Das HammWiki lädt zu einem Stammtisch: Am 12. November um 19:00 in den Zunft-Stuben, Oststraße 53. Nutzer des HammWiki sind herzlich eingeladen, um über das HammWiki zu diskutieren, meckern, Vorschläge einzubringen, … |
Märkische Kriegs- und Domänenkammer
Die Kriegs- und Domänenkammer (KDK) in Hamm existierte als selbstständige preußische Mittelbehörde für die Grafschaft Mark von 1787 bis zum 29. Oktober 1806, existierte dann als Kriegs- und Domänenkammer weiter, bis sie im Mai 1808 in Großherzoglich-Bergisches Landesadministrationskollegium umbenannt wurde. Ihr Vorgänger war die Kriegs- und Domänenkammerdeputation in Hamm, die von 1757 bis 1763 und von 1767 bis 1787 bestand, aber der Kriegs- und Domänenkammer in Kleve unterstellt blieb. Im Zuge der im November 1808 vorgenommenen allgemeinen Verwaltungsreform im Großherzogtum Berg wurde das Landesadministrationskollegium in Großherzoglich-Bergisches Gouvernements-Kommissariat für die Provinz Mark umbenannt, das bis zum 18. April 1809 bestand.
Ihren Sitz hatte die Behörde im ehemaligen Stadthaus der Freiherren von Plettenberg zu Heeren (sog. Heeren'sches Haus)[1] auf der Nordseite des Marktplatzes, in dem seit 1894 die Postverwaltung untergebracht war. 1925 ging der Gebäudekomplex im Neubau des Stadthauses auf.[2] Der KDK angegliedert waren ein Medizinalkollegium für die Grafschaft Mark, das mindestens seit 1769 bestand, und ein Forstamt der Grafschaft Mark.
Kammerpräsidenten
- 1787 - 1793: Christian Heinrich Ernst Freiherr von Ledebur
- 1793 - 1804: Heinrich Friedrich Karl vom Stein (zugleich KDK-Präsident in Kleve, ab 1796 zugleich Oberpräsident in Minden)
- 1804 - 1806: Ludwig Freiherr von Vincke (zugleich KDK-Präsident in Münster)
Kammerdirektoren
- 1767 - 1768: Justus Wollrath Gottfried Müller (vorher KDK-Rat in Kleve, später Finanzrat in Berlin)
- 1768 - 1774: Johann Christoph Kessel, 1. Direktor (vorher KDK-Rat in Kleve, später Finanzrat in Berlin)
- 1774 - 1787: Christian Heinrich Ernst Freiherr von Ledebur (1787-1793 KDK-Präsident in Hamm)
- 1769 - 1770: Franz Traugott Friedrich Wilhelm von Breitenbauch, 2. Direktor (1770-1794 KDK-Präsident in Minden)
- 1787 - 1790: Christoph Heinrich von Pestel, 2. Direktor
- 1790 - 1791: Jakob Adolf Heinrich Dach, 2. Direktor
- 1791 - 1799: Johann Ernst Tiemann, 2. Direktor
- 1799 - 1808: Friedrich Wilhelm von Rappard (später OLG-Präsident in Hamm)
Kriegs- und Domänenräte
Wenig überraschen dürften die Beförderungen der KDK-Räte von und nach Kleve als zunächst übergeordneter Behörde sowie zum Generaldirektorium in Berlin; so kam beispielsweise der Gründungsdirektor Müller aus Kleve. Es bestanden aber auch personale Verflechtungen mit der 1769 gegründeten KDK-Deputation in Lingen (vgl. von Ammon; Bärensprung), der 1723 gegründeten KDK in Minden (vgl. v. Breitenbauch, v. Ribbentrop, Zschock), der Kurmärkischen KDK in Berlin (vgl. v. Kropff) und mit der KDK in Magdeburg (vgl. Sombart). Folgende Kriegs- und Domänenräte der KDK Hamm sind bislang bekannt:
(Geburtsdatum; Sterbedatum, sofern bekannt)
- (belegt 1767, 1768): August Nattermöller († 1792)
- (belegt 1768- 1772: Johann Gottfried Adami
- 1768 - 1792: Friedrich August Hincke († 1792)
- 1768 - 1778: Karl Philipp von Kropff (* ca. 1745 in Cattenstedt bei Blankenburg; † 1820: ab 1778 Forstdepartementsrat an der Kurmärkischen KDK in Berlin) ADB: Karl Philipp von Kropff
- 1768 - 1776: Johann Gottfried Rademacher (1741-1792: später KDK-Rat in Aurich)
- 1769 - 1787: Christoph Heinrich von Pestel
- 1770 - 1776: Friedrich Abraham Werner von Arnim (1747-1794)
- 1770 - 1778: Johann Georg von Bärensprung (1769 KDK-Rat in Lingen, später Oberfinanzrat in Berlin, 1798 Oberlandforstmeister)
- 1772 - 1790: Jakob Adolf Heinrich Dach (später Kammerdirektor in Hamm)
- 1778 - 1808: Johann Ernst August von Beust (* 1741 in Reinstädt bei Jena; † 23./24. Oktober 1820 in Hamm)
- (belegt 1778-1782): Moritz Petri
- 1778 - 1788?: Christian Friedrich Meyer († 1834)
- 1780 - 1786: Johann Isaak Sombart (später Kammerdirektor in Magdeburg)
- 1785 - 1791: Georg August Friedrich Fleischauer
- 1786 - 1792: Carl Friedrich Neuhaus (1751-?)
