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Lippe-Einkauf-Zentrum

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Anzeige Lippe-Einkauf-Zentrum von 1975

Das Lippe-Einkauf-Zentrum, kurz LEZ, war das erste Einkaufszentrum in Hamm, das auf der grünen Wiese errichtet wurde. Nach dem Ruhr-Park EKZ in Bochum war es das zweite Einkaufszentrum im Ruhrgebiet überhaupt.

Geschichte

Im Herbst 1969 eröffnet, beherbergte das LEZ einen großen Supermarkt, eine Möbelabteilung, Damen- und Herrenkonfektion, ein Schallplattengeschäft, ein Schnell-Restaurant, eine Wäscherei und Heißmangel, einen Tabakwarenladen und andere Geschäfte erstmals unter einem Dach. Auf dem Parkplatz befanden sich eine Tankstelle und eine Autowaschanlage. Die Gesamtfläche des LEZ-Areals wird vom jetzigen Eigentümer mit 45.000 m² angegeben.[1] Ursprünglich hatte das LEZ zwei vordere Eingänge, zwischen denen das Schnell-Restaurant lag. Den späteren Eingang im zur Wilhelmstraße gelegenen hinteren Teil gab es noch nicht.

Für in der Nähe ansässige „Tante-Emma“-Läden wie Rewe Rummelshaus (Sonnenstraße) oder Edeka Kothe (Auf dem Felde) bedeutete das LEZ das Aus. Der Spar-Laden Jupiterstraße/Ecke Neptunstraße hielt sich noch einige Zeit, wurde aber einige Zeit später in einen Getränkemarkt umgewandelt, den das LEZ – damals – nicht hatte. Auch verschwand im Zuge des Baus des LEZ der Zeitschriftenkiosk/Lotto-Annahmestelle Reinermann, der sich im Einfahrtsbereich zum Parkplatz an der Lohauserholzstraße (damals Dabergsweg) befand.

Um 1990 wurde das LEZ von famila übernommen und hieß seither famila-Center, wobei der Supermarkt selbst als famila Warenhaus firmierte. In den 90er-Jahren waren im famila-Center, dessen Layout quasi unverändert blieb, u. a. Deko Blobel, Zoo West, eine KiK- und eine Aldi-Filiale, ein Blumenhandel, ein CD-Laden, ein Schuhhändler sowie ein Foto-Fachgeschäft zu finden. Ferner gab es weiterhin eine Heißmangel mit Wäscherei, eine Änderungsschneiderei, einen Schlüsselhändler, einen Friseur und eine Filiale der Bäckerei Hosselmann. Im Regionalen EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche führt die Stadt Hamm die Liegenschaft mit 22 Geschäften und 12.000 m² Verkaufsfläche auf.[2] Das Gebäude erhielt einen Getränkemarkt und als Erkennungszeichen einen Vorbau am Haupteingang, der aus einem rot lackierten Windfang bestand, der mit Kugelleuchten erhellt wurde.

2003 wurden sämtliche Famila-Warenhäuser in Hamm durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende Kaufland-Stiftung aus den Händen der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG übernommen. Stichtag war der 2. August 2003.[3] Seither ist das ehemalige Famila-Warenhaus eine Kaufland-Filiale, die weiteren damals ansässigen Betriebe, darunter den PC-Händler Vitex, Schlecker, Tedi und Jeans Fritz verblieben jedoch am Standort. Auch versuchten sich hier zuletzt verschiedene Sport-Fachgeschäfte, Sonderpostenläden und No-Name Bekleidungsgeschäfte. Im Volksmund hielt sich der Name LEZ bei älteren Generationen noch längere Zeit, das Layout der Liegenschaft blieb unangetastet.

Das Gebäude ging in den Besitz der ANH Hausbesitz GmbH & Co. KG aus Arnsberg über. Weil es in dieser Form nicht mehr zeitgemäß war, wurde der Grundriss bei einem Umbau von August 2017 bis Oktober 2018 durch die ANH Hausbesitz grundlegend geändert. Dabei wurde das Gebäude in mehreren Abschnitten zurückgebaut und erneuert. Die Pläne hierzu stammten von Noweck + Pahmeyer Architekten aus Hamm.[1] Mit Ausnahme des Fundaments und der Träger blieb dabei vom ehemaligen LEZ im Wesentlichen nichts übrig. Die Anzahl der Ladenlokale wurde verkleinert, was einen großzügigeren Zuschnitt der verbliebenen Läden ermöglichte. Auch die Fassade wurde neu eingekleidet. Bereits zuvor hatte man den Parkplatz, der noch aus der Zeit des LEZ stammte, neu angeordnet, asphaltiert und verkleinert, weil Aldi aus dem einstigen LEZ in einen Neubau auf dem südlichen Teil des Parkplatzes zog. Zweiter Mieter dieses neuen Fachmarktzentrums wurde Das Futterhaus.

Derzeit (2024) befinden sich im neuen Kaufland-Center folgende Mieter: Pinguin Apotheke, Ernsting’s family, Jeans Fritz, KiK, Deichmann, Wolsdorff Tabakwaren inkl. DHL Paket- und Deutsche Post-Filiale, Änderungsschneiderei Korkmaz, Schusterei und Schlüssel Acar, der Asia-Phong Wok-Imbiss sowie die Bäckerei Hosselmann.

Kuriosa

Die Gemarkungsgrenze zwischen Hamm und Wiescherhöfen verlief genau über den Parkplatz und durch das LEZ selbst, sodass es zu ungefähr gleichen Teilen in jeweils einer der Gemarkungen lag. Heute liegt die Gemarkungsgrenze an der südlichen Grundstücksgrenze.

Das Lippe-Einkauf-Zentrum hatte ein Maskottchen namens LEZI. Dieses wurde in den ersten Öffnungstagen in Form eines Schlüsselanhängers als Werbegeschenk an Kunden verteilt.

Daten

Bilder

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 „Hammer Westen“ in: anh-hausbesitz.de, zul. abgerufen am 12. August 2024.
  2. „ Regionales EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche  Einkaufszentren“ in: hamm.de, zul. abgerufen am 12. August 2024.
  3. „Kaufland übernimmt Famila“ in: handelsblatt.de, 11. Juni 2003 [Archive.org]