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Der neu gestaltete [[Willy-Brandt-Platz]] (Bahnhofsvorplatz) komplettierte [[2001]] zunächst die Umgestaltung des unmittelbaren Bahnhofsumfeldes.
Der neu gestaltete [[Willy-Brandt-Platz]] (Bahnhofsvorplatz) komplettierte im August [[2000] zunächst die Umgestaltung des unmittelbaren Bahnhofsumfeldes.


Zwischen [[2017]] und [[2020]] fanden erneut (wenn auch moderate) Renovierungen am Bahnhof statt. Anlässe waren das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 und die Einführung der neuen Nahverkehrs-Kategorie „RRX“ (Rhein-Ruhr-Express) mit neuen Fahrzeugen, die in Doppeltraktion mit Ihrer Länge nicht mehr an den vorgesehenen Bahnsteigen Platz fanden.  
Zwischen [[2017]] und [[2020]] fanden erneut (wenn auch moderate) Renovierungen am Bahnhof statt. Anlässe waren das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 und die Einführung der neuen Nahverkehrs-Kategorie „RRX“ (Rhein-Ruhr-Express) mit neuen Fahrzeugen, die in Doppeltraktion mit Ihrer Länge nicht mehr an den vorgesehenen Bahnsteigen Platz fanden.  

Version vom 24. Januar 2022, 19:47 Uhr

Hamm (Westf.) Hauptbahnhof
Hammwiki_bahnhof.jpg

Bahnhofsgebäude

Bezirk Mitte
Stadtteil City
Adresse Willy-Brandt-Platz 1b
PLZ 59065
Typ Bahnhof
Eigentümer Deutsche Bahn Station & Service
Existiert seit 1920 (heutiges Ensemble)
1847 (Vorgängerbau)
Alter / Anderer Name Hamm (Westf.) Bahnhof
Denkmalliste Stadt Hamm Ja
Webseite Hamm Hbf. bei bahnhof.de
Stand der Daten 24.01.2022

Der Hauptbahnhof von Hamm ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Fernverkehr (ICE- und IC-Halt), im Regionalverkehr in NRW (RRX-Halt) und im Nahverkehr in Hamm. Bei der Deutschen Bahn AG trägt er die Bahnhofsnummer 2528 und gehört zur Kategorie 2 Fernverkehrssystemhalt.

Seit dem 9. Dezember 2019 befindet er sich im Rang eines Hauptbahnhofs und führt die Abkürzung Hamm (Westf) Hbf.

Geschichte

Altes Empfangsgebäude (1895), auch „Ritterburg“ oder „Bahnhofsburg“ genannt
Altes Empfangsgebäude auf Notgeld (1920)

Der Bahnhof Hamm wurde im Zuge des Baus der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schon im Jahre 1847 eingeweiht. Der erste Zug erreichte den Bahnhof am 15. Mai über die Strecke von Dortmund. Fünf Monate später fuhren sie zum ersten Mal weiter über die Strecke nach Minden.

Von Anfang an war Hamm als Knotenbahnhof geplant. So wurde im Mai 1848 durch die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke nach Münster eröffnet und am 4. Oktober 1850 die Strecke nach Warburg über Soest und Paderborn durch die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft. Schließlich eröffnete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft im Jahre 1866 ihre Strecke von Hagen über Unna.

20. Jahrhundert

Neuer Bahnhof, historisches Foto

Infolge des starken Anwachsens des Zugverkehrs reichten die Kapazitäten der Gleisanlagen bald nicht mehr aus. So wurde ab dem Jahre 1911 ein großangelegter Umbau in Angriff genommen, der 1929 abgeschlossen war. In diesem Zusammenhang wurden die Gleise angehoben und der alte Inselbahnhof (inmitten des Gleisfeldes) durch das heutige Gebäude ersetzt. Es wurde am 14. Oktober 1920 eröffnet und ist ein Beispiel für ein repräsentatives Bauwerk im Stil eines spätbarocke Formen zitierenden Historismus, das der Königliche Baurat Karl Hüter (1867–1920)[1] entworfen hat. An der Fassade repräsentieren seither Drahtzieher und Bergmann neben der Bahnhofsuhr die Produktivkraft der heimischen Metallindustrie und die Zechenansiedlungen im Raum Hamm.

