Zum Inhalt springen
   Das HammWiki wünscht allen Nutzern ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2026   

Weststraße 13

Aus HammWiki
Weststraße 13 2001

Der Nachkriegsbau Weststraße 13 ist zwischen der Weststraße 11 und der Weststraße 15 gelegen. Der Vorgängerbau besaß die alte Nro 90 auf der Südseite der Höckerei, die zur Westhofe gerechnet wurde. In den Quellen des 18. Jahrhunderts wird das Gebäude als Brauhaus bezeichnet.

Geschichte der Hausstätte

Bereits 1734 begegnet uns die Hausstätte als Brauhaus. Vom Stadtbrand von 1741 in Mitleidenschaft gezogen, besaß die Hausstätte 1751 der Rezeptor Johann Diedrich Unckenbolt (ein in der Höckerey gelegenes Brauhaus, Nro 90), 1756 seine Witwe. Für etwa hundert Jahre war dann die Bäckerfamilie Borberg im Besitz des Hauses. 1777 kaufte Bäcker und Brauer Franz Borberg (1736–1819) das Haus für 100 Stück Dukaten vom Regimentsquartiermeister Henrich Diedrich Bilefeld. Franz Borberg, der selbst in der Weststraße 12 schräg gegenüber wohnte, nutzte es nachweislich 1791 weiter als Brauhaus. Weil sein gleichnamiger Sohn Franz Borberg bereits im Jahre 1801 verstarb, finden wir 1802 die Witwe des Sohnes namens Maria Catharina Helena Borberg geb. Gesselmann mit ihren Kindern als Besitzer vor, anschließend ihren Sohn, den Bäcker und langjährigen Stadtverordneten Franz Borberg († 1885), der es noch in den 1830er-Jahren als Brauhaus nutzte. 1875 betrieben Elise und Antonie Semmerau im Hause dann ein Kurzwarengeschäft, das bis 1913 von Sofie Uebis (Tapisseriegeschäft) fortgeführt wurde. Bei den Juli-Unruhen 1919 in Hamm wurde am 3. Juli das Waffengeschäft von Albert Löscher geplündert[1], der bereits 1914 als Mieter und von 1919 bis 1931 als Eigentümer des Hauses bekannt ist. Die ursprüngliche Bebauung fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Der dreigeschossige – allerdings auffällig schmale – Nachkriegsbau lässt nunmehr kaum erahnen, dass an dieser Stelle im 18. und 19. Jahrhundert ein Brauhaus stand.

Eigentümer

Geschäftsanzeige Albert Löscher (1922)
Plünderung des Waffengeschäfts von Albert Löscher (1919)
  • 1875/1886: Elise Semmerau (1831-); Antonie Semmerau (1834-), Kurzwaarenhändlerin (1875);[2]
(M) 1886: Sofie Uebis, Tapisseriegesch{äft}

__________

  • 1892/1914: Sophie Uebis, Tapisseriegeschäft (AB 1914: Rentnerin)
(M) 1914: Albert Löscher, Stahlwarenhändler
  • 1919/1931: Albert Löscher, Stahlwarenhändler (AB 1919/22)
(M) 1924/1929: Josef Klören, Kaufmann
(M) 1931: Willy Vollmer, Kaufmann
(M) 1933/1942: Willy Vollmer, Kaufmann, Optiker
(M) 1958/1960: Augenoptiker Thode
(M) 1970/1976: Augenoptiker Thode (Inh. Willi u. Ursula Vollmer) (AB: 1970)

Spätere Nutzung

Auch in den 1980er-Jahren war im Nachfolgebau Augenoptiker Thode ansässig. Bis März 2025 war unter dieser Hausnummer das Reformhaus Northoff ansässig.

Anmerkungen

  1. Vgl. Hamm so wie es war Band 1, S. 92 mit Abb. 162.
  2. 1884 nach Münster verzogen;

Literatur

  • Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 90.
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von HammWiki. Durch die Nutzung von HammWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.