Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm mbH: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm mbH''' (kurz SEG) ist eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Hamm und als solche mit Aufgaben der Stadtentwicklung befasst, die außerhalb des städtischen Haushalts, der aufgrund der Verschuldung Hamms unter Auflagen der NRW-Haushaltssicherung steht, finanziert werden.<ref name="hammde-2022">[https://www.hamm.de/planen-bauen-wohnen/planen-und-entwickeln/projekte-der-stadtentwicklung/stadtentwicklungsgesellschaft hamm.de, zul. abgerufen am, 24. Oktober 2022]</ref> Ihr Büro ist Raum A2.037 im [[Technisches Rathaus|Technischen Rathaus]] (2. Obergeschoss).
Die '''Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm mbH''' (kurz SEG) ist eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Hamm und als solche mit Aufgaben der Stadtentwicklung befasst, die außerhalb des städtischen Haushalts finanziert werden, da dieser aufgrund der Verschuldung Hamms unter Auflagen der NRW-Haushaltssicherung steht.<ref name="hammde-2022">[https://www.hamm.de/planen-bauen-wohnen/planen-und-entwickeln/projekte-der-stadtentwicklung/stadtentwicklungsgesellschaft hamm.de, zul. abgerufen am, 24. Oktober 2022]</ref> Ihr Büro ist Raum A2.037 im [[Technisches Rathaus|Technischen Rathaus]] (2. Obergeschoss).


In der Öffentlichkeit ist sie in erster Linie dafür bekannt, am Abriss und der Nachnutzung abrisswürdiger Immobilien sowie dem Erwerb und der Räumung brachliegender Grundstücke mitzuwirken, indem Sie diese aufkauft und Investoren für ihre Projekte feilbietet.
In der Öffentlichkeit ist sie in erster Linie dafür bekannt, am Abriss und der Nachnutzung abrisswürdiger Immobilien sowie dem Erwerb und der Räumung brachliegender Grundstücke mitzuwirken, indem Sie diese aufkauft und Investoren für ihre Projekte feilbietet.
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== Finanzierung ==
== Finanzierung ==
Die notwendige Finanzierung erfolgt durch „entsprechende Kapitalzuführungen der Stadt Hamm“.<ref name="Ratsbeschluss"/> 2015 waren dies die 25.000 € Stammkapital und 4.975.000 € Kapitalrücklage; für die Jahre 2016 bis 2021 sollte die Gesellschaft jeweils 5.000.000 € jährlich durch die Stadt Hamm erhalten. Insgesamt sollten der Gesellschaft so bis 2021 35.000.000 € an Kapital bereitgestellt werden. <ref name="Ratsbeschluss"/>
Die notwendige Finanzierung erfolgt durch „entsprechende Kapitalzuführungen der Stadt Hamm“.<ref name="Ratsbeschluss"/> 2015 waren dies die 25.000 € Stammkapital und 4.975.000 € Kapitalrücklage; für die Jahre 2016 bis 2021 sollte die Gesellschaft jeweils 5.000.000 € jährlich durch die Stadt Hamm erhalten. Insgesamt sollten der Gesellschaft so bis 2021 35.000.000 € an Kapital bereitgestellt werden.<ref name="Ratsbeschluss"/> Zur Finanzierung dieser Kapitalzuführungen wurde die Grundsteuer B um 100 Prozentpunkte auf 600 erhöht.<ref name="Ratsbeschluss"/>


Zur Finanzierung der Kapitalzuführung wurde die Grundsteuer B um 100 Prozentpunkte auf 600 erhöht.<ref name="Ratsbeschluss"/>
Daneben erhält die Gesellschaft die Erlöse aus dem Weiterverkauf von Grundstücken und Immobilien an Investoren.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Hochhaus Heessener Strasse.jpg|mini|rechts|Das 2017 abgerissene Hochhaus an der Heessener Strasse Nr. 4]]
[[Datei:Hochhaus Heessener Strasse.jpg|mini|rechts|Das 2017 abgerissene Hochhaus an der Heessener Strasse Nr. 4]]
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Die Stadtentwicklungsgesellschaft wurde nach Ratsbeschluss vom [[9. Dezember]] [[2014]] (16:00 Uhr, Beschlussvorlage 0272/14) zum [[1. Januar]] [[2015]] gegründet.<ref name="Ratsbeschluss">[https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_obsolet/Planen_Bauen_Verkehr/Dokumente/Stadtentwicklung/Beschlussvorlage_0272_14.pdf Rat der Stadt Hamm – Beschlussvorlage 0272/14]</ref> Der entsprechende Beschluss war umstritten, da unter anderem die Grundsteuer B für diesen Zweck erhöht wurde. Auch wurde wiederholt von [[FDP]], [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und [[Pro Hamm]] darauf hingewiesen, dass der Kauf von „Schrottimmobilien“ durch die SEG falsche Preissignale aussenden und nachsichtige Grundstücks- und Hausbesitzer auch noch belohnen könnte.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft wurde nach Ratsbeschluss vom [[9. Dezember]] [[2014]] (16:00 Uhr, Beschlussvorlage 0272/14) zum [[1. Januar]] [[2015]] gegründet<ref name="Ratsbeschluss">[https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_obsolet/Planen_Bauen_Verkehr/Dokumente/Stadtentwicklung/Beschlussvorlage_0272_14.pdf Rat der Stadt Hamm – Beschlussvorlage 0272/14]</ref> und am 9. Januar im Handelsregister eingetragen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadtentwicklungsgesellschaft-hamm-wird-eingetragen-4612574.html Wa.de vom 9. Januar 2015]</ref> Der entsprechende Beschluss war umstritten, da unter anderem die Grundsteuer B für diesen Zweck erhöht wurde. Auch wurde wiederholt von [[FDP]], [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und [[Pro Hamm]] darauf hingewiesen, dass der Kauf von „Schrottimmobilien“ durch die SEG falsche Preissignale aussenden und nachsichtige Grundstücks- und Hausbesitzer auch noch belohnen könnte.


