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Kriminalität in Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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[[2023]] gab es in Hamm 18.853 Straftaten (Zehn-Jahres-Hoch) bei einer Aufklärungsquote von 58,22 % (20-Jahres-Hoch). Insgesamt ist die Kriminalität in Hamm damit gegenüber 2022 um 2,6 % gestiegen. Für 42,79 % der Taten wurden nicht-deutsche Tatverdächtige ermittelt, bei einem Anteil an der Bevölkerung von 18,0 %.<ref name="pks2023"/>
Die Bekämpfung der '''Kriminalität''' in der Stadt obliegt in modernen Zeiten der Schutzpolizei und der [[Kriminalpolizei Hamm]]. Insbesondere im Falle von Tötungsdelikten gehen die Ermittlungen in der Regel auf eine Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Dortmund über, die ihre Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund führt.


In diesem Artikel, der derzeit noch im Aufbau ist, wird die Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizei Hamm dargelegt. Ferner werden bekanntere Kriminalfälle auf Hammer Stadtgebiet dargestellt.
In diesem Artikel werden unter anderem die Zuständigkeiten bei Kriminalfällen in Hamm, die Polizeiliche Kriminalstatistik der Hammer Polizei sowie bekanntere Kriminalfälle auf dem Stadtgebiet dargestellt, um einen umfassenden Überblick über das Thema '''Kriminalität''' in Hamm zu ermöglichen.
 
== Zuständigkeiten ==
An der Bekämpfung der Kriminalität in Hamm sind verschiedene Behörden beteiligt, allen voran die Polizei Hamm mit den Aufgaben der Strafprävention, Gefahrenabwehr und Aufklärung. Aber auch die Staatsanwaltschaft sowie die Gerichte in Hamm und Dortmund (Strafverfolgung) und die [[Justizvollzugsanstalt]] (Strafvollstreckung) wirken bei dieser Aufgabe mit.
 
=== Polizei ===
[[Bild:Polizeipraesidium 2.jpg|thumb|right|Polizeipräsidium Hamm – Historischer Altbau]]
In der Stadt [[Hamm]] lag das Polizeiwesen bis zum Jahr [[1927]] noch in den Händen der Kommune. Oberster Dienstherr war damit der [[Oberbürgermeister]]. Auch wenn einige städtische Beamte mit Ermittlungsaufgaben betraut waren, gab es trotz vorheriger Bestrebungen in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre keine speziell ausgebildete Kriminalpolizei im heutigen Sinne. Erst mit der Einstellung des Kriminal-Polizeirats Hillebrand aus Elberfeld-Barmen in die kommunale Polizei im Februar [[1925]] wurde die Grundlage für die Organisation einer einheitlichen Kriminalpolizei geschaffen. In dieser Phase zwischen [[1925]] und [[1928]] erfolgte auch der Übergang zu einer einheitlichen staatlichen Gesamtpolizei und der Einzug in das gerade fertiggestellte Dienstgebäude in der [[Hohe Straße]] 80.
 
→ ''siehe auch:'' [[Kriminalpolizei Hamm]]
 
[[Bild:Polizeipraesidium_Feidikstrasse.jpg|mini|rechts|Polizeipräsidium Hamm – Neubau]]
Heute stehen die Beamten der Polizei Hamm im Dienst des Landes NRW. Als Behörde der Polizei NRW ist die Hammer Polizei mittelbar dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen unterstellt. Sitz der Polizei Hamm ist der Neubau des [[Polizeipräsidium Hamm|Polizeipräsidium]]s in der [[Grünstraße]] 10. Delikte im Straßenverkehr, zum Beispiel Unfallflucht, werden beim Verkehrskommissariat in der [[Polizeiwache Bockum-Hövel]] bearbeitet.
 
Für die Bekämpfung der Straßenkriminalität ist die Schutzpolizei mit ihren uniformierten Beamten zuständig. Die Kriminalpolizei, die in zivil auftritt, ist in der Regel zuständig, wenn weiterführende Ermittlungsmaßnahmen durchzuführen sind. Zu ihrer Zuständigkeit zählen unter anderem Raub- und Diebstahldelikte, Sexualdelikte, Rauschgiftdelikte, politisch motivierte Straftaten, Verkehrsdelikte, Tötungsdelikte und die Organisierte Kriminalität.<ref>[https://www.polizei-nrw-bewerbung.de/ausbildung/kriminalpolizei Polizei NRW]</ref> Die Kriminalpolizei ist weiter in der Hohen Straße 80 angesiedelt.
 
Bei Kapitalverbrechen, Fällen Organisierter Kriminalität, Wirtschaftskriminalität und politisch motivierter Kriminalität gehen die Ermittlungen in der Regel auf die Kriminalpolizei Dortmund über oder werden von dort unterstützt.<ref name="polizei2023">[https://hamm.polizei.nrw/artikel/direktion-kriminalitaet-1 Polizei Hamm auf hamm.polizei.nrw, zul. abgerufen am 10. März 2023]</ref>
 
=== Justiz ===
[[Datei:Amtsgericht.jpg|mini|rechts|alternativtext=Amtsgericht Hamm|Amtsgericht]]
Die zuständige Staatsanwaltschaft ist die Staatsanwaltschaft Dortmund, die eine Zweigstelle beim [[Amtsgericht Hamm]] unterhält.
 
Kleinere Strafsachen können beim [[Amtsgericht Hamm]] verhandelt werden. Das zuständige Landgericht für die Stadt Hamm ist das Landgericht Dortmund, an dem in der Regel Strafsachen verhandelt werden, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren oder die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder der Sicherungsverwahrung zu erwarten ist.<ref>[https://www.justiz.nrw/BS/recht_a_z/L/Landgericht/index.php Justiz.NRW]</ref> Bei schweren Verbrechen, insbesondere Mord, ist das Dortmunder Landgericht immer zuständig.
 
