SiKo-Point

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Der SiKo-Point ist seit 2024 eine mobile Wache der Sicherheitskooperation (SiKo) der Polizei Hamm und des städtischen Ordnungsamtes mit seinem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) auf der Bahnhofstraße. Er dient der Stärkung der Sicherheit und des subjektiven Sicherheitsempfindens von Passanten im Bahnhofsviertel, das vor allem die Bahnhofstraße, den Platz der Deutschen Einheit und den Willy-Brandt-Platz umfasst und ins Museumsquartier übergeht.

Der SiKo-Point besteht aus drei verspiegelten Bürocontainern, die mit Gittern gesichert sind, und ist sporadisch von morgens bis abends besetzt. Nachts müssen die Polizei oder der KOD weiterhin telefonisch verständigt werden.[1] Daneben ist Kameraüberwachung präsent.

Geschichte

Der SiKo-Point wurde offiziell am 12. April 2024 eingeweiht, nachdem Oberbürgermeister Marc Herter und Polizeipräsident Thomas Kubera die Maßnahme bereits im Dezember 2023 bei der Quartiersversammlung angekündigt hatten.[1] Der aus drei Bürocontainer bestehende Posten ist vorerst durch jeweils zwei Kräfte des KOD und der Polizei besetzt, die von von hier auch im Umfeld auf Streife gehen. Daneben sind im Umfeld in enger Abstimmung die Streetworker der Stadt für ihre „aufsuchende Sozialarbeit“ im Einsatz, um etwa Obdachlose gezielt anzusprechen. Ergänzend wurde durch den Polizeipräsidenten die allgemeine Videoüberwachung angeordnet.

Oberbürgermeister Marc Herter versicherte:

„Anwohner, Gewerbetreibende und Besucher des Quartiers werden zufriedener sein. Wir stellen und hier breitbeinig auf und machen deutlich: Hier gelten unsere Regeln. [...] Wir machen es bestimmten Personen mit kriminellen Absichten ungemütlich.“

— Marc Herter[1]

Mittelfristig ist geplant, den SiKo-Point in ein geeignetes Ladenlokal in der Umgebung zu verlagern.[1]

Begründung

Bahnhofsviertel in den 1906er Jahren

Als Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Schließung des Kaufhauses Horten (2000) und später dessen Nachfolger Yimpas (2005) sowie der Kaufhalle (2004) zwei von vier Kaufhäusern, die bis dahin die Bahnhofstraße geprägt und Besucherströme generiert hatten, ein vorübergehender Niedergang der Bahnhofstraße einsetzte, rückte das Bahnhofsumfeld in den Fokus der Stadtplanung.

Platz der Deutschen Einheit

Mit der Errichtung des Heinrich-von-Kleist-Forums anstelle des Kaufhauses Horten verband man die Hoffnung, das Bahnhofsumfeld zu einem Ort der Kultur umzugestalten und nebenher den Handel wieder zu vitalisieren. Als Schritt zur weiteren Umgestaltung war im Herbst 2011 damit begonnen worden, die Bahnhofstraße zu überarbeiten. Als Ergebnis dieser Planungsarbeit wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.

Ende der 2010er-Jahre musste die Stadtentwicklungsgesellschaft in der Bahnhofstraße aktiv werden, um das Haus unter der Nummer 29 abzureißen, das nach Aufgabe des Kipp'n in und Ansiedlung einer Shisha-Bar zum Anziehungspunkt für zwielichtige Personen zu werden drohte.[2] Trotz aller städtebaulichen Anreize schlossen mit Ter Veen (2019), dem Einrichtungshaus Herlitz (2019) und Kaufhof (2020) etwa zur gleichen Zeit drei weitere Traditionshäuser an der Bahnhofstraße dauerhaft ihre Pforten. Ter Veen und Kaufhof sind nach wie vor im Leerstand begriffen (Stand 2024).

Bereits etwa ab der zweiten Hälfte der 2010er-Jahren besaß das Bahnhofsumfeld auch in der breiten Bevölkerung das Image als Betätigungsfeld von Drogendealern. Zur Vorbeugung von Verschmutzung und Gewalt gilt seit einem Ratsbeschluss vom 14. Februar 2017 am Willy-Brandt-Platz auch ein generelles Glasverbot. Zwischenzeitlich hatte der Kommunale Ordnungsdienst schon einmal ein Büro gegenüber des Platzes der Deutschen Einheit bezogen, bevor sich hier das Lokal Heinrich einmietete.

Mit weiteren Leerständen und der zunehmenden Verlagerung der Geschäftstätigkeit auf die Weststraße und das Allee Center entwickelten sich die Bahnhofstraße und das Bahnhofsumfeld erneut im Empfinden zahlreicher Beobachter zum Negativen. Polizei, und Kommunaler Ordnungsdienst und Zoll reagierten über die Jahre mit gelegentlichen Razzien und Großkontrollen. Allein im Jahr 2023 wurden diese beispielsweise am 3. Februar,[3] 14. Juli [4] und 22. August durchgeführt.[5]

Am 26. September 2022 unterzeichneten die Stadt und die Polizei Hamm einen Kooperationsvertrag. Ziele sind ein besserer Austausch zwischen den kommunalen Behörden (z. B. Ordnungsamt) und der Polizei, die Erarbeitung von (Präventions-)Konzepten bei Störungen in einzelnen Stadtteilen und die Durchführung von gemeinsamen Einsätzen und Schulungen.[6] Polizeipräsident Thomas Kubera erklärte den Bahnhofsvorplatz Anfang 2024 neben der Südstraße offiziell zu einem von zwei Kriminalitätsschwerpunkten. Mit dem SiKo-Point wurde auf dieser Grundlage bis auf unbestimmte Zeit eine dauerhafte, gemeinsame Präsenz der Ordnungskräfte errichtet.

Einzelnachweise

Siehe auch