Stadthöfe

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Nassauer Hof
ehemaliger Stadthof der Freiherren von Plettenberg zu Heeren links neben dem Kriegerdenkmal (1913)

In der Stadt Hamm besaßen zahlreiche Adelsfamilien Stadthöfe. Diese dienten phasenweise als "Nebenhaushalte", während der Hauptwohnsitz in das städtische Umland verlagert worden war.

Nassauer Hof

Solches trifft beispielsweise für den Nassauer Hof zu, dessen Besitzer Diedrich Gerhard Friedrich Sudhausen († 1770) auf dem Heithof (Hamm-Mark) lebte, während er den Nassauer Hof von 1757 bis 1763 an die Landesdeputationskommission vermietete. Für 1766 findet sich der Hinweis Nassauer Hof, stehet ledig und gehöret H. Kr. R. Sudhaus, dieser domiciliret außer der Stadt auf seinem Guth Heidhof, und will der Hauß Steuer, weil der Nassauer Hof adlich frey ist nicht bezalen. Erst sein Sohn Carl Diedrich Wilhelm von Sudhausen († nach 1811) bewohnte diesen zumindest phasenweise wieder selbst, da Haus Heithof nach erfolgter Erbteilung (1777) an seinen älteren Bruder gefallen war.

Heessischer Hof

Der Stadthof der Freiherren von der Recke zu Heessen - sog. Heessischer Hof - befand sich auf der Brüderstraße (alt: Nro 240/241) - wohl die Brüderstraße 60, für die 1886 unter anderem der Direktor des Gymnasium Hammonense Carl Schmelzer als Mieter nachgewiesen ist und sich unmittelbar östlich des Schulbaues von 1880 befand. Zum ursprünglichen Hof gehörten als Nebengebäude die Häuser Brüderstraße 58 und 59, die bis zum Stadtbrand von 1734 unter einem Dach standen. Bereits vor 1734 hatten die Freiherren von der Recke die Brüderstraße 58 der katholischen Gemeinde als katholisches Schulhaus überlassen. Auch die Brüderstraße 59 befand sich bereits im Besitz des Glasmachers Konrad Schlömer. Das 1734 ebenfalls abgebrannte Haupthaus wurde 1763 von der Witwe Anna Elisabeth von der Recke zu Heessen an Prof. Johann Konrad Kirchhoff verkauft.

Heeren'sches Haus

Ebenso unterhielten die Freiherren von Plettenberg zu Heeren einen Stadthof (Heeren'sches Haus) am Marktplatz, der ab 1767 als Domizil der Märkischen Kriegs- und Domänenkammerdeputation in Hamm Verwendung fand.

Weitere Stadthöfe, wie z.B. der der Freiherrn von Galen zu Haus Ermelinghof an der Brüderstraße, sind zwar belegt, aber bislang noch nicht eindeutig identifiziert.