=== 2015 ===
=== 2015 ===
Zunächst wirkte die SEG von 2015 bis 2017 beim Abriss des als „Gammel-Hochhaus“ titulierten Hochhauses an der Heessener Straße Nr. 4 im Jahr mit. Dieses Haus wurde [[2015]] für 1,8 Millionen Euro durch die SEG angekauft, ein Preis, der vielfach in der Kritik stand. Grünen-Ratsherr [[Karsten Weymann]] sagte dem [[WA]]:  
Zunächst wirkte die SEG von 2015 bis 2017 beim Abriss des als „Gammel-Hochhaus“ titulierten Hochhauses an der [[Heessener Straße]] Nr. 4 mit. Dieses Haus wurde [[2015]] für 1,8 Millionen Euro durch die SEG angekauft, ein Preis, der vielfach in der Kritik stand. Grünen-Ratsherr [[Karsten Weymann]] sagte dem [[WA]]:  


<blockquote>Wir Grüne fordern eindringlich, sofort mit dieser Einkaufstour aufzuhören. […] Ich bin wirklich fassungslos. Wie kann es sein, dass die Stadt Hamm mit Steuergeldern heruntergekommene Immobilien in großen Mengen einkauft.<ref name="wade-15-08-02">[https://www.wa.de/hamm/hamm-wird-kritik-kauf-hochhaeuser-heessener-strasse-laut-5308852.html Wa.de vom 2. August 2015]</ref></blockquote>
<blockquote>Wir Grüne fordern eindringlich, sofort mit dieser Einkaufstour aufzuhören. […] Ich bin wirklich fassungslos. Wie kann es sein, dass die Stadt Hamm mit Steuergeldern heruntergekommene Immobilien in großen Mengen einkauft.<ref name="wade-15-08-02">[https://www.wa.de/hamm/hamm-wird-kritik-kauf-hochhaeuser-heessener-strasse-laut-5308852.html Wa.de vom 2. August 2015]</ref></blockquote>
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<blockquote>Es handelt sich nicht um Standorte, deren Entwicklung die ganze Stadt voranbringt. […] Die Stadtentwicklungsgesellschaft treibt die Preise hoch und entsorgt für das Geld der Bürger Immobilien, die die Besitzer zuvor haben verkommen lassen.<ref name="wade-15-08-02"/></blockquote>
<blockquote>Es handelt sich nicht um Standorte, deren Entwicklung die ganze Stadt voranbringt. […] Die Stadtentwicklungsgesellschaft treibt die Preise hoch und entsorgt für das Geld der Bürger Immobilien, die die Besitzer zuvor haben verkommen lassen.<ref name="wade-15-08-02"/></blockquote>


