamm.

Baudenkmaleintrag

Die Denkmaleigenschaft erfasst sowohl die Fassade, das Dach, Vortreppe und Treppenhaus als auch die Grundkonzeption des Gebäudes.[4]

Fotos

Weitere – inzwischen historische – Aufnahmen finden sich u. a. in den Bildbänden Augenblicke einer Stadt (1989) (S. 18) und 1991 (S. 22).

Presseberichte

Literatur

  • Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 153–154.
  • Kirsten Bernhardt: Die Entwicklung des Wohnens. In: Die vergessene Geschichte - 775 Jahre Frauenleben in Hamm. Werkstattberichte, hrsg. von Antje Flüchter-Sheryari – Maria Perrefort, Hamm 2001, S. 74–83, hier: S. 78–80.
  • Gerhard Kaldewei: Stuniken und Vorschulze. Zwei Hammer Bürgerhäuser. Eine hausgeschichtliche Studie, Hamm 1982, S. 58–93.
  • Max Jucho: Alte Hammer Bauten. In: 700 Jahre Stadt Hamm, hrsg. vom Magistrat der Stadt Hamm, Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, S. 177-230, hier: S. 215-217.
  • N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 56, Stadt Hamm – 65/Untere Denkmalbehörde

Weblinks

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 40' 48.19" N, 7° 49' 8.95" O

Einzelnachweise

  1. Bernhardt 2001, S. 78
  2. Der Unnaer Stadtarchivar Willy Timm († 1999) vermutete, dass der märkische Baumeister Johann Michael Moser das Haus errichtet hat; vgl. Kaldewei 1982, S. 68f.
  3. Vgl. Jucho 1927, S. 215; Bernhardt 2001, S. 79
  4. Denkmalwertbegründung – zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 56