Südstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach neuesten archäologischen Erkenntnissen – Andreas Schulte hat dazu Recherchen vor allem in Berlin, Bielefeld und Münster betrieben – lässt sich nachweisen, dass die Südstraße im Bereich der heutigen Meile im 18. Jahrhundert allerbeste Wohnlage war. Der für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbare Verkaufsdruck auf dem Hammer Immobilienmarkt – unter anderem veräußerten Adelsfamilien ihre Stadthäuser – konnte in der zweiten Jahrhunderthälfte durch den Erwerb von Hausbesitz seitens der Räte an der [[Märkische Kriegs- und Domänenkammer|Kriegs- und Domänenkammer]] kompensiert werden. Schulte kann die Lage und Besitzer einzelner, wichtiger Häuser (Beamten-, Pastoren- und Professorenhäuser, Armenhäuser) beschreiben und den | Nach neuesten archäologischen Erkenntnissen – Andreas Schulte hat dazu Recherchen vor allem in Berlin, Bielefeld und Münster betrieben – lässt sich nachweisen, dass die Südstraße im Bereich der heutigen Meile im 18. Jahrhundert allerbeste Wohnlage war. Der für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbare Verkaufsdruck auf dem Hammer Immobilienmarkt – unter anderem veräußerten Adelsfamilien ihre Stadthäuser – konnte in der zweiten Jahrhunderthälfte durch den Erwerb von Hausbesitz seitens der Räte an der [[Märkische Kriegs- und Domänenkammer|Kriegs- und Domänenkammer]] kompensiert werden. Schulte kann die Lage und Besitzer einzelner, wichtiger Häuser (Beamten-, Pastoren- und Professorenhäuser, Armenhäuser) beschreiben und den Standort des [[Stadtweinhaus|Stadtweinhauses]] an der heutigen Weststraße 4 nachweisen. Damit lassen sich Aussagen zur Bewohnerstruktur ganzer Straßenzüge und -viertel treffen, unter anderem auch der Hammer Meile. | ||
Schulte hat eine Kartierung des Brandareals von [[1741]] fertiggestellt, jedoch steht die Kellerkartierung noch aus. Daraus soll dann ein Häuserbuch für die Zeit zwischen 1734 und 1886 entstehen, das auch diesen interessanten Bereich der Stadt näher beleuchten wird. Ein typisches Gebäude-Ensemble, das nach dem Stadtbrand von 1741 entstand, war die Häuserzeile mit den Hausnummern 12–20, wobei [[Südstraße 20|Hausnummer 20]] schon im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und durch einen einstöckigen, zweckmäßigen Nachkriegsbau wurde. | Schulte hat eine Kartierung des Brandareals von [[1741]] fertiggestellt, jedoch steht die Kellerkartierung noch aus. Daraus soll dann ein Häuserbuch für die Zeit zwischen 1734 und 1886 entstehen, das auch diesen interessanten Bereich der Stadt näher beleuchten wird. Ein typisches Gebäude-Ensemble, das nach dem Stadtbrand von 1741 entstand, war die Häuserzeile mit den Hausnummern 12–20, wobei [[Südstraße 20|Hausnummer 20]] schon im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und durch einen einstöckigen, zweckmäßigen Nachkriegsbau wurde. |
Version vom 8. Januar 2023, 17:47 Uhr
- Länge
- 400m
- Typ
- Wohn- und Geschäftsstraße
- Klasse
- Kreisstraße (K1, K3)
- Existiert seit
- 1511
- Namensherkunft
- führt Richtung Süden
- Alter Name
- siehe Kapitel Alte Namen
- Telefonzelle
- Ecke Nassauerstraße
Südstraße Ecke Königstraße Richtung Ostenwall
- Stand der Daten
- 08.01.2023
Die Südstraße ist eine Straße im Bezirk Mitte. In weiten Teilen der Region wird sie Meile genannt, womit man sich auf die gastronomische Szene zwischen Santa-Monica-Platz und Universa-Haus bezieht.
Die Südstraße verbindet Martin-Luther-Straße und Theodor-Heuss-Platz. Von ihr abzweigend sind der Ostenwall, der Ostring und die Brückenstraße. Laut Polizei Hamm zählte die Südstraße 2011 zu den zehn gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Hamm.[1]
Geschichte
Nach neuesten archäologischen Erkenntnissen – Andreas Schulte hat dazu Recherchen vor allem in Berlin, Bielefeld und Münster betrieben – lässt sich nachweisen, dass die Südstraße im Bereich der heutigen Meile im 18. Jahrhundert allerbeste Wohnlage war. Der für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbare Verkaufsdruck auf dem Hammer Immobilienmarkt – unter anderem veräußerten Adelsfamilien ihre Stadthäuser – konnte in der zweiten Jahrhunderthälfte durch den Erwerb von Hausbesitz seitens der Räte an der Kriegs- und Domänenkammer kompensiert werden. Schulte kann die Lage und Besitzer einzelner, wichtiger Häuser (Beamten-, Pastoren- und Professorenhäuser, Armenhäuser) beschreiben und den Standort des Stadtweinhauses an der heutigen Weststraße 4 nachweisen. Damit lassen sich Aussagen zur Bewohnerstruktur ganzer Straßenzüge und -viertel treffen, unter anderem auch der Hammer Meile.