- 1787 - 1794: Friedrich Abraham Werner von Arnim (1747-1794)
- 1787 - 1801: Ernst Werner Wilhelm von Reden (1801 pensioniert; † 26.09.1810 in Hannover]
- 1790 - 1799: Justus Conrad Gottlieb Müller
- 1792 - 1803: Ferdinand von Ammon († 1814: vorher KDK-Rat in Lingen)
- 1792 - 1799: Friedrich Wilhelm von Rappard (1799-1808 Kammerpräsident in Hamm)
- 1793 - 1797: Wilhelm Christian Friedrich Johann von Ribbentrop (1797/99 KDK-Rat in Minden)
- (belegt 1793): Johann Friedrich Christian Spener (1760-1825)
- 1793 - 1795: Conrad Heinrich Ernst Freiherr von Doernberg (1769-1828: ab 1795 Kammerdirektor in Bayreuth)
- 1796 - 1802: Georg Julius von Schlechtendahl (1770-1833: ab 1818 Regierungsvizepräsident in Münster)
- 1797 - nach 1806: Zschock (1791/97 KDK-Rat in Minden, später Oberrechnungsrat in Berlin)
- 1799 - 1808: Friedrich August von Erdmannsdorff
- 1799 - nach 1806: Johann Friedrich Georg Meyer
- 1799 - 1808: Reinhard Friedrich Terlinden († 5. Dezember 1818 in Hamm), Direktor des Medizinalkollegiums
- 1803 - 1804: Heinrich von Ammon († 1836)
- vor 1804 - nach 1806: Stemmer
- vor 1804 - 1808: Ernst Tobias Wolff (* ca. 1741 in Halberstadt; † 24. November 1816 in Hamm)
- 1804 - 1808: Ferdinand von Ammon († 1814)
- 1804 - 1808: Ludwig von Bernuth (1770-1857: später Oberfinanzrat in Berlin)
- 1804 - 1808: Karl Georg Maaßen (1769-1834: später preußischer Finanzmister in Berlin)
- 1804 - 1808: Wilhelm Theodor Carl von Müntz († 1818)
- 1804 - 1808: David Wiethaus (1768-1854)
Kriegs- und Steuerräte für die Städte nordwärts der Ruhr
Der Städtekreis nordwärts der Ruhr umfasste die Städte Hamm, Lünen, Bochum, Castrop, Wattenscheid, Westhofen, Schwerte, Hörde, Unna, Kamen; dazu Soest. Die Kriegs- und Steurräte hatten Sitz und Stimme im Kammerkollegium.
- 1770: - nach 1795: Jakob Christian von Bernuth († 1797)
- 1797 - nach 1806: Wilhelm von Bernuth († 1828)
Literatur
- Rainer Ditté: Die königlich preußische Kriegs- und Domänenkammer in Hamm. Zentrum der Landesverwaltung für die Grafschaft Mark, in: "Es gibt ausgezeichnete Köpfe hier." Das preußische Hamm um 1800, hrsg. von Maria Perrefort, Hamm 2008 (Notizen zur Stadtgeschichte 14), S. 55-72.
- Martin Lehmann: Das neue Stadthaus in Hamm (Westf.), Hamm 1927.
- Franz Böckenholt: Zur Geschichte der Königlich-Preußischen Provinzialverwaltungsbehörde der ehemaligen Grafschaft Mark zu Hamm (Westf.), phil. Diss., Münster 1911.
- "Es gibt ausgezeichnete Köpfe hier." Das preußische Hamm um 1800, hrsg. von Maria Perrefort, Hamm 2008 (Notizen zur Stadtgeschichte 14).