Die nächsthöhere Instanz ist das [[Oberlandesgericht]] Hamm am [[Otto-Krafft-Platz]], das selbst nur noch dem Bundesgerichtshof unterstellt ist.
 
==== Justizvollzug ====
[[Datei:Bismackstr. 3 (Hamm) JVA.JPG|mini|rechts|alternativtext=JVA Hamm|JVA Hamm]]
Die [[Justizvollzugsanstalt Hamm]] befindet sich seit [[1930]] im Betrieb. Sie verwahrt  Untersuchungsgefangene, Strafgefangene des Regelvollzugs mit einer Vollstreckungszuständigkeit von bis zu 18 Monaten und Zivilhäftlinge (Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- und Erzwingungshaft) sowie Personen in Strafarrest. Zuständig ist sie u. a. für den Amtsgerichtsbezirk [[Amtsgericht Hamm|Hamm]] sowie Kamen und für weitere Amts- und Landgerichtsbezirke der näheren Umgebung.
 
→ ''siehe auch:'' [[Justizvollzugsanstalt Hamm]]


==Polizeiliche Kriminalstatistik==
==Polizeiliche Kriminalstatistik==
In ihrer jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) legt die [[Polizei Hamm]] die Anzahl der erfassten Straftaten insgesamt und nach einzelnen Delikten sowie die Aufklärungsquote dar. Nicht Teil der Statistik sind Ordnungswidrigkeiten, zum Beispiel Parkverstöße. Diese werden in der Regel auch nicht von der Polizei, sondern vom [[Kommunaler Ordnungsdienst|Kommunalen Ordnungsdienst]] (KOD) geahndet.
In ihrer jährlichen [https://hamm.polizei.nrw/statistiken-der-polizei-hamm Polizeilichen Kriminalstatistik] (PKS) legt die [[Polizei Hamm]] die Anzahl der erfassten Straftaten insgesamt und nach einzelnen Delikten sowie die Aufklärungsquote dar. Nicht Teil der Statistik sind Ordnungswidrigkeiten, zum Beispiel Parkverstöße. Diese werden in der Regel auch nicht von der Polizei, sondern vom [[Kommunaler Ordnungsdienst|Kommunalen Ordnungsdienst]] (KOD) geahndet.


Insgesamt befindet sich die Kriminalität in Hamm seit Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau, während die Aufklärungsquote im Schnitt der letzten 15 Jahre gesteigert werden konnte.
Je nach Berichtsjahr fokussiert die (öffentliche) Statistik teils auf andere Delikte, sodass die Zahlen über die Jahre nicht vollständig vergleichbar sind.
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=== Wohnungseinbruchsdiebstahl ===
=== Wohnungseinbruchsdiebstahl ===
Als Wohnungseinbruchsdiebstahl (§ 244 Strafgesetzbuch) wird der Einbruch in eine Wohnung mit dem Ziel des Diebstahls fremden Eigentums bezeichnet. Die Polizei Hamm erfasst die Gesamtzahl der Vorfälle sowie die Anzahl der Einbrüche, die abgebrochen werden, z. B. durch störende Nachbarn oder unüberwindbare Schlösser. Für diesen Straftatbestand weist die Polizei Hamm in ihrer PKS stets eine gesonderte Aufklärungsquote aus.
Als Wohnungseinbruchsdiebstahl (§ 244 Strafgesetzbuch) wird der Einbruch in eine Wohnung mit dem Ziel des Diebstahls fremden Eigentums bezeichnet. Die Polizei Hamm erfasst die Gesamtzahl der Vorfälle sowie die Anzahl der Einbrüche, die abgebrochen werden, beispielsweise durch störende Nachbarn oder unüberwindbare Schlösser. Für diesen Straftatbestand weist die Polizei Hamm in ihrer PKS in der Regel eine gesonderte Aufklärungsquote aus.
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Die Kategorie Straßenkriminalität ist eine Sammelkategorie, in der alle Delikte im öffentlichen Raum zusammengefasst werden, darunter beispielsweise sexuelle Belästigung, Straftaten, die aus Gruppen heraus verübt werden, Taschendiebstahl, Raub, Körperverletzung und mehr.  
Die Kategorie Straßenkriminalität ist eine Sammelkategorie, in der alle Delikte im öffentlichen Raum zusammengefasst werden, darunter beispielsweise sexuelle Belästigung, Straftaten, die aus Gruppen heraus verübt werden, Taschendiebstahl, Raub, Körperverletzung und mehr.  


