Haus Hasebrink in der Nordstraße 11 mit der alten Nro 197 wurde 1784 errichtet und ist mit seiner 5-Fenster-Front zur Nordstraße und der Längsausrichtung zur Ritterstraße hin - trotz der erst 1784 erfolgten Erbauung - ein typischer Vertreter der nach den Stadtbränden von 1734/1741 jeweils planmäßig errichteten Neubauten. Erhalten hat sich vom gleichen Typus noch die Südstraße 7 (erbaut nach 1741), während das typgleiche Haus Nordstraße 13 1995 abgerissen worden ist.

Nordstraße 11 (2007)

Geschichte der Hausstätte

 
Café Hasebrink 1986

Das Haus Nordstraße 11 befindet sich auf der alten Hausstätte Nro 197 in der Nordhofe. Nach dem Stadtbrand von 1734 blieb die Hausstätte bis 1783 unbebaut. 1784 ließ Witwe Hermann Römer ihr am Ecke hiesiger Nordstrassen gelegenes neuerbautes, aber noch nicht völlig ausgebautes ... Wohnhaus zum Verkauf anbieten. Kaufmann Gisbert Carl Fabricius[1] kaufte das Haus für 2000 Reichstaler von der Witwe Hermann Römer. Auch 1831 ist Fabricius noch als Besitzer belegt. 1866 besaß hingegen Witwe Kaufmann Levi Stern das Haus, das 1874 Kaufmann Friedrich Steinau, ein Sohn des Elementarschullehrers Heinrich Steinau erwarb, der auch 1886 als Eigentümer nachgewiesen ist. 1921 kaufte Bernhard Bexte († 1939) das Gebäude, der hier in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Konditorei und ein Café betrieb. 1931 ist hier das Café Aloys Schulte belegt.[2]

Eigentümer

oo 1674 Gerdruth Elsabein Neuhaus († 1676), T des Bürgermeisters Werner Neuhaus († 1671)
oo 1686 Catharina Margaretha Huffelmann († 1729)
1. oo 1758 Anna Maria Elisabeth Römer († ca. 1780)
2. oo 1780 Christina Elisabeth Richter
1791 Anna Maria Catharina Hötte
oo Seraphine Wolff († 1867)

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  • 1886/1905: Friedrich Steinau, Schönfärber
  • 1921[5]/1938: Bernhard Bexte, Konditormeister
  • 1942: Clemens Hasebrink, Konditormeister
  • 1951: Josef Becker, Konditormeister

Spätere Nutzung

Ab 1938 beherbergte das Haus dann das Café Hasebrink, das 1988 noch sein 50jähriges Jubiläum feiern konnte. 2001 war hier das Restaurant China-Town zu finden, danach Chen's Restaurant und Restaurant Lindemann. Seit 2008 wurde das Restaurant von Enzo betrieben, der schon seit Mitte der 1970er Jahre gastronomisch in Hamm tätig war und im Mai 2011 zur Werler Straße 22 umzog.

Ab Juni 2011 befand sich an dieser Stelle das italienische Restaurant Il Gusto Italiano, das im Januar 2012 wieder schloss. Im Zeitraum März 2012 bis Ende 2014 wurde im Objekt das Restaurant Sapori d'Italia betrieben. Danach folgten weitere kurzlebige Restaurants und Shisha-Bars.

Anmerkungen

  1. Dieser war ein Sohn des reformierten Pfarrers Johann Gisbert Fabricius in Pelkum.
  2. Adressbuch der Stadt Hamm 1931
  3. = 1. Maria Elisabeth Gerdes († 1742) oo 1732 Architect Nicolaus Stell († 1754) (→ Nro 313); 2. Jungfer Anna Catharina Gerdes; 3. Weinwirt Hermann Wilhelm Gerdes (→ Nro 75); 4. Rentier Johann Gerdes (→ 376).
  4. Kauf der Brandstelle von den Erben Gerdes
  5. Kauf durch Bernhard Bexte, der seit 1911 in der Bahnhofstraße 15 eine Konditorei betrieb; vgl. Heimat-Kalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna und Kamen, Hamm 1926, S. 155.

Literatur

  • Bernhard Bexte, Nordstraße 11: Konditorei und Café, in: Heimat-Kalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna und Kamen, Hamm 1926, S. 155.
  • Café Hasebrink feiert heute Jubiläum. Seit einem halben Jahrhundert beliebte Adresse für süßen Zahn, in: WA vom 16./17. Juli 1988.
  • Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 197.