Graf Gerhard von der Mark († 12. September 1461 auf der Burg Schwerte) war Landesherr in der Grafschaft Mark.

Die Stadtburg 2007

Leben

Nach der Auseinandersetzung mit seinem Bruder Graf Adolf IV. von Kleve und von der Mark erlangte Graf Gerhard 1425, endgülig 1437 die Herrschaft über wesentliche Teile der Grafschaft Mark. In seine Regentschaft, die mit seinem Tod auf seinen Neffen Herzog Johann I. von Kleve überging, fiel die Gründung des Franziskaner-Observantenklosters St. Agnes im Jahr 1455. Bereits am 29. April 1442 hatte er der Kapelle der Burg Mark 25 rheinische Goldgulden mit der Auflage gestiftet, dass dort jede Woche vier Messen zu lesen seien.

Urkunden

Graf Gerhard hat eine ganze Anzahl von Urkunden ausgefertigt, die insbesondere sein Verhältnis zur Stadt Hamm wie zur dort ansässigen Ritterschaft regelte. Er war zudem als Stifter weiterer Jahrmärkte auch am wirtschaftlichen Erfolg der Stadt Hamm offensichtlich interessiert. Die wichtigsten Urkunden, die leider fast ausschließlich durch den 2. Weltkrieg und die Zerstörung des Stadtarchivs Hamm verloren gingen, sind hier im Wortlaut zusammengestellt:

Grabstätte

Als einziger Landesherr wurde Graf Gerhard in Hamm beerdigt, und zwar in der alten Agneskapelle der Stadtburg der Grafen von der Mark. Nach Errichtung der Klosterkirche wurde die aus zwölf gravierten Messingplatten zusammengesetzte Grabplatte dorthin verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese allerdings vollständig zerstört.

Grabplatte des Grafen Gerhard von der Mark Übersetzung Belege
Anno : domini : M : CCCC : LXI : duodecima : die : mensis : Septembris : obiit : illustris : domicellus : Gerardus : de : Clivis : et : de : Marka : fundator : huius : conventus : minorum : de : observancia : orate : pro : eius : anima : ut requiescat : in : pace : amen.

1461 am 12. September starb der berühmte Junker Gerhard von Kleve und von der Mark, Gründer dieses Konvents der Minder(brüder) von der Observanz. Betet für dessen Seele, damit sie in Frieden ruht. Amen.

Vgl. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 121; Diodor Henniges: Eine Friedensinsel von brandenden Wogen fortgespült. Das Franziskanerkloster zu Hamm (Westf.), Hamm 1924, S. 10.

Literatur

  • Georg Eggenstein - Günter Wiesendahl: Das Geschenk des Grafen. Die Agneskapelle in Hamm zur Zeit der Klostergründung 1455, Hamm 2005 (Notizen zur Stadtgeschichte 11), S. 6 und S. 19.
  • Wilhelm Ribhegge: Die Grafen von der Mark und die Geschichte der Stadt Hamm im Mittelalter, Münster 2002.