Die Polizei Hamm weist nicht für jedes Jahr eine dezidierte Aufklärungsquote für diesen Sektor in ihrer PKS aus.
Die Polizei Hamm wies bisher nur für 2022 eine Aufklärungsquote für diesen Bereich aus.
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=== Gewalttaten ===
Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist die Gesamtzahl der Gewalttaten aus. Eine Aufschlüsselung erfolgt ferner für die Delikte Körperverletzung (KV), Raub im öffentlichen Raum (Diebstahl unter Gewalteinsatz oder -androhung), Delikte gegen Amtsträger (z. B. die Polizei) und seit 2019 z. T. auch Messerangriffe.<ref>Sowohl die Androhung, als auch der tatsächliche Einsatz des Messers gehen in diese Statistik ein.</ref>
===== Körperverletzung =====
Unter Körperverletzung (§ 223 StGb) versteht das Gesetz, dass man eine andere Person „körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt“. Die gefährliche Körperverletzung (§ 224) zeichnet sich zusätzlich durch Einsatz von gesundheitsschädlichen Stoffen (z. B. Gift), Waffen, Hinterlist und/oder Gemeinschaftlichkeit aus. Damit eine schwere Körperverletzung (§ 226) vorliegt, müssen dem Opfer erhebliche dauerhafte Schäden entstehen, darunter bspw. Hör-, Seh- oder Sprachverlust, Verstümmelung, Lähmung, Krankheit oder Behinderung.
Seit 2017 wurde die Gesamtzahl der Körperverletzungen nicht mehr in der PKS veröffentlicht, sondern lediglich die Taten im öffentlichen Raum. Die Zahl der Messerangriffe wurde erst seit der PKS 2019 gesondert ausgewiesen, 2024 jedoch nicht mehr.
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|}
===== Raub =====
Unter Raub (§ 249 StGB) wird die Aneignung fremder Sachen unter Gewalteinsatz oder Gewaltandrohung verstanden. Seit 2017 wurden nur noch die Zahlen zu den Delikten im öffentlichen Raum bekanntgegeben, nicht mehr die Gesamtzahl aller Delikte. Handtaschenraub wird stets gesondert ausgewiesen.
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!Jahr
!Delikte gesamt
!Delikte im öffentlichen Raum
!Davon Handtaschenraub
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===== Delikte gegen Amtsträger =====
Hierunter fallen der Widerstand gegen Vollstreckungskräfte und tätliche Angriffe.
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!Jahr
!Delikte gegen Amtsträger
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|[[2023]]
|n. a.
|-
|[[2022]]
|142
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|[[2021]]
|113
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|[[2020]]
|104
|-
|[[2019]]
|111
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|[[2018]]
|64
|-
|[[2017]]
|94
|-
|[[2016]]
|77
|-
|[[2015]]
|63
|-
|[[2014]]
|64
|-
|[[2013]]
|81
|}
|}


== Bekannte Kriminalfälle ==
== Bekannte Kriminalfälle ==
=== Westentor-Gang (2021–2022) ===
=== Amoklauf an der Hochschule Hamm–Lippstadt (2022) ===
In den Jahren [[2021]] und [[2022]] geriet das [[Westentor]] wiederholt in den Fokus der Presseberichterstattung und der Polizei, da sich hier eine Gruppe Jugendlicher aus Hamm und verschiedenen Nachbar- und Ruhrgebietsstädten gebildet hatte, die Passanten belästigte und auch wiederholt für Polizeieinsätze sorgte.
[[Datei:Beamte vom SEK durchsuchten den Campus nach dem Tathergang.jpg|mini|rechts|Das SEK durchsucht nach dem Amoklauf den kompletten Campus]]
Der Amoklauf an der [[Hochschule Hamm-Lippstadt]] (HSHL) ereignete sich am [[10. Juni]] [[2022]] und forderte ein Todesopfer. Der unter Verfolgungswahn leidende Täter, Markus R. (34), stach mit zwei Küchenmessern in den Fluren und später in einem Hörsaal auf insgesamt vier Zufallsopfer ein. Eine 30-Jährige Dozentin der HSHL verstarb kurz darauf im Krankenhaus an den Folgen des Angriffs. R. wurde noch am Tatort verhaftet und [[2023]] nach einem Sicherungsverfahren vor dem Dortmunder Schwurgericht auf unbestimmte Zeit in einer forensischen Psychiatrie untergebracht.


'''2021''' konnte erfolgreich eine Gruppe im Alter von 12 bis 16 Jahren zerschlagen werden, die sich u. a. am Westentor traf und aus der heraus verschiedene Straftaten verübt wurden, darunter Sexualdelikte, Körperverletzungen, Diebstähle und Erpressungen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/polizei-hamm-geht-gegen-brutale-bande-vor-jugendlicher-in-untersuchungshaft-90837625.html Wa.de vom 2. Juli 2021]</ref> Bekannt sind u. a. folgende Vorfälle:
''siehe auch:'' [[Amoklauf an der Hochschule Hamm-Lippstadt]]


* Am [[19. März]] 2021 wurden zwei 15-jährige Mädchen aus Lippstadt an der [[Oststraße]] von der fraglichen Gruppe eingekreist und sexuell belästigt.<ref name="WAde-21-05-03">[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/gruppe-junger-maenner-kesselt-maedchen-in-hamm-ein-und-beruehrt-sie-unsittlich-auch-busfahrer-getreten-und-geschlagen-90256440.html Wa.de vom 3. Mai 2021]</ref> Die polizeibekannten Täter konnten ermittelt werden, ihre Handys wurden sichergestellt.
=== Kriminelle Jugendbande am Westentor (2021–2022) ===
* Am [[21. März]] 2021 geriet ein Teil der Gruppierung am [[Willy-Brandt-Platz]] in Konflikt mit einem Busfahrer, da sie das Vorzeigen ihrer Bustickets verweigerten. Nach anfänglichen Beleidigungen kam es schließlich zu Schlägen auf den Busfahrer. Auch hier konnten die schon polizeibekannten Täter ermittelt werden.
In den Jahren [[2021]] und [[2022]] geriet das [[Westentor]] wiederholt in den Fokus der Polizei, da sich hier eine Gruppe krimineller Jugendlicher aus Hamm und verschiedenen Nachbar- und Ruhrgebietsstädten gebildet hatte. Aus der Gruppe heraus wurden gegenüber Unbeteiligten unter anderem Beleidigungen, Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe verübt.  
* Am [[29. April]] 2021 wurden ein 14-Jähriger und eine 15-Jährige an der [[Neue Bahnhofstraße|Neuen Bahnhofstraße]] von bis zu acht Gruppenmitgliedern zunächst beleidigt und schließlich bis kurz vor das [[Allee-Center]] verfolgt, wo sie den 14-Jährigen mit Schlägen malträtierten. Durch das Eingreifen von Zeugen wurde die Situation entschärft; die Täter entkamen ins Allee-Center.


