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Urkunde 1442 September 17

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Wappen der Grafen von der Mark
Siegel der Stadt Hamm

Am 17. September 1442 gibt Graf Gerhard von der Mark im Einverständnis mit den Burgmänner zur Mark und dem Rat der Stadt Hamm den Jungfrauen im Nordenhospital eine neue Ordnung.

Wortlaut

Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:[1]

Wy Gerhard von Cleve to der Marcke doen kund allen Christenen menschen den diese unse breff vorkommen soll, openbarliche bekennende, dat wy na raide und gutduncken unserer Reede und frunden Uemme to vermehren und to verbryden den denst Gaddes mit wetten consente und guden willen unser Borchmenne tor Marcke und Burgermeister und Raide unser leven statt tom Hamme eindrechtlich averkommen sint einer ordinantie und sathe so als sick die junfferen halden söllen, die von nuh vort an, na gifte dieses breves in dat Hospital buren unser stade tom Hamme Naardene vor der porten gelegen, darin genommen und enfangen söllen werden, er leven lanck gelick hier na beschreven steit.
To dem ersten söllen de junfferen to samende darinnen wesen overalle vier und twintigh, und nich mehr, und de junfferen söllen niemande entfangen in dat Hospitall ydt en geschey mit vulbraidt und na Raide unser Burgmans und Burgermeister und Raide vorgemelt, Under welchen junfferen sey semmentliche ock twe Mesterschen söllen hebben und keisen, de mesterschen seyn und bliven also lang als dat dem Convent duncket dat sey dat mutte und bequeme to synn, Und de vorgemelte junfferen söllen oiren Prester und der Meisterschen in allen redelicken und erlicken sacken, und so dem denste Gottes gehorsam wesen.
Vort so söllen die junfferen de also in dat vorgemelte Hospital ere leveblanck darinne to blieven entfangen werden, dem Almächtigen Gade vom Himmelriche, Marien seiner liven Moder und alle Goddes Hilligen to leve und ehren, alle tage to samende lesen Unser Liven Frowen geryden im chor tegen datt ander, desgleichen de seven psalmen mit der letanien und vigilien mit der Commendasien na gude, gesette und ordinantien, to tyden und to stunden dar to bequeme, und wy des nicht lesen kunde gelick vorgescriven steit; de sall syn Pater noster und syn gebett sprecken na heite des Presters und der Mesterschen so lange, wynt dei düsse vorgemelte tyden lesen kunnen, Den Almächtigen Gode trewelich biddende, mit erem inningen gebede vor de levendigen und doden, de en ere alrausen gerecket und guet gedaen hebbet.Und up dat se de bether in steder ruiger, und to Gode de gebode Goddes und der Heligen Kercken to haldene, in keuschen, reinem, vreddesamen und eindrechtigen leven Godde denen mögen; Darum so söllen die junfferen temelicke und oethmodelicke Kleder hebben, und gedecket wesen um dat hovet, alse dat van olders to wesen plecht.
Ouck so en söllen de junfferen neyn lang haer up erem hovede heben, dan als dat ere Prester und de vorgemelte Mesterschen verstatten, un der Prester de also da wesen sall, sall syn Erbar und redelich van wandelingen und von keuschen leven, und dussen vorgenompten junfferen in allen guden wercken und exempelen mit göttlichen geistlichen leven vorgaen.
Ouck so en sall der junfferen neyne uth den vormelten Hospital gaen, sey en worde gesant, off et sey mit willen und vulbarde ers Prestes und der Mesterschen so dat se ere gewerck mede wetten, und waner de junfferen jennich alos uthgaen sall, so söllen der junfferen twe to samen gaen, und der wyle se also mit orleve eres presters und der Mesterschen ujte synt, so söllen se doch des dages und nachtes bey einander bliven. Doch en sall der junfferen neyn binnen unser stadt tom Hamme nicht benachten, jdt en sey mir orleffe eres presters und der Mesterschen; Des gelicken en sal ock er Prester binnen under stadt tom Hamme nicht benachten, idt en sey mit orleve der Mesterschen.