Ebenfalls 2015<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/stadtentwicklungsgesellschaft-hamm-soll-grundstueckskaeufe-taetigen-umgestaltung-ermoeglichen-5590159.html Wa.de vom 2. Oktober 2015]</ref> kaufte die SEG mehrere Grundstücke in Nachbarschaft des [[Gesundheitsamt]]es. Diese veräußerte sie später gebündelt an die Firma BKV Baubetreuung, die (Stand 2021) mit Architekt Viktor Nachtigall plant, dort ab 2022 auf vier Geschossen 52 Studentenwohnungen zu errichten.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/leben-lernen-chillen-in-der-city-sechs-millionen-euro-fuer-studentenwohnungen-in-hamm-91163838.html Wa.de vom 7. Dezember 2021]</ref><ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/wohnen-grossstadtflair-modern-soll-innenstadt-hamm-aussehen-blickpunkt-neue-bahnhofstrasse-13811109.html Wa.de vom 27. Juni 2020]</ref>
Ebenfalls 2015<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/stadtentwicklungsgesellschaft-hamm-soll-grundstueckskaeufe-taetigen-umgestaltung-ermoeglichen-5590159.html Wa.de vom 2. Oktober 2015]</ref> kaufte die SEG mehrere Grundstücke in Nachbarschaft des [[Gesundheitsamt]]es. Diese veräußerte sie später gebündelt an die Firma BKV Baubetreuung, die (Stand 2021) mit Architekt Viktor Nachtigall plant, dort ab [[2022]] auf vier Geschossen 52 Studentenwohnungen zu errichten. Der Baustart verschob sich später ins Jahr 2023.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/leben-lernen-chillen-in-der-city-sechs-millionen-euro-fuer-studentenwohnungen-in-hamm-91163838.html Wa.de vom 7. Dezember 2021]</ref><ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/wohnen-grossstadtflair-modern-soll-innenstadt-hamm-aussehen-blickpunkt-neue-bahnhofstrasse-13811109.html Wa.de vom 27. Juni 2020]</ref>


=== 2016–2019 ===
=== 2016–2019 ===
[[Datei:Wassersportzentrum 1.jpeg|mini|rechts|Wassersportzentrum]]
Im März [[2016]] wurden Pläne bekannt, dass die Stadt Hamm über die Stadtentwicklungsgesellschaft ein Grundstück neben der [[Ritter-Passage]], welches zur Umgestaltung in das nie realisierte Ritter-Carrée notwendig gewesen wäre, durch einen Tausch erwerben wollte, um sich so verschiedene Optionen für einen möglichen Innenstadtumbau vor Ort zu sichern. Konkrete Planungen für das Gesamtareal liegen zu diesem Zeitpunkt nicht vor.<ref>[[WA]] vom 19. März 2016</ref>  
Im März [[2016]] wurden Pläne bekannt, dass die Stadt Hamm über die Stadtentwicklungsgesellschaft ein Grundstück neben der [[Ritter-Passage]], welches zur Umgestaltung in das nie realisierte Ritter-Carrée notwendig gewesen wäre, durch einen Tausch erwerben wollte, um sich so verschiedene Optionen für einen möglichen Innenstadtumbau vor Ort zu sichern. Konkrete Planungen für das Gesamtareal liegen zu diesem Zeitpunkt nicht vor.<ref>[[WA]] vom 19. März 2016</ref>  


Im Februar [[2017]] beschloss die Gesellschafterversammlung der SEG dann, auch ein ehemaliges Wohnhaus an der Ritterstraße, für 420.000 Euro zu erwerben, das sich zuvor der ehemalige Investor des [[Ritterpassage]], die Bövingloh-Gruppe aus Münster, gesichert hatte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/seg-gesellschafter-beschliessen-ueberteuerten-ankauf-schrottimmobilie-hamm-ritterstrasse-7399932.html Wa.de vom 14.02.2017]</ref> Hintergrund war erneut, das Areal künftig als Gesamtfläche vermarkten zu können. Der Ankauf war im Rat wiederum Gegenstand von Kritik der Opposition, da der Kaufpreis als zu hoch bewertet wurde.  
Im Februar [[2017]] beschloss die Gesellschafterversammlung der SEG dann, auch ein ehemaliges Wohnhaus an der Ritterstraße für 420.000 Euro zu erwerben, das sich zuvor der ehemalige Investor des [[Ritterpassage]], die Bövingloh-Gruppe aus Münster, gesichert hatte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/seg-gesellschafter-beschliessen-ueberteuerten-ankauf-schrottimmobilie-hamm-ritterstrasse-7399932.html Wa.de vom 14.02.2017]</ref> Hintergrund war erneut, das Areal künftig als Gesamtfläche vermarkten zu können. Der Ankauf war im Rat wiederum Gegenstand von Kritik der Opposition, da der Kaufpreis als zu hoch bewertet wurde.  
 
Beide Grundstücke an der Ritterstraße konnten am [[1. Dezember]] [[2017]] an die Fokus Development AG aus Duisburg verkauft werden,<ref>[[WA]] vom 2. Dezember 2017</ref> die dort von 2022 bis 2023 ein neues Wohn- und Geschäftshaus anstelle des Westflügels der Ritter-Passage errichten wollte. Tatsächlich ist ein Baubeginn (Stand Juli 2023) offen. 2017 wurde auch das Hochhaus Heessener Straße 4 abgerissen.
 
