Das Haus Asbeck in der Nordstraße 13 wurde als Haus an der Einmündung der Ritterstraße in die Nordstraße nach dem Stadtbrand von 1734 errichtet und war mit seiner Fünf-Fenster-Front zur Nordstraße und der Längsausrichtung zur Ritterstraße hin ein typischer Vertreter der nach den Stadtbränden von 1734/1741 jeweils planmäßig errichteten Neubauten. Erhalten haben sich vom gleichen Typus noch die gleich südlich anschließende Nordstraße 11 (errichtet nach 1734) und auch die Südstraße 7 (erbaut nach 1741). 1995 wurde das Haus Nordstraße 13 abgerissen. Der Nachfolgebau (Wohn- und Geschäftshaus) trägt die Anschrift Ritterstraße 2.

Hausstätte Haus Asbeck 2007
Haus Asbeck 1986
Geschäftsanzeige Preßhefefabrik und Spiritusbrennerei August Asbeck 1957
Rechnung August Asbeck
Dampf-Kornbranntwein-Brennerei
Presshefe-Fabrik 1909

Geschichte der Hausstätte

Das Haus Nordstraße 13 befand sich auf der alten Hausstätte Nro 199 in der Nordhofe. Zur Hausstätte gehörten die Gademe Nro 186 und Nro 187 in der Brüderstraße, an deren Stelle im 19. Jahrhundert der Brennereiturm der Hefefabrik Asbeck errichtet wurde. Nach dem Stadtbrand von 1734 ließ Bäcker und Brauer Eberhard Krüsemann (1682-1757) das Haus auf der alten Hausstätte neu errichten, in dem vor 1762 Franz Leonhard Krüsemann lebte († 1762). Dessen Witwe Clara Catharina Auff'm Ordt († 1800) heiratete 1763 der Bäcker und Brauer Johann Wilhelm Asbeck, der vor 1784 starb. Sein Sohn Hermann Asbeck (* 1768) ist als Gastwirt nach 1800 im Hause belegt. Dessen Witwe Johanna Maria Asbeck geb. Isenbeck führte 1833 die Gastwirtschaft unter dem Namen Zur Stadt Münster zusammen mit dem Sohn Johann Asbeck (1805–1848) weiter. Dieser hatte 1827 Henriette Unkenbold geheiratet, war Gemeinderat und später Stadtverordneter in Hamm und Vater des Brennereibesitzers August Asbeck (1833–1905), der ab 1853 als Eigentümer des Hauses nachgewiesen ist. Bedauerlicherweise konnte dieses für die Stadtgeschichte so bedeutsame Gebäude nicht erhalten werden.

Eigentümer

  • 1711/1715: Eberhard Krüsemann (–1713), Kämmerer, Richtmann der Bäcker (1699), Provisor der ref. Pfarrkirche, Provisor des Westenhospitals (1699)
1. oo 1681 Catharina Westerhoff († 1685)
2. oo 1686 Anna Mittorp († 1689) Wwe Ostermann
3. oo 1690 Anna Maria Huffelmann († 1701)
4. oo 1703 Elsabein Vette († 1728) Wwe Johann Wienken
  • 1715/1758 Eberhard Krüsemann (1682–1757), Bäcker und Brauer
oo 1714 Clara Elisabeth Neuhaus (1693–1758)
  • 1759/1763: Franz Leonhard Crüsemann († 1762), Bürger, S des Eberhard Krüsemann
oo 1759 Clara Catharina Auffm Ordt († 1800)
  • 1763/1784: Johann Wilhelm Asbeck (1731-1784), Bäcker und Brauer
1. oo 1757 Clara Elisabeth Auffm Ord Wwe Gerhard Henrich Asbeck
2. oo 1763 Clara Catharina Auffm Ordt († 1800) Wwe Franz Leonhard Krüsemann
  • 1784/1800: Wwe (Johann) Wilhelm Asbeck
  • 1800/1817: Hermann Asbeck (1768–1817 †), Wirt
oo 1801 Johanna Maria Isenbeck (1775-1836 †)
oo 1824 Henriette Wilhelmine Elisabeth Unkenbold (1803-1851)
  • 1851/1853: Erben Wwe Johann Asbeck: = Henriette Asbeck; August Asbeck; Caroline Asbeck
  • 1853/1886: August Asbeck (1833–1905), Brennereibesitzer
oo 1857 Auguste Backhaus
(M) 1877: Wilhelm Weber, Kaufmann

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  • 1910: August Asbeck (1858-1938), Brennereibesitzer
M (1910): Wilhelm Aecker, Kaufmann
  • 1938/1942: Gebrüder Asbeck, Brennereibesitzer
M (1942): Wilhelm Aecker, Gastwirt
M (1942): Willi Pletschen, Bankbeamter
M (1951): Willy Pletschen, Gastwirt

Literatur

  • Brauen – Brennen – Backen. Aus der Geschichte des Hauses Asbeck, in: Hamm. Chronik einer Stadt. Köln 1965, S. 296-297.
  • Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 199.