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Hamm wurde vor 794 Jahren gegründet.

Ereignisse

Wie zu diesem Zeitpunkt auf der ganzen Welt, stellt die Coronavirus- bzw. COVID-19-Pandemie auch in Hamm die Behörden vor die Aufgabe, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Zahlreiche Ereignisse des Jahres wurden durch den Pandemieverlauf bestimmt. Unter anderem kommt es zu den schwerwiegendsten Eingriffen in den freien Handel, das Verkehrswesen und die Bildung seit dem 2. Weltkrieg.

Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie

März

  • Anfang des Monats wird beschlossen, dass es keine Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern in Hamm geben darf.
  • Am 2. März wird erstmals seit 25 Jahren die Terraristika zur Vermeidung von Kontakten abgesagt.
  • Am 11. März geben die Handballer vom ASV Hamm bekannt, ihre Heimspiele zu verlegen. Die Saison in der 2. Bundesliga wird wenig später komplett abgebrochen.
  • Am 12. März werden die ersten beiden Infektionsfälle in Hamm bekannt, zwei weitere folgten einen Tag später. Es kommt zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens:
    • Die Zuschauermenge für Veranstaltungen wird auf maximal 300 reduziert.
    • Zwischen 25 (Bagatellgrenze) und 300 Besuchern müssen Veranstaltungen angemeldet werden.
    • Ergänzende Regelungen betreffen die Kontaktnachverfolgung und die Belüftung der Säle.
  • Zahlreiche Veranstaltungen werden im weiteren Verlauf des Monats abgesagt. Dazu zählen unter anderem
    • Stadtmeisterschaften,
    • Festivals,
    • Musikveranstaltungen,
    • Zirkusveranstaltungen,
    • Abschlussbälle und
    • der verkaufsoffene Sonntag am 29. März.
  • Parteien sagen ihre Aufstellungsveranstaltungen der Kandidaten für die Kommunalwahl vom 13. September frühzeitig ab.
  • Am 13. März werden weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens erlassen:
    • Die Schulen und Kitas werden, wie in ganz Nordrhein-Westfalen, ab dem 16. März, vorläufig bis Ende April, geschlossen.
    • Weitere öffentliche Einrichtungen, u. a. die Jugend- und Stadtteilzentren, das Maximare, die VHS, Bibliotheken, die Musikschule, alle Sporthallen sowie alle anderen Bäder sowie der Tierpark werden geschlossen.
    • Kirchen und Moscheen werden geschlossen.
    • Im ÖPNV darf nur noch hinten ein- und ausgestiegen werden.
    • Der Fußball- und Leichtathletik Verband (FLVW) stellt den Spiel- und Veranstaltungsbetrieb, vorläufig bis Ostern, ein.
  • Am 16. März sind 10 Infektionsfälle in Hamm bekannt. Es kommt zu weiteren Einschränkungen im Alltag:
    • Eine städtische Allgemeinverfügung verbietet Zusammenkünfte, ob öffentlich oder privat, mit mehr als 25 Personen. Dies gilt u. a. auch für Hochzeiten, Geburtstage und Beerdigungen.
    • Von der Landesregierung wird ein »Vereinslebenverbot« veranlasst.
    • Bars, Clubs, Diskotheken und Spielhallen bleiben geschlossen.
    • Einkaufszentren wie das Allee-Center dürfen nur zur Deckung des dringenden Bedarfs unter strengen Auflagen öffnen.
    • Der Recyclinghof ist nicht mehr geöffnet
    • Das Kino stellt den Betrieb ein.
    • Sämtliche Möbelhäuser stellen den Verkauf ein.
