Schloss Oberwerries: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Oktober 2022, 17:56 Uhr

Schloss Oberwerries
Luftbild_Schloss_Oberwerries.jpg

Schloss Oberwerries aus der Luft (Juni 2007)

Bezirk Hamm-Heessen
Stadtteil Heessen
Adresse Zum Schloß Oberwerries
Dolberger Straße 233
PLZ 59073
Typ Schlossanlage
Existiert seit 17./18. Jahrhundert
Denkmalliste Stadt Hamm No. 59 sei dem 06.03.1986
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Stand der Daten 18.10.2022
Herrenhaus mit Innenhof
Innenhof im Winter
Pavillonturm
Torhaus von außen
Marstall
Trauzimmer im Pavillonturm
der hl. Nepomuk im Winter
Winterimpressionen

Das Schloss Oberwerries ist ein zweiflügeliges Wasserschloss in den Lippeauen im Hammer Stadtbezirk Heessen. Es umfasst mehrere Gebäude, die innerhalb verschiedener Jahrhunderte zur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind.

Geschichte

Bereits 1284 wird eine Burg als Vorgängerbau des heutigen Schlosses im Lehnsregister der Grafen von Limburg-Styrum erwähnt, das als damaligen Besitzer Engelbert von Herbern ausweist. Die wehrhafte Anlage diente zur Grenzsicherung des Münsterlandes.

Nach mehreren Besitzerwechseln kamen die Gebäude 1677 an die Familie von Beverförde, die das Anwesen mit dem nahe liegenden, lippeabwärts gelegenen Haus Niederwerries zu einem Besitz vereinte. Ab 1685 ließ sie auf den Fundamenten der alten Burg ein neues Herrenhaus errichten. Als dessen Baumeister wird aufgrund von typischen Architekturelementen der Kapuzinermönch Ambrosius von Oelde vermutet, nach dessen Vorlagen auch Schloss Ahaus und das Kloster Werne erbaut wurden.

Die Fertigstellung des Gebäudeensembles fand 1692 unter Freifrau Ida von Beverförde-Werries, geborene von Plettenberg, statt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Bauarbeiten erst 1714 ihren Abschluss fanden, denn dieses Jahreszahl findet sich an dem Gittergeländer der Freitreppen am Herrenhaus.

Idas Enkel, der preußische Kammerherr Friedrich Christian von Beverförde zu Werries, genannt der tolle Werries, ließ in den Jahren 1730 bis 1735 auf dem Gelände der Vorburg das heutige Marstallsgebäude nach Plänen von Johann Conrad Schlaun errichten. Mit dem tollen Werries starb 1768 das letzte Mitglied der Familie von Beverförde. Schloss Oberwerries kam durch Erbgang an die Adelsfamilie von Elverfeld, die jedoch 1781 ebenfalls im Mannesstamm erlosch. In diese Zeit fiel auch die Allodifikation des Hauses Werries durch Freikauf aus der Lehnsherrschaft der Grafschaft Limburg gegen Zahlung einer Summe von 9.000 Thalern. [1]

In den folgenden 160 Jahren war die Schlossanlage unbewohnt und verfiel allmählich. 1942 veräußerten es seine Besitzer an die Zeche Sachsen in Heessen, die es noch im gleichen Jahr an die Stadt Hamm weiterverkaufte. Diese ließ ab 1952 eine Bausicherung vornehmen und die Gebäude bis 1975 etappenweise restaurieren. Das Herrenhaus wurde zu einem Berufslandschulheim umgestaltet, während im Marstall seit 1956 das heutige Sport- und Qualifizierungszentrum des Westfälischen Turnerbundes beheimatet ist. Die letzten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Jahre 1975 dienten in erster Linie zum Einbau eines neuen Treppenhauses und der Wiederherstellung des Schlosskellers.

Gebäude

Die Anlage aus Backsteinmauerwerk besteht aus einem zweiflügeligen Herrenhaus, dem östlich ein Marstall vorgelagert ist. Nördlich des Herrenhauses befindet sich ein Torhaus, dem sich im Norden ein kleiner barocker Garten anschließt.

Herrenhaus

Das Herrenhaus besteht aus einem Hauptbau mit zwei Geschossen und einem sich daran südlich anschließenden, ebenfalls zweistöckigen Flügel, der jedoch schmaler und etwas niedriger als der Hauptbau ist. Dem Südflügel östlich vorgesetzt ist ein quadratischer Pavillonturm.

Die drei Baukörper des Herrenhauses besitzen Gurtgesimse und Fenstereinfassungen aus Baumberger Sandstein als gemeinsames architektonisches Element. Ihre Dachformen sind jedoch zum Teil verschieden. Während das Haupthaus und der Pavillonturm ein Mansarddach besitzen, ist der Südflügel von einem abgeknickten Steildach abgeschlossen.

Sowohl das Haupthaus als auch der südliche Flügel des Herrenhauses besitzen einen separaten Eingang, die jedoch beide über eine gemeinsame Freitreppenanlage erreichbar sind.

