Nordstraße 16
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Das Gebäude in der Nordstraße 16 ist das letzte Haus vor der Einmündung des Nordenwalls in die Nordstraße. Aufgrund dieser Eckbebauung erklärt sich auch der fünfeckige Hausgrundriss. Seit Dezember 1985 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Schon seit vielen Jahren findet man hier das Gasthaus Alt Hamm.
Geschichte
Nach dem Stadtbrand von 1734 ließ Bäcker und Brauer Bernhard Hermann Eckel die Hausstätte Nordstraße 16 (alt: Nro 206) neu bebauen. Er war in den 1730er Jahren der Lieferant des Kommunionbrotes der reformierten Gemeinde. Aus dem Hause ging ein jährlicher Kanon von 30 Stübern an das Westenhospital (belegt 1779, 1790, 1796, 1802).
Folgenden Besitzer der Hausstätte konnten bislang ermittelt werden:
- 1722 bis 1731: Severin Eckel († 1731)
- 1734 bis 1751: Bernhard Herman Eckel († 1750), Bäcker und Brauer
- 1766 bis 1779: Johann Hermann Voss († nach 1779), Bäcker und Brauer
- 1779 bis 1810:[1] Eberhard Kortman (1748–1832), Bäcker und Gastgeber
- 1853 bis 1886: Wilhelm Kortmann (1821–1890), Wirt und Bäcker
- Mindestens von 1931 bis 1957 befand sich im Hause die Gaststätte Strothmüller.
- 1970 befand sich das Haus im Besitz der Isenbeck-Brauerei, im Haus befand sich die Gaststätte Alt Hamm mit dem Pächter Horst Podjacki.
- 1974 befand sich das Haus im Besitz der Isenbeck-Brauerei, im Haus befand sich die Gaststätte Alt Hamm mit der Pächterin Renate Senker.
Am 23. Mai 2024 meldet der Westfälische Anzeiger, dass das Gebäude zwangsversteigert werden soll. Der Termin ist für den 9. August festgelegt, der Verkehrswert beträgt 227.000 €. Die Gaststätte Alt Hamm ist hiervon nicht betroffen.[2]
Baudenkmaleintrag
Der zweigeschossige, teilverputzte Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert steht in Ecklage und weist einen fünfzeiligen Grundriss auf. Rechteckfenster gliedern das Bauwerk mit Krüppelwalm und Pfannendeckung. Das sozialgeschichtlich bedeutende Gasthaus wurde an einer städtebaulich wichtigen Stelle errichtet.[3]
Fotos
Anmerkungen
- ↑ 1810 verkaufte Eberhard Kortmann das Haus für 1000 Reichstaler und die Braugerätschaften für 200 Reichstaler an Sohn Wilhelm Kortmann.
- ↑ wa.de vom 23. Mai 2024
- ↑ Denkmalwertbegründung – zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 12
Literatur
- Heinrich Peter: Von alten Häusern im alten Hamm, in: Heimat am Hellweg. Kalender 1957 für Hamm und den Landkreis Unna, S. 66.
- Andreas von Scheven: Historische Hammer Eckhäuser: Prägend für das Stadtbild, in: Heimatblätter 16, August 2007.
- Andreas Schulte: "Selig, die im Herrn entschliefen..." Das Grabmal Johanna Kortmann auf dem Ostenfriedhof, in: Heimatblätter 21, November 2007, S. 4.
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 206.
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 40' 55.52" N, 7° 49' 0.11" O