Im Rahmen dieses Umbaus wurden auch zwei große Bahnbetriebswerke errichtet: Hamm P für den Personenbahnhof und Hamm G für den Rangierbahnhof, ferner ein Abstellbahnhof für Reisezüge und ein Ortsgüterbahnhof. Hamm entwickelte sich daher zu einer typischen sogenannten Eisenbahnerstadt.

Als großer Verschiebebahnhof und somit strategisch wichtiger Knotenpunkt wurde dieser im zweiten Weltkrieg vorrangiges Ziel von Luftangriffen. Am Bahnhofsgebäude selbst wurden Dach und Gewölbe beschädigt, aber sehr bald wieder hergerichtet. Ab dem 18. Juni 1945 fuhren wieder die ersten Personenzüge zwischen Hamm, Dortmund und Duisburg, ab dem 20. Juni auch wieder nach Bielefeld, Münster und Soest.

Im Jahre 1984 wurde Hamm Intercity-Bahnhof.

1985 wurde der Bahnhof im Stil der damaligen Zeit modernisiert, wobei man die Stirnwände der Halle mit Metallpaneelen verkleidete und das Reisezentrum in Form einer Glashalle in die Bahnhofshalle einbaute.

Seit 1990 steht das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Kurze Zeit später wurde Hamm ICE-Halt und ist es bis heute geblieben. Hierfür erhielten die Gleise 5/6 ein verlängertes Bahnsteigdach. Seit Einführung der ICE 2 (Baureihe 402) werden die Züge von und nach Berlin hier planmäßig gekoppelt bzw. entkoppelt (geflügelt).

Saniertes Empfangsgebäude (2006)

Ab 1997 wurde der Bahnhof saniert und dabei in den Ursprungszustand, d. h. vor der Modernisierung der 80er-Jahre, zurückversetzt. Die Arbeiten fanden im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark statt und zogen sich bis 2001 hin.[2] So ist die Halle wieder entstanden, wie sie heute zu sehen ist. Das Reisezentrum wurde wieder aus der Empfangshalle verlegt und anstelle des Reisezentrums wurde eine verkleinerte DB-Information in der Empfangshalle aufgestellt. Für die authentische Sanierung erhielt der Bahnhof 2001 die Europa-Nostra-Auszeichnung.

21. Jahrhundert

Bahnhof mit Insel, Luftbild
Bahnhof und Gleise aus der Luft

Der neu gestaltete Willy-Brandt-Platz (Bahnhofsvorplatz) komplettierte im August [[2000] zunächst die Umgestaltung des unmittelbaren Bahnhofsumfeldes.

Zwischen 2017 und 2020 fanden erneut (wenn auch moderate) Renovierungen am Bahnhof statt. Anlässe waren das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 und die Einführung der neuen Nahverkehrs-Kategorie „RRX“ (Rhein-Ruhr-Express) mit neuen Fahrzeugen, die in Doppeltraktion mit Ihrer Länge nicht mehr an den vorgesehenen Bahnsteigen Platz fanden.

Im Zuge der Renovierung wurden die Fliesen in Personenunterführung und Empfangshalle getauscht und dadurch vereinheitlicht sowie mit taktilen Leitsystemen für Blinde ausgestattet, die Decken im Tunnel erneuert und die Wände mit Fotomotiven aus der Stadt ausgekleidet, die dazu auf Glaspanele verklebt wurden. Die Information, die in den 90er-Jahren in die Empfangshalle verlegt worden war, wurde in die östliche Ladenzeile versetzt und an das aktuelle Corporate Design des DB angepasst.[3] Mit Nachrüstung des letzten – bis dahin fehlenden – Aufzugs am Bahnsteig der Gleise 12 und 13 im Rahmen des Ausbaus für den RRX erreichte der Bahnhof endlich vollständige Barrierefreiheit. Empfangshalle und Bahnsteige erhielten zudem neue Sitzgelegenheiten. Parallel wurde der Anstrich der Außenfassade erneuert und die Türen und Beschilderung am Westausgang ausgetauscht. Pläne, den Haupteingang mit automatischen Schiebetüren auszurüsten, mussten hingegen aufgrund technischer Probleme aufgegeben werden.

