Ostenallee 101: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Gebäude wurde um [[1880]] fertiggestellt. Es diente ab [[1929]] offenbar als Kindertagesstätte,<ref name="wade230208">Pia Sofie Bartmann: [https://www.wa.de/hamm/spukt-es-geisterjaeger-hoeren-an-verlassener-jugendherberge-in-hamm-stimmen-92076454.html „Spukt es? ‚Geisterjäger‘ hören an verlassener Jugendherberge in Hamm Stimmen“] in: wa.de vom 8. Februar 2023</ref> seit ca. 1949 dann als Jugendgästehaus.<ref name="wade231113">Markus Hanneken: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/hamm-jugendgaestehaus-verwuestet-polizei-greift-minderjaehrige-auf-92671208.html „Jugendgästehaus verwüstet - Polizei greift Minderjährige auf“] in: wa.de vom 13. November 2023</ref> In dieser Funktion ist es den meisten Hammer Bürgern noch im Gedächtnis. Seit 1. April 1992 steht Haus Sylverberg unter Denkmalschutz.
Das Gebäude wurde um [[1880]] als Wohnhaus der Hammer Familie Lütgehoff fertiggestellt. Ab [[1900]] fungierte es als Pension, bis es [[1929]] ins Eigentum der Stadt Hamm gelangte. Seit diesem Zeitpunkt wurde es als Kindertageseinrichtung genutzt.<ref name="wade230126"/><ref name="wade230208">Pia Sofie Bartmann: [https://www.wa.de/hamm/spukt-es-geisterjaeger-hoeren-an-verlassener-jugendherberge-in-hamm-stimmen-92076454.html „Spukt es? ‚Geisterjäger‘ hören an verlassener Jugendherberge in Hamm Stimmen“] in: wa.de vom 8. Februar 2023</ref>  


Die Liegenschaft befindet sich seit geraumer Zeit im Besitz der Stadt Hamm, das [[Jugendgästehaus Sylverberg|Jugendgästehaus]] wurde jedoch vom [[Stadtsportbund]] betrieben. [[2020]] kündigte die Stadt Hamm eine Sanierung für 3,5 Millionen Euro an, die (Stand 2024) noch nicht begonnen wurde. Der entsprechende Ratsbeschluss, wonach die Mittel von der Dienstleistungs- und Finanzierungsgesellschaft Hamm mbH (DFH) bereitgestellt werden sollen, datiert auf den Februar 2020.<ref name="wade230126">Jörn Funke: [https://www.wa.de/hamm/zukunft-offen-das-haus-sylverberg-steht-seit-monaten-leer-92046883.html „Zukunft offen: Das Haus Sylverberg steht seit Monaten leer“] in: wa.de vom 26. Januar 2023</ref>  
=== Jugendgästehaus (1949–2020) ===
Bereits 1935/36 soll erstmals eine Umnutzung zur Jugendherberge diskutiert worden sein. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beherbergte das Haus [[1945]] kurzzeitig Flüchtlinge. [[1949]] wurde Sylverberg schließlich als [[Jugendgästehaus Sylverberg|Jugendgästehaus]] wiedereröffnet.<ref name="wade230126"/><ref name="wade231113">Markus Hanneken: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/hamm-jugendgaestehaus-verwuestet-polizei-greift-minderjaehrige-auf-92671208.html „Jugendgästehaus verwüstet - Polizei greift Minderjährige auf“] in: wa.de vom 13. November 2023</ref> In dieser Funktion ist es den meisten Hammer Bürgern im Gedächtnis.


Das Gebäude stand schließlich längere Zeit vollkommen leer. Nach Berichten des Westfälischen Anzeigers vom Januar 2023 wollte die Stadt weiter an einer Nutzung als Jugendunterkunft festhalten, ein konkreter Zeitplan für eine Wiederinbetriebnahme existierte allerdings nicht.<ref name="wade230126"/> Anfang Februar 2023 diente das Haus den „Geisterjägern“ Fabian, Alexandra und Roger Boldt als Kulisse für ihre „paranormalen“ Untersuchungen. Hierbei wollen sie nach eigener Aussage eine weibliche Stimme gehört haben.<ref name="wade230208"/>
Das Jugendgästehaus verfügte (Stand 2020) über 53 Betten in 4-, 6- und 8-Bett-Zimmern, Zimmer mit Waschgelegenheit und Lehrerzimmer mit Dusche und WC sowie einen Tagesraum für ca. 60 Personen und einen Seminarraum für ca. 25 Personen. Es wurde zuletzt vom [[Stadtsportbund]] betrieben.