Von 2017 bis 2018 wurde die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] (SEG) zur erneuten Belebung der Bahnhofstraße aktiv. Durch ihre Tätigkeit konnte das Haus unter der Nummer 29, das nach Aufgabe des [[Kipp'n in]] und Ansiedlung der VIP-Shisha-Lounge im Januar 2017 zum Anziehungspunkt für dubiose Personen zu werden drohte, abgerissen werden. Bereits zum September 2017 wurde die SEG Eigentümerin, der Abriss erfolgte 2018. Das Projekt ließ sich die SEG 700.000 Euro kosten, davon 100.000 Euro für den Abriss.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/stadtentwicklungsgesellschaft-kauft-bahnhofstrasse-hamm-reisst-komplex-2018-8344117.html „Abriss von "Kipp'n in"-Komplex im Frühjahr 2018“] in: wa.de vom 23. Mai 2017</ref> Die Einweihung des Nachfolgebaus (Kleist-Residenz) mit Wohnungen, einer Praxis und einem Ladenlokal fand 2022 statt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kleist-residenz-am-bahnhof-zwei-drittel-der-wohnungen-vermietet-91858160.html „Kleist-Residenz am Bahnhof: Schon viele Wohnungen vermietet“] in: wa.de vom 24. Oktober 2022</ref>
 
Mit der Übernahme des städtischen Eigenanteils konnten in den weiteren Jahren zudem externe Fördermittel gesichert werden, unter anderem für das [[Wassersportzentrum]] (Eröffnung 2020) oder den Umbau des [[Tierpark]]s.<ref name="wade-20-01-25"/> Es gab daneben eine Beteiligung am Neubau einer KiTa an der [[Lange Straße|Langen Straße]] sowie am Bau des neuen [[Stadtteilzentrum (Westen)|Stadtteilzentrum]]s im Hammer Westen (Wilhelmstraße 20–23).<ref name="wade-20-01-25">[https://www.wa.de/hamm/fuenf-jahre-stadtentwicklungsgesellschaft-hamm-macher-sehen-erfolgsmodell-stadtentwicklung-13479948.html Wa.de vom 25. Januar 2020]</ref>


Beide Grundstücke konnten am [[1. Dezember]] [[2017]] an die Fokus Development AG aus Duisburg verkauft werden,<ref>[[WA]] vom 2. Dezember 2017</ref> die dort von 2022 bis 2023 ein neues Wohn- und Geschäftshaus anstelle des Westflügels der Ritter-Passage errichtet.
Mithilfe der SEG kaufte die Stadt an der [[Wilhelmstraße]] zudem die Hausnummern 172 bis 176, die 2018 abgerissen wurden. Über die [[HGB]] entstanden dort elf Sozialwohnungen in einem verklinkerten Neubau.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/abriss-neuen-kindergarten-wilhelmstrasse-hamm-steht-bevor-13548545.html Wa.de vom 19. Februar 2020]</ref> Ebenfalls an der Wilhelmstraße wurden am [[1. Januar]] [[2019]] zwei Immobilien in Nachbarschaft des Stadtteilzentrums, das ehemalige Roxy-Kino und das Wohnhaus Wilhelmstraße 19, übernommen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/hamm-uebernimmt-haeuser-wilhelmstrasse-abriss-2019-folgt-architektenwettbewerb-10551083.html Wa.de vom 12. November 2018]</ref> Hier entstand bis 2022 ein Wohnhaus mit Räumlichkeiten für eine KiTa.<ref>[https://www.wa.de/hamm/auf-roxy-kino-in-hamm-westen-folgen-kinder-tagespflege-und-wohnungen-90031115.html Wa.de vom 27. August 2020]</ref>


2017 wurde auch das Hochhaus Heessener Straße 4 abgerissen.
=== Seit 2020 ===
[[2020]] wurde das Haus [[Ritterstraße]] 40 erworben, nach Informationen des WA für 800.000 €. Es wurde [[2021]] abgerissen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadt-hamm-sucht-einen-investor-der-die-abrissluecke-an-der-ritterstrasse-40-schliesst-91803370.html Wa.de vom 21. September 2022]</ref> Hintergrund war, dass dort offenbar ein Bordellbetrieb angesiedelt werden sollte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadt-hamm-raeumt-weiter-auf-kauft-bordell-geplante-immobilie-innenstadt-13831925.html wa.de vom 14. Juli 2020]</ref> Nach dem Abriss wurde ein Bieterwettbewerb für eine Neubebauung durchgeführt. [[2023]] wurde über den Westfälischen Anzeiger bekannt, dass nur ein Investor für das Grundstück Interesse bekundet hat.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/stadt-hamm-verhandelt-mit-investor-fuer-ritterstrasse-40-92424214.html „Klaffende Lücke: Stadt verhandelt mit Investor, aber Geduld gefragt“] in: wa.de vom 26. Juli 2023</ref>


