Empting’s Backstube
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Empting’s Backstube ist eine Traditions-Bäckerei mit drei Filialen im Bezirk Pelkum. Je ein Geschäft befindet sich im historischen Ortskern von Pelkum, in Wiescherhöfen und in der Selmigerheide.
Laut dem Inhaber soll es sich hierbei um die letzte traditionelle Backstube in Pelkum handeln.[1]
Geschichte
Clemens Empting und seiner Frau Berta etablierten den Betrieb 1903 an der Kamener Straße 83. Nachfolger wurden später deren Sohn Theodor und seine Frau Elisabeth. 1958 trat dann Theodor Emptings Sohn Clemens, der seine Lehre zum Bäcker und Konditor in Münster gemacht und als einer der jüngsten Lehrlinge den Meistertitel verliehen bekam, mit nur 16 Jahren in dritter Generation ins Unternehmen ein.[1] 1960 wurde eine Filiale an der Wiescherhöfener Straße 68 eröffnet, die bis 2005 vom Kundenstrom des benachbarten EDEKA Weber profitierte. [2]
2006 veräußerte Clemens Empting seinen Betrieb an den damaligen Backstubenleiter Ludger Johannes Kapschak, der seit 1982 für ihn tätig gewesen war. Kapschak musste die Filiale in Bockum-Hövel später wegen Eigenbedarfs schließen und führte nur die drei Filialen im Bezirk Pelkum weiter.[1]
2010 bis heute
Die Filiale an der Wiescherhöfener Straße zog Anfang März 2018 ins örtliche Ärztehaus unter der Hausnummer 54 um. Hier standen erstmals auch Sitzplätze für einen Café-Betrieb zur Verfügung. Ab dem gleichen Zeitpunkt nahm die Bäckerei mit allen drei Filialen bei der App toogoodtogo teil. Dabei werden zu viel produzierte Backwaren verbilligt in Form von „Überraschungstüten“ an Interessenten abgegeben.[2]
Mitte des gleichen Jahres erwarb Kapschak den amerikanischen Schulbus des Schoolbus Diner von Haus Refus aus den Händen von Birgit Kalle. Er wurde zunächst vor dem Stammsitz der Bäckerei an der Kamener Straße 83 geparkt. Kapschak spekulierte darauf, den Bus im CreativRevier Heinrich-Robert zum Verkauf einsetzen zu können.[3] Nachdem er sich Anfang 2019 bei einer Ausschreibung der Stadt gegen einen Mitbewerber durchsetzte,[4] setzte er der Bus ab Juni 2019[5] auf dem Willy-Brandt-Platz als Verkaufsstation für Backwaren und Snacks ein. Geboten wurden hausgemachte, traditionelle westfälische Speisen, darunter Schwarzbrot, „Stullen“, „Möpkenbrot“ sowie Kuchen.[6] Nachdem sich dieses Angebot nicht durchsetzen konnte und Kapschak eine schwere Verletzung erlitten hatte, wurde der Verkauf Anfang März 2020 eingestellt und der Bus verschwand aus der Hammer Öffentlichkeit.[5] Bereits zuvor war der Bus
Ende 2019 stürzte Ludger Kapschak von einer Leiter und erlitt schwere Verletzungen an Schulter und Ferse. Er war vorübergehend auf einen Rollstuhl angewiesen und musste sich in medizinische Rehabilitation begeben. Nach eigener Aussage gegenüber dem WA litt er noch 2022 unter den Folgen des Sturzes. So habe er Angst, auf eine Leiter zu steigen und überhaupt in seine Backstube zu gehen, könne nicht mehr schwer heben und seinen Beruf somit praktisch nicht mehr ausüben.[2]
Am 7. Juni 2023 musste Kapschak beim Dortmunder Amtsgericht Privatinsolvenz anmelden. Der Betrieb und der Verkauf in allen Filialen werden zunächst fortgeführt.[1]
Filialen
- Kamener Straße 83 (Stammsitz)
- Kamener Straße 185
- Wiescherhöfener Straße 54 (seit 2018)
Ehemalige Filialen
- Wiescherhöfener Straße 68 (1960–2018) – Umzug zur Hausnummer 54
- Horster Straße 24
- Neufchâteaustraße 17 (in der Fleischerei Milk)
- Hohenhöveler Straße 18
Fotos
Trivia
- Ludger Kapschak hatte oft einen Stand auf dem Weinfest in Bockum-Hövel, wo er frisch gebackenen Flammkuchen anbot.
Presseberichte
- Stefan Gehre: „Mehr als 120 Jahre Back-Tradition leben in der Selmigerheide weiter“ in: wa.de vom 1. März 2018
Weblinks
- Portrait auf bockum-hoevel.de
- Imagefilm auf YouTube
- http://www.emptings-backstube.de (über archive.org)
- http://www.ritterbrot.de (über archive.org)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Stefan Gehre: „Traditionsbäckerei im Westen Hamms droht nach 120 Jahren das Aus“ in: wa.de vom 14. Juli 2023
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Stefan Gehre: „Bäckermeister Ludger Kapschak: ein sorgenvoller Blick in die Zukunft“ in: wa.de vom 2. September 2022
- ↑ Stefan Gehre: „Burger-Bus "Brigitte": Neue Heimat beim Bäcker“ in: wa.de vom 18. August 2018
- ↑ Frank Osiewacz: „US-Schulbus? Westfalenmeister? Wer soll am Bahnhof Essen servieren?“ in: wa.de vom 22. März 2019
- ↑ 5,0 5,1 Frank Osiewacz: „Gastro-Schulbus am Bahnhof ist weg - Das sind die Gründe“ in: wa.de vom 7. März 2020
- ↑ Frank Osiewacz: „Kultiger US-Schulbus wird Imbiss-Standort am Bahnhof“ in: wa.de vom 28. März 2019