Torhaus

Das Torhaus ist der älteste Teil der Anlage, wovon seine eisernen Maueranker mit der Jahreszahl 1667 zeugen. Im Gebäudeinneren befindet sich ein Kamin aus dem Jahr 1672. Aufgrund eines zugemauerten, jedoch immer noch sichtbaren, gotischen Spitzbogenfensters, das Bestandteil der ehemaligen Schlosskapelle war, gehen Bauhistoriker jedoch davon aus, dass der Torbau älter ist und 1667 lediglich erneuert und umgebaut wurde.

Marstall

Östlich des Herrenhauses steht der so genannte Marstall, der das jüngste Gebäude des Schlosses ist. Es handelt sich dabei um einen langgestreckten, rechteckigen Baukörper mit Fensterrahmungen aus Baumberger Sandstein, an dessen Ostseite ein ehemaliger Hundestall angrenzt.

Heutige Nutzung

Heute wird Schloss Oberwerries als Bildungs- und Begegnungsstätte sowie für Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen genutzt. Bei mehrtägigen Veranstaltungen kann eine Unterbringung in Dreibettzimmer, einigen Einzel- und Doppelzimmer erfolgen. In der oberen Etage befinden sich Seminarräume und im Gewölbekeller stehen Gemeinschaftsräume zur Verfügung.
Die Repräsentationsräume im Pavillonturm werden für Empfänge der Stadt Hamm genutzt und es gibt zudem die Möglichkeit, sich hier standesamtlich trauen zu lassen.

Förderverein

Um die zahlreichen Erhaltungs- und Gestaltungsmaßnahmen des Schlosses in Zukunft weiterentwickeln zu können und finanziell zu unterstützen sowie konkrete Projekte anzustoßen, wurde am 10. November 2011 der Förderverein Schloss Oberwerries e.V. gegründet.

Fotos

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Zum Artikel gibt es eine Fotoseite.

Presseartikel

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Zum Artikel gibt es eine Sonderseite mit Presseberichten.

Schloss Oberwerries WA20141020-1.jpg

Baudenkmaleintrag

Das Herrenhaus der Wasseranlage wurde zwischen 1685 – 1692 von Ambrosius von Oelde für Ida Maria von Beverförde-Werries, geborene Plettenberg, errichtet.
Hauptbau mit niedrigerem Seitenflügel und vorgestelltem Pavillonturm. Freitreppenanlage für beide Flügel im Winkel, Gitter bez. 1714 und 1733. Auf der Vorburg befindet sich das mit der Jahreszahl 1667 bezifferte Torhaus, das im Inneren ein Kamin von 1672 aufweist. Der lang gestreckte Marstall mit dem kleinen ehemaligen Hundestall am Ostende wurde etwa 1730 – 1735 von Johann Conrad Schlaun hinzugefügt und 1959 zur Westfälischen Turnschule umgebaut. Auf der Brücke zum Haupthaus befindet sich eine renovierte Sandsteinfigur des heiligen Nepomuk.

Die Denkmaleigenschaft erstreckt sich auf die gesamte Anlage einschließlich des ehemaligen Marstalls und dem Hundestall.
Als geschützt gelten die Fassaden und Dächer, sämtliche Gebäude, die Hofanlage mit Brücke und Figuren sowie die Gräfte. [2]

Kontaktdaten / Ansprechpartner

Stadt Hamm, Büro des Oberbürgermeisters
Telefon: (02381) 173535
Telefax: (02381) 17103535
E-Mail: schloss-oberwerries@stadt.hamm.de

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Westfalen. 1. Aufl., bearbeitet von Dorothea Kluge und Wilfried Hansmann. Dt. Kunstverlag, München Berlin 1969, Seite 125
  • Bernard Droste: Schloss Oberwerries. In: Hamm-Heessen. Artcolor-Verlag, Hamm 1989, Seiten 23–27, ISBN 3-89261-030-4 (nicht eingesehen)
  • Wolfgang Gernert: Für Oberwerries plante Schlaun Marstall und Hundezwinger, in: Unser Westfalen 2008, Seite 85f.
  • Klaus Gorzny: Emscherschlösser. Ein Wegbegleiter. Piccolo Verlag, Marl 2001, Seite 140ff, ISBN 3-9801776-5-3
  • Elke Hilscher: Schloss Oberwerries. In: Stadtansichten Stadteinsichten Stadtaussichten - Auf den Spuren Hammer Frauengeschichte(n). Oberstadtdirektor der Stadt Hamm, Hamm 1992, Seiten 26–28 (nicht eingesehen)
  • Stadtverwaltung Hamm: Schloss Oberwerries, Ausbildungsstätte der Stadt Hamm. Eigenverlag, Hamm 1970 (nicht eingesehen)
    Wikipedia de klein.jpg     Quelle für diesen Artikel: de.wikipedia.org
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Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 42' 13" N 7° 53' 19" O

Weblinks

Haltestelle

Einzelnachweise

  1. vgl. Urkunde 1770 Januar 3
  2. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 59


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