Die vorläufige Zerschlagung der Gruppe gelang durch Kooperation der Schutzpolizei und der [[Kriminalpolizei Hamm]] mit der Staatsanwaltschaft Dortmund, dem Jugendamt der Stadt und dem vom Jugendamt beauftragten Verein „Paidaia“. Ein 14-jähriger Intensivtäter, der zu der Gruppe gehörte, wurde zunächst in U-Haft genommen und später einem Programm zur Resozialisierung im Ausland zugeführt, in dem er sich mindestens noch im August 2022 befand.<ref name="WAde-22-08-04"/>
Die Gruppe wurde 2021 vorläufig zerschlagen, fand jedoch 2022 ans Westentor zurück.


'''2022''' bildete sich aus Teilen der behördlich bekannten Täterschaft von 2021<ref name="WAde-22-08-04"/> erneut eine schwerpunktmäßig am Westentor anzutreffende Jugendbande. Neben erneut stark pubertärem Verhalten, darunter Pöbeleien, welches Passanten und Gewerbetreibende verunsicherte, kam es u. a. zu folgenden Delikten:
''siehe auch:'' [[Westentor#Treff_krimineller_Jugendgruppen|Westentor]]


* Am [[4. Juli]] und am 11. Juli wurden Passanten aus der Gruppe heraus schwer beleidigt.<ref name="WAde-22-08-04"/>
=== Mord am OLG-Teich (2021) ===
* Am [[11. Juli]] 2022 schlugen sich Mitglieder der Gruppe offenbar untereinander am Westentor. Verdächtige konnten nicht ermittelt werden.<ref name="WAde-22-08-04">[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/pruegel-und-polizei-kinderbande-treibt-unwesen-am-westentor-in-hamm-91705713.html#id-pageApi-anker1 Wa.de vom 4. August 2022]</ref>  
[[Datei:Ahsepark01.jpg|mini|rechts|alternativtext=Nahe des Teichs im Ahsepark wurde der Leichnam der jungen Frau entdeckt|Nahe des Teichs im [[Ahsepark]] wurde der Leichnam der jungen Frau entdeckt]]
* Am [[25. Juli]] 2022 wurde am Westentor im Zuge eines Streits ein 14-jähriger Hammer, der in Begleitung seines 19-jährigen Bruders war, von drei der Jugendlichen geschlagen und getreten. Als der 19-Jährige seinem jüngeren Bruder beistehen wollte, wurde auch dieser mehrfach ins Gesicht geschlagen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-schlaegerei-westentor-zwei-brueder-verletzt-taeter-flucht-polizei-hinweise-91689180.html Wa.de vom 26. Juli 2022]</ref>
Am Sonntag des [[19. September]] [[2021]] wurde gegen 06:45 Uhr in einem Teich nahe des [[Oberlandesgericht|Oberlandesgerichts]] die Leiche einer 25-jährigen Frau gefunden. Nur wenige Minuten, nachdem Sie mit einer Freundin von der [[Meile]] ausgehend den Nachhauseweg angetreten und sich von dieser nahe des Bärenbrunnens verabschiedet hatte, muss sie dort gegen 6 Uhr auf ihren Mörder getroffen sein.<ref>[https://www.wa.de/hamm/mord-hamm-leiche-olg-park-taeter-gefasst-polizei-messer-toetung-90997974.html Wa.de vom 24. September 2021]</ref> Schon kurz darauf konnte der Täter, ein einschlägig vorbestrafter 27-Jähriger aus dem Hammer Süden, der offenbar jahrelang wahllos Frauen nachgestellt hatte, festgenommen werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/leiche-am-olg-in-hamm-verdaechtiger-stellte-jahrelang-wahllos-frauen-nach-90999377.html Wa.de vom 24. September 2021]</ref> Das Verbrechen bewegte die Hammer Öffentlichkeit und führte zu lokaler und überregionaler Medienberichterstattung.
* Am [[19. August]] wurde eine weitere, nicht näher bezeichnete Gewalttat aktenkundig.
 
Der Täter wurde [[2022]] zu 13 Jahren Freiheitsstrafe und der Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt.
 
→ ''siehe auch:'' [[Mord am OLG-Teich]]
 
=== Bombendrohung gegen das Oberlandesgericht (2011) ===
[[Datei:WA 02.06.2011-SEK EInsatz vor dem OLG.jpg|mini|rechts|SEK-Einsatz am OLG (2011)]]
Am [[1. Juni]] [[2011]] drohte ein 48-Jähriger damit, sich vor dem Oberlandesgericht mit seinem Saab in die Luft zu sprengen. Mit einem Polizeihund und dem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos wurde der Fahrer des Autos überwältigt. Der Saab, in dem sich zwei Propangasflaschen, zwei größere Bezinkanister aus Blech und drei kleine Reservekanister befunden hatten, wurde sichergestellt.  
 
Der 48-jährige Mann wurde in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.
 
→ ''siehe auch:'' [[Oberlandesgericht]]


=== Mordfall Monika (2009) ===
=== Mordfall Monika (2009) ===
In der Nacht vom 5. auf [[6. Juni]] [[2009]] wurde eine 32-jährige Prostituierte aus Ungarn,<ref name="wikixy"/> die unter dem Namen ''Monika'' auf dem Straßenstrich an der [[Heessener Straße]] nahe des [[Flugplatz]]es auftrat, erdrosselt oder erwürgt.<ref name="wikixy"/>
[[Datei:Heessener Strasse01.jpg|mini|rechts|alternativtext=Heessener Straße am Straßenstrich (Juni 2009)|Heessener Straße auf Höhe des Straßenstrichs im Juni 2009]]
In der Nacht vom 5. auf [[6. Juni]] [[2009]] wurde eine 32-jährige Prostituierte aus Ungarn, die unter dem Namen ''Monika'' auf dem Straßenstrich an der [[Heessener Straße]] nahe des [[Flugplatz]]es in Erscheinung trat, erdrosselt oder erwürgt. Die Leiche wurde am [[18. Juni]] 2009 von Spaziergängern entdeckt.


