co op

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co op war die spätestens seit den 1970er-Jahren bundesweit vertretene einheitliche Dachmarke verschiedener ehemaliger Konsumgenossenschaften, die im Lebensmitteleinzelhandel agierten. Die meisten dieser Genossenschaften gingen bis in die 1980er-Jahre in der co op AG auf.

Die Marke co op und das blaue co-op-Logo wurden bereits vor Gründung der co op AG als gemeinsamer Marktauftritt der westdeutschen Konsumgenossenschaften eingeführt. Beide wurden daher auch von Konsumgenossenschaften verwendet, die nicht Teil der co op AG waren,[2] darunter die co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG, die mehrere Märkte in Hamm unterhielt.

Geschichte

Unter der Marke co op wurden in Hamm zahlreiche Lebensmittel-SB-Geschäfte, Supermärkte und SB-Verbrauchermärkte betrieben. Hammer Filialen waren ausweislich des Adressbuchs Stadt Hamm 1979 mehrheitlich Teil der co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG. Obwohl sich viele der inzwischen als co op firmierenden Konsumgenossenschaften der co op AG angeschlossen hatten, behielt die co op Dortmund ihre Eigenständigkeit. Sie ging durch Verschmelzung mit der co op Kassel eG gemäß des Verschmelzungsvertrages vom 15. bzw. 20. Mai 1986 in der co op Dortmund-Kassel Konsumgenossenschaft eG auf. Die Filialen der co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG in Hamm sind im Adressbuch teilweise als Läden durchnummeriert. Daneben gab es ein unter der Marke plaza geführtes SB-Warenhaus der co op Dortmund-Kassel an der Münsterstraße 183.

Nachdem von den Unternehmens-Vorständen der co op AG, Bernd Otto, Dieter Hoffmann und Werner Caspar, in den 80er-Jahren in erheblichem Ausmaß Gelder veruntreut wurden (co op-Skandal), geriet die co op AG in finanzielle Schieflage, musste Insolvenz anmelden und wurde in der Folge zerschlagen. Daher schlossen im Nachgang sämtliche Filialen der co op AG deutschlandweit.[3]

Die co op Dortmund-Kassel blieb noch bis 1998 im Lebensmitteleinzelhandel aktiv. Nach dem co op-Skandal entschied man sich, den Namen co op abzulegen und firmierte ab Juni 1990 als Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel eG, kurz KG Dortmund-Kassel.[4] Unrentable Expansionsprojekte in Hamburg und Ostdeutschland stürzten in den 90er-Jahren auch die KG Dortmund-Kassel in eine wirtschaftliche Krise.

Ab Januar 1997 beteiligte sich allkauf zu 50 % an allen plaza-Warenhäusern der KG Dortmund-Kassel.[5] Das plaza-Warenhaus in Heessen wurde ab dem 24. Februar 1997 auf allkauf umgeflaggt und das Sortiment umgestellt.[6].

Am 27. Juni 1998 wurde die Auflösung der Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel beschlossen, die Unternehmensteile daraufhin zerschlagen. EDEKA übernahm 177 Standorte, davon 148 co op-Märkte. Sie wurden bis Juli 1999 komplett auf EDEKA aktiv markt umgeflaggt, 38 Standorte waren zu diesem Zeitpunkt bereits an selbstständige Kaufleute abgegeben worden.[7]

Ehemalige Filialen in Hamm

(Die folgende Übersicht ist unter Umständen nicht vollständig)

Mitte

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 89
Alleestraße 10 (belegt 1979, heute Süd-Apotheke)
59065 Hamm
(02381) 51171

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Bockumer Weg 160 (heute Retro Markt)
59065 Hamm
(02381) 32510

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Eschenallee 62 (heute Manu’s Lädchen)
(02381) 51003
59063 Hamm

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Großer Sandweg 23 (heute Mix Markt)
59065 Hamm
(02381) 60486