Die Neubebauung des ehemaligen [[Kipp'n in]] ([[Bahnhofstraße]] 29), wo sich zwischenzeitlich eine Shisha-Bar angesiedelt hatte, die z. T. als fragwürdig empfunden wurde, wurde ebenso durch den Kauf der Immobilie im Jahr 2017 ermöglicht. Hierfür sollen knapp 600.000 Euro für den Kaufpreis sowie 100.000 Euro Abrisskosten aufgewendet worden sein.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadtentwicklungsgesellschaft-seg-kauft-immobilien-bahnhofstrasse-hamm-8338853.html Wa.de vom 22. Mai 2017]</ref>
2020 kaufte die SEG auch das Wohn- und Geschäftshaus [[Weststraße]] 36 (ehemals u. a. [[Mayersche]] Buchhandlung). Dieses soll teils für eine Verbreiterung des Übergangs zur Ritterstraße überplant werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/kauft-haus-weststrasse-roedinghauser-strasse-meilenstein-stadtentwicklung-stadt-hamm-13655694.html wa.de vom 17. April 2020]</ref>  


Mit der Übernahme des städtischen Eigenanteils konnten in den weiteren Jahren zudem externe Fördermittel u. a. für das [[Wassersportzentrum]] (Eröffnung 2020) oder den Umbau des [[Tierpark]]s gesichert werden.<ref name="wade-20-01-25"/> Es gab daneben Beteiligungen an Neubauten von KiTas an der [[Lange Straße|Langen Straße]] und [[Wilhelmstraße]] und am Bau des neuen [[Stadtteilzentrum (Westen)|Stadtteilzentrum]] im Hammer Westen (Wilhelmstraße 20–23)<ref name="wade-20-01-25">[https://www.wa.de/hamm/fuenf-jahre-stadtentwicklungsgesellschaft-hamm-macher-sehen-erfolgsmodell-stadtentwicklung-13479948.html Wa.de vom 25. Januar 2020]</ref>.  
Im gleichen Jahr eignete sich die SEG den [[Bahnhof Rhynern-West]] an. Zwischenzeitliche Überlegungen, die Bezirksbibliothek hier anzusiedeln, wurden verworfen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/rhynern-ort370524/abrissbagger-kommt-im-januar-zum-ehemaligen-kleinbahnhof-in-hamm-rhynern-90165158.html Wa.de vom 14. Januar 2021]</ref> Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude wurde erhalten, auch wenn es nicht unter Denkmalschutz steht. Anbauten, unter anderem die ehemaligen Gesellschaftsräume, Toiletten, der geklinkerte Eingangsbereich sowie der Winter- und der Biergarten einer dort ehemals ansässigen [[Zum_Klosterfeld|Gaststätte]] wurden im Januar [[2021]] abgerissen, um den ursprünglichen Charakter des Hauses wiederherzustellen.


=== seit 2020 ===
Mit dem Ende 2020 erfolgten Einzug der Regierungskoalition aus [[FDP]], [[SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] ins Rathaus, die bis dato allesamt Kritiker der bisherigen Strategie der SEG waren, soll sich deren Fokus verschieben. In einem ersten Schritt wurde [[2021]] beschlossen, 2,5 Millionen Euro des Gesellschaftsvermögens für Bauprojekte an sieben Hammer Schulen aufzuwenden. Es ging hierbei um eine Fortsetzung der Sanierung des [[Friedrich-List-Berufskolleg]]s, den Brandschutz und Dachsanierungen am [[Freiherr-vom-Stein-Gymnasium]]s, die Sanierung der Sporthalle der [[Selmigerheideschule]], die Erweiterung des offenen Ganztags an der [[Von-Vincke-Schule]] sowie die Neugestaltung der Schulhöfe von [[Bodelschwinghschule]], [[Johannesschule]] und [[Josefschule]].<ref>[https://www.wa.de/hamm/seg-millionen-fuer-sanierung-von-schulen-in-hamm-ampel-koalition-investiert-viel-geld-90245347.html wa.de vom 16. März 2021]</ref>
[[2020]] wurde das Haus [[Ritterstraße]] 40 (nach Informationen des WA) für 800.000 € – erworben, das [[2021]] abgerissen wurde.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadt-hamm-sucht-einen-investor-der-die-abrissluecke-an-der-ritterstrasse-40-schliesst-91803370.html Wa.de vom 21. September 2022]</ref> Hintergrund war, dass dort offenbar ein Bordellbetrieb angesiedelt werden sollte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stadt-hamm-raeumt-weiter-auf-kauft-bordell-geplante-immobilie-innenstadt-13831925.html Wa.de vom 14. Juli 2020]</ref> Hier wird (Stand 2022) derzeit noch ein Investor gesucht.