Am [[10. November]] [[2023]] verschafften sich minderjährige Störenfriede gegen 14:20 Uhr Zutritt zu der seinerzeit ungenutzten Immobilie und randalierten dort offenbar ungezügelt. Fensterscheiben wurden eingeschlagen und das Mobiliar verwüstet. Die von Augenzeugen alarmierte Polizei konnte noch vor Ort zwei der Beteiligten aufgreifen, weitere Jugendliche wurden im Zuge einer Fahndung ermittelt. Unklar blieb, ob sämtliche Schäden bei diesem Vorfall entstanden waren.<ref name="wade231113"/>
Seit 1. April 1992 steht Haus Sylverberg unter Denkmalschutz.  


Seit dem [[19. Dezember]] [[2023]] sind in dem Haus elf minderjährige Flüchtlinge untergebracht, schwerpunktmäßig 15- bis 18-jährige traumatisierte junge Männer aus Afghanistan und Syrien. Die jungen Männer erhalten eine 24-Stunden Betreuung durch verschiedene karitative Träger. Federführend ist die ''Neuanfang gGmbH'' in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und der ''Outlaw gGmbH''.<ref>[https://www.neuanfang-hamm.info/leistungen/stationaere-wohngruppen/wg-haus-sylverberg/ neuanfang-hamm.info], zul. abgerufen am 11. Februar 2024</ref> Hierzu wurde die Belegung der Zimmer gegenüber der früheren Nutzung als Jugendherberge verringert und das Haus vom [[Kommunales Job-Center Hamm|Kommunalen Jobcenter]] mit neuen Möbeln versehen.  
=== Leerstand (2020–2023) ===
[[2020]] kündigte die Stadt Hamm eine groß angelegte Sanierung für 3,5 Millionen Euro an, die (Stand 2024) noch nicht begonnen wurde. Der entsprechende Ratsbeschluss, wonach die notwendigen Mittel von der Dienstleistungs- und Finanzierungsgesellschaft Hamm mbH (DFH) bereitgestellt werden sollen, datiert auf den Februar 2020. Durch den Um- und Ausbau soll Barrierefreiheit erreicht und der Unterbringungsstandard angehoben werden. In diesem Zuge soll die Kapazität ferner auf 80 Betten gesteigert werden.<ref name="wade230126"/>Jörn Funke: [https://www.wa.de/hamm/zukunft-offen-das-haus-sylverberg-steht-seit-monaten-leer-92046883.html „Zukunft offen: Das Haus Sylverberg steht seit Monaten leer“] in: wa.de vom 26. Januar 2023</ref>
 
Das Gebäude stand schließlich längere Zeit gänzlich leer. Nach Berichten des Westfälischen Anzeigers vom Januar 2023 wollte die Stadt weiter an einer Nutzung als Jugendunterkunft festhalten, ein konkreter Zeitplan für eine Wiederinbetriebnahme existierte allerdings nicht, da kein handfestes Nutzungskonzept vorliegt.<ref name="wade230126"/>
 
Der Leerstand zog auch die Aufmerksamkeit von Außenstehenden auf sich. Anfang Februar 2023 diente das Haus den „Geisterjägern“ Fabian, Alexandra und Roger Boldt als Kulisse für ihre „paranormalen“ Untersuchungen. Hierbei wollen sie nach eigener Aussage eine weibliche Stimme gehört haben.<ref name="wade230208"/> Am [[10. November]] [[2023]] verschafften sich minderjährige Störenfriede gegen 14:20 Uhr Zutritt zu der seinerzeit ungenutzten Immobilie und randalierten dort offenbar ungezügelt. Fensterscheiben wurden eingeschlagen und das Mobiliar verwüstet. Die von Augenzeugen alarmierte Polizei konnte noch vor Ort zwei der Beteiligten aufgreifen, weitere Jugendliche wurden im Zuge einer Fahndung ermittelt. Unklar blieb, ob sämtliche Schäden bei diesem Vorfall entstanden waren, oder ob es weitere Einbrüche gegeben hatte. <ref name="wade231113"/>
 
