Horst Hrubesch

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Horst Hrubesch, Autogrammkarten

Horst Hrubesch (* 17. April 1951 in Hamm) ist ein deutscher Fußballspieler und Trainer.

Er spielte in der Fußball-Bundesliga als Mittelstürmer ab 1975 für Rot-Weiss Essen, den Hamburger SV und Borussia Dortmund. Mit dem HSV wurde er 1979, 1982 und 1983 Deutscher Meister. Insgesamt erzielte er in 224 Bundesligaspielen 136 Tore. Außerdem gewann er 1983 den Europapokal der Landesmeister.

Als Amateur kam Hrubesch 1975 im Alter von 24 Jahren über die Stationen Pelkum, Hamm und Westtünnen direkt in die Bundesliga zu Rot-Weiss Essen, ohne zuvor Jugendauswahlspiele bestritten zu haben. Eine große Hürde, die Horst Hrubesch aber überspringen konnte, denn in zwei Spielzeiten kam er auf 48 Einsätze und 38 Tore.

Nach dem Bundesliga-Abstieg der Essener im Sommer 1977 blieb er an der Hafenstraße und erzielte in der 2. Bundesliga in der Saison 1977/78 41 Treffer. Daraufhin war er in Essen nicht mehr zu halten, und der Hamburger SV machte schließlich das Rennen um den begehrten Torjäger. Beim HSV hatte Hrubesch das Glück, zwei absolute Fachleute der Trainerzunft erleben zu dürfen. 1978 war Branko Zebec im Amt, ab 1981 verfeinerte Ernst Happel das von Zebec gelegte Fundament. Aber auch die Klasse der Mitspieler - man denke an Kevin Keegan, Felix Magath, Ivan Buljan, Peter Nogly oder Manfred Kaltz in der Ära Zebec, an Uli Stein, Ditmar Jakobs, Lars Bastrup, Wolfgang Rolff, Holger Hieronymus oder Jürgen Milewski in der Ära Happel - brachte den Spieler Hrubesch deutlich weiter. Seine Entwicklung ging weiter - technisch, taktisch, als Einzelspieler wie auch als Mitglied in einem Meisterteam. Horst Hrubesch, für seine immense Kopfballstärke hinlänglich bekannt, verbesserte unter den Trainern Zebec und Happel an der Seite von Klassespielern deutlich sein fußballerisches Potenzial. Logisch, dass da die Berufung in die Nationalmannschaft nicht ausblieb. Am 2. April 1980 in München gegen Österreich lief er an der Seite von Karl-Heinz Rummenigge und Klaus Allofs für die DFB-Elf auf.

Für das Nationalteam spielte er von 1980 bis 1982 in 21 Spielen (sechs Tore) und wurde 1980 Europameister und 1982 Vizeweltmeister. Der Höhepunkt seiner Laufbahn war das EM-Endspiel, in dem er beide Tore beim 2:1-Sieg gegen Belgien erzielte. Aber auch die Teilnahme an dem WM-Halbfinale 1982 in Sevilla gegen Frankreich am 8. Juli mit dem von ihm verwandelten entscheidenden Strafstoß zum 5:4 im Elfmeterschießen nimