Südstraße 2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus HammWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:
== Geschichte der Hausstätte ==
== Geschichte der Hausstätte ==
[[Datei:Südstr 2 1901.jpg|thumb|right|Südstraße 2 (1901)]]
[[Datei:Südstr 2 1901.jpg|thumb|right|Südstraße 2 (1901)]]
Nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 ließ Kaufmann und [[Ratsverwandte|Ratsverwandter]] Thomas Calvi (1682–1746), der aus Unna stammte, das Haus Südstraße 2 mit der alten Hausnummer [[Häuserbuch|Nro 379]] auf seiner ( = I.) und der aufgekauften Nachbarbrandstätte (= II.) in der Südhofe neu errichten. 1842 kaufte der Staat Preußen das Gebäude für das [[Landgericht|Stadt- und Landgericht]], das ab 1849 Kreisgericht hieß. 1879 bezog das nunmehrige Amtsgericht Räumlichkeiten am [[Marktplatz 10]]. So konnte 1884 die Stadt Hamm das Haus vom Staat Preußen erwerben, um dort das '''Neue Rathaus''' einzurichten, in unmittelbarer Nähe zum [[Altes Rathaus|Alten Rathaus]] direkt auf der anderen Straßenseite. Nach schweren Kriegszerstörungen wurde auf einen Wiederaufbau verzichtet. Aus dem Hause waren bis 1721 4 Reichstaler 22½ Stüber an die reformierte Pfarrkirche zu entrichten.
Aus dem Hause waren bis 1721 4 Reichstaler 22½ Stüber an die reformierte Pfarrkirche zu entrichten. Nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 ließ Kaufmann und [[Ratsverwandte|Ratsverwandter]] Thomas Calvi (1682–1746), der aus Unna stammte, das Haus Südstraße 2 mit der alten Hausnummer [[Häuserbuch|Nro 379]] auf seiner ( = I.) und der aufgekauften Nachbarbrandstätte (= II.) in der Südhofe neu errichten. 1842 kaufte der Staat Preußen das Gebäude für das [[Landgericht|Stadt- und Landgericht]], das ab 1849 Kreisgericht hieß.  


Für das Jahr [[1935]] ist auf der Hausstätte die Parteizentrale der [[NSDAP]] in Hamm fotografisch belegt.<ref>Maria Perrefort: [[Die NS-Verfolgten in Hamm Band I (Buch)]], S. 14. Foto: Sammlung Tegelkötter Hamm.</ref>
1879 bezog das nunmehrige Amtsgericht Räumlichkeiten am [[Marktplatz 10]]. So konnte 1884 die Stadt Hamm das Haus vom Staat Preußen erwerben, um dort das '''Neue Rathaus''' einzurichten, in unmittelbarer Nähe zum [[Altes Rathaus|Alten Rathaus]] direkt auf der anderen Straßenseite. Nach schweren Kriegszerstörungen wurde auf einen Wiederaufbau verzichtet. Für das Jahr [[1935]] ist in diesem Haus die Parteizentrale der [[NSDAP]] in Hamm fotografisch belegt.<ref>Maria Perrefort: [[Die NS-Verfolgten in Hamm Band I (Buch)]], S. 14. Foto: Sammlung Tegelkötter Hamm.</ref>


== Eigentümer ==
== Eigentümer ==

Version vom 12. November 2024, 20:03 Uhr

Areal der Südstr. 2, 2007

Eine Adresse Südstraße 2 gibt es heute nicht mehr. Das Areal ist Teil des Santa-Monica-Platzes.

Geschichte der Hausstätte

Südstraße 2 (1901)

Aus dem Hause waren bis 1721 4 Reichstaler 22½ Stüber an die reformierte Pfarrkirche zu entrichten. Nach dem Stadtbrand von 1741 ließ Kaufmann und Ratsverwandter Thomas Calvi (1682–1746), der aus Unna stammte, das Haus Südstraße 2 mit der alten Hausnummer Nro 379 auf seiner ( = I.) und der aufgekauften Nachbarbrandstätte (= II.) in der Südhofe neu errichten. 1842 kaufte der Staat Preußen das Gebäude für das Stadt- und Landgericht, das ab 1849 Kreisgericht hieß.

1879 bezog das nunmehrige Amtsgericht Räumlichkeiten am Marktplatz 10. So konnte 1884 die Stadt Hamm das Haus vom Staat Preußen erwerben, um dort das Neue Rathaus einzurichten, in unmittelbarer Nähe zum Alten Rathaus direkt auf der anderen Straßenseite. Nach schweren Kriegszerstörungen wurde auf einen Wiederaufbau verzichtet. Für das Jahr 1935 ist in diesem Haus die Parteizentrale der NSDAP in Hamm fotografisch belegt.[1]

Eigentümer

I.

oo Anna Büttel
  • 1621: Johann Neuhaus († 1655), Kämmerer
oo 1621 Clara Grossvatter, T des Henrich Grossvatter
  • 1652/1721: Henrich Eltzmann († 1706), Notar
oo 1648 Elseben Neuhaus (+ 1682), T des Johann Neuhaus
oo 1716 Emilia Maria Sophia Niedermann († 1756)

II.

I./II.

  • 1742/1746: Thomas Calvi (1682-1746) (→ I.)
  • 1746/1756: Wwe Thomas Calvi († 1756)
  • 1756/1779: Johann Calvi (1720-), Salzfactor zu Königsborn bei Unna
oo 1757 Anna Sophia Theodora Otto, T des Friedrich Otto (→ Nro 76)
oo 1770 in Minden Johanna Magdalena Elisabeth Frederking
  • 1791/1821: Wwe KDK-Direktor Dach geb. Frederking
(M) 1802/1817: Eberhard Dach (1772-?), Regierungsrat (1817) oo Auguste Consbruch
(M) 1806: Johann Dieterich Ritter, Kammer-Assistenzrath und Landrichter (ca. 1750–1806)
(M) 1815: Wwe Hofräthin Helene Louise Benecke geb. Frederking (ca. 1725–1815)
  • 1821[5]/1842: Johann Franz Cappell (ca. 1770-1840), Justizrat
oo 1801 in Hattingen Lisette Heinzmann (1774-1865)
Kreisgericht
Neues Rathaus

__________

Neues Rathaus
Stadtbauamt (1902)
  • 1951: nicht mehr aufgeführt

Anmerkungen

  1. Maria Perrefort: Die NS-Verfolgten in Hamm Band I (Buch), S. 14. Foto: Sammlung Tegelkötter Hamm.
  2. 1721 Kauf für 137½ Reichstaler von den Erben Eltzmann
  3. Von 1719 bis 1739 ist Calvi bislang als Ratsverwandter nachgewiesen.
  4. 1779 Kauf für 1300 Reichstaler
  5. 1821 Kauf für 4000 Taler
  6. 1842 Kauf für 4000 Taler von Wwe Cappell

Literatur

  • Andreas Schulte: Zum Grundbesitz der KDK-Räte in der Stadt und im Kreis Hamm. In: Es gibt ausgezeichnete Köpfe hier, hrsg. von Maria Perrefort, Hamm 2008, S. 75-93, hier: S. 82f.
  • Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 379.