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== Geschichte der Hausstätte == | == Geschichte der Hausstätte == | ||
Obwohl nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 die '''Brandstelle''' viele Jahre wüst liegen blieb, erlaubt es die relativ gute Quellenlage, die Geschichte der alten Hausstätte Nro 549 präzise aufzuzeigen. Zunächst geht aus dem Brunnenverzeichnis von 1742 hervor, dass der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus [[Südstraße 21]] 1742 unbeschädigt blieb<ref>Brünninghaus et Oberg</ref>. Die Brandstelle selbst findet sich im Hypothekenbuch der Stadt Hamm belegt und wird vor | [[Datei:Südstraße 19 2006.jpg|thumb|right|Südstraße 19a (2006)]] | ||
Erst ab 1903 taucht dann in den Adressbüchern die Anschrift Südstraße 19a separat auf. Die Nro 549 verschwand hingegen zunächst aus den Quellen und begegnet uns erst wieder nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und zwar in der Doppelnennung (Nro 548/549)<ref>bislang erstmals 1861 nachgewiesen [[1861 (Geburtsregister)]].</ref> für die [[Südstraße 14]]. Hier liegt somit der relativ seltene Fall einer "Nummernwanderung"vor, der aber mit der Brandstellenproblematik erklärt werden kann. | Obwohl nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 die '''Brandstelle''' viele Jahre wüst liegen blieb, erlaubt es die relativ gute Quellenlage, die Geschichte der alten Hausstätte Nro 549 präzise aufzuzeigen. Zunächst geht aus dem Brunnenverzeichnis von 1742 hervor, dass der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus [[Südstraße 21]] 1742 unbeschädigt blieb<ref>Brünninghaus et Oberg</ref>. Die Brandstelle selbst findet sich im Hypothekenbuch der Stadt Hamm belegt und wird vor allem in den Kirchenrechnungen bis 1775 aufgeführt. Dort findet sich auch ab 1772 die Nro 549. Die dort aufgeführte Wwe Peter Albert Brünninghausen kam allerdings den Zahlungen nicht nach, so dass bereits bis 1768 über 16 Reichstaler ausstanden. 1772 wurde denn auch die Brandstelle vom [[Landgericht|Landgericht Hamm]] dem Fiskus zuerkannt. 1791 wurde diese dann an Kammerboten Gesselmann|<ref> Siehe [[Südstraße 19]]</ref> und die Erben Peres<ref>Siehe [[Südstraße 21]]</ref> verkauft. Gesselmann dürfte auch das gegenwärtige Gebäude errichtet haben, das mit der [[Südstraße 19]] bis heute unter einem Dach steht und als späterer Anbau zu erkennen ist. Im [[Hamm (Urkataster)|Urkataster]] von 1828 ist zudem noch die schmale Bebauungslücke zur Südstraße 21 zu erkennen, was ebenfalls für die Aufteilung des Areals zwischen den Nachbarn spricht.<br> | ||
Erst ab 1903 taucht dann in den Adressbüchern die Anschrift Südstraße 19a separat auf. Die Nro 549 verschwand hingegen zunächst aus den Quellen und begegnet uns erst wieder nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und zwar in der Doppelnennung (Nro 548/549)<ref>bislang erstmals 1861 nachgewiesen [[1861 (Geburtsregister)]].</ref> für die [[Südstraße 14]]. Hier liegt somit der relativ seltene Fall einer "Nummernwanderung" vor, der aber mit der Brandstellenproblematik erklärt werden kann. | |||
== Eigentümer == | == Eigentümer == | ||
* [[1715]]/[[1729]] '''Philipp Budde''' (1729 †) | |||
::: 1. oo 1689<ref>[[1689 (Trauregister)]]</ref>: Magdalena Osthoff († 1712) | |||
::: 2. oo 1713<ref>[[1713 (Trauregister)]]</ref>: Elsabehn auffm Ordt († 1729) Wwe Diedrich Schmalt | |||
* [[1734]]/[[1746]] '''Peter Albert Brünninghausen''' († 1746), ''Schlächter'' (1741) | |||
::: oo 1715<ref>[[1715 (Trauregister)]]: Brunninghause / Schmalt</ref> Elsabein Schmalt | |||
* [[1772]]: '''Erben Peter Albert Brünninghausen''' | |||
* [[1772]]: '''Fiskus''' | |||
* [[1791]]: '''Gesselmann''', ''Kammer Bothenmeister'' (→ [[Südstraße 19]]) und '''Erben Peres''' (→ [[Südstraße 21]]) | |||
* [[1791]]/[[1886]]: → [[Südstraße 19]] | |||
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* [[1886]]/[[1899]] → [[Südstraße 19]] | |||
* [[1903]]/[[1922]]: '''Fritz Hötte''', ''Agent''<ref> Nr. 19a (AB 1908/1922)</ref> ([[Hohe Straße|Hohestraße]])<ref>Nr. 19a (AB 1903)</ref> | |||
::: (M) 1903: Adolf Beinkämpen, Klempnermeister – Karl Beinkämpen, Klempner | |||
::: (M) 1908/1914: Karl Beinkämpen, Klempner | |||
::: (M) 1919/1931: Paul Wünsche<ref> Er wird für das Jahr 1927 als Eigentümer ausgewiesen; vgl. AB 1927 (Angabe zweifelhaft).</ref>, Installateurmeister - [[Julius Wünsche]], ''Privatier''<ref>vgl. [[Alt Hamm. Bilder aus vergangenen Tagen]]</ref> | |||
* [[1922]]/[[1942]]: '''Erben Fritz Hötte'''<ref> Wwe Hötte (AB 1942)</ref> | |||
::: (M) 1933/1936: Wilhelm Dieckmann, Geschäftsführer | |||
::: (M) 1938/1942: August Brentjes, Geschäftsführer – Einkaufsgenossenschaft der Schuhmacher | |||
* [[1967]]/[[1970]]: '''Luise Steinbrink''' | |||
* [[1972]]/[[1976]]: '''Marianne Witteborg''' geb. Steinbrink | |||
* '''2008''': Dirk Richardt | |||
== Spätere Nutzung == | |||
Ab [[1967]] befandet sich im Hause die [[MYЯ Bar]], später das [[Manhattan]], von 2019 bis 2024 das [[Havanna]]. | |||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Andreas Schulte: '' Häuserbuch der Stadt Hamm'', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 549. | * Andreas Schulte: '' Häuserbuch der Stadt Hamm'', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 549. | ||
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Aktuelle Version vom 6. September 2025, 19:06 Uhr
Das Haus Südstraße 19a befindet sich auf der Hausstätte mit der alten Nro 549 auf der Südstraße, die zur Südhofe gehörte.