=== Flüchtlingsunterkunft (2023–2024) ===
Bereits mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Jahr [[2022]] war überlegt worden, Sylverberg für die Einquartierung ukrainischer Flüchtlinge zu nutzen, hierzu kam es aber nicht.<ref> name="wade230126"/>
 
Seit dem [[19. Dezember]] [[2023]] sind in dem Haus bis zu elf minderjährige Flüchtlinge untergebracht, schwerpunktmäßig 15- bis 18-jährige traumatisierte junge Männer aus Afghanistan und Syrien. Die jungen Männer erhalten eine 24-Stunden Betreuung durch verschiedene karitative Träger. Federführend ist die ''Neuanfang gGmbH'' in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und der ''Outlaw gGmbH''.<ref>[https://www.neuanfang-hamm.info/leistungen/stationaere-wohngruppen/wg-haus-sylverberg/ neuanfang-hamm.info], zul. abgerufen am 11. Februar 2024</ref> Hierzu wurde die Belegung der Zimmer gegenüber der früheren Nutzung als Jugendherberge verringert und das Haus vom [[Kommunales Job-Center Hamm|Kommunalen Jobcenter]] mit neuen Möbeln versehen.  


Stadtsprecher Detlef Burrichter kündigte gegenüber dem [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeiger]] an, dass die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorläufig ein Jahr dauern soll.<ref>Jörn Funke: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/haus-sylverberg-wird-heim-fuer-traumatisierte-jugendliche-92737452.html „Haus Sylverberg wird Heim für traumatisierte Jugendliche“] in: wa.de vom 20. Dezember 2023</ref>
Stadtsprecher Detlef Burrichter kündigte gegenüber dem [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeiger]] an, dass die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorläufig ein Jahr dauern soll.<ref>Jörn Funke: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/haus-sylverberg-wird-heim-fuer-traumatisierte-jugendliche-92737452.html „Haus Sylverberg wird Heim für traumatisierte Jugendliche“] in: wa.de vom 20. Dezember 2023</ref>
== Presseberichte ==
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Bild:20091023 WA Sylverberg.jpg|„Der Vater geht“,<br>[[Westfälischer Anzeiger]],<br>23. Oktober 2009
</gallery>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 11. Februar 2024, 18:44 Uhr

Haus Sylverberg
Kinderkurheim Sylverberg
Jugendgästehaus Sylverberg
Jugendgästehaus Sylverberg.jpg

Jugendgästehaus Sylverberg (April 2016)

Bezirk Hamm-Uentrop
Stadtteil Bad Hamm
Adresse Ostenallee 101
PLZ 59071
Typ öffentliches Gebäude
Existiert seit 1880
Denkmalliste Stadt Hamm No. 181 seit dem 01. April 1992
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Stand der Daten 11.02.2024

Das Haus Ostenallee 101, vormals Kinderkurheim Sylverberg und Jugendgästehaus Sylverberg, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude nahe des Kurparks im Stadtteil Bad Hamm. Das Gebäude wird seit Ende 2023 zur Unterbringung geflüchteter traumatisierter Jugendlicher genutzt.

Geschichte

Das Gebäude wurde um 1880 als Wohnhaus der Hammer Familie Lütgehoff fertiggestellt. Ab 1900 fungierte es als Pension, bis es 1929 ins Eigentum der Stadt Hamm gelangte. Seit diesem Zeitpunkt wurde es als Kindertageseinrichtung genutzt.[1][2]

Jugendgästehaus (1949–2020)

Bereits 1935/36 soll erstmals eine Umnutzung zur Jugendherberge diskutiert worden sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Haus 1945 kurzzeitig Flüchtlinge. 1949 wurde Sylverberg schließlich als Jugendgästehaus wiedereröffnet.[1][3] In dieser Funktion ist es den meisten Hammer Bürgern im Gedächtnis.