Monika hatte zwei Kinder, die bei den Großeltern in Ungarn lebten. Bislang wurde weder der echte Name, noch ein Foto der Toten veröffentlicht.<ref name="wikixy"/> Am Tattag muss die Prostituierte aufgrund ihres Outfits, das aus weißen, hochhackigen Overknee-Stiefel, weißer Lederjacke, einem breiten, weißen Gürtel und roter Handtasche bestand, sehr auffällig gewesen sein.<ref name="wade2011">[https://www.wa.de/hamm/mord-prostituierter-akribische-suche-nach-dna-spuren-dauert-1273029.html „Mord an Prostituierter: Akribische Suche nach DNA-Spuren dauert an“ in: Wa.de vom 6. Juni 2011]</ref>
Bis heute ist der Fall ungelöst.


Gegen kurz nach Mitternacht des 6. Juni 2009 wurde Monika zuletzt von einem Taxifahrer lebend gesehen. Kurz darauf muss sie zu einem vermeintlichen Freier in ein Auto gestiegen sein. Ihre Leiche wurde – wahrscheinlich noch in derselben Nacht – in einem Gebüsch nahe des [[Sachsenweg]]s, nur wenige hundert Meter von der Heessener Straße entfernt, abgelegt, wo die Leiche am [[18. Juni]] von Spaziergängern entdeckt wurde.<ref name="wade-22-06"/> Aufgrund der fortschreitenden Verwesung konnten nach Presseberichten keine verwertbaren Spuren mehr gesichert werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/mordfall-monika-bleibt-ungeklaert-2965670.html Frank Lahme: „Mordfall Monika an Heessener Straße bleibt ungeklärt“ in: Wa.de vom 20. Juni 2013]</ref>
→ ''siehe auch:'' [[Mordfall Monika]]


Nach Informationen des [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeigers]] gerieten nach der Tat insgesamt vier Personen in den näheren Fokus der Ermittlungen der Mordkommission, der Verdacht könnt jedoch in keinem Fall erhärtet werden.<ref name="wade-22-06">[https://www.wa.de/hamm/heessen-ort370526/cold-case-in-hamm-mordfall-monika-bleibt-nach-13-jahren-raetselhaft-91600778.html Frank Lahme: „Cold Case in Hamm: Mordfall Monika bleibt rätselhaft“ in: Wa.de vom 9. Juni 2022]</ref>
== Siehe auch ==
*''[[Kriminalpolizei Hamm]]''
*''[[Polizeihistorische Sammlung Paul]]''


Am 11. März 2010<ref name="wade2011"/> fanden spielende Kinder die weiße Lederjacke und die rote Handtasche der Ermordeten auf dem Firmengelände der Gartenbaufirma [[Kley GmbH + Co. KG|Kley]] an der [[Ostdorfstraße]] in [[Berge]] unter einem Holzstapel,<ref name="wade2011"/> neue Ermittlungsansätze ergaben sich jedoch nicht.<ref name="wade-22-06"/> Anschließend wurde der Fall zwei mal im Fernsehen gezeigt:<ref name="wade-2012"/> Am 14. April 2010 stellte Aktenzeichen XY (ZDF) den Fall nach, anschließend trat Kai Oldenburg von der Kriminalpolizei Dortmund im Studio auf.<ref name="wikixy">[https://www.wikixy.de/Sendung_vom_14.04.2010 wikixy.de]</ref> Im September 2010 wurde der Fall im WDR-Kriminalreport gezeigt.
== Weblinks ==
 
* [https://hamm.polizei.nrw Homepage der Polizei Hamm (hamm.polizei.nrw)]
Der Mordfall ist mit Stand des Jahres 2022 weiterhin ungelöst und gilt als ''Cold Case'', da keine heiße Spur vorliegt.<ref name="wade-2012">[https://www.wa.de/hamm/mordfall-monika-drei-jahre-jagd-phantom-2343924.html Frank Lahme: „Mordfall Monika: Drei Jahre Jagd auf ein Phantom“ in: Wa.de vom 5. Juni 2012]</ref> Nach Berichten des WA aus dem Jahr 2022 gingen die letzten Hinweise vor mehreren Jahren ein. Die Cold-Case-Kommission des Landeskriminalamtes NRW hat sich des Falles mit Stand vom Sommer 2022 noch nicht angenommen.<ref name="wade-22-06"/>
* [https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/65844 Pressemeldungen der Polizei Hamm auf Presseportal.de]
* [https://www.sta-dortmund.nrw.de/kontakt/hamm/index.php Staatsanwaltschaft Dortmund – Zweigstelle Hamm]
* [http://www.polizeihistorischesammlung-paul.de Polizeihistorische Sammlung Paul]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
[[Kategorie:Polizei]]
[[Kategorie:Polizei]]
[[Kategorie:Justiz]]

Aktuelle Version vom 16. April 2024, 11:05 Uhr

2023 gab es in Hamm 18.853 Straftaten (Zehn-Jahres-Hoch) bei einer Aufklärungsquote von 58,22 % (20-Jahres-Hoch). Insgesamt ist die Kriminalität in Hamm damit gegenüber 2022 um 2,6 % gestiegen. Für 42,79 % der Taten wurden nicht-deutsche Tatverdächtige ermittelt, bei einem Anteil an der Bevölkerung von 18,0 %.[1]

In diesem Artikel werden unter anderem die Zuständigkeiten bei Kriminalfällen in Hamm, die Polizeiliche Kriminalstatistik der Hammer Polizei sowie bekanntere Kriminalfälle auf dem Stadtgebiet dargestellt, um einen umfassenden Überblick über das Thema Kriminalität in Hamm zu ermöglichen.

