Westfälischer Anzeiger

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Der Westfälische Anzeiger (WA) erscheint als einzige Tageszeitung in Hamm, ausgenommen sonntags. 2011 hatte der Westfälische Anzeiger im Verbreitungsgebiet (Hamm, Drensteinfurt, Bönen, Werne, Bergkamen und Herbern) eine Druckauflage von 43.722 Exemplaren (Quelle: IVW 01/2011). Die Redaktion des WA liefert zudem den überregionalen Mantel für zahlreiche andere Zeitungen in Westfalen im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft westfälischer Tageszeitungen“.

Die Printausgabe wird seit 1995 im Druckzentrum Rhynern an der Gabelsbergerstraße gedruckt. Seit 2008 stellt der Westfälische Anzeiger außerdem täglich eine Onlineversion als ePaper bzw. PDF zur Verfügung, die der Leser im Originalsatz ansehen oder herunterladen kann.

Wichtigste regionale Konkurrentin im erweiterten Verbreitungsgebiet ist die WAZ-Mediengruppe mit den Publikationen Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Westfälische Rundschau und Westfalenpost.

Geschichte

Zur Geschichte des WA siehe auch:

19. Jahrhundert

Die Zeitung wurde am 3. April 1822 vom Druckereibesitzer Heinrich Jakob Grote als Kreis Hammsches Wochenblatt gegründet. Als Begründung für das Erscheinen einer Wochenzeitung führt Grote Folgendes in der Erstausgabe an:

Schon längst war es im Kreise Hamm, der Wunsch vieler, sowohl mit den Verfügungen obrigkeitlicher Behörden desselben und den Anzeigen öffentlicher Verkäufe, Verpachtungen etc. näher bekannt zu werden, als auch Gelegenheit zu haben, seine Mitbürger mit Privat-Angelegenheiten bekannt zu machen.
— Erstausgabe des Westfälischen Anzeigers

Am 2. Februar 1825 erschien das Blatt erstmals unter dem Titel Wochenblatt für die Stadt und den Kreis Hamm, seit 1845 in zwei Ausgaben (mittwochs und samstags). Am 9. Dezember 1850 wurde erstmals der Haupttitel Westfälischer Anzeiger verwendet, seit dem 1. Juli 1866 wurden drei Ausgaben pro Woche erstellt (dienstags, donnerstags, samstags). Die Familie Thiemann gründete 1872 als Konkurrenz den katholisch ausgerichteten „Westfälischen Kurier“.

20. Jahrhundert

 
Ehemaliges Verlagsgebäude von Emil Griebsch

Am 1. November 1949 gaben die Verlage Griebsch und Thiemann erstmalig den gemeinsamen „Westfälischen Anzeiger und Kurier“ heraus.

Ende der 1960er-Jahre verzichtete man dann auf den Zusatz, nachdem die Verlegerfamilie Thiemann bereits 1962 aus der Firma ausgeschieden war.

Am 30. Juni 1967 konnte schließlich der Neubau an der Gutenbergstraße seiner Bestimmung übergeben werden.

21. Jahrhundert

 
Erscheinungsbild des Westfälischen Anzeigers ab 2. Januar 2019

Der WA startete sein Internetangebot in den 2000er-Jahren zunächst unter der Domain Wa-Online.de. Es enthielt einzelne redaktionelle Inhalte aus der gedruckten Ausgabe. Seit 2008 können Abonnenten das kostenpflichtige ePaper beziehen.

Ende des Jahrzehnts wurde die Domain des WA, nach dem Start der Vergabe zweistelliger Top-Level-Domains, auf wa.de umgestellt. Auch dieses Angebot gibt Lesern seither die Möglichkeit, einzelne Artikel aus der Printausgabe, meist mit einem Tag Verzug, zu lesen. Daneben werden tagesaktuelle Meldungen aus Hamm und der Welt zu besonderen Ereignissen, z. B. Bränden und Unfällen, auch unmittelbar veröffentlicht und teils laufend aktualisiert. Zu besonderen Anlässen (z. B. Events) veröffentlicht Wa.de ferner oftmals ergiebige Bildergalerien. Eine wiederkehrende Serie mit Fotomotiven gibt es beispielsweise zu aktuellen Luftbildern von Hans Blossey.

