1908

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Hamm wurde vor 682 Jahren gegründet.

Angehörige am Eingangstor der Zeche Maximilian
Die Unglückszeche (Zeche Radbod 2) Postkarte von 1908
Feuerwehrmänner in Braam-Ostwennemar im Jahr 1908

Ereignisse

Wirtschaft

  • In Dreihausen auf der Haarhöhe wird ein neuer Erdbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1000 m³ fertiggestellt, der die Wasserleitung von der Ruhr nach Hamm bedienen soll. [1]

Bergbau

  • Auf der Zeche Maximilian wird die zweite Sohle am Schacht gesetzt, und zwar in einer Tiefe von 765 Metern.[2]
  • Am 9. April ereignete sich eine Schlagwetterexplosion auf der Zeche Maximilian in Werries. Zwölf Bergleute wurden zum Teil schwer verletzt.
  • Am 12. November ereignet sich eine schwere Kohlenstaubexplosion auf der Zeche Radbod in Bockum-Hövel. Von den 380 eingefahrenen Bergleuten und sechs Beamten konnten nur 17 unverletzt, 26 schwer verletzt und 40 tot geborgen werden. Weitere 303 Bergleute konnten nicht geborgen werden und starben unter Tage. Die Katastrophe bewegte deutschlandweit viele Menschen zu großer Anteilnahme für die Hinterbliebenen der Bergleute. Am 16. November wurden die geborgenen Leichen der Bergleute in einem Massengrab des Höveler Friedhofs beigesetzt. Die Zeche musste komplett unter Wasser gesetzt werden. Am 17. Dezember wurde dann mit dem Sümpfen der Grube, d.h. mit ihrem Trockenlegen, begonnen.[3] → siehe auch: Grubenunglück 1908 auf der Zeche Radbod
  • Auf der Zeche de Wendel wird mit dem Bau der Kokerei begonnen. [4]

Verwaltung

  • 1. April: Der spätere Oberbürgermeister Josef Schlichter tritt als Magistratsassessor in die Hammer Stadtverwaltung ein.
  • 1. April: Bockum und Hövel bilden das Amt Bockum-Hövel, das dem Kreis Lüdinghausen im Regierungsbezirk Münster angeschlossen wird.
  • Am 20. Juni wird Fritz Freiherr von Twickel zu Ermelinghof, Braam, Lettenbruch und Kernebeck, durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen offiziell zum Ehrenamtmann des Amtes Bockum-Hövel ernannt. Das Amt Bockum-Hövel war zum 1. April errichtet worden. [5]

Bildung

Religion

  • Nach dem großen Grubenunglück auf Radbod übersiedelt der evangelische Hilfsprediger Karl Niemann nach Bockum-Hövel.[7]
  • Am 17. Juni wird der Evangelische-Kirchliche Bauverein gegründet. Den Vorsitz übernimmt Bergassesor Andre. Die Bergwerksgesellschaft sagt 20 000 Mark und einen Bauplatz zu.[8]

Vereine

  • 12. Februar: Zur Abwehr antisemitischer Bestrebungen gründeten die jüdischen Bürger eine Ortsgruppe Hamm und Umgegend des Central-Vereins. Zum Vorsitzenden der Ortsgruppe wurde der Rechtsanwalt Dr. Michaelis gewählt. Stellvertretender Vorsitzender war Julius Blumenthal, Schriftführer der Tierarzt Lindemeyer und Schatzmeister der Lehrer der jüdischen Schule Weiler.

Sport

  • Der zweite Bannerwettkampf der höheren Schulen Westfalens wird am 4. und 5. August in Hamm abgehalten. Insgesamt nehmen rund 400 Schüler an den Wettkämpfen teil.[9]

Anmerkungen

  1. 100 Jahre Stadtwerke Hamm (Westf) - 1858-1958, Hamm 1958. Seite 34
  2. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994, S. 34.
  3. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 41
  4. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 14
  5. Fritz Schumacher, Hartmut Greilich: Bockum-Hövel. Aus Geschichte und Heimatkunde. Bockum-Hövel 1956. S. 21
  6. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  7. Zeittafel, zusammengestellt von Pfarrer Hans Witt, Westfälischer Anzeiger vom 18.02.2012
  8. Zeittafel, zusammengestellt von Pfarrer Hans Witt, Westfälischer Anzeiger vom 18.02.2012
  9. Datenchronik Stadtarchiv Hamm