Liste von Unfällen an der Eisenbahnunterführung Wilhelmstraße

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Dieser Artikel listet einige der Unfälle an der Eisenbahnunterführung auf der Wilhelmstraße auf. Über etliche Jahre kam dort zu Kollisionen von LKW mit der Brücke, die eine maximale Durchfahrtshöhe von 3,50 Meter auf den äußeren Fahrspuren (je eine stadtein- und auswärts) und 3,80 Metern auf der mittleren Fahrspur (stadteinwärts) aufweist, die jedoch vielfach ignoriert wird, da eine Umfahrung mit einem Umweg verbunden ist. Daneben setzen offenbar einige Speditionen keine spezifischen LKW-Navigationsgeräte ein, die vor der nicht hinreichenden Höhe warnen könnten. Nach solchen Vorfällen muss die Brücke jedes Mal von einem Sachverständigen der Deutschen Bahn auf ihre Statik überprüft werden.[1]

Vergleichbare Vorfälle gibt es zahlreich auch am Nordenstiftsweg, die Brücke an der Wilhelmstraße ist aber am häufigsten betroffen.[1] Bis Anfang der 2010er war auch die Eisenbahnunterführung an der Alleestraße für solche Kollisionen bekannt, hier konnte durch eine Absenkung der Fahrbahn um 30 Zentimeter Abhilfe geschaffen werden. An der Wilhelmstraße ist eine solche Maßnahme nicht möglich, da hier die Züge, die die beiden Widerlager der Brücke miteinander verbinden, unmittelbar unter der Fahrbahnoberfläche liegen.[2]

Am 27. Februar 2018 wurden daher Warnsignale auf beiden Seiten installiert, die auf die verringerte Durchfahrtshöhe hinweisen. Diese wurden in Verbindung mit einer zusätzlichen Ausschilderung so installiert, dass ein Abbiegen für LKW noch möglich ist. Zusätzlich wurden die Warntafeln, die bis dahin unmittelbar an der Brücke montiert waren und durch die Unfälle regelmäßig geschädigt wurden, an Ketten abgehängt (in der Berichterstattung des WA auch als „Galgen“ bezeichnet). Die Maßnahme kostete 4000 Euro.[3] Bis 2024 kam es dann zu keinen weiteren Vorfällen, als gleich vier weitere Unfälle ereigneten.[4]

Nach Darstellung der Westfälischen Drahtindustrie müssten bis zu 60 Zulieferer-LKW täglich Umwege zum Betriebsgelände aufgrund der Eisenbahnbrücke in Kauf nehmen.[5]

2020er

Im Jahr 2024 kam es binnen einer Woche, erstmalig seit 2018, wieder zu gleich zwei LKW-Kollisionen mit der Eisenbahnbrücke an der Kreuzung zum Schwarzen Weg. Im Jahresverlauf folgten zwei weitere Unfälle:

  • 11. März: Ein vier Meter hoher Containertransporter kollidiert aus der Innenstadt kommend gegen 8:30 Uhr mit der Brücke. Der geladene, jedoch leere Überseecontainer stürzt halb auf die Straße und muss über mehrere Stunden mit einem Kran umgeladen werden. Gegen 14:00 Uhr ist die Aktion beendet. Für die Dauer der Bergung müssen zahlreiche Linienbusse einen anderen Weg nehmen.[4]
  • 14. März: Ein LKW, dessen Fahrer unter Drogeneinfluss steht, prallt gegen 14:20 Uhr mit seinem Aufbau gegen die Brücke. Der Aufbau des Lasters wird sichtbar beschädigt, die Brücke leicht. Die Polizei kann den Fahrer bei seiner Flucht stellen.[6]
  • 7. Juni: Zum dritten Mal in diesem Jahr kommt es an der Eisenbahnunterführung zu einem Unfall, als sich um 9:45 Uhr ein Laster aus Aurich bei der Einfahrt in die Unterführung stadtauswärts festfährt. Der Verkehr kann zunächst beidseitig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden, für die Bergung müssen beide Fahrspuren kurzzeitig ab 11 Uhr gesperrt werden. Um 12:30 fließt der Verkehr wieder ungehindert.[7]
  • 10. Juli: Ein viertes Mal in diesem Jahr fährt sich ein LKW gegen 10:15 Uhr stadteinwärts auf der linken Fahrspur unter der Brücke fest. Der Fahrer bestellt selbstständig einen Abschlepper, ein Notfallmanager der Deutschen Bahn rückt ebenso aus. Gegen 12 Uhr fließt der Verkehr wieder ungehindert. Der Spediteur macht auf WA-Anfrage mangelhafte Ausschilderung für den Vorfall verantwortlich.[5]