Von Juli 2007 bis Mai 2009 veröffentlichte die Online-Redaktion des Westfälischen Anzeigers auf Wa-Online mit dem Format „WA-TV“ erstmals selbst produzierte audiovisuelle Inhalte auf einer eigenen Infrastruktur. Seither werden solche Beiträge jedoch über das Portal YouTube publiziert und in Artikeln über die Server von YouTube eingebunden.

2009 startete der WA ferner das trimediale Jugendangebot Yourzz.fm, bestehend aus einer eigenen Zeitungsrubrik, Hörfunk und Online-Artikeln (inklusive Partyfotos). Er trat damit in Konkurrenz zu damals beliebten Angeboten wie Hamm2Night. Das Onlineangebot ist inzwischen verwaist.

Im Juli 2016 zog der WA aus seinem Stammhaus aus und verlegte die Geschäftsstelle in die Widumstraße 12, um sein Gebäude für die Ansiedlung einer Außenstelle des Oberlandesgerichts zur Verfügung zu stellen. Er baute daraufhin ein neues Mediengebäude an Stelle des ehemaligen Satzhauses und der Lippewelle-Redaktion. Bei den archäologischen Ausgrabungen auf dem Flurstück des neuen Medienhauses wurden stadtgeschichtlich bedeutsame Funde gemacht, zu denen der WA begleitend berichtete.

Der Neubau des gemeinsamen Medienhauses von WA und Lippewelle wurde im März 2018 bezogen. Der Öffentlichkeit wurde das Gebäude am 22. April mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt.[1] Am 27. April folgte die offizielle Einweihung durch Verleger Dr. Dirk Ippen, den damaligen Ministerpräsidenten von NRW, Armin Laschet, sowie Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann.[2]

Am 27. Juni 2023 veröffentlichte der WA ein größeres Update für die „wa.de-App“. Die neue Version ermöglicht die Personalisierung der Startseite durch eine persönliche Auswahl von Ressorts, enthält einen Ticker und eine Push-Nachrichten-Funktion.[3]

Seit dem 21. Mai 2024 erscheint der WA im sogenannten Berliner Format (315 × 470), bis dahin im Rheinischen Format (350 × 510). Die Zeitung ist dadurch etwas kleiner, wodurch jede Seite eine Spalte weniger enthält.

Redaktionelle Inhalte

Neben einem überregionalen Mantel beinhaltet der WA nach den Hammer Stadtbezirken strukturierte Rubriken mit Inhalten zu Politik, Alltag, Verkehr, Vereinsleben und Zeitgeschichte im jeweiligen Bezirk. Die täglich erscheinende Kolumne des WA zu Entwicklungen in Hamm wird von der Kunstfigur Leo Hammer mit Leben gefüllt. Daneben gibt es einige wiederkehrende Beilagen:

  • Kleinanzeiger (wöchentliche Beilage)
  • Prisma (Fernsehzeitung)
  • Hamm Live (monatliche Beilage, im August 2010 eingestellt)
  • Familienalbum
  • Gesundheitsanzeiger (quartalsweise Beilage)

Verantwortliche

Die strategischen und wirtschaftlichen Geschicke des WA sowie die technische Infrastruktur von Wa.de werden von seiner Muttergesellschaft gesteuert, der Ippen.Media aus München, zu der beispielsweise auch der Merkur oder die Frankfurter Rundschau gehören. Die redaktionelle Arbeit erfolgt in der Hauptstelle in Hamm sowie einer Zweigstelle in Bönen.

Frank Lahme, Michael Knippenkötter, Constanze Juckenack (Hamm)
Werner Lindemann (Bönen)
Klaus Brüggemann (Werne/Bergkamen/Herbern)
  • Leitung Sportredaktion:
Peter Schwennecker

Bilder

Zeitung

Verlag

Maskottchen

 
Paula Print

Zeitungsente Paula Print ist das offizielle Maskottchen vieler Zeitungen – unter anderem auch vom Westfälischen Anzeiger. Der WA ist außerdem Sponsor der Elefantenparade Hamm und dort mit dem Pressrüssler vertreten.

Presseberichte

Nachweise