Kaufhof: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kaufhof''' war ein Warenhaus in der [[Bahnhofstraße]] in [[Hamm]]. Es bestand zuletzt aus zwei Gebäudeteilen, dem dreigeschossigen Komplex des ehemaligen Kaufhauses [[Müller-Hamm]] sowie einem angrenzenden fünfstöckigen Bürohaus. Außerdem waren bis zum Abriss der [[Kaufhalle]] beide Kaufhäuser im Obergeschoss durch einen Trakt verbunden, der jedoch nicht für Kunden zugänglich war. Das Haus verfügte über einen eigenen gebührenpflichtigen Parkplatz. Untermieter waren Filialen von [[Schanzenbach]], der Bäckerei Kamps und eines Friseurs. | |||
'''Kaufhof''' war ein Warenhaus in der [[Bahnhofstraße]] in [[Hamm]]. Es bestand zuletzt aus zwei Gebäudeteilen, dem dreigeschossigen Komplex des ehemaligen Kaufhauses [[Müller-Hamm]] sowie einem angrenzenden fünfstöckigen Bürohaus. Außerdem waren bis zum Abriss der [[Kaufhalle]] beide Kaufhäuser im Obergeschoss durch einen Trakt verbunden, der jedoch nicht für Kunden zugänglich war. Das Haus verfügte | |||
Langjähriger Geschäftsführer der Hammer Filiale war Wolfgang Langer, der 2016 in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger war Michael Stauber, der wiederum 2017 die Geschäftsführung an Frederik Horstmann übergab. | Langjähriger Geschäftsführer der Hammer Filiale war Wolfgang Langer, der 2016 in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger war Michael Stauber, der wiederum 2017 die Geschäftsführung an Frederik Horstmann übergab. | ||
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Vorläufer des ''Kaufhofs'' am Standort [[Bahnhofstraße]] war von [[1951]] bis [[1971]] das Kaufhaus [[Müller-Hamm]], wie der ''Kaufhof'' im Volksmund auch noch viele Jahre genannt wurde. Ab [[1972]] wurde daraus dann nach einem Umbau des Gebäudes der heutige ''Kaufhof''. | Vorläufer des ''Kaufhofs'' am Standort [[Bahnhofstraße]] war von [[1951]] bis [[1971]] das Kaufhaus [[Müller-Hamm]], wie der ''Kaufhof'' im Volksmund auch noch viele Jahre genannt wurde. Ab [[1972]] wurde daraus dann nach einem Umbau des Gebäudes der heutige ''Kaufhof''. | ||
In seiner Geschichte wurde das Haus mehrfach umgebaut und den sich verändernden Anforderungen angepasst. Bis ins Jahr [[1985]] war der Kaufhof ein Vollsortiment-Kaufhaus mit zuletzt 99 Abteilungen. Zu dieser Zeit befand sich der Kaufhof noch in Konkurrenz mit den unmittelbar benachbarten Kaufhäusern [[Horten]], [[Ter Veen]] und [[Kaufhalle]]. Aufgrund eines Umsatzrückgangs wurde die Anzahl der Abteilungen bis Anfang des Jahres [[1986]] auf nur noch 63 verkleinert, um eine Fokussierung auf Mode und Sport zu erreichen. Damit einher ging eine auch modernere Präsentation der Waren.<ref name="hmgz0186">„Hammer Kaufhof mit neuem Konzept: In Mode und Sport ganz groß“ in: Hammagazin 01/1986, S. 5.</ref> | |||
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Neue Gestalt nahm die Ausstattung der Filiale an. Nicht mehr ein funktionales, langweiliges Wegenetz kennzeichnet das Innenleben. Wie in einer Boutique führen Gänge an den Waren vorbei. Die Textilien hängen nicht mehr in endlos langen Ständern, sondern werden aufgelockert ausgestellt. | |||
An den Wege-Eckpunkten präsentieren die Dekorateure besonders aktuelle und modische Modelle, die in dieser ausgezeichneten | |||
Plazierung [sic!] die Blicke der Besucher einfangen und auf sich ziehen.<ref name="hmgz0186"/> | |||
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Für die Positionierung als Sportkaufhaus scheute Kaufhof offenbar keine Kosten und Mühen: | |||