2010er

  • 26. Oktober 2011: Ein nicht ortskundiger LKW-Fahrer verunfallt in Richtung Neue Bahnhofstraße fahrend gegen 18:14 Uhr bereits bei der Einfahrt unter die Brücke, kann aber zügig befreit werden. Die herbeigerufene Bundespolizei belegt den Fahrer mit einem Bußgeld.[8]
  • 2012: Die Polizei registriert in diesem Jahr 14 Unfälle an den Eisenbahnbrücken Wilhelmstraße und Nordenstiftsweg, weil die Fahrer die Brückenhöhe falsch einschätzen. Dies geht aus einer Stellungnahme der Stadt auf eine entsprechende Anfrage der SPD-Ratsfraktion hervor. Davon entfallen zwölf (!) der Kollisionen auf die Brücke Wilhelmstraße.[9]
  • 21. Januar 2013: Stadtauswärts auf der Neuen Bahnhofstraße Richtung Wilhelmstraße fahrend stößt ein Laster mit seinem Auflieger gegen die Eisenbahnbrücke. Der ortsunkundige, 35-jährige Fahrer hatte das Hinweisschild übersehen.[10]
  • 19. März 2013: Um 09:15 Uhr will ein Laster aus dem Oder-Spree-Kreis stadtauswärts die Brücke passieren und scheitert. Er kann durch Rangieren zügig entfernt werden.[1][11]
  • 11. Juni 2013: Ein 28-jähriger ukrainischer LKW-Fahrer versucht, seinen Sattelzug durch die Bahnunterführung an der Wilhelmstraße zu steuern, bleibt aber aufgrund der Höhe seines Aufliegers stecken. Trotzdem setzt er seine Fahrt „bewusst mittig“ fort und verursacht so erhebliche Schäden am Fahrzeug und der Infrastruktur, inklusive herabhängender, unter Spannung stehender Stromkabel und zerstörter Beleuchtung. Die Polizei hält ihn an und beschlagnahmt seinen Führerschein, zudem wird eine Sicherheitsleistung von 900 Euro erhoben. Der Gesamtschaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Die Wilhelmstraße muss für eine halbe Stunde gesperrt werden.[9]
  • 8. Juli 2013: Aus Westen kommend fährt sich ein mit Drahtrollen beladener LKW unter der Brücke fest. Da sich der Wagen verkeilt, dauert die Bergung von ca. 15 Uhr bis 16:25 Uhr. Ein Fahrstreifen Richtung Innenstadt muss für die Dauer der Bergung gesperrt werden. Der Fahrer gibt gegenüber dem WA an, sein Navigationsgerät habe die Durchfahrt empfohlen.[12][11]
  • 3. September 2013: Der Auflieger eines 40-Tonners bleibt um 13:40 Uhr kurz nach der Einfahrt in die Unterführung stecken, die Polizei kann die Situation schnell auflösen.[13][11]
  • 27. August 2014: Ein LKW, der um 15:30 Uhr vor die Brucke fährt und dabei Teile seines Auflegers verliert, beschädigt lediglich die Warnschilder an der Außenkante der Brücke. Geschätzter Schaden: 200 Euro an den Warnschildern. Der Fahrer flüchtet.[14]
  • 6. Januar 2015: Gegen 17:15 Uhr verursacht ein LKW-Fahrer 7.000 Euro Sachschaden, als er nach einem Unfall mit der Brücke von der Unfallstelle zu flüchten versucht. Der 57-Jährige Thüringer hatte seinen Truck vor einen der zahlreichen Brückenbögen gesetzt und so sein Fahrzeug erheblich beschädigt, wollte dann aber nicht zur Verantwortung gezogen werden. Er kann später von der Polizei gestellt werden.[15][16]
  • 9. Januar 2015: Gegen 09:30 Uhr bleibt der Fahrer eines in Richtung Westen fahrenden LKW einer Hammer Firma mit seinem LKW unter der Brücke stecken. Er fährt noch 20 Meter weiter, obwohl er bereits mit dem Führerhaus vor die Brücke stößt, und verkeilt sich dann. Am Fahrzeug entsteht erheblicher Sachschaden, an der Brücke nur geringer. Der Gesamtschaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Durch eine aufwendige Bergung kommt es bis 13:00 Uhr zu massiven Verkehrsbehinderungen, ein Verwarngeld wird verhängt.[17]
  • 24. März 2015: Ein Sattelzug fährt sich gegen 13:15 Uhr unter der Brücke fest, als er diese stadtauswärts passiert. Die Polizei kann die Situation schnell auflösen, sodass nur kurzzeitige Sperrungen nötig sind.[18]
  • 11. Januar 2016: Gegen 10:15 Uhr fährt sich ein polnischer Lastwagen in Richtung Innenstadt fahrend unter der Brücke fest. Verkehrsprobleme in beide Richtungen sind die Folge. Erst nach eineinhalb Stunden kann der Sattelschlepper aus seiner Zwangslage befreit werden.[19] Der Fahrer wird mit einem Verwarngeld belegt.[20]
  • 9. Januar 2017: Gegen 12:19 Uhr fährt sich abermals ein LKW an der Unterführung fest, der Fahrer kann seinen Sattelschlepper durch Rangieren ohne Hilfe befreien.[21]