Ouck so en söllen neyne mannspersonen sey seyn Geistlich oder wertlich in der junfferen wonynge gaen, idt en sy mit orleve eres presters und der Mesterschen.
Und de junfferen söllen ouck nich gaen to Hove, noch to danse, noch to wenschappen, noch to Kindelbädderen, noch vadderen werden, noch Kleynode nehmen, noch geven buter orleve eres presters und der Mesterschen.
Ouck en söllen de vorgemlte junfferen neyne geregene offgesnörde Kleder off schoe hebben, und sey söllen to samen op eine dormiter sclapen, und nemandt en sall von en dar ein aggescheiden huss hebben, dan sey söllen leven in dar gemeine von erem guet, Renten und erme arbeide, dey sey to same in ein Werckhuis doen söllen, Ouck de tyden und stunden darto bestemmen.
Vort so söllen de vorgemelten Mesterschen opboiren die rente und gulde des vorgemelten Hospitals, und was die vorgemelte junfferen mit erme arbeiden gvorwerven, dar von de vorgemelte Mesterschen alle de personen des Hospitals mit wettene eres presters wederene besorgen söllen mitt ettene mit drinken, mit Kleideren, mit schowen einen itlichen na siner notorff und na vermögen des Hospitals, Doch also dat de junnferen uth einem pott, und von einer Kost in erem Reventer tho same eten und drincken söllen, und sullen ouck vorfullen de seven wercke der Barmherzigkeit na erem vermogene, Und de Prester de nun in de vorgemelten Hospital is, off hierneyst kommende ward, sall den vorgemelten Mesterschen bistendich und behülflich wesen, oire rente und guldene utho manen na siner macht, also dae des vurgemelten Hospitals guit gebettert und nicht gearget werde, und de Mesterschen söllen alle jaer eins Reckenschp doen vor den junfferen von allen opbroiringen unt uthgavingenda er prester und ere Vormunders, de en von unser statt tom Hamme gesatet synt, mede by wesen söllen.
Vort so hebbe wy gesatet dat der junfferen kynn tot des Hospitals behoiff kopen [...] sal unser Bürger von dem Hamme erfflicke guidt dat in unser statt tom Hamme veltmarcken oft landtweren gelegen is off anders war is gelegen dat burger guet gewest is off noch is, off all düss lange hest gewest in Stades denste, jdt en sey mit unserer Burchmanne tor Marcke und Burgermeister und Raid unserer statt tom Hamme, willen und Raide, und off dat darenbaven geschege, und des gudes also wat gekoift woirde buten willen unser Borchmenne und Burgermeister und Raide vorgemeld, dat guth sall uns, unsen erwen, off nakomlingen halff, und die andere herlffte unser stadt tom Hamme vorschenen und vorfallen syn; Wer ouck sakce dat einiger junfferen die Burgers off Burgerschen kind weren tom Hamme, jenich erfflick guer anverstörve, des gudes magh sie gebrucken er lenevenlanck, und sall na erem dode eren rechten erwen verfallen.
Ouck so ist hymede inne begrepen dat offt idt sacke were dat der jufferen enig gebreck off krankheit krege, so dat man mende, dat se uthsetzig weren, darumme dat se sick sölde laten beseyen, so söllen de Mesterschen van des Hospitals wegen wat de besayn kosten solde, uthlegen, uth dem ouck de kost wat de juffer up dem wegen, uth und tho huiss in redelicheit verdede; und worde deselve also uthsetzig erkant, so solde man er allike woll ere provende und andere nothdorfftigkeit, als vorgeschriven is, er levenlanck geven.
Were ouk sacke dat einige twiginge off undrechtigkeit tuschen den junfferen des Hospitals upstonde, so dat se nicht fredelick under einander leveden, noch diese vorgemelte puncten halden wöllen: so sall er prester und de Mesterschen sey götlichen darinne waren und beseyen ob se dese twiginge und uneindrachtigkeit nicht freundlich voreinigen mögen, und en können sey des nicht gedoen, so söllen sey dat brengen an unse Borchmenne tor Marcke und Burgermeister und Raid vorgemeld, de de twiginge und uneindrächtigkeit dan scheiden söllen mit freundschape ofte mit rechte, darbey dat ouck sall blieven, und off darenbaven jemand enige Klage off anders wat darumme dede darvon dat Hospital off de personen enig verdreit offt krodt umme kregen, de sall uth dem Hospital varen, und dat vort mehr neyne woninge heben, und darnahe sall dat gudt dat sey off dey darin gebracht hedde, dem vorgemlten Hospital verschenen und verfallen syn.