Zuständigkeiten

An der Bekämpfung der Kriminalität in Hamm sind verschiedene Behörden beteiligt, allen voran die Polizei Hamm mit den Aufgaben der Strafprävention, Gefahrenabwehr und Aufklärung. Aber auch die Staatsanwaltschaft sowie die Gerichte in Hamm und Dortmund (Strafverfolgung) und die Justizvollzugsanstalt (Strafvollstreckung) wirken bei dieser Aufgabe mit.

Polizei

Polizeipräsidium Hamm – Historischer Altbau

In der Stadt Hamm lag das Polizeiwesen bis zum Jahr 1927 noch in den Händen der Kommune. Oberster Dienstherr war damit der Oberbürgermeister. Auch wenn einige städtische Beamte mit Ermittlungsaufgaben betraut waren, gab es trotz vorheriger Bestrebungen in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre keine speziell ausgebildete Kriminalpolizei im heutigen Sinne. Erst mit der Einstellung des Kriminal-Polizeirats Hillebrand aus Elberfeld-Barmen in die kommunale Polizei im Februar 1925 wurde die Grundlage für die Organisation einer einheitlichen Kriminalpolizei geschaffen. In dieser Phase zwischen 1925 und 1928 erfolgte auch der Übergang zu einer einheitlichen staatlichen Gesamtpolizei und der Einzug in das gerade fertiggestellte Dienstgebäude in der Hohe Straße 80.

siehe auch: Kriminalpolizei Hamm

Polizeipräsidium Hamm – Neubau

Heute stehen die Beamten der Polizei Hamm im Dienst des Landes NRW. Als Behörde der Polizei NRW ist die Hammer Polizei mittelbar dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen unterstellt. Sitz der Polizei Hamm ist der Neubau des Polizeipräsidiums in der Grünstraße 10. Delikte im Straßenverkehr, zum Beispiel Unfallflucht, werden beim Verkehrskommissariat in der Polizeiwache Bockum-Hövel bearbeitet.

Für die Bekämpfung der Straßenkriminalität ist die Schutzpolizei mit ihren uniformierten Beamten zuständig. Die Kriminalpolizei, die in zivil auftritt, ist in der Regel zuständig, wenn weiterführende Ermittlungsmaßnahmen durchzuführen sind. Zu ihrer Zuständigkeit zählen unter anderem Raub- und Diebstahldelikte, Sexualdelikte, Rauschgiftdelikte, politisch motivierte Straftaten, Verkehrsdelikte, Tötungsdelikte und die Organisierte Kriminalität.[2] Die Kriminalpolizei ist weiter in der Hohen Straße 80 angesiedelt.

Bei Kapitalverbrechen, Fällen Organisierter Kriminalität, Wirtschaftskriminalität und politisch motivierter Kriminalität gehen die Ermittlungen in der Regel auf die Kriminalpolizei Dortmund über oder werden von dort unterstützt.[3]

Justiz

Amtsgericht Hamm
Amtsgericht

Die zuständige Staatsanwaltschaft ist die Staatsanwaltschaft Dortmund, die eine Zweigstelle beim Amtsgericht Hamm unterhält.

Kleinere Strafsachen können beim Amtsgericht Hamm verhandelt werden. Das zuständige Landgericht für die Stadt Hamm ist das Landgericht Dortmund, an dem in der Regel Strafsachen verhandelt werden, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren oder die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder der Sicherungsverwahrung zu erwarten ist.[4] Bei schweren Verbrechen, insbesondere Mord, ist das Dortmunder Landgericht immer zuständig.

Die nächsthöhere Instanz ist das Oberlandesgericht Hamm am Otto-Krafft-Platz, das selbst nur noch dem Bundesgerichtshof unterstellt ist.

Justizvollzug

JVA Hamm
JVA Hamm

Die Justizvollzugsanstalt Hamm befindet sich seit 1930 im Betrieb. Sie verwahrt Untersuchungsgefangene, Strafgefangene des Regelvollzugs mit einer Vollstreckungszuständigkeit von bis zu 18 Monaten und Zivilhäftlinge (Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- und Erzwingungshaft) sowie Personen in Strafarrest. Zuständig ist sie u. a. für den Amtsgerichtsbezirk Hamm sowie Kamen und für weitere Amts- und Landgerichtsbezirke der näheren Umgebung.

siehe auch: Justizvollzugsanstalt Hamm

Polizeiliche Kriminalstatistik

In ihrer jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) legt die Polizei Hamm die Anzahl der erfassten Straftaten insgesamt und nach einzelnen Delikten sowie die Aufklärungsquote dar. Nicht Teil der Statistik sind Ordnungswidrigkeiten, zum Beispiel Parkverstöße. Diese werden in der Regel auch nicht von der Polizei, sondern vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) geahndet.

Je nach Berichtsjahr fokussiert die (öffentliche) Statistik teils auf andere Delikte, sodass die Zahlen über die Jahre nicht vollständig vergleichbar sind.

Jahr Straftaten Aufklärungsquote
2023[1] 18.853 58,22 %
2022[5] 16.549 55,62 %
2021[6] 14.667 56,01 %
2020[7] 15.553 54,96 %
2019[8] 13.591 55,21 %
2018[9] 13.355 57,57 %
2017[10] 14.866 53,98 %
2016[11] 15.441 53,11 %
2015[11] 15.204 51,07 %
2014[11] 15.152 50,32 %
2013[11] 14.766 48,67 %
2012[11] 15.728 52,47 %
2011[11] 15.561 48,62 %
2010[11] 15.828 46,94 %
2009[11] 15.187 50,94 %
2008[11] 15.519 49,39 %
2007[11] 16.687 44,93 %

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Als Wohnungseinbruchsdiebstahl (§ 244 Strafgesetzbuch) wird der Einbruch in eine Wohnung mit dem Ziel des Diebstahls fremden Eigentums bezeichnet. Die Polizei Hamm erfasst die Gesamtzahl der Vorfälle sowie die Anzahl der Einbrüche, die abgebrochen werden, beispielsweise durch störende Nachbarn oder unüberwindbare Schlösser. Für diesen Straftatbestand weist die Polizei Hamm in ihrer PKS in der Regel eine gesonderte Aufklärungsquote aus.

