Urkunde 1430 September 29
Am 29. September 1430 bekundet Gerhard von Kleve, dass durch die Zulassung des Juden Lewe für einen sechsjährigen Aufenthalt in Hamm die Privilegien der Stadt keine Einschränkung erfahren sollen.
Ausfertigung
Das Original der Urkunde befand sich im Stadtarchiv von Hamm. Es trug ein Sekretsiegel, rund, in rotem Wachs. Das Siegel zeigte einen hochgeteilten Schild, in gotischem Dreipass, wobei die rechts die Hälfte des klevischen Wappens und links die Hälfte des märkischen Wappens zu sehen war. Darüber trug das Siegel einen Turnierkragen mit drei Lätzen, der über den ganzen Schild geht.
Die Urkunde ist im 2. Weltkrieg bei einem Angriff alliierter Luftstreitkräfte vernichtet worden.
Wortlaut der Urkunde
Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:[1]
Wy Gerart van Cleve, greve to der Marcke, doen kunt allen luden: want burgermeister raet inde gantze gemeynheit unser leyver stad ten Hamme umb unser beden ind leyffden wille hebn to gelaeten, dat Lewe de joede in unser stad ten Hamme wonen mach sess jaer lanck neist na eynander vulgende na datum dis bryffs, also bekenne wy vur uns, unse erven ind nakomelinge, dat denselven unsen lyeven burgeren vurscreven dat nicht hynderlich sijn en sall an yren privilegien, bryven ind gewoenden, dy daer nicht mede gekrenket noch to achter gesat syn en soelen in eynchen punten. Oach en soelen noch en willen wy denselven unsen lyeven burgern ten Hamme geyne ander joeden dar setten, noch Lewen den joeden daer langer wonen laeten, dan disse sess jaer vurscreven; id en were dan mit der selver unser lyever burger wille sunder aregelist. Orkund uns segels mit unser wetenheit an desen bryeff gehangen, in den jaeren uns Hern dusent vyerhundert ind dyrtich jaer up sint Micheils dach. De mandato domicelli, Buyschken.
Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Overmann 1903, S. 23-24