Anna Siemsen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Juli 2022, 14:50 Uhr

Anna Siemsen (* 18. Januar 1882 in Mark; † 22. Januar 1951 in Hamburg) war eine Pädagogin und Politikerin.

Familie

Anna Siemsen war die Schwester des Politikers und Pädagogen August Siemsen, des Politikers Karl Siemsen und des Schriftstellers und Journalisten Hans Siemsen.

Leben

Die aus einer Pastorenfamilie stammende Anna Siemsen besuchte die Höhere Töchterschule in Hamm, legte 1901 in Münster ein Lehrerinnenexamen ab, arbeite danach zunächst als Privatlehrerin und studierte 1905 - 1911 Germanistik, Philosophie und Latein in München, Münster und Bonn. Im Jahr 1909 promovierte sie in Bonn zum Dr. phil.; 1910 legte sie das Staatsexamen für den Unterricht an höheren Schulen ab. Es folgte in ihrer pädagogischen Ausbildung 1912 die Ergänzungsprüfung im Fach Evangelische Religion an der Universität Göttingen, woraufhin sie als Gymnasiallehrerin arbeitete

In den Jahren 1920/1921 war sie Beigeordnete für das Fach- und Berufsschulwesen in Düsseldorf, wechselte dann für die Zeit von 1921 bis 1923 als Oberschulrätin beim Magistrat nach Berlin. Im Rahmen der Greilschen Schulreform wird sie am 24. August 1923 Oberstudienrätin für die 'Allgemeinschulen des Schulgebietes Jena-Weimar'. Im gleichen Jahr erhielt sie eine Honorarprofessur an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. 1932 wurde ihr diese Honorarprofessur durch den nationalsozialistischen Volksbildungsminister Waechtler entzogen, weil sie eine Petition zugunsten von Emil Julius Gumbel unterzeichnet hatte. Es folgte 1933 die Emigration in die Schweiz. Dort heiratete sie 1934 Walter Vollenweider, den seinerzeitigen Sekretär der Schweizer Arbeiterjugend. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte Anna Siemsen 1946 nach Deutschland zurück und übernahm 1947 die Leitung eines Sonderlehrgangs zur Ausbildung von Volksschullehrern. Von 1947 bis 1949 hatte sie einen Lehrauftrag für neuere Literatur an der Universität Hamburg inne. In den Folgejahren von 1949 bis 1951 lehrte sie am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg.

Politisches Leben

Anna Siemsen schloss sich während des Ersten Weltkrieges dem pazifistischen Bund Neues Deutschland an und war von 1919 bis 1922 Mitglied in der USPD und saß 1919/1920 als Stadtverordnete der USPD in der Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung. Von 1923 bis 1931 folgte die Mitgliedschaft in der SPD, wo sie zum linken, pazifistischen Parteiflügel zählte, für die sie von 1928 bis 1930 Reichstagsabgeordnete für den Wahlkreis Leipzig war. Anna Siemsen arbeitete ab 1927 an der Zeitschrift Der Klassenkampf-Marxistische Blätter mit, war Mitherausgeberin der Jungsozialistischen Schriftenreihe und gehörte dem Vorstand der Deutschen Liga für Menschenrechte sowie der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit an. 1926 zählte sie zu den Gründungsmitgliedern des vom SPD-Parteivorstand abgelehnten Bundes sozialdemokratischer Intellektueller.

In den Jahren 1931 bis 1933 war Anna Siemsen Mitglied in der SAPD, dort galt sie als Kopf des "rechten", d.h. linkssozialdemokratisch-pazifistisch geprägten Parteiflügels. Mit ihren Beiträgen prägte sie in dieser Zeit das Profil der Wochenzeitung der Partei (Sozialistische Wochenzeitung-Die Fackel, später Kampfsignal).

Während ihrer Emigrationszeit arbeitete Anna Siemsen von 1933 bis 1946 in der SPS mit und redigierte deren frauenpolitische Zeitschrift Die Frau in Leben und Arbeit. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie von 1946 bis zu ihrem Tod im Jahr 1951 Mitglied in der SPD, wo sie Bildungs- und Jugendarbeit betrieb und engagierte sich für die europäische Einigung, so in der Sozialistischen Bewegung für die Vereinigten Staaten von Europa (deren deutsche Sektion nach ihrem Tod ihr zu Ehren in Anna Siemsen-Kreis umbenannt wurde) und im Deutschen Rat der Europäischen Bewegung.