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Um die Kontakte zur Hammer Sportwelt zu pflegen, veranstaltete der Kaufhof in den vergangenen Wochen Autogrammstunden mit einigen Spitzen des deutschen Sports. So waren Michael Groß, Steffi Graf und Jupp Heynckes in der Filiale an der Bahnhofstraße zu Gast.<ref name="hmgz0186"/> | |||
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Die 2. und damit oberste Etage beherbergte ab Anfang der 1990er-Jahre die Hammer Filiale der damaligen Metro-Konzernschwester ''[[Saturn Electro-Handelsgesellschaft mbH Hamm|Saturn]]''. Zuvor waren von Kaufhof selbst auf der Fläche Spielwaren und Schallplatten vertrieben worden.<ref name="hmgz0186"/> [[2005]] zog Saturn weiter ins [[Allee-Center]]. Die Fläche wurde nach kurzem Leerstand durch ''Kaufhof'' zur Haushaltswarenabteilung umgewidmet, wodurch das Haus zunehmend wieder zum Vollsortiment-Kaufhaus aufstieg. In den letzten Jahren wurden auch vereinzelt Restposten hier angeboten. | |||
Obwohl bereits in einer Pressemitteilung vom [[15. Juli]] [[2009]] angekündigt worden war, das Haus auf das sogenannte ''Galeria-Konzept'' umzustellen, das beispielsweise eine hellere Beleuchtung, breitere Gänge und ein größeres Sortiment umfassen sollte, und den entsprechenden Namenszusatz anzubringen, trug der Kaufhof in Hamm bis zur Schließung zu keinem Zeitpunkt sichtbar diesen Zusatz. | Obwohl bereits in einer Pressemitteilung vom [[15. Juli]] [[2009]] angekündigt worden war, das Haus auf das sogenannte ''Galeria-Konzept'' umzustellen, das beispielsweise eine hellere Beleuchtung, breitere Gänge und ein noch größeres Sortiment umfassen sollte, und den entsprechenden Namenszusatz anzubringen, trug der Kaufhof in Hamm bis zur Schließung zu keinem Zeitpunkt sichtbar diesen Zusatz. Das Warenangebot vergrößerte sich jedoch in den Folgejahren weiter und umfasste beispielsweise auch wieder Confiserie und eine Buchabteilung. Das 40-jährige Jubiläum wurde im September [[2012]] feierlich begangen. | ||
Kaufhof (und somit dessen Hammer Filiale) befanden sich bis zum [[30. September]] [[2015]] im Eigentum des Handelskonzerns ''Metro''. An diesem Tag wurde das Unternehmen an die kanadische ''Hudson's Bay Company (HBC)'' verkauft. Seit Herbst 2018 gehörte Kaufhof zur ''Signa Retail Holding GmbH'', zu dem auch der Warenhauskonzern ''Karstadt'' gehörte, und wurde mit diesem fusioniert. Durch wirtschaftliche Misserfolge und die Fusion mit ''Karstadt'' waren ab Ende der 2010er-Jahre vermehrt Kaufhof-Standorte in Deutschland von Schließung bedroht. Am [[19. Juni]] [[2020]] wurde, trotz mehrerer vorheriger Dementis, bekannt, dass die Hammer Filiale ebenfalls auf der Liste der zu schließenden Geschäfte stand.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kaufhof-hamm-schliessung-filiale-galeria-karstadt-bahnhofstrasse-betriebsversammlung-13804309.html WA-Online vom 19. Juni 2020 ]</ref> Der [[17. Oktober]] [[2020]] war schließlich der letzte Öffnungstag in Hamm. | Kaufhof (und somit dessen Hammer Filiale) befanden sich bis zum [[30. September]] [[2015]] im Eigentum des Handelskonzerns ''Metro''. An diesem Tag wurde das Unternehmen an die kanadische ''Hudson's Bay Company (HBC)'' verkauft. Seit Herbst 2018 gehörte Kaufhof zur ''Signa Retail Holding GmbH'', zu dem auch der Warenhauskonzern ''Karstadt'' gehörte, und wurde mit diesem fusioniert. Durch wirtschaftliche Misserfolge und die Fusion mit ''Karstadt'' waren ab Ende der 2010er-Jahre vermehrt Kaufhof-Standorte in Deutschland von Schließung bedroht. Am [[19. Juni]] [[2020]] wurde, trotz mehrerer vorheriger Dementis, bekannt, dass die Hammer Filiale ebenfalls auf der Liste der zu schließenden Geschäfte stand.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kaufhof-hamm-schliessung-filiale-galeria-karstadt-bahnhofstrasse-betriebsversammlung-13804309.html WA-Online vom 19. Juni 2020]</ref> Der [[17. Oktober]] [[2020]] war schließlich nach knapp 48 Jahren der letzte Öffnungstag in Hamm. | ||