    • Altentagespflegeeinrichtungen verringern die Besuchszeiten auf maximal eine Stunde pro Tag, einige Einrichtungen erlassen ein komplettes Besuchsverbot.
    • In den Krankenhäusern dürfen Patienten pro Tag nur noch je einen Besucher empfangen.
    • Die Waldbühne Heessen sagte alle Auftritte für das Jahr 2020 ab.
  • Am 17. März steigt die Zahl der Infektionsfälle auf 21. Erneut kommt es zu Verschärfungen der Schutzbestimmungen:
    • Die Ratssitzung findet mit 32 statt der üblichen 58 Vertreter statt und wird in nur 40 Minuten abgehalten.
    • Das Kundenzentrum der Stadtwerke sowie die WA-Geschäftsstelle werden für den Publikumsverkehr geschlossen.
    • Der Maximilianpark ist fontan nicht mehr für die Öffentlichkeit geöffnet.
    • Besuche in den Hammer Krankenhäusern werden von nun an komplett verwehrt; Ausnahmen bestehen nur für Notfallpatienten und Geburten.
    • Sämtliche Fahrschulen in Hamm schließen.
  • Am 18. März beschließt die Stadt weitere eigenständige Einschränkungen des öffentlichen Lebens:
    • Die Schulbusse entfallen.
    • Restaurants und Kaffees dürfen nur noch von 6 bis 15 Uhr geöffnet sein.
    • Spielplätze und Bolzplätze werden für die Nutzung gesperrt.
    • Die Stadtverwaltung kann nur noch nach Terminabsprachen besucht werden. Alle Besucher müssen registriert werden, an den Arbeitsplätzen wurden Plexiglasscheiben als Spuckschutz aufgebaut. Barzahlung ist nicht mehr möglich. Das Servicebüro im technischen Rathaus wird geschlossen.
  • Am 19. März sind 27 Infektionen in Hamm bekannt. Auf Erlass des Landes NRW wird das öffentliche Leben nahezu komplett zum Erliegen gebracht:
    • Einzelhändler müssen ihre Läden komplett schließen. Es dürfen nur noch Lebensmittelgeschäfte, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Poststellen, Friseure, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungsverkäufer, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte sowie der Großhandel geöffnet haben. Zur Entlastung dürfen diese Läden regulär auch Sonntags geöffnet werden.
    • Ab heute werden in den Krankenhäuser 500 Betten für etwaige Corona-Patienten freigeräumt.
  • Am 21. März wird der Nachtbusverkehr mangels Nachfrage eingestellt.
  • Am 22. März gibt es in Hamm offiziell 85 Infektionsfälle, davon werden vier Personen im Krankenhaus versorgt. 644 Hammer sind zu diesem Zeitpunkt in häuslicher Quarantäne. Von der Landesregierung werden weitere Beschränkungen des Alltagslebens veranlasst:
    • Ansammlungen von mehr als zwei Personen sind auch im Freien grundsätzlich verboten.
    • Restaurants und Cafés müssen nun ebenfalls grundsätzlich geschlossen bleiben.
    • Friseuren und ähnliche Dienstleistern wird die Ausübung ihrer Tätigkeit untersagt.
    • Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann teilt mit, dass alle Stadterlasse von nun an nicht mehr gelten, da diese von den Landeserlassen abgelöst wurden.
  • Ab dem 23. März fuhren die Hammer Busse mangels Nachfrage nur noch nach einem Notfallfahrplan, der nach dem Sonntagsfahrplan (mit zusätzlichen Fahrten in den Morgenstunden) strukturiert wird.
  • Am 24. März wird der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus in Hamm bekannt.