Ebenfalls 2020 kaufte die SEG das Wohn- und Geschäftshaus [[Weststraße]] 36 (ehemals u. a. [[Mayersche]] Buchhandlung). Dieses soll teils für eine Verbreitung des Übergangs zur Ritterstraße überplant werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/kauft-haus-weststrasse-roedinghauser-strasse-meilenstein-stadtentwicklung-stadt-hamm-13655694.html Wa.de vom 17. April 2020]</ref>
Anfang [[2024]] ließ die SEG das Grundstück des abgerissenen Hauses [[Ritterstraße]] 40 (ehemals Restaurant Orient) mit einem 200 m² großen Werbetransparent für den [[Erlebensraum Lippeaue]] verkleiden. Die Maßnahme kostete 33.000 Euro und wurde aus Förderprogrammen für Problem-Immobilien bezuschusst. Das Transparent zeigt ein Luftfoto von [[Hans Blossey]].<ref>Frank Oseiwacz: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/riesiges-transparent-wirbt-in-hamm-fuer-erlebensraum-lippeauen-92771814.html „Riesiger neuer Wegweiser für ‚Erlebensraum‘ kostet 33.000 Euro“] in: wa.de vom 15. Januar 2024</ref>


Mit dem Einzug dem Koalition aus FDP, SPD und Grünen, die allesamt Kritiker der bisherigen Strategie der SEG waren, verschob sich deren Fokus. In einem ersten Schritt wurde [[2021]] beschlossen, 2,5 Millionen Euro des Gesellschaftsvermögens für Bauprojekte an sieben Hammer Schulen aufzuwenden. Es ging hierbei um eine Fortsetzung der Sanierung des [[Friedrich-List-Berufskolleg]]s, Brandschutz und Dachsanierungen am [[Freiherr-vom-Stein-Gymnasium]]s, die Sanierung der Sporthalle der [[Selmigerheideschule]], die Erweiterung des offenen Ganztags an der [[Von-Vincke-Schule]] sowie die Neugestaltung der Schulhöfe von [[Bodelschwinghschule]], [[Johannesschule]] und und [[Josefschule]].<ref>[https://www.wa.de/hamm/seg-millionen-fuer-sanierung-von-schulen-in-hamm-ampel-koalition-investiert-viel-geld-90245347.html Wa.de vom 16. März 201]</ref>
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Datei:Ritterstrasse01.jpg|Ritterstraße 40 (2. von links)
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Stadt Hamm]]
[[Kategorie:Stadt Hamm]]
[[Kategorie:Öffentliche Unternehmen]]
[[Kategorie:Öffentliche Unternehmen]]
[[Kategorie:Projekte der Stadtplanung]]
[[Kategorie:Stadtplanung]]

Aktuelle Version vom 27. April 2024, 19:26 Uhr

Die Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm mbH (kurz SEG) ist eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Hamm und als solche mit Aufgaben der Stadtentwicklung befasst, die außerhalb des städtischen Haushalts finanziert werden, da dieser aufgrund der Verschuldung Hamms unter Auflagen der NRW-Haushaltssicherung steht.[2] Ihr Büro ist Raum A2.037 im Technischen Rathaus (2. Obergeschoss).

In der Öffentlichkeit ist sie in erster Linie dafür bekannt, am Abriss und der Nachnutzung abrisswürdiger Immobilien sowie dem Erwerb und der Räumung brachliegender Grundstücke mitzuwirken, indem Sie diese aufkauft und Investoren für ihre Projekte feilbietet.

Die SEG war in der Vergangenheit vielfach Gegenstand der Medienberichterstattung und von Kritik aus der Opposition im Rat der Stadt Hamm.

Aufgaben

Der Gesellschaftsvertrag benennt folgende Aufgaben:

[…] die städtebauliche Entwicklung auf dem Gebiet der Stadt Hamm in den Bereichen mit besonderem Interventionsbedarf. Dieser wird durch Maßnahmen der Grundstücksentwicklung umgesetzt. Dazu gehört die Durchführung von Projektentwicklungs- und Steuerungsaufgaben, die Vermögensverwaltung- und Bewirtschaftung sowie der Erwerb, die Sanierung und die Vermietung und Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden. Die Gesellschaft wird dort tätig, wo es zu städtebaulichen Fehlentwicklungen bzw. Sanierungsbedarf gekommen ist, der durch die am Markt agierenden Eigentümer, privaten Investoren und Unternehmen nicht in einem angemessenen Zeitraum aufgegriffen und beseitigt wird. Die Gesellschaft soll durch ihr Engagement Anreize dafür schaffen, dass sich auch private Investoren in den Hammer Gebieten mit eigenen Projekten engagieren.