Schulte hat eine Kartierung des Brandareals von 1741 fertiggestellt, jedoch steht die Kellerkartierung noch aus. Daraus soll dann ein Häuserbuch für die Zeit zwischen 1734 und 1886 entstehen, das auch diesen interessanten Bereich der Stadt näher beleuchten wird. Ein typisches Gebäude-Ensemble, das nach dem Stadtbrand von 1741 entstand, war die Häuserzeile mit den Hausnummern 12–20, wobei Hausnummer 20 schon im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen einstöckigen, zweckmäßigen Nachkriegsbau wurde.
Vor dem Ausbau der Weststraße, Oststraße und der Fläche rund um die Pauluskirche Ende der 1980er-Jahre führte die Südstraße bis zur Weststraße. Dort befanden lange Zeit zahlreiche Geschäfte des spezialisierten Einzelhandels und sonstige Gewerbe, beispielsweise die Eisenwarenhandlung Tobias Schnedlage (ab 1884), die chemische Reinigung und Textilpflege Paul Helmrich (ab 1896), der Bürohändler Artur Schilf (um 1950) oder der Musikhandel Musik-Hans (bis in die 2000er-Jahre).
Anzeige Eisenwaren Tobias Schnedlage (um 1920)
Anzeige Reinigung Helmrich, 1950
In der Moderne verlagerte sich die Geschäftstätigkeit auf der Südstraße stärker in Richtung einer gastronomischen Nutzung, was der Südstraße den Beinamen Meile einbrachte. Zu den bekanntesten Lokalitäten der Hammer Meile gehörten lange Zeit das Tüt-Ei, der Biergarten Jonathan, der Meilenstein oder das Senftöpfchen. Allerdings konnten sich nicht alle ursprünglich hier angesiedelten Gaststätten halten, sodass zwischenzeitlich eine Reihe von Leerständen zu verzeichnen war. Zahlreiche Lokalitäten wechselten in regelmäßigen Abständen Pächter und Namen, → vgl. Hausnummern.
Anzeige zur Eröffnung des Jonathan (02.07.1980)
Um das Jahr 2008 bekundete ein Investor Interesse, an der Stelle der Hausnummern 12 bis 20 ein neues Ärztehaus, das Medicum, zu errichten. Der Plan stieß bei der Stadt auf Wohlwollen. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch Gewährung des Erbbaurechts durch das St. Marien-Hospital. Im Zuge der Errichtung des Medicum wurden die Fassen der Hausnummern 14 bis 18 sowie das gesamte Gebäude Südstraße 20 („Meilenstein“), das seit 2003 unter Denkmalschutz steht, erhalten. Im November und Dezember 2010 wurden dazu Einzelfundamente gegossen, auf denen wiederum Stahlstützen errichtet wurden. Die gesamte Stahlkonstruktion wog rund 15 Tonnen und diente zur Stabilisierung der Hausfassaden der Hä#user Südstraße 14, Südstraße 16 und Südstraße 18.[2] Im Zuge der Baumaßnahmen wurden alte Brunnen in den Hausstätten gefunden und unter Mitwirkung des Landesamts für Archäologie NRW dokumentiert. Das der Janßen Grundstücksgesellschaft mbH aus Bremen gehörende Gesundheitszentrum wurde schließlich am 21. September 2012 eingeweiht.
Medicum – Bauschild, 2011
Ab dem 8. September 2021 wurde die Südstraße vom Ostenwall bis Marktplatz mit Ausnahme der Kreuzung mit der Königstraße komplett für den Autoverkehr gesperrt. Nur noch der Lieferverkehr (7 bis 12 Uhr) und Fahrräder dürfen die Südstraße befahren.