Ouck wer sacke, dat Godt verey, dat de Prester off de junfferen enig in openbaren lesterlicken schulden off in unkeuscheit gebrecklich funden woirde, off dat de prester off de Mesterschen dat gemeine guth des Hospitals unnutlich und unredelich vordeden und tobrechten, dat man so openbarlich und klärlich wiste und befunde, de prester und de junfferen vorgemelt, en söllen alsdan neyne woninge vartmeer im Hospital hebben, und dar mede sall ouck des off der gudt dat se in dat Hospital gebracht hebben dem vorgemelten Hospital verfallen syn, und söllen nochtan gelicke wall richten und wiederkeren wat sey des vorgemelten Hospitals gudes unnutichlich und unrädtlich verdaen hebben, und wannehr ein ithlich junfrauwe in dat Hospital entfangen werd, gelick vorgeschriven is, der sall mann düssen breff und ordinantien vorlesen, darbey wesen sall er prester und die gemeinen junfferen, und de sall dan vulbaren in guden geloven alle articule und puncta de dessen breff inhaldet, stede vast und ungebracken to halden.
Ouck so mach ein jtliche junffer, de in dat Hospital entfangen werde, gelick wy vürgeschriven is, sich woll entzinnen und proven binnen den ersten twee jaren als se entfangen werden ofte en des Göttlichen und Geistlichen levens darinne iht genhöge, und wert sacke dat en des nicht angenoegede, so mögen sey in denselven twe jahren weder uthkommen, und nehmen met sick wess sey daryn gebracht hebben, und volldoen de mesterschen vor de Kost. Mer wer sacke dat idt en genügede to blieven na den twe jahren, und darebaven uthtogen ofte entgengen, de söllen dan vort mehr darbuten bliven, und was sey von renten und güder darin gebracht hebben, sall dar claricke inne bliven, uthgescheiden ere Kledinge, und sey noch ere erven en söllen dat Hospital, noch den prester offt de jufferen vurgemeld dar dan umme pradden noch endeydigen noch niemand van erer wegen alle argelist und nigge sunde hirinne genslich uthgeschieden, und wante wy willen, dat alle diese vurgemelte sacke und articueln vaste und stede bleven, und to ewigen dagen gehalden worden, gelick wie vurschrieven steit.
Des so hebbe wy to orkunde und getuge der warheit unse segel vor uns unseren erven und nakomlinge mit unsen weten und guden willen an diesen breff doen hangen.
Wy hebben vor befohlen unsen Borchmannen tor Marcke und Burgermeisteren und Raide unser elven statt tom Hamme bekennet war to syn, und hebbe darumme und want düss alle puncte dieses gegenwertigen breves to dem denste Godes Göttlich, ehrlich und redelich duncket to wesen und wy ouck unse consent und willen darto gegeven hebben und geben vermeddelst desen breff, veste stede to halden, also vele, als uns, unse erven und nakömlinge dat andrepet, und andrepende mach werden.
To meren getuge aller vorgemelter sacken, als wy Borchmanne thor Marcke unse segele van wegen de semetlicher Borchmanne und wy Borgermeister und Raidt tom Hamme vurgemelt unser stadtt segel van geheite und befehl des Hochgebornen unsers genedigen Herrn junckers van Cleve Graven to der Marcke vurgemelt, by siner genaden degel an düssen breff gehangen.
De gegeven is in den jaren unsers Herren do man schreyff Duysent vierhundert und twe und viertig jair up sunte Lambertus dach des Hillgen Bischoffs und Martelers
Praevia dilligenti auscultatione concordat cum copia vidimata. Johann Mauriz Holz.

Anmerkungen

Siehe auch