Werke

  • Die Wörter der Form ¤´-`-x in den Versen Hartmanns von Aue, Bonn 1909 (Dissertation)
  • Erziehung im Gemeinschaftsgeist, Stuttgart 1921
  • Stilproben, Bielefeld, Leipzig 1922
  • Literarische Streifzüge durch die Entwicklung der Europäischen Gesellschaft, Jena 1925
  • Zum 400. Todestag von Thomas Münzer 1525, Zwickau 1925
  • Beruf und Erziehung, Berlin 1926
  • Politische Kunst und Kunstpolitik, Berlin 1927
  • Daheim in Europa. Unliterarische Streifzüge, Jena 1928
  • Von unten auf. Das Buch der Freiheit, Dresden 1928 (in 3. Aufl. gemeinsam herausgegeben mit Franz Diederich)
  • Menschen und Menschenkinder aus aller Welt, Jena 1929
  • Selbsterziehung der Jugend,Berlin 1929
  • Zur Jugendweihe. Der Weg zur Gemeinschaft, Leipzig o.J. (vermutl. 1930)
  • Religion, Kirche und Sozialismus, Berlin 1930
  • Parteidisziplin und sozialistische Überzeugung, Berlin 1931
  • Auf dem Wege zum Sozialismus. Kritik der sozialdemokratischen Programme von Heidelberg bis Erfurt, Berlin 1932
  • Deutschland zwischen Gestern und Morgen, Jena 1932
  • Der Weg ins Freie, Zürich 1943
  • Zehn Jahre Weltkrieg, Olten 1946
  • Einführung in den Sozialismus, Hamburg 1947
  • Spanisches Bilderbuch, Düsseldorf 1947
  • Briefe aus der Schweiz, Hamburg 1947
  • Kunst und Politik. Ein Wort zu unserer Zeit und ihren Verpflichtungen, Hamburg, 1948
  • Frauenleben in drei Jahrtausenden, Düsseldorf 1948
  • Goethe. Mensch und Kämpfer. Eine Einführung in sein Leben und eine Auswahl der Gedichte, Frankfurt 1949
  • Das Buch der Freiheit. Stimmen der Völker und Nationen aus vier Jahrtausenden, Frankfurt 1956 (gemeinsam herausgegeben mit Julius Zerfass)

Literatur

  • August Siemsen: Anna Siemsen, Leben und Werk. Hamburg o.J. (vermutl. 1951)
  • Ralf Schmölders: Anna Siemsen - sozialistische Pädagogin in der Weimarer Republik. In: Mütterlichkeit als Profession? Lebensläufe deutscher Pädagoginnen in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, Band 1, hrsg.von Ilse Brehmer, Pfaffenweiler, Centaurus, 1990; S. 110-124
  • Ralf Schmölders: Personalbibliographie Anna Siemsen (1882-1951)- Archivhilfe 5, Archiv der Arbeiterjugendbewegung Oer-Erkenschwick ISBN 3-926734-14-0
  • Inge Hansen-Schaberg: Anna Siemsen (1882-1951): Leben und Werk einer sozialistischen Pädagogin. In: Die Töchter der Alma mater Jenensis, neunzig Jahre Frauenstudium an der Universität von Jena, hrsg.von Gisela Horn, Hain-Verlag Rudolstadt, 1999; S.113-136
  • Cornelia Carstens: Für Freiheit, Wahrheit und Glück. Die Pädagogin und Politikerin Anna Siemsen (1882-1951). In: Berlinische Monatsschrift Heft 2/2001, S. 55-59
  • Paul Mitzenheim: Friedenserziehung - ein fester Bestandteil der pädagogischen Bestrebungen von Anna Siemsen. in: Thüringer Pädagogen und Bildungspolitische Bestrebungen der Arbeiterbewegung. Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft e.V., 2000, ISBN 3-9807066-2-1
  • Berntzen, Detlef. Anna Siemsen – zum 125. Geburtstag am 18. Januar 2007. URL: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DocumentServlet?id=3443, siehe:[[1]]. Datum der Einsichtnahme: 30.01.2007.

Weblinks

Quelle

Dieser Artikel basiert in wesentlichen Teilen auf dem Artikel Anna Siemsen aus Wikipedia, siehe [[2]].