Sonntagsschule
Die Sonntagsschule zu Hamm war als Fortbildungsschule für Lehrlinge die Vorgängerschule der heutigen Berufskollegs.
Geschichte
Am 7. November 1830 wurde die Sonntagsschule für Handwerks-Lehrlinge und Gesellen eröffnet. Die Genehmigung für die Eröffnung der Sonntagsschule erteilte der Oberpräsident der preußischen Provinz Westfalen, Ludwig Freiherr von Vincke. Mit den Pensionierung von Christoph Keck wird die Sonntagsschule in eine Fortbildungsschule umgewandelt.
Aus dem Jahr 1832 liegt folgender Bericht vor:[1]
Die Sonntagsschule zu Hamm, unter der Direction des Herrn Dr. Tellkamp, hat im verflossenen Schuljahre einen erfreulichen Fortgang gehabt, da sie von beinahe 50 Schülern aus den verschiedensten Gewerben großentheils recht fleißig besucht ist. Daher sind denn auch die Fortschritte im Linearzeichnen, in der Anfertigung von Aufsätzen für das bürgerliche Leben und im Rechnen recht bemerkbar gewesen. Besonders erfreulich ist auch, daß - wie früher in Paderborn und Bielefeld - auch in Hamm eine bedeutende Zahl ehrenwerter Meister sich freiwillig verpflichtet hat, Lehrlinge nur unter der Bedingung anzunehmen, daß sie während ihrer Lehrjahre die Sonntagsschule fleißig besuchen.
Auch ist in Hamm durch die dankbar erkannte unentgeltliche Hergabe mancher schätzbaren Werke von Seiten der gemeinnützigen Schulzschen Buchhandlung, so wie durch die Beiträge des Gewerbefreunde-Vereins, die Anlage einer Gewerbe-Bibliothek nach dem Muster von Bielefeld (Amtsblatt 1831, S. 244.) möglich geworden, die jetzt schon über 140 Bände enthält, und welche auch die Schüler der Sonntagsschule unentgeltlich benutzen können.
Münster, den 30. November 1832.
Königlicher Ober-Präsident der Provinz Westphalen.
Der Unterricht fand wohl zunächst in den Räumen der Clubgesellschaft am Markt statt, konnte dann aber im Jahr 1835 in zwei Räume der katholischen Volksschule an der Franziskanerstraße verlegt werden.
Kuratorium
Die Aufsicht über die Sonntagsschule oblag zunächst einem Kuratorium. Folgende Mitglieder des Kuratoriums sind bekannt:
Nach der Einführung der revidierten Städteordnung - das entsprechende Statut wird in Hamm 1846 umgesetzt - übernahm der Magistrat der Stadt Hamm die Schulaufsicht.
Leiter
Als Leiter der Sonntagsschule sind bekannt:
- Dr. Adolf Tellkamp (1830-1835)
- Konrektor Johann Christian Viebahn (1835-1851)
- Dr. Hermann Haedenkamp (1851-1860)
- Christoph Keck (1860-1876)
Lehrer
Neben den Schulleitern sind folgende Lehrer der Sonntagsschule bekannt:
- Lehrer Cramer [3]
- Schreinermeister Buddecker als Hilfslehrer [4]
- Schreinermeister Wolfshohl als Hilfslehrer [5]
- Hilfslehrer Berg [6]
Veröffentlichungen
Die Sonntagsschule zu Hamm veröffentlichte regelmäßig Jahresberichte anlässlich der öffentlichen Prüfungen der Schüler.
Literatur
- Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993)
Anmerkungen
- ↑ Amts-Blatt Arnsberg 1832, S. 366.
- ↑ vgl. Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993) S. 13
- ↑ vgl. Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993) S. 9
- ↑ vgl. Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993) S. 9
- ↑ vgl. Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993) S. 9
- ↑ vgl. Friedrich-List-Kollegschule. 100 Jahre. 1893-1993. Hamm o.J. (1993) S. 13