Trivia

  • In Amerika brachte es die „Durham-Bridge“ durch vergleichbare Unfälle auf ein respektables Publikum von (Stand 2024) 295.000 Abonnenten auf YouTube.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Markus Hanneken: „Schon wieder! Lkw bleibt unter der Brücke stecken“ in: wa.de vom 19. März 2013
  2. „Mehr Platz für Lastwagen in Bahnunterführung“ (jm) in: wa.de vom 15. Dezember 2010
  3. Markus Hanneken: „Blinkende Warnschilder sollen in Hamm Brücken-Crashs verhindern“ in: wa.de vom 27. Februar 2018
  4. 4,0 4,1 Max Lametz, Markus Hanneken: „Wilhelmstraße nach Lkw-Crash stundenlang gesperrt“ in: wa.de vom 11. März 2024
  5. 5,0 5,1 Markus Hanneken: „Wieder Lkw an Bahnbrücke verkeilt - Kritik an Beschilderung“ in: wa.de vom 10. Juli 2024
  6. „Wieder Brücken-Crash in Hamm - Benebelter Fahrer haut einfach ab“ in: wa.de vom 15. März 2024
  7. Markus Hanneken: „Wilhelmstraße: Lkw fährt sich unter Bahnbrücke fest“ in: wa.de vom 7. Juni 2024
  8. „LKW scheitert an Unterführung der Wilhelmstraße“ in: wa.de vom 27. Oktober 2011
  9. 9,0 9,1 „Mit dem Bleifuß befreit“ (jiz) in: Westfälischer Anzeiger vom 13. Juni 2013, S. 17.
  10. Pressemeldung der Polizei Hamm vom 21. Januar 2013
  11. 11,0 11,1 11,2 Das Datum wird auf wa.de nicht mehr korrekt eingeblendet.
  12. „Navi sei dank: Lkw blieb an Eisenbahnbrücke stecken“ in: wa.de vom 9. Juli 2013
  13. „Lkw bleibt hängen – diesmal an der Wilhelmstraße“ in: wa.de vom 3. September 2013
  14. „Wilhelmstraße: Lkw bleibt in Unterführung stecken“ in: wa.de vom 28. August 2014
  15. Pressemeldung der Polizei Hamm vom 7. Januar 2015
  16. „Wilhelmstraße: Brücke gerammt und abgehauen“ in: wa.de vom 7. Januar 2015
  17. „Wieder Wilhelmstraße: Lkw steckte fest - Hoher Schaden“ in: wa.de vom 9. Januar 2015
  18. „Wilhelmstraße nach LKW-Unfall wieder frei“ in: wa.de vom 24. März 2015
  19. Pressemeldung der Polizei Hamm vom 11. Januar 2016
  20. Markus Hanneken: „Lkw fährt sich an Bahnbrücke fest - Verwarnungsgeld für Fahrer“ in: wa.de vom 11- Januar 2016
  21. Jan Schmitz: „Wieder fährt sich Lkw an Hammer Bahnunterführung fest“ in: wa.de vom 9. Januar 2017