Mit einer roten Illumination der Außenfassade im Oktober 2020 wurde das Ende der Renovierung begangen.[4]

Bereits 28. Mai 2019 war bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn den Hammer Bahnhof zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2019 zum Hauptbahnhof umwidmen würde. Die Bahnhöfe Bockum-Hövel und Heessen wurden respektive in Hamm-Bockum-Hövel und Hamm-Heessen umbenannt.[5]

Zukunftspläne

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts sind Ausbaumaßnahmen im Knoten Hamm im Umfang von 392 Millionen Euro vorgesehen.[6]

Bedeutung

Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt in Westfalen am östlichen Rand des Ruhrgebietes und gehört zur zweithöchsten Bahnhofskategorie. Hier beginnen die Kursbuchstrecken 400, 410, 415.1, 430 und 455, die Richtung Bielefeld, Münster, Dortmund, Paderborn und Hagen führen. Die Hamm-Osterfelder Bahn, auf deren östlichem Abschnitt im Jahre 1983 der Personenverkehr eingestellt wurde, bleibt zumindest eine wichtige Güterverkehrsstrecke. Pläne zur Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr werden derzeit nicht weiter verfolgt.

Im Schienenpersonenfernverkehr ist Hamm Systemhalt mehrerer ICE-Linien. Eine Besonderheit stellen die aus zwei ICE-2-Teilzügen bestehenden Züge aus Berlin dar, die in Hamm geflügelt werden und separat über das mittlere Ruhrgebiet nach Düsseldorf oder via Hagen und durch das Bergische Land nach Köln fahren.

Daneben verkehren zwei IC-Linien zwischen Köln/Düsseldorf über das Ruhrgebiet und dem Osten Deutschlands, entweder zweistündlich via Hannover und Magdeburg nach Leipzig oder sechsstündlich über die Mitte-Deutschland-Verbindung via Kassel und Erfurt nach Gera.

Weiterhin halten zahlreiche Linien des Regionalverkehrs in Hamm. Die RRX-Linien 1 und 3 sowie die RE-Linie 13 enden in Hamm, die RRX-Linie 6 sowie der RE 7 und 11 halten hier; die RB-Linien 69 und 89 ebenso.

Im Eisenbahngüterverkehr ist der hiesige früher größte Rangierbahnhof Europas heute größtenteils stillgelegt (bis auf die östliche Ablaufanlage am Stellwerk Hso, die allerdings keine Gleisbremsen besitzt). Eine Revitalisierung als Multi-Hub für den Güterumschlag zwischen Straße, Gleis und Wasser, ist von DB und Stadt beabsichtigt. Entsprechende Vereinbarungen wurden am 1. Oktober 2021 bekannt.

Services

Der Bahnhof ist barrierefrei eingerichtet:

  • Es gibt inzwischen zu allen Bahnsteigen einen Aufzug.
  • Alle Bahnsteige besitzen die Regel-Einstiegshöhe von >=55cm.
  • Außerdem gibt es Blindenleitlinien auf dem Boden.

Die DB bietet im Bahnhof und an den Bahnsteigen das kostenlose WLAN Wifi@DB an.

Busse aller Linien (die Linien 7 und 17 halten am Westausgang) halten an der modernen Haltestelle direkt vor dem Gebäude. Rund um den Bahnhof gibt es zur Zeit ca. 220 kostenlose Park&Ride-Plätze für Pendler (Schwarzer Weg sowie Westausgang), sowie etwa 800 Parkplätze im Parkhaus (Westausgang) und der Tiefgarage unter dem Willy-Brandt-Platz (Heinrich von Kleist Forum).

Der Hammer Hbf. hat des Weiteren folgende Service-Einrichtungen:

Reisezentrum

Mo–Fr: 06:30 – 19:30 Uhr
Sa: 08:30 – 17:00 Uhr
So: 09:30 – 19:00 Uhr

Information

Mo–So: 06:00 – 22.30 Uhr

Radstation

Mo–Fr: 05:30 – 22:00 Uhr
Sa: 07:00 – 15:00 Uhr

Zahlreiche Fahrradständer befinden sich auch vor dem Haupt- und dem Westeingang.