Verkürzt ist das Ziel die Aktivierung privater Investoren für Immobiliengeschäfte in sämtlichen Bezirken der Stadt. Die Gesellschaft beschäftigt kein eigenes Personal,[2] sondern wird aus dem Rathaus gesteuert.

Finanzierung

Die notwendige Finanzierung erfolgt durch „entsprechende Kapitalzuführungen der Stadt Hamm“.[3] 2015 waren dies die 25.000 € Stammkapital und 4.975.000 € Kapitalrücklage; für die Jahre 2016 bis 2021 sollte die Gesellschaft jeweils 5.000.000 € jährlich durch die Stadt Hamm erhalten. Insgesamt sollten der Gesellschaft so bis 2021 35.000.000 € an Kapital bereitgestellt werden.[3] Zur Finanzierung dieser Kapitalzuführungen wurde die Grundsteuer B um 100 Prozentpunkte auf 600 erhöht.[3]

Daneben erhält die Gesellschaft die Erlöse aus dem Weiterverkauf von Grundstücken und Immobilien an Investoren.

Geschichte

Das 2017 abgerissene Hochhaus an der Heessener Strasse Nr. 4

Die Stadtentwicklungsgesellschaft wurde nach Ratsbeschluss vom 9. Dezember 2014 (16:00 Uhr, Beschlussvorlage 0272/14) zum 1. Januar 2015 gegründet[3] und am 9. Januar im Handelsregister eingetragen.[4] Der entsprechende Beschluss war umstritten, da unter anderem die Grundsteuer B für diesen Zweck erhöht wurde. Auch wurde wiederholt von FDP, Grünen und Pro Hamm darauf hingewiesen, dass der Kauf von „Schrottimmobilien“ durch die SEG falsche Preissignale aussenden und nachsichtige Grundstücks- und Hausbesitzer auch noch belohnen könnte.

2015

Zunächst wirkte die SEG von 2015 bis 2017 beim Abriss des als „Gammel-Hochhaus“ titulierten Hochhauses an der Heessener Straße Nr. 4 mit. Dieses Haus wurde 2015 für 1,8 Millionen Euro durch die SEG angekauft, ein Preis, der vielfach in der Kritik stand. Grünen-Ratsherr Karsten Weymann sagte dem WA:

Wir Grüne fordern eindringlich, sofort mit dieser Einkaufstour aufzuhören. […] Ich bin wirklich fassungslos. Wie kann es sein, dass die Stadt Hamm mit Steuergeldern heruntergekommene Immobilien in großen Mengen einkauft.[5]

FDP-Ratsherr Ingo Müller bemängelte:

Es handelt sich nicht um Standorte, deren Entwicklung die ganze Stadt voranbringt. […] Die Stadtentwicklungsgesellschaft treibt die Preise hoch und entsorgt für das Geld der Bürger Immobilien, die die Besitzer zuvor haben verkommen lassen.[5]

Ebenfalls 2015[6] kaufte die SEG mehrere Grundstücke in Nachbarschaft des Gesundheitsamtes. Diese veräußerte sie später gebündelt an die Firma BKV Baubetreuung, die (Stand 2021) mit Architekt Viktor Nachtigall plant, dort ab 2022 auf vier Geschossen 52 Studentenwohnungen zu errichten. Der Baustart verschob sich später ins Jahr 2023.[7][8]

2016–2019

Wassersportzentrum

Im März 2016 wurden Pläne bekannt, dass die Stadt Hamm über die Stadtentwicklungsgesellschaft ein Grundstück neben der Ritter-Passage, welches zur Umgestaltung in das nie realisierte Ritter-Carrée notwendig gewesen wäre, durch einen Tausch erwerben wollte, um sich so verschiedene Optionen für einen möglichen Innenstadtumbau vor Ort zu sichern. Konkrete Planungen für das Gesamtareal liegen zu diesem Zeitpunkt nicht vor.[9]

Im Februar 2017 beschloss die Gesellschafterversammlung der SEG dann, auch ein ehemaliges Wohnhaus an der Ritterstraße für 420.000 Euro zu erwerben, das sich zuvor der ehemalige Investor des Ritterpassage, die Bövingloh-Gruppe aus Münster, gesichert hatte.[10] Hintergrund war erneut, das Areal künftig als Gesamtfläche vermarkten zu können. Der Ankauf war im Rat wiederum Gegenstand von Kritik der Opposition, da der Kaufpreis als zu hoch bewertet wurde.

Beide Grundstücke an der Ritterstraße konnten am 1. Dezember 2017 an die Fokus Development AG aus Duisburg verkauft werden,[11] die dort von 2022 bis 2023 ein neues Wohn- und Geschäftshaus anstelle des Westflügels der Ritter-Passage errichten wollte. Tatsächlich ist ein Baubeginn (Stand Juli 2023) offen. 2017 wurde auch das Hochhaus Heessener Straße 4 abgerissen.