Jahr Gesamt Versuche Aufklärungsquote
2023[1] 296 140 n. a.
2022[5] 286 119 18,66 %
2021[6] 173 93 24,28 %
2020[7] 251 125 11,95 %
2019[8] 265 125 10,94 %
2018[9] 207 80 29,95 %
2017[10] 293 120 22,53 %
2016[11] 534 218 21,54 %
2015[11] 568 250 22,71 %
2014[11] 390 186 22,31 %
2013[11] 348 130 18,39 %
2012[11] 347 117 21,33 %
2011[11] 369 155 17,34 %
2010[11] 342 118 34,21 %
2009[11] 317 130 21,14 %
2008[11] 312 131 18,91 %
2007[11] 440 155 16,59 %

Straßenkriminalität

Die Kategorie Straßenkriminalität ist eine Sammelkategorie, in der alle Delikte im öffentlichen Raum zusammengefasst werden, darunter beispielsweise sexuelle Belästigung, Straftaten, die aus Gruppen heraus verübt werden, Taschendiebstahl, Raub, Körperverletzung und mehr.

Die Polizei Hamm wies bisher nur für 2022 eine Aufklärungsquote für diesen Bereich aus.

Jahr Fälle Aufklärungsquote
2023[1] 4.254
2022[5] 4.069 20,40 %
2021[6] 3.862
2020[7] 4.171
2019[8] 3.680
2018[9] 3.580
2017[10] 4.288
2016[11] 3.890
2015[11] 3.818
2014[11] 4.088
2013[11] 4.019
2012[11] 4.224
2011[11] 4.461
2010[11] 4.924
2009[11] 4.126
2008[11] 4.728
2007[11] 5.913

Gewalttaten

Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist die Gesamtzahl der Gewalttaten aus. Eine Aufschlüsselung erfolgt ferner für die Delikte Körperverletzung (KV), Raub im öffentlichen Raum (Diebstahl unter Gewalteinsatz oder -androhung), Delikte gegen Amtsträger (z. B. die Polizei) und seit 2019 z. T. auch Messerangriffe.[12]

Körperverletzung

Unter Körperverletzung (§ 223 StGb) versteht das Gesetz, dass man eine andere Person „körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt“. Die gefährliche Körperverletzung (§ 224) zeichnet sich zusätzlich durch Einsatz von gesundheitsschädlichen Stoffen (z. B. Gift), Waffen, Hinterlist und/oder Gemeinschaftlichkeit aus. Damit eine schwere Körperverletzung (§ 226) vorliegt, müssen dem Opfer erhebliche dauerhafte Schäden entstehen, darunter bspw. Hör-, Seh- oder Sprachverlust, Verstümmelung, Lähmung, Krankheit oder Behinderung.

Seit 2017 wurde die Gesamtzahl der Körperverletzungen nicht mehr in der PKS veröffentlicht, sondern lediglich die Taten im öffentlichen Raum. Die Zahl der Messerangriffe wurde erst seit der PKS 2019 gesondert ausgewiesen, 2024 jedoch nicht mehr.

Jahr KV gesamt Gef. & schwere KV gesamt Gef. & schwere KV im öff. Raum Messerangriffe
2023[1] n. a. 254 n. a. n. a.
2022[5] n. a. n. a. 182 69
2021[6] n. a. n. a. 180 100[5]
2020[7] n. a. n. a. 131 65[5]
2019[8] n. a. n. a. 164 74[5]
2018[9] n. a. n. a. 201 n. a.
2017[10] n. a. n. a. 242 n. a.
2016 1309[11] 351[11] 194[10] n. a.
2015 1166[11] 278[11] 137[10] n. a.
2014 1112[11] 313[11] 192[10] n. a.
2013 1126[11] 297[11] 155[10] n. a.
2012 1158[11] 330[11] 202[10] n. a.
2011 1056[11] 284[11] 191[10] n. a.
2010 1159[11] 329[11] 202[10] n. a.
2009 1272[11] 385[11] 185[10] n. a.
2008 1341[11] 493[11] 254[10] n. a.
2007 1469[11] 520[11] n. a. n. a.
Raub

Unter Raub (§ 249 StGB) wird die Aneignung fremder Sachen unter Gewalteinsatz oder Gewaltandrohung verstanden. Seit 2017 wurden nur noch die Zahlen zu den Delikten im öffentlichen Raum bekanntgegeben, nicht mehr die Gesamtzahl aller Delikte. Handtaschenraub wird stets gesondert ausgewiesen.

Jahr Delikte gesamt Delikte im öffentlichen Raum Davon Handtaschenraub
2023[1] n. a. 80 4
2022 n. a. 70[1] 2[1]
2021 n. a. 45[1] 3[1]
2020 n. a. 67[1] 8[1]
2019 n. a. 37[1] 3[1]
2018 n. a. 71[1] 6[1]
2017 n. a. 82[1] 9[1]
2016 162[11] 96[11] 14[11]
2015 135[11] 74[11] 18[11]
2014 173[11] 105[11] 13[11]
2013 120[11] 60[11] 4[11]
2012 179[11] 68[11] 19[11]
2011 144[11] 69[11] 17[11]
2010 131[11] 60[11] 11[11]
2009 147[11] 73[11] 12[11]
2008 157[11] 89[11] 29[11]
2007 151[11] 106[11] 28[11]
Delikte gegen Amtsträger

Hierunter fallen der Widerstand gegen Vollstreckungskräfte und tätliche Angriffe.