Werler Straße 41 (heute ABEX Heldt)
59065 Hamm

Weststraße 38–40
59065 Hamm

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Wilhelmstraße 184 (heute Siemes Schuhcenter)
59067 Hamm
(02381) 440661

Bockum-Hövel

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Rathaus-Center (eh. co op-Center)
Rautenstrauchstraße 55
59075 Hamm
(02381) 75188

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Spechtstraße 1
59075 Hamm
(02381) 71752

Heessen

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Ahlener Straße 2a (heute Erdemli Megastore)
59073 Hamm
(02381) 32373

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 816
Kleine Amtsstraße 3 (Adresse damals Butterpatt 3, heute Evin Homecollection)
59073 Hamm
(02381) 34804

Herringen

Dortmunder Straße 32 (heute Kara-Markt)
59067 Hamm

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 84
Fritz-Husemann-Straße 28 (belegt 1979, Hausnummer irrtümlich 35, heute „Freiluft-Galerie“)
59077 Hamm
(02381) 461322

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Friesenstraße 43 (ca. 1960er–1980er, abgerissen)
59067 Hamm
(02381) 440072

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 60
Neufchâteaustraße 19 (heute Sparkasse)
59077 Hamm
(02381) 466138

Pelkum

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 16
Große Werlstraße 3 (belegt 1979–1984)
59077 Hamm
(02381) 400122

Große Werlstraße 45
59077 Hamm

Rhynern

Auf dem Tigge 2
59069 Hamm

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG
Reginenstraße oNr.[8]
(02385) 1262

Dambergstraße 15 (heute Physioline)
59069 Hamm

Uentrop

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 82
Alter Uentroper Weg 48 (später EDEKA Kremser, heute Viva Fitness)
59071 Hamm

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 85
Alter Uentroper Weg 177
59071 Hamm
(02381) 82001

co op Dortmund Konsumgenossenschaft eG – Laden 95
Kirchweg oNr. (heute Nr. 58, Trinkgut Lötschert)
59071 Hamm
(02381) 80602

Sonstige

  • Das Adressbuch Stadt Hamm 1979 nennt einen „Laden 328“ ohne Adresse mit der Telefonnummer (02381) 24769.[9]

Trivia

  • Viele co op-Filialen, darunter auch einige in Hamm, waren oder sind noch immer an ihrer zeitgenössischen Fassade zu erkennen. Entweder voll gefliest oder in Waschbeton-Opik, überwiegend mit Flachdach.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Missmanagement bei Coop: Das fast perfekte Verbrechen. In: Manager Magazin. 28. August 2001 (manager-magazin.de).
  2. Burchard Bösche, Jan-Frederik Korf (2003): „Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften: 150 Jahre Konsumgenossenschaften in Deutschland, 100 Jahre Zentralverband Deutscher Konsumgenossenschaften e. V.“, S. 39–41. Hg. vom Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften.
  3. co op AG in: de.wikipedia.org
  4. Auszug aus dem Genossenschaftsregister – CO OP Dortmund Konsumgenosschaft, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht (GnR 411, Amtsgericht Dortmund); via [via Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel in: de.wikipedia.org
  5. „Aus plaza wird allkauf – Größerer Einkaufskomfort, mehr Auswahl und Service“ in: allkauf.de (03.02.1997) [Archive.org]
  6. „Aus plaza wird allkauf – Umwandlung der plaza-Märkte in allkauf SB-Warenhäuser – Größerer Einkaufskomfort und mehr Serviceleistungen“ in: allkauf.de (03.02.1997) [Archive.org]
  7. „27. Juni 1998 - Auflösung der Coop-Dortmund-Kassel beschlossen“ in: WDR (wdr.de), 27. Juni 2013; via Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel in: de.wikipedia.org
  8. Ohne Nummer
  9. Adressbuch Stadt Hamm 1979. Essen: Beleke, S. 167.