Moritz Bacharach
Moritz Bacharach (* 17. Juli 1833; † 22. Mai 1903 in Wiesbaden) war Bankier in Hamm.
Familie
Moritz Bacharach heiratete 1863 Emilie Rothschild (1844-1932) aus Menden. [1] Sohn Paul Bacharach war Richter in Berlin.
Leben
Von 1871 bis 1893 wurde Moritz Bacharach kontinuierlich als Stadtverordneter der ersten Abteilung in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Moritz Bacharach trat als Gründungsmitglied des Museumsvereins in Erscheinung (1886), war Vorstandmitglied der jüdischen Gemeinde Hamm und - neben anderen Ehrenämtern - auch Kuratoriumsmitglied der städtischen höheren Töchterschule, dem späteren Beisenkamp-Gymnasium. 1893 wurde er Ratsherr und konnte 1896 das Jubiläum seiner 25-jährigen Zugehörigkeit zu den städtischen Behörden begehen. Aus diesem Anlass begründete er mit 10.000 Reichsmark die Bacharach-Stiftung zugunsten hilfsbedürftiger Wöchnerinnen. Die testamentarische Zustiftung seiner Frau Emilie († 1932) von 2000 Mark wurde im Juni 1933 von der NS-Stadtverordnetenversammlung - gegen die Stimmen von drei Zentrumsabgeordneten - nicht angenommen.
Auch seine Villa an der Ostenallee 28 hatte Moritz Bacharach testamentarisch der Stadt Hamm vermacht. Sie diente lange Jahre Oberbürgermeister Josef Schlichter als Dienstwohnung, wurde aber 1980! abgerissen, da sie der projektierten Trasse der B 63n im Wege stand. Das Grabmal der Eheleute befindet sich auf dem jüdischen Teil des Ostenfriedhofs.
Ehrungen
Nach ihm wurde die Moritz-Bacharach-Straße in Werries benannt.
Presseartikel
Literatur
- Elke Hilscher: Bürger Bacharach, in: Spuren zur Reichskristallnacht in Hamm, Hamm 1988, Seite 25f
- Elke Hilscher: "...die Liebe kann nicht untergehen..." Jüdischer Friedhof in Hamm. Eine Dokumentation in Bildern. Photographie: Heinz Feußner, Hamm 1994, Seite 49 Nr. 52
- Elke Hilscher: Hamm Ein verlorenes Stadtbild, Gudensberg-Gleichen [1995], Seite 54 (Villa Bacharach an der Ostenallee mit Abb.)
Anmerkungen
- ↑ vgl. 1863 (Trauregister)