Jahr Delikte gegen Amtsträger
2023 n. a.
2022 142
2021 113
2020 104
2019 111
2018 64
2017 94
2016 77
2015 63
2014 64
2013 81

Bekannte Kriminalfälle

Amoklauf an der Hochschule Hamm–Lippstadt (2022)

Das SEK durchsucht nach dem Amoklauf den kompletten Campus

Der Amoklauf an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) ereignete sich am 10. Juni 2022 und forderte ein Todesopfer. Der unter Verfolgungswahn leidende Täter, Markus R. (34), stach mit zwei Küchenmessern in den Fluren und später in einem Hörsaal auf insgesamt vier Zufallsopfer ein. Eine 30-Jährige Dozentin der HSHL verstarb kurz darauf im Krankenhaus an den Folgen des Angriffs. R. wurde noch am Tatort verhaftet und 2023 nach einem Sicherungsverfahren vor dem Dortmunder Schwurgericht auf unbestimmte Zeit in einer forensischen Psychiatrie untergebracht.

siehe auch: Amoklauf an der Hochschule Hamm-Lippstadt

Kriminelle Jugendbande am Westentor (2021–2022)

In den Jahren 2021 und 2022 geriet das Westentor wiederholt in den Fokus der Polizei, da sich hier eine Gruppe krimineller Jugendlicher aus Hamm und verschiedenen Nachbar- und Ruhrgebietsstädten gebildet hatte. Aus der Gruppe heraus wurden gegenüber Unbeteiligten unter anderem Beleidigungen, Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe verübt.

Die Gruppe wurde 2021 vorläufig zerschlagen, fand jedoch 2022 ans Westentor zurück.

siehe auch: Westentor

Mord am OLG-Teich (2021)

Nahe des Teichs im Ahsepark wurde der Leichnam der jungen Frau entdeckt
Nahe des Teichs im Ahsepark wurde der Leichnam der jungen Frau entdeckt

Am Sonntag des 19. September 2021 wurde gegen 06:45 Uhr in einem Teich nahe des Oberlandesgerichts die Leiche einer 25-jährigen Frau gefunden. Nur wenige Minuten, nachdem Sie mit einer Freundin von der Meile ausgehend den Nachhauseweg angetreten und sich von dieser nahe des Bärenbrunnens verabschiedet hatte, muss sie dort gegen 6 Uhr auf ihren Mörder getroffen sein.[13] Schon kurz darauf konnte der Täter, ein einschlägig vorbestrafter 27-Jähriger aus dem Hammer Süden, der offenbar jahrelang wahllos Frauen nachgestellt hatte, festgenommen werden.[14] Das Verbrechen bewegte die Hammer Öffentlichkeit und führte zu lokaler und überregionaler Medienberichterstattung.

Der Täter wurde 2022 zu 13 Jahren Freiheitsstrafe und der Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt.

siehe auch: Mord am OLG-Teich

Bombendrohung gegen das Oberlandesgericht (2011)

SEK-Einsatz am OLG (2011)

Am 1. Juni 2011 drohte ein 48-Jähriger damit, sich vor dem Oberlandesgericht mit seinem Saab in die Luft zu sprengen. Mit einem Polizeihund und dem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos wurde der Fahrer des Autos überwältigt. Der Saab, in dem sich zwei Propangasflaschen, zwei größere Bezinkanister aus Blech und drei kleine Reservekanister befunden hatten, wurde sichergestellt.

Der 48-jährige Mann wurde in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

siehe auch: Oberlandesgericht

Mordfall Monika (2009)

Heessener Straße am Straßenstrich (Juni 2009)
Heessener Straße auf Höhe des Straßenstrichs im Juni 2009

In der Nacht vom 5. auf 6. Juni 2009 wurde eine 32-jährige Prostituierte aus Ungarn, die unter dem Namen Monika auf dem Straßenstrich an der Heessener Straße nahe des Flugplatzes in Erscheinung trat, erdrosselt oder erwürgt. Die Leiche wurde am 18. Juni 2009 von Spaziergängern entdeckt.

Bis heute ist der Fall ungelöst.

siehe auch: Mordfall Monika

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 [Archive.org]
  2. Polizei NRW
  3. Polizei Hamm auf hamm.polizei.nrw, zul. abgerufen am 10. März 2023
  4. Justiz.NRW
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2021
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2020
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2019
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2018
  10. 10,00 10,01 10,02 10,03 10,04 10,05 10,06 10,07 10,08 10,09 10,10 10,11 10,12 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2017
  11. 11,00 11,01 11,02 11,03 11,04 11,05 11,06 11,07 11,08 11,09 11,10 11,11 11,12 11,13 11,14 11,15 11,16 11,17 11,18 11,19 11,20 11,21 11,22 11,23 11,24 11,25 11,26 11,27 11,28 11,29 11,30 11,31 11,32 11,33 11,34 11,35 11,36 11,37 11,38 11,39 11,40 11,41 11,42 11,43 11,44 11,45 11,46 11,47 11,48 11,49 11,50 11,51 11,52 11,53 11,54 11,55 11,56 11,57 11,58 11,59 11,60 11,61 11,62 11,63 11,64 11,65 11,66 11,67 11,68 11,69 11,70 11,71 11,72 11,73 11,74 11,75 11,76 11,77 11,78 11,79 Polizei Hamm (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2016
  12. Sowohl die Androhung, als auch der tatsächliche Einsatz des Messers gehen in diese Statistik ein.
  13. Wa.de vom 24. September 2021
  14. Wa.de vom 24. September 2021