April

  • Mit Stand vom 1. April sind in Hamm 117 Menschen infiziert und es gibt drei Todesfälle. Eine Maskenpflicht wird erstmals diskutiert.
  • Am 14. April gibt es 179 Infektionsfälle in Hamm, davon befinden sich 40 Personen in stationärer Behandlung. Zwölf vorerkrankte Patientinnen und Patienten mit nachgewiesener Corona-Infektion sind bislang verstorben, 1.013 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
    • In Hamm gibt es zu dieser Zeit einen Todesfall auf 29 Infektionen. In NRW liegt diese Rate mit einem Todesfall pro 66 bekannte Infektionen deutlich niedriger.
    • 93 von 100.000 Einwohnern sind mit dem Virus infiziert. Die Rate liegt in NRW höher (150 von 100.000 Einwohnern).
  • Am 15. April geben die damalige Bundeskanzlerin Merkel sowie der NRW-Ministerpräsident Laschet eine Neufassung der »Coronaschutzverordnung« bekannt, die vom 20. April bis zum 3. Mai gilt:
    • Das Kontaktverbot für Zusammenkünfte und Ansammlungen von mehr als zwei Personen im öffentlichen Raum besteht fort. Ausnahmen bestehen bei Verwandten in gerader Linie, zur Begleitung minderjähriger und unterstützungsbedürftiger Personen, bei zwingend notwendigen Zusammenkünfte aus geschäftlichen und beruflichen Gründen sowie der Nutzung des ÖPNV.
    • Es werden erste Lockerungen der Verbote mitgeteilt: Geschäfte mit 800 m² Verkaufsfläche, Kfz-Händler, Fahrradhändler, Buchhändler, Einrichtungshäuser und Baby-Fachmärkte dürfen ab dem 20. April unter Auflagen wieder öffnen. Friseurbetriebe dürfen ab dem 4. Mai unter Auflagen ebenfalls wieder ihrer Arbeit nachgehen, ebenso Fahrschulen.
    • Massenveranstaltungen dürfen bis zum 31. August weiterhin nicht stattfinden. Aufgrund dieser Beschlusslage finden in Hamm keine Schützenfeste im Jahr 2020 statt. Weitere Großveranstaltungen wie der Hammer Summer werden, sofern noch nicht geschehen, aus organisatorischen Gründen abgesagt.
  • Am 15. April gibt es mit 188 Infizierten einen neuen Höchststand in Hamm. Die Anzahl der Verstorbenen beträgt 14.
  • Seit dem 20. April fahren die Nahverkehrsbusse (mit Ausnahmen) wieder nach dem Wochenfahrplan.
  • Der Recyclinghof hat seit dem 21. April wieder geöffnet.
  • Ab dem 23. April gelten Lockerungen im Bildungswesen:
    • Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen können (zunächst freiwillig) wieder zur Schule gehen.
    • Für allen anderen Schülerinnen und Schüler findet bis zum 3. Mai weiterhin keine Schule statt.
    • Auch die Kitas sind weiterhin geschlossen.
    • Die Schulbusse nehmen den Betrieb wieder auf.
  • Seit dem 27. April gilt in allen Ladengeschäften und Ausstellungsräumen, auf dem Wochenmarkt, im Allee-Center, in Arztpraxen sowie im öffentlichen Nahverkehr eine Maskenpflicht.

Mai

  • Seit dem 1. Mai durften (unter Auflagen) wieder Gottesdienste stattfinden.
  • Der Fußball- und Leichtathletik Verband (FLVW) stellt die aktuelle Saison komplett ein. Es gibt keine Absteiger. Hiervon profitiert auch die Hammer Spielvereinigung, die sieglos mit fünf Punkten nach 20 Spielen aussichtlos auf dem letzten Tabellenplatz in der Oberliga liegt.
  • Am 4. Mai öffnet das Gustav-Lübcke-Museum wieder.
  • Seit dem 7. Mai gelten weitere Lockerungen der Einschränkungen:
    • Tierpark (maximal 500 Besucher), Maximilianpark (maximal 2000 Besucher) sowie Spielplätze sind wieder geöffnet; Bolz- und Basketballplätze bleiben hingegen noch geschlossen.
    • Schüler der vierten Jahrgangsstufen müssen die Schule wieder besuchen.
    • Kontaktlose Sportarten sind wieder erlaubt.
    • Parteien nehmen ihre Aufstellungsveranstaltungen für die Kommunalwahl wieder auf.