Das Jugendgästehaus verfügte (Stand 2020) über 53 Betten in 4-, 6- und 8-Bett-Zimmern, Zimmer mit Waschgelegenheit und Lehrerzimmer mit Dusche und WC sowie einen Tagesraum für ca. 60 Personen und einen Seminarraum für ca. 25 Personen. Es wurde zuletzt vom Stadtsportbund betrieben.

Seit 1. April 1992 steht Haus Sylverberg unter Denkmalschutz.

Leerstand (2020–2023)

2020 kündigte die Stadt Hamm eine groß angelegte Sanierung für 3,5 Millionen Euro an, die (Stand 2024) noch nicht begonnen wurde. Der entsprechende Ratsbeschluss, wonach die notwendigen Mittel von der Dienstleistungs- und Finanzierungsgesellschaft Hamm mbH (DFH) bereitgestellt werden sollen, datiert auf den Februar 2020. Durch den Um- und Ausbau soll Barrierefreiheit erreicht und der Unterbringungsstandard angehoben werden. In diesem Zuge soll die Kapazität ferner auf 80 Betten gesteigert werden.[1]Jörn Funke: „Zukunft offen: Das Haus Sylverberg steht seit Monaten leer“ in: wa.de vom 26. Januar 2023</ref>

Das Gebäude stand schließlich längere Zeit gänzlich leer. Nach Berichten des Westfälischen Anzeigers vom Januar 2023 wollte die Stadt weiter an einer Nutzung als Jugendunterkunft festhalten, ein konkreter Zeitplan für eine Wiederinbetriebnahme existierte allerdings nicht, da kein handfestes Nutzungskonzept vorliegt.[1]

Der Leerstand zog auch die Aufmerksamkeit von Außenstehenden auf sich. Anfang Februar 2023 diente das Haus den „Geisterjägern“ Fabian, Alexandra und Roger Boldt als Kulisse für ihre „paranormalen“ Untersuchungen. Hierbei wollen sie nach eigener Aussage eine weibliche Stimme gehört haben.[2] Am 10. November 2023 verschafften sich minderjährige Störenfriede gegen 14:20 Uhr Zutritt zu der seinerzeit ungenutzten Immobilie und randalierten dort offenbar ungezügelt. Fensterscheiben wurden eingeschlagen und das Mobiliar verwüstet. Die von Augenzeugen alarmierte Polizei konnte noch vor Ort zwei der Beteiligten aufgreifen, weitere Jugendliche wurden im Zuge einer Fahndung ermittelt. Unklar blieb, ob sämtliche Schäden bei diesem Vorfall entstanden waren, oder ob es weitere Einbrüche gegeben hatte. [3]

Flüchtlingsunterkunft (2023–2024)

Bereits mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Jahr 2022 war überlegt worden, Sylverberg für die Einquartierung ukrainischer Flüchtlinge zu nutzen, hierzu kam es aber nicht.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. Hierzu wurde die Belegung der Zimmer gegenüber der früheren Nutzung als Jugendherberge verringert und das Haus vom Kommunalen Jobcenter mit neuen Möbeln versehen.

Stadtsprecher Detlef Burrichter kündigte gegenüber dem Westfälischen Anzeiger an, dass die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorläufig ein Jahr dauern soll.[4]

Presseberichte

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens wade230126 wurde kein Text angegeben.
  2. 2,0 2,1 Pia Sofie Bartmann: „Spukt es? ‚Geisterjäger‘ hören an verlassener Jugendherberge in Hamm Stimmen“ in: wa.de vom 8. Februar 2023
  3. 3,0 3,1 Markus Hanneken: „Jugendgästehaus verwüstet - Polizei greift Minderjährige auf“ in: wa.de vom 13. November 2023
  4. Jörn Funke: „Haus Sylverberg wird Heim für traumatisierte Jugendliche“ in: wa.de vom 20. Dezember 2023