== Warenangebot == | == Warenangebot == |
Version vom 27. Januar 2024, 13:16 Uhr
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Kaufhof war ein Warenhaus in der Bahnhofstraße in Hamm. Es bestand zuletzt aus zwei Gebäudeteilen, dem dreigeschossigen Komplex des ehemaligen Kaufhauses Müller-Hamm sowie einem angrenzenden fünfstöckigen Bürohaus. Außerdem waren bis zum Abriss der Kaufhalle beide Kaufhäuser im Obergeschoss durch einen Trakt verbunden, der jedoch nicht für Kunden zugänglich war. Das Haus verfügte über einen eigenen gebührenpflichtigen Parkplatz. Untermieter waren Filialen von Schanzenbach, der Bäckerei Kamps und eines Friseurs.
Langjähriger Geschäftsführer der Hammer Filiale war Wolfgang Langer, der 2016 in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger war Michael Stauber, der wiederum 2017 die Geschäftsführung an Frederik Horstmann übergab.
Historie in Hamm
Vorläufer des Kaufhofs am Standort Bahnhofstraße war von 1951 bis 1971 das Kaufhaus Müller-Hamm, wie der Kaufhof im Volksmund auch noch viele Jahre genannt wurde. Ab 1972 wurde daraus dann nach einem Umbau des Gebäudes der heutige Kaufhof.
In seiner Geschichte wurde das Haus mehrfach umgebaut und den sich verändernden Anforderungen angepasst. Bis ins Jahr 1985 war der Kaufhof ein Vollsortiment-Kaufhaus mit zuletzt 99 Abteilungen. Zu dieser Zeit befand sich der Kaufhof noch in Konkurrenz mit den unmittelbar benachbarten Kaufhäusern Horten, Ter Veen und Kaufhalle. Aufgrund eines Umsatzrückgangs wurde die Anzahl der Abteilungen bis Anfang des Jahres 1986 auf nur noch 63 verkleinert, um eine Fokussierung auf Mode und Sport zu erreichen. Damit einher ging eine auch modernere Präsentation der Waren.[1]
Neue Gestalt nahm die Ausstattung der Filiale an. Nicht mehr ein funktionales, langweiliges Wegenetz kennzeichnet das Innenleben. Wie in einer Boutique führen Gänge an den Waren vorbei. Die Textilien hängen nicht mehr in endlos langen Ständern, sondern werden aufgelockert ausgestellt.
An den Wege-Eckpunkten präsentieren die Dekorateure besonders aktuelle und modische Modelle, die in dieser ausgezeichneten Plazierung [sic!] die Blicke der Besucher einfangen und auf sich ziehen.[1]
Für die Positionierung als Sportkaufhaus scheute Kaufhof offenbar keine Kosten und Mühen:
<blockqwuote> Um die Kontakte zur Hammer Sportwelt zu pflegen, veranstaltete der Kaufhof in den vergangenen Wochen Autogrammstunden mit einigen Spitzen des deutschen Sports. So waren Michael Groß, Steffi Graf und Jupp Heynckes in der Filiale an der Bahnhofstraße zu Gast.[1]
Die 2. und damit oberste Etage beherbergte ab Anfang der 1990er-Jahre die Hammer Filiale der damaligen Metro-Konzernschwester Saturn. Zuvor waren von Kaufhof selbst auf der Fläche Spielwaren und Schallplatten vertrieben worden.[1] 2005 zog Saturn weiter ins Allee-Center. Die Fläche wurde nach kurzem Leerstand durch Kaufhof zur Haushaltswarenabteilung umgewidmet, wodurch das Haus zunehmend wieder zum Vollsortiment-Kaufhaus aufstieg. In den letzten Jahren wurden auch vereinzelt Restposten hier angeboten.
