August Siemsen (Politiker)

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August Siemsen (* 5. Juli 1884 in Mark; † 25. März 1958 in Berlin (Ost) war ein sozialistischer Politiker, Pädagoge, Journalist und Publizist.

Siemsen wurde 1884 in Mark als Sohn des gleichnamigen evangelischen Pfarrers August Siemsen geboren. Seine Geschwister waren Paula (1880–1965), Anna (1882–1951), Karl (1887–1968) und Hans (1891–1969).

Über seine Schwester Anna verfasste er eine umfangreiche Biografie.

Ausbildung

August Siemsen besuchte zunächst die Volksschule in Mark, dann das Gymnasium in Hamm und später das Ratsgymnasium Osnabrück. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen, München und Göttingen Geschichte und Deutsch. Er absolvierte 1908 das Staatsexamen und wurde 1909 zum Dr. phil. promoviert. [1]

Beruflicher Werdegang

Seit 1912 war August Siemsen als Oberlehrer am Reformgymnasium in Essen tätig und ging 1922 als Studienrat an das Realgymnasium in Neukölln (heute: Berlin). 1923 wurde er zur Einrichtung von Abendkursen und einem Arbeiterabiturientenkursus nach Jena berufen. Durch den Machtwechsel in Thüringen 1924 wurde er durch die dortige neue Ordnungsbundregierung in den Wartestand versetzt, weil die von ihm betreuten Projekte von der politisch konservativen Regierung abgesetzt wurden. [2]

Politische Karriere

August Siemsen wurde 1919 Stadtverordneter in Essen und Leiter des Freien Ausschusses für Volksbildung, dann der Freien Gruppe der Volkshochschule Essen. Er wirkte als Vorsitzender des Schul- und Erziehungsausschusses der SPD im Bezirk Thüringen und war Mitglied der Hauptvorstände der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer, der Kinderfreunde und des Bundes freier Schulgesellschaften. Als Redakteur der "Sozialistischen Erziehung" war er publizistisch tätig und veröffentlichte diverse Broschüren (u.a. "Thomas Münzer; Von der Entwicklung alttestamentlicher Religion und Sittlichkeit"; "Deutsche Gedichte von Klopstock bis Werfel". Durch das Ausscheiden des Reichstagsmitglied Hermann rückte August Siemsen im Mai 1930 in den deutschen Reichstag nach. [3]

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Siemsen zunächst Mitglied des Bundestages für die SPDF, siedelte dann aber auf Wunsch und Drängen seine Sohnes Pieter in die DDR über und trat dort in die SED ein. Politische Wirkung erzielte er in der DDR nicht mehr.

Werke

  • Preußen. Die Gefahr Europas. Nachgelassenes Manuskript herausgegeben von Anna Siemsen. Paris 1937.
  • Deutsche Gedichte von Goethe bis Brecht. Buenos Aires o. J. (ca. 1944).
  • Die Tragödie Deutschlands und die Zukunft der Welt. Aufsätze und Reden. Hamburg 1947.
  • Anna Siemsen. Leben und Werk. Hamburg und Frankfurt 1951.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Reichstags=Handbuch V. Wahlperiode 1930. Berlin 1930. S. 479-480
  2. Reichstags=Handbuch V. Wahlperiode 1930. Berlin 1930. S. 479-480
  3. Reichstags=Handbuch V. Wahlperiode 1930. Berlin 1930. S. 479-480