co op

Aus HammWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

co op war die spätestens seit den 1970er-Jahren bundesweit vertretene einheitliche Dachmarke verschiedener ehemaliger Konsumgenossenschaften, die im Lebensmitteleinzelhandel agierten. Die meisten dieser Genossenschaften gingen bis in die 1980er-Jahre in der co op AG auf.

Die Marke co op und das blaue co-op-Logo wurden bereits vor Gründung der co op AG als gemeinsamer Marktauftritt der westdeutschen Konsumgenossenschaften eingeführt. Beide wurden daher auch von Konsumgenossenschaften verwendet, die nicht Teil der co op AG waren,[2] darunter die co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG, die mehrere Märkte in Hamm unterhielt.

Geschichte

Unter der Marke co op wurden in Hamm zahlreiche Lebensmittel-SB-Geschäfte, Supermärkte und SB-Verbrauchermärkte betrieben. Hammer Filialen waren ausweislich des Adressbuchs Stadt Hamm 1979 mehrheitlich der co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG angeschlossen. Obwohl sich viele der inzwischen als co op firmierenden Konsumgenossenschaften der co op AG angeschlossen hatten, behielt die co op Dortmund ihre Eigenständigkeit. Die Filialen der co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG in Hamm sind im Adressbuch teilweise als Läden durchnummeriert.

Nachdem von den Unternehmens-Vorständen der co op AG, Bernd Otto, Dieter Hoffmann und Werner Caspar, in den 80er-Jahren in erheblichem Ausmaß Gelder veruntreut wurden (co op-Skandal), geriet die co op AG in finanzielle Schieflage, musste Insolvenz anmelden und wurde in der Folge zerschlagen. Daher schlossen im Nachgang sämtliche Filialen der co op AG deutschlandweit.[3]

Die co op Dortmund war zwischenzeitlich durch Verschmelzung mit der co op Kassel eG gemäß des Verschmelzungsvertrages vom 15. bzw. 20. Mai 1986 in der co op Dortmund-Kassel Konsumgenossenschaft eG aufgegangen und blieb noch bis 1998 im Lebensmitteleinzelhandel aktiv. Nach dem co op-Skandal entschied man sich, den Namen co op abzulegen und firmierte ab Juni 1990 als Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel eG.[4] Unrentable Expansionsprojekte in Hamburg und Ostdeutschland stürzten in den 90er-Jahren auch die co op Dortmund-Kassel in eine wirtschaftliche Krise. Am 27. Juni 1998 wurde die Auflösung der Genossenschaft beschlossen, die Unternehmensteile daraufhin zerschlagen. EDEKA übernahm 177 Standorte, davon 148 co op-Märkte. Sie wurden bis Juli 1999 komplett auf EDEKA aktiv markt umgeflaggt, 38 Standorte waren zu diesem Zeitpunkt bereits an selbstständige Kaufleute abgegeben worden.[5]

Viele co op-Filialen, darunter auch einige in Hamm, waren an ihrer zeitgenössischen Waschbeton-Fassade mit Flachdach zu erkennen.

Ehemalige Filialen in Hamm

(Die folgende Übersicht ist unter Umständen nicht vollständig)

Mitte

Alleestraße 10 (belegt 1979, heute Süd-Apotheke)
59065 Hamm
co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 89
(02381) 51171

Bockumer Weg 160 (heute Retro Markt)
59065 Hamm
(02381) 32510

Eschenallee 62 (heute Manu’s Lädchen)
(02381) 51003
59063 Hamm

Großer Sandweg 23 (heute Mix Markt)
59065 Hamm

Werler Straße 41 (heute ABEX Heldt)
59065 Hamm

Weststraße 38–40
59065 Hamm

Wilhelmstraße 184 (heute Siemes Schuhcenter)
59067 Hamm

Bockum-Hövel

Rathaus-Center (ehemals co op-Center)
Rautenstrauchstraße 55
59075 Hamm

Spechtstraße 1
59075 Hamm

Heessen

Ahlener Straße 2a (heute Erdemli Megastore)
(02381) 32373
59073 Hamm

Kleine Amtsstraße 3 (damals Butterpatt 3, heute Evin Homecollection)
59073 Hamm
Laden 816
(02381) 34804

Herringen

Dortmunder Straße 32 (heute Kara-Markt)
59067 Hamm

Fritz-Husemann-Straße 28 (heute „Freiluft-Galerie“)
59077 Hamm

Fritz-Husemann-Straße 35 (belegt 1979)
59077 Hamm
Laden 84
(02381) 461322

Friesenstraße 43 (ca. 1960er–1980er, abgerissen)
59067 Hamm
(02381) 440072

Neufchâteaustraße 19 (heute Sparkasse)
59077 Hamm

Pelkum

Große Werlstraße 3 (belegt 1984)
59077 Hamm

Große Werlstraße 45
59077 Hamm

Rhynern

Auf dem Tigge 2
59069 Hamm

Dambergstraße 15 (heute Physioline)
59069 Hamm

Uentrop

Alter Uentroper Weg 48 (später EDEKA Kremser, heute Viva Fitness)
59071 Hamm

Alter Uentroper Weg 177
59071 Hamm
Laden 85
(02381) 82001

Kirchweg oNr. (heute Nr. 58, Trinkgut Lötschert)
59071 Hamm

Sonstige

  • Das Adressbuch Stadt Hamm 1979 nennt einen „Laden 328“ ohne Adresse mit der Telefonnummer (02381) 24769.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Missmanagement bei Coop: Das fast perfekte Verbrechen. In: Manager Magazin. 28. August 2001 (manager-magazin.de).
  2. Burchard Bösche, Jan-Frederik Korf (2003): „Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften: 150 Jahre Konsumgenossenschaften in Deutschland, 100 Jahre Zentralverband Deutscher Konsumgenossenschaften e. V.“, S. 39–41. Hg. vom Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften.
  3. co op AG in: de.wikipedia.org
  4. Auszug aus dem Genossenschaftsregister – CO OP Dortmund Konsumgenosschaft, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht (GnR 411, Amtsgericht Dortmund); via [via Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel in: de.wikipedia.org
  5. „27. Juni 1998 - Auflösung der Coop-Dortmund-Kassel beschlossen“ in: WDR (wdr.de), 27. Juni 2013; via Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel in: de.wikipedia.org
  6. Adressbuch Stadt Hamm 1979. Essen: Beleke, S. 167.