Obwohl bereits in einer Pressemitteilung vom 15. Juli 2009 angekündigt worden war, das Haus auf das sogenannte Galeria-Konzept umzustellen, das beispielsweise eine hellere Beleuchtung, breitere Gänge und ein noch größeres Sortiment umfassen sollte, und den entsprechenden Namenszusatz anzubringen, trug der Kaufhof in Hamm bis zur Schließung zu keinem Zeitpunkt sichtbar diesen Zusatz. Das Warenangebot vergrößerte sich jedoch in den Folgejahren weiter und umfasste beispielsweise auch wieder Confiserie und eine Buchabteilung. Das 40-jährige Jubiläum wurde im September 2012 feierlich begangen.
Kaufhof (und somit dessen Hammer Filiale) befanden sich bis zum 30. September 2015 im Eigentum des Handelskonzerns Metro. An diesem Tag wurde das Unternehmen an die kanadische Hudson's Bay Company (HBC) verkauft. Seit Herbst 2018 gehörte Kaufhof zur Signa Retail Holding GmbH, zu dem auch der Warenhauskonzern Karstadt gehörte, und wurde mit diesem fusioniert. Durch wirtschaftliche Misserfolge und die Fusion mit Karstadt waren ab Ende der 2010er-Jahre vermehrt Kaufhof-Standorte in Deutschland von Schließung bedroht. Am 19. Juni 2020 wurde, trotz mehrerer vorheriger Dementis, bekannt, dass die Hammer Filiale ebenfalls auf der Liste der zu schließenden Geschäfte stand.[2] Der 17. Oktober 2020 war schließlich nach knapp 48 Jahren der letzte Öffnungstag in Hamm.
Warenangebot
Mit Stand 2021 gestaltete sich das Warenangebot des Hauses wie folgt:
EG
- Schmuck und Uhren
- Bücher
- Schreibwaren
- Reisegepäck und Lederwaren
- Damenbekleidung (inkl. Nacht- und Unterwäsche)
- Parfümerie
1. OG
- Herrenbekleidung (inkl. Anzügen und Unterwäsche)
- Sportbekleidung und Sportartikel
- Fanartikel
- Kinderkleidung
- Spielwaren
2. OG
- Haushaltskleingeräte (Rasur, Zahnpflege, Küchengeräte)
- Küchenzubehör (Geschirr, Besteck, Gläser, Kochgeschirr)
- Haushaltswaren (Handtücher, Bettwäsche)
- Fotoalben
- Rest- und Sonderposten
Davor beherbergte das 2. OG den Saturn. In früheren Zeiten soll es hier auch das Kaufhof-Restaurant gegeben haben.
Nachnutzung
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur möglichen Nachnutzung des Gebäudes und Geländes, die am 7. September 2021 präsentiert wurde, wurde festgestellt, dass das ehemalige Kaufhof-Gebäude abgerissen werden sollte, da die Bausubstanz nicht mehr wirtschaftlich sanierbar ist. Ein in diesem Zuge präsentierter Entwurf für eine Folgebebauung sieht eine am Kaufhof bzw. ehemaligen Müller-Gebäude orientierte Glasfassade vor.
Die Entscheidung über den Abriss und den Entwurf für einen etwaigen Neubau liegt bei den Eigentümern. Sie steht, Stand September 2021, noch aus.[3] Nach WA-Informationen hat die Eigentümergemeinschaft mit Stand vom November 2022 ein Maklerbüro eingeschaltet, das Verhandlungen mit etwaigen Investoren führen soll. Im Falle eines Erfolges würde hier sofort Baurecht herrschen.[4]
Bilder
Kaufhof, Parkplatz und Eingang Luisenstraße
Passage und Verbindung zwischen Kaufhof und Kaufhalle-Gebäude, 2008
Presseberichte
Ehemaliger Standort
Kaufhof Hamm
Bahnhofstraße 6–12
59065 Hamm
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 „Hammer Kaufhof mit neuem Konzept: In Mode und Sport ganz groß“ in: Hammagazin 01/1986, S. 5.
- ↑ WA-Online vom 19. Juni 2020
- ↑ Wa.de vom 07. September 2021
- ↑ Wa.de vom 4. November 2022