Von 2017 bis 2018 wurde die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) zur erneuten Belebung der Bahnhofstraße aktiv. Durch ihre Tätigkeit konnte das Haus unter der Nummer 29, das nach Aufgabe des Kipp'n in und Ansiedlung der VIP-Shisha-Lounge im Januar 2017 zum Anziehungspunkt für dubiose Personen zu werden drohte, abgerissen werden. Bereits zum September 2017 wurde die SEG Eigentümerin, der Abriss erfolgte 2018. Das Projekt ließ sich die SEG 700.000 Euro kosten, davon 100.000 Euro für den Abriss.[12] Die Einweihung des Nachfolgebaus (Kleist-Residenz) mit Wohnungen, einer Praxis und einem Ladenlokal fand 2022 statt.[13]

Mit der Übernahme des städtischen Eigenanteils konnten in den weiteren Jahren zudem externe Fördermittel gesichert werden, unter anderem für das Wassersportzentrum (Eröffnung 2020) oder den Umbau des Tierparks.[14] Es gab daneben eine Beteiligung am Neubau einer KiTa an der Langen Straße sowie am Bau des neuen Stadtteilzentrums im Hammer Westen (Wilhelmstraße 20–23).[14]

Mithilfe der SEG kaufte die Stadt an der Wilhelmstraße zudem die Hausnummern 172 bis 176, die 2018 abgerissen wurden. Über die HGB entstanden dort elf Sozialwohnungen in einem verklinkerten Neubau.[15] Ebenfalls an der Wilhelmstraße wurden am 1. Januar 2019 zwei Immobilien in Nachbarschaft des Stadtteilzentrums, das ehemalige Roxy-Kino und das Wohnhaus Wilhelmstraße 19, übernommen.[16] Hier entstand bis 2022 ein Wohnhaus mit Räumlichkeiten für eine KiTa.[17]

Seit 2020

2020 wurde das Haus Ritterstraße 40 erworben, nach Informationen des WA für 800.000 €. Es wurde 2021 abgerissen.[18] Hintergrund war, dass dort offenbar ein Bordellbetrieb angesiedelt werden sollte.[19] Nach dem Abriss wurde ein Bieterwettbewerb für eine Neubebauung durchgeführt. 2023 wurde über den Westfälischen Anzeiger bekannt, dass nur ein Investor für das Grundstück Interesse bekundet hat.[20]

2020 kaufte die SEG auch das Wohn- und Geschäftshaus Weststraße 36 (ehemals u. a. Mayersche Buchhandlung). Dieses soll teils für eine Verbreiterung des Übergangs zur Ritterstraße überplant werden.[21]

Im gleichen Jahr eignete sich die SEG den Bahnhof Rhynern-West an. Zwischenzeitliche Überlegungen, die Bezirksbibliothek hier anzusiedeln, wurden verworfen.[22] Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude wurde erhalten, auch wenn es nicht unter Denkmalschutz steht. Anbauten, unter anderem die ehemaligen Gesellschaftsräume, Toiletten, der geklinkerte Eingangsbereich sowie der Winter- und der Biergarten einer dort ehemals ansässigen Gaststätte wurden im Januar 2021 abgerissen, um den ursprünglichen Charakter des Hauses wiederherzustellen.

Mit dem Ende 2020 erfolgten Einzug der Regierungskoalition aus FDP, SPD und Grünen ins Rathaus, die bis dato allesamt Kritiker der bisherigen Strategie der SEG waren, soll sich deren Fokus verschieben. In einem ersten Schritt wurde 2021 beschlossen, 2,5 Millionen Euro des Gesellschaftsvermögens für Bauprojekte an sieben Hammer Schulen aufzuwenden. Es ging hierbei um eine Fortsetzung der Sanierung des Friedrich-List-Berufskollegs, den Brandschutz und Dachsanierungen am Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die Sanierung der Sporthalle der Selmigerheideschule, die Erweiterung des offenen Ganztags an der Von-Vincke-Schule sowie die Neugestaltung der Schulhöfe von Bodelschwinghschule, Johannesschule und Josefschule.[23]

Anfang 2024 ließ die SEG das Grundstück des abgerissenen Hauses Ritterstraße 40 (ehemals Restaurant Orient) mit einem 200 m² großen Werbetransparent für den Erlebensraum Lippeaue verkleiden. Die Maßnahme kostete 33.000 Euro und wurde aus Förderprogrammen für Problem-Immobilien bezuschusst. Das Transparent zeigt ein Luftfoto von Hans Blossey.[24]

Einzelnachweise