Wassertürme

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Wassertürme
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Wassertürme, Ansicht von Süden

Bezirk Rhynern
Stadtteil Berge
Adresse Hellweg
PLZ 59069
Typ Zweckgebäude
Gebäudetyp Wasserturm
Existiert seit 1907 und 1915
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Stand der Daten 27.03.2024

Die beiden Wassertürme im Hammer Süden sorgen für einen gleichmäßigen Wasserdruck und für eine stabile Wasserversorgung im Stadtgebiet. Eigentümer und Betreiber der Wassertürme sind die Stadtwerke Hamm.

Funktion

Wassertürme aus der Luft

Das Trinkwasser für die Stadt Hamm wird im Wasserwerk in Fröndenberg-Warmen aus dem Grundwasser gewonnen welches mit Ruhrwasser über Filtratbecken angereichert wurde. Nach der Aufbereitung wird das Wasser in ein 22.000 m³ fassendes unterirdisches Reservoir auf dem Haarstrang gepumpt und kommt dann mittels dreier unterirdischer Rohrleitungen nach Hamm, an einem durchschnittlichen Tag ca. 40.000 m³ bis 50.000 m³ Trinkwasser.

Die Wassertürme fassen 2.000 m³ bzw. 3000 m³ Wasser und sind nach wie vor in Betrieb. Sie dienen dem Druckausgleich und der Vorratshaltung, bevor das in Hamm ankommende Wasser an die Haushalte verteilt wird. Zwischen den Türmen befindet sich in einem weiteren Gebäude die Druck- und Regelstation dieser Behälter.

Geschichte

Wassertürme

Während der östliche Turm nur aus den Außenmauern und dem Vorratsbehälter besteht – und somit auch, außer für Inspektionen, nicht zugänglich ist – besitzt der westliche Turm etliche Zwischendecken und einen betonierten Treppenaufgang sowie unterhalb des Vorratsbehälters eine verglaste Aussichtsebene, die in früheren Jahren unter anderem für kleinere Konzertveranstaltungen genutzt wurde.

So wurde der WT 3000 seit 1998 einmal im Jahr als Veranstaltungsort für den Klassik Sommer genutzt. Da eine Rettung durch die Feuerwehr nicht möglich ist und ein zweiter baulicher Rettungsweg fehlt, wurde der Turm jedoch ab dem Sommer 2011 für jeglichen Besucherverkehr und damit auch für die Konzertveranstaltung gesperrt.

Wassertürme bei Nacht

Im Zuge der Energiekrise nach dem Ukraine-Krieg (2022) wurde die nächtliche Illumination der Wassertürme abgestellt. Auch nach dem Ende der gesetzlichen Auflagen zum Energiesparen wurde diese zunächst nicht wieder in Betrieb genommen, da an der Fassade Bauarbeiten stattfanden. Seit dem 27. März 2024 ist eine modernere, sparsamere Beleuchtungsanlage des Nachts in Betrieb.[1]

Wasserturm WT 2000

Der östliche Wasserturm fasst 2000 m² und wurde im Jahr 1907 erbaut. Im Jahr 1935 wurde der Turm um 18,76 m durch Hydraulikpumpen erhöht. Im Kriegsjahr 1944 wurde der Turm durch einen Bombentreffer erheblich beschädigt. Unmittelbar nach dem Krieg wurde der Turm dann provisorisch und 1948 endgültig repariert.

Wasserturm WT 3000

Der zweite Wasserturm hat ein Fassungsvermögen von 3000 m³ und wurde im Jahr 1915 gebaut. Sein höchster Wasserstand liegt bei 132 m über NN. Gegen Kriegsende wurde der WT 3000 gesprengt. Erst im Jahr 1953 wurde der ein neu errichteter Wasserturm wieder in Betrieb genommen.

Ausstellung

Die Stadtwerke Hamm hatten im Wasserturm WT 3000 in den einzelnen Zwischengeschossen eine sehenswerte Sammlung unterschiedlichster musealer technischer Exponate zusammengetragen, die mit ihrer Versorgungsaufgabe zusammenhängen: Strom, Gas, Wasser.

So gab es unter anderem elektrische oder gasbetriebene Geräte aus fast jeder Epoche zu sehen, über zweihundert Jahre alte Holzwasserleitungen, Informationen und Exponate zum Leitungsbau und eine informative Dokumentation zur Geschichte und Aufbereitung des Wassers.

Der Verbleib der Ausstellung nach der Sperrung der Wassertürme für Besichtigungen ist unklar.

Sonstige Nutzung

Die Amateurfunker vom DARC Ortsverband Hamm betrieben von 1993 bis 2013 auf dem WT 3000 ein Amateurfunk-Relais mit dem Rufzeichen DB0HAT, bis es auf ein Gebäude der Firma Brökelmann an der Hafenstraße umzog.

Öffnungszeiten

Das Gelände und der Wasserturm WT 3000 konnten nur bei offiziellen Veranstaltungen der Stadtwerke besichtigt werden. Mehrmals jährlich wurde vom Verkehrsverein eine spezielle Führung unter dem Titel Lebenselixier unter Druck angeboten, bis diese aus Sicherheitsgründen eingestellt werden mussten. Seither ist das Gelände zu keiner Zeit öffentlich.

Fotos

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Zu diesem Artikel gibt es eine Fotoseite.

Blickfänge

Im Hammer Süden sind am Langewanneweg mehrere Blickfänge mit Motiven der Wassertürme zu finden.

Presseberichte

Literatur

  • Günter Wiesendahl: „Die Hammer Wassertürme: Weithin sichtbare Landmarken. Vor 100 Jahren war die Geburtsstunde des ersten Turms für die Wasserversorgung der Lippestadt“ in: Unser Westfalen 2007, S. 101f.
  • 100 Jahre Stadtwerke Hamm (Westf) 1858–1958. Hamm 1958.

Weblinks

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 38' 56" n. Br., 7° 49' 8" ö. L.

Einzelnachweise

  1. Markus Hanneken: „Berger Wassertürme übernachten nicht länger im Dunkeln“ in: wa.de vom 26. März 2024
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