Bahnhofsmission

Mo–Fr: 9.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sa: 9.00 Uhr – 16.00 Uhr
Sonn- und Feiertage: 15.00 Uhr – 19.00 Uhr

Öffentliches WC

Icon WC-300x300.PNG
Hier befindet sich eine öffentliche Toilette:
zwischen Rossmann und Gleis 1

Mo–So: 06:00 – 24.00 Uhr
(kostenpflichtig, 60 Cent)

Telefonzelle

  Telefonzelle.jpg   In dieser Straße befindet sich eine Telefonzelle

Standort: zwischen Gepäckaufgabe und Gleis 1 sowie am Westausgang

Glascontainer

  Glascontainer.jpg   In dieser Straße befindet sich ein Glascontainer

Standort: Außengelände Haupteingang, neben Bussteig 8

Einkaufen

Neben Snack- und Getränkeautomaten bietet der Bahnhof verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, bspw.:

Mo–Sa: 05:00 – 21.00 Uhr
So: 07:00 – 21.00 Uhr
Mo–Sa: 06:00 – 21.30 Uhr
So: 08:00 – 21.30 Uhr

Trivia

  • Im Jahr 1967 setzte der deutsche Liedermacher Reinhard Mey mit der Ballade Hauptbahnhof Hamm selbigem ein liebevolles musikalisches Denkmal.
  • Am 23. Juli 2011 war der Bahnhof einer von fünfen im Spiegel-Online Artikel Deutschlands Prachtbahnhöfe: Die fünf schönsten Zwischenstopps neben Nürnberg, Leipzig, Uelzen und Hamburg-Hauptbahnhof.

Namensgebung

Auch wenn

  • er im Volksmund oft so genannt wurde
  • die Haltestelle davor schon immer Hbf./Willy-Brandt-Platz hieß
  • auf Bussen als Zielangabe Hauptbahnhof steht
  • auf der unten abgebildeten Briefmarke von JonAS-Mail Hauptbahnhof steht
  • der deutsche Chansonnier Reinhard May 1967 ein Lied namens Hauptbahnhof Hamm veröffentlichte

war der Bahnhof Hamm bis zum 9. Dezember 2019 kein Hauptbahnhof. Bei der Deutschen Bahn AG hieß er Bahnhof Hamm (Westf) und war nicht in der Liste der deutschen Hauptbahnhöfe verzeichnet. Grund hierfür war, dass es in Hamm keinen weiteren Bahnhof gab, dessen Name mit Hamm begann. Wären die Bahnhöfe Bockum-Hövel und Heessen nach der Kommunalen Neuordnung in Bahnhof Hamm-Bockum-Hövel und Bahnhof Hamm-Heessen umbenannt worden, wäre der Bahnhof Hamm (Westf) schon damals zum Hauptbahnhof aufgestiegen.

Fotos

Historische Aufnahmen

Presseberichte

Icon Pressebericht.svg
Zum Artikel gibt es eine Sonderseite mit Presseberichten.

Haltestelle

Einzelnachweise

Literatur

  • BORGHAUS/RÜDT: Die maschinentechnischen Anlagen des Bahnhofes Hamm i. Westf. In: Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens N° 12 vom 15. Juni 1929, Seiten 200...208, Tafel 9. (Enthält historischen Gleisplan).
  • BUCHHOLZ Hanns Jürgen: Der Eisenbahnverkehrsknoten Hamm (Westf.) - Entwicklung und Wandlung seiner Bedeutung. In: 750 Jahre Stadt Hamm, Seiten 325...356. Hamm (Westf.): Hrsg. im Auftrage der Stadt Hamm von Dr. Herbert ZINK, 1976.
  • KRETSCHMANN Heinz Werner: Eisenbahnknotenpunkt Hamm. Entstehung und Entwicklung bis 1927. In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 1987, Band 19, Seiten 5...54. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, Karlsruhe. Lübbecke: Uhle & Kleimann 1987. ISBN 3-922657-59-1
  • PERREFORT Maria (Hrsg.): "Alle Gleise führen nach Hamm". Zur Geschichte des Hammer Bahnhofs. Hamm (Westf.): Westfälischer Anzeiger, 1997, ISBN 3-924966-12-5 (= Notizen zur Stadtgeschichte, Heft 2).
  • PREUSS Erich (Hrsg.): Einzelblatt über den Bahnhof Hamm (Westf.) mit Gleisplan um 1980. In: Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe. (Sammelwerk als Loseblattausgabe.) München: GeraNova Zeitschriften-Verlag.
  • MEINOLD Markus: Bahnhof Hamm (Westf). Die Geschichte eines Eisenbahnknotens. Hövelhof: DGEG Medien GmbH 2004. ISBN 3-937189-07-6

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    Wikipedia de klein.jpg     Quelle für diesen Artikel: de.wikipedia.org
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