Alte Namen
Zuystrate (1511); Suedtstrasse (1710); Süd-Straße (1742); Süd-Straaße (1748); Südstraße (1751); Cöllnische Straße (1768); Coelner-Strasse (1802); Südstraße (1833, 1877, 1886)
Hausnummern
- 1 Route66Diner & The Kitchen
- 1 S-One Club
- 1 ehemals Twenty Up
- 1 ehemals The Kitchen
- 1 ehemals Bullhouse
- 1 ehemals Der Club Bertelsmann
- 3 By Usta
- 3 ehemals Lebensmittelpunkt
- 3 ehemals Boutique Jolie
- 4 unbebaut
- 5 Der Haarschnitt
- 5 ehemals Pauls Plattenladen
- 5 ehemals Specht Moden
- 6 unbebaut
- 6 ehemals Artur Schilf Büromaschinen
- 7 Hausstätte Südstraße 7
- 7 (Eingang links) NewLook Haarstudio
- 7 ehemals Versatel
- 7 ehemals Salon Rump
- 7 (Eingang rechts) Nalin’s Dinner
- 7 ehemals Bei Antonio
- 7 ehemals Salon Rump
- 7 ehemals Schnellrestaurant Athen
- 7 ehemals Tapasbar „La Escalera“
- 7 ehemals Erciyes Pide/Pizza/Döner
- 7 ehemals Deja Vu Shisha Cafe Hamm
- 8 Haus Vorschulze / Baudenkmal Südstraße 8
- 9–13 Hotel Stadt Hamm
- 9–13 Harvey’s Bar & Restaurant
- 10 Pirates / Baudenkmal Südstraße 10
- 10a unbebaut
- 10a Imbiss Pieper (Imbisswagen, um 1980)
- 12 Baudenkmal Südstraße 12
- 12 Eis Oase
- 12 ehemals Meilenstein
- 12 ehemals Eisenwaren Tobias Schnedlage
- 14 Medicum (Südstraße 14)
- 15 Ulrikeee die Party-Kneipe
- 16 Medicum (Südstraße 16)
- 16 ehemals Musik-Hans
- 17 Halli Galli
- 17 ehemals Tüt-Ei
- 18 Fitness & Co. (Medicum)
- 18 ehemals Senftöpfchen
- 18 ehemals Schwarze Katz
- 19 (Eingang rechts) Podium
- 19 ehemals Unique
- 19 ehemals Crocodil
- 19 ehemals Windsor Club
- 19 ehemals Astoria
- 19 ehemals Star-Club
- 19 ehemals Musik Express
- 19 (Eingang links) 9zehn Café & Bar
- 19 ehemals Veganalina Café
- 19 ehemals Nina's Café Klatsch
- 19 ehemals Queens Pub
- 19 ehemals Tijuana
- 19 ehemals Cappuchino
- 19a Havanna
- 20 Medicum (ehemals Südstraße 20/Helmrich)
- 22–24 ehemals First Reisebüro
- 22–24 ehemals Reisebüro Adler
- 21 Saloon Cheyenne
- 21 Pizzeria Pino
- 21 Bar Rio
- 21 ehemals Bäckerei Kreienfeld (bis in die 1980er)
- 23 #my shisha lounge
- 24 Atelier für Fotografie Golz / Die Spielzeugkiste
- 28 Jugendzentrum Südstraße (KUBUS)
- 28 Netzwerk Jugendkultur
- 29 Universa-Haus
- 29 Dr. Mechthild Reinecke Praxis für Kinder- und Jugendmedizin
- 29 ehemals Bären Apotheke
- 38 Phönix-Ärztehaus
- 38 Phönix Apotheke
- 38 ehemals Dr. med. Schüring Praxis für Allgemeinmedizin
- 42 ehemals Städtische Musikschule
- 43 Backshop Am Bärenbrunnen
- 43 Babylon Grill
- 43 ehemals e-Dampf Shop
- 43 ehemals Lifestyle
- 44 Baudenkmal Südstraße 44
- 44 Kanzlei von Glahn
- 44 Buchhandlung und Leihbücherei Walter Krohn (um 1930)
- 45 abgerissen 2022[3]
- 45 ehemals Bäckerei Hake
- 45 ehemals DVD-Game-Shop An- und Verkauf
- 45 ehemals Zoo Bruse
Fotos
Presseberichte
Besonderheiten
Datei:Verkehrsschild 250.jpg Datei:Verkehrsschild Zone 20.jpg Datei:Verkehrsschild Einbahnstrasse.jpg Datei:Verkehrsschild 1022-10.jpg
- 20 km/h-Zone und Einbahnstraße zwischen Ostenwall und Martin-Luther-Straße
- Lieferverkehr frei zwischen 7 und 12 Uhr
Einzelnachweise
- ↑ Westfälischer Anzeiger vom 20. August 2011
- ↑ Artikel im Westfälischen Anzeiger vom 01.12.2010
- ↑ Wa.de vom 17. Januar 2022