Geschichte der Hausstätte

Obwohl nach dem Stadtbrand von 1741 die Brandstelle viele Jahre wüst liegen blieb, erlaubt es die relativ gute Quellenlage, die Geschichte der alten Hausstätte Nro 549 präzise aufzuzeigen. Zunächst geht aus dem Brunnenverzeichnis von 1742 hervor, dass der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus Südstraße 21 1742 unbeschädigt blieb[1]. Die Brandstelle selbst findet sich im Hypothekenbuch der Stadt Hamm belegt und wird vor allem in den Kirchenrechnungen bis 1775 aufgeführt. Dort findet sich auch ab 1772 die Nro 549. Die dort aufgeführte Wwe Peter Albert Brünninghausen kam allerdings den Zahlungen nicht nach, so dass bereits bis 1768 über 16 Reichstaler ausstanden. 1772 wurde denn auch die Brandstelle vom Landgericht Hamm dem Fiskus zuerkannt. 1791 wurde diese dann an Kammerboten Gesselmann|[2] und die Erben Peres[3] verkauft. Gesselmann dürfte auch das gegenwärtige Gebäude errichtet haben, das mit der Südstraße 19 bis heute unter einem Dach steht und als späterer Anbau zu erkennen ist. Im Urkataster von 1828 ist zudem noch die schmale Bebauungslücke zur Südstraße 21 zu erkennen, was ebenfalls für die Aufteilung des Areals zwischen den Nachbarn spricht.
Erst ab 1903 taucht dann in den Adressbüchern die Anschrift Südstraße 19a separat auf. Die Nro 549 verschwand hingegen zunächst aus den Quellen und begegnet uns erst wieder nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und zwar in der Doppelnennung (Nro 548/549)[4] für die Südstraße 14. Hier liegt somit der relativ seltene Fall einer "Nummernwanderung" vor, der aber mit der Brandstellenproblematik erklärt werden kann.
Eigentümer
- oo 1715[7] Elsabein Schmalt
- 1772: Erben Peter Albert Brünninghausen
- 1772: Fiskus
- 1791: Gesselmann, Kammer Bothenmeister (→ Südstraße 19) und Erben Peres (→ Südstraße 21)
- 1791/1886: → Südstraße 19
__________
- 1886/1899 → Südstraße 19
- 1903/1922: Fritz Hötte, Agent[8] (Hohestraße)[9]
- (M) 1903: Adolf Beinkämpen, Klempnermeister – Karl Beinkämpen, Klempner
- (M) 1908/1914: Karl Beinkämpen, Klempner
- (M) 1919/1931: Paul Wünsche[10], Installateurmeister - Julius Wünsche, Privatier[11]
- (M) 1933/1936: Wilhelm Dieckmann, Geschäftsführer
- (M) 1938/1942: August Brentjes, Geschäftsführer – Einkaufsgenossenschaft der Schuhmacher
Spätere Nutzung
Ab 1967 befandet sich im Hause die MYЯ Bar, später das Manhattan, von 2019 bis 2024 das Havanna.
Anmerkungen
- ↑ Brünninghaus et Oberg
- ↑ Siehe Südstraße 19
- ↑ Siehe Südstraße 21
- ↑ bislang erstmals 1861 nachgewiesen 1861 (Geburtsregister).
- ↑ 1689 (Trauregister)
- ↑ 1713 (Trauregister)
- ↑ 1715 (Trauregister): Brunninghause / Schmalt
- ↑ Nr. 19a (AB 1908/1922)
- ↑ Nr. 19a (AB 1903)
- ↑ Er wird für das Jahr 1927 als Eigentümer ausgewiesen; vgl. AB 1927 (Angabe zweifelhaft).
- ↑ vgl. Alt Hamm. Bilder aus vergangenen Tagen
- ↑ Wwe Hötte (AB 1942)
Literatur
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 549.