September

  • Anfang September gerät die Stadt Hamm als größter Corona-Hotspot in Deutschland in die bundesweiten Schlagzeilen. Gründe sind eine private Großhochzeit und ein weiteres damit verbundenes Fest Anfang September in Hamm sowie Dortmund. Die 7-Tage-Inzidenz liegt zu dieser Zeit bei 94,4. Dies bedeutet, dass sich in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner 94,4 Menschen mit dem Virus infiziert haben.

November

  • Am 23. November wird mit einer Zahl von 744 Infizierten der Höchststand der Pandemie in Hamm erreicht.

Dezember

  • Ab 15. Dezember müssen aufgrund einer zweiten Infektionswelle alle Geschäfte in Deutschland und somit auch in Hamm wieder schließen.
  • Im Dezember werden in Deutschland erstmals zwei Impfstoffe gegen das Virus zugelassen. In Hamm wird infolge dessen in der Sporthalle an der Friedensschule ein Impfzentrum eingerichtet, das jedoch aufgrund eines Mangels an verfügbarem Impfstoff erst 2021 seiner Bestimmung übergeben wurde.

Presseberichte zum Coronavirus in Hamm

Zum Artikel gibt es eine Sonderseite mit Presseberichten.

Politik

Kommunalwahl

Bei der Kommunalwahl vom 13. Septeber 2020 wird die Hammer SPD erstmals seit 1989 wieder prozentual stärkste Kraft im Stadtrat. Die CDU holt das zweitschlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung überhaupt und das schlechteste seit der Gründung der Großstadt Hamm im Jahr 1975. Gewinner sind auch die Grünen, die erstmals sieben Sitze im Stadtrat erlangen. Marc Herter von der SPD setzt sich in der Stichwahl des Oberbürgermeisters gegen den bis dahin amtierenden Oberbürgermeister, Thomas Hunsteger-Petermann (CDU), mit 63,6% durch und löst diesen nach 21 Amtsjahren ab.

Ämter

 
Marc Herter, SPD

Gewerkschaften

  • Am 6. Oktober begeht die Ortsgruppe Bockum-Hövel der Industriegewerk Bergbau, Chemie, Energie den 75. Jahrestag ihrer Gründung. Das Gründungsdatum war der 1. August 1945. [1]

Sport

  • Am 11. März geben die Handballer vom ASV Hamm bekannt, ihre Heimspiele zu verlegen. Die Saison in der 2. Bundesliga wird wenig später komplett abgebrochen. Grund ist die Corona-Pandemie.
  • Im Mai stellt der Fußball- und Leichtathletik Verband (FLVW) die aktuelle Saison, nach einer im März begonnenen Unterbrechung, komplett ein. Grund ist die Corona-Pandemie. Es gibt keine Absteiger. Hiervon profitiert auch die Hammer Spielvereinigung, die sieglos mit fünf Punkten nach 20 Spielen aussichtlos auf dem letzten Tabellenplatz in der Oberliga liegt.
  • Am 25. November übergibt Oberbürgermeister Marc Herter das neue Wassersportzentrum am Datteln-Hamm-Kanal seiner Bestimmung.[2]

Wirtschaft

  • Am 17. Oktober findet im Kaufhof, nach knapp 50-jähriger Geschichte, der letzte Öffnungstag statt. Das Haus wird aufgrund schlechter wirtschaftlicher Perspektiven geschlossen.

Kultur

  • Vom 10. Mai bis zum 30. Januar 2021 zeigt das Gustav-Lübcke-Museum eine Kabinettausstellung unter dem Titel „Erinnerungen im Kleinen – Otmar Alt auf Büttenpapier“.
  • Vom 13. Dezember bis zum 31. Januar 2021 zeigt das Gustav-Lübcke-Museum eine Kabinettausstellung in der stadtgeschichtlichen Abteilung unter dem Titel „Café Corso – eine Legende“.
  • Die Sommerspielsaison der Waldbühne Heessen wird aufgrund der Coronavirus-Pandemie gestrichen.

Anmerkungen