Nordstraße 1
|
Das Wohn- und Geschäftshaus Nordstraße 1 ist ein viergeschossiger traufenständiger Bau mit einem die Fassade prägenden Erker. Das Gebäude schließt sich nördlich an die Einhorn-Apotheke an und steht seit 1997 unter Denkmalschutz.
Baubeschreibung
Das viergeschossiger Mehrfamilien-Reihenhaus mit Ladenlokal steht traufenständig zur Nordstraße und besitzt ein Mansarddach. Das Gebäude ist ausgestattet mit einer reichen, späthistoristisch-neobarocken Fassadengliederung. Die jüngeren Veränderungen sind insgesamt gering. Das Erdgeschoss ist entsprechend den geschäftlichen Anforderungen der letzten Jahrzehnte mehrfach umgestaltet worden. Dabei wurden auch einige Zwischenwände entfernt, die ursprüngliche Raumaufteilung ist jedoch noch im Deckenspiegel ablesbar. Die baufeste Ausstattung ist zum Teil erhalten. Die Fenster wurden, in Anlehnung an die ursprünglichen Einbauten, in jüngerer Zeit erneuert. Der Giebel des Erkers hat heute einen vereinfachten Abschluss.
Geschichte der Hausstätte
Das Haus Nordstraße 1 befindet sich auf der alten Hausstätte Nro 188 in der Nordhofe. Zwischen 1734 und 1742 errichtete Witwe Johann Henrich Budde das Haus auf der alten Hausstätte. Der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus Nordstraße 3 war 1742 unbeschädigt. 1913 erfolgte der Neubau.
Eigentümer
- 2. oo Margaretha Unckenbolt
- 1734/1758: Wwe Johann Henrich Budde[1] († 1758)
- 1762/1784: Giesbert Wilhelm Schumacher († 1784), Lehrer an der Lateinschule
- 2. oo Wilhelmina Budde
- 1784/1813: Wwe Giesbert Wilhelm Schumacher († nach 1813)
- 1819: Friedrich Wilhelm Julius Dehne, Huissier
- 1831/1833: Johann Heinrich Philipp Dehne, Tabakfabrikant, Privatschreiber
- 1848/1873: Johann Steinbach, Kaufmann
- 1874/1886: Diedrich Hegemann († 1892) aus Osterflierich, Uhrmacher
- oo Emma († 1912)
__________
Baudenkmaleintrag
Das Wohn- und Geschäftshaus Nordstraße 1 ist als Zeugnis innerstädtischer späthistoristischer Bauweise bedeutend für die Stadt Hamm. Für sein Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche, hier architekturgeschichtliche und besonders auch städtebauliche Gründe. [2]
Fotogalerie
Historische Dokumente
Literatur
- Heimat-Kalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna, Kamen, Hamm 1925, S. 155.
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 234, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 188.
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 40' 51.99" N, 7° 49' 0.81" O
Einzelnachweise
- ↑ Johann Henrich Budde († 1734), Lehrer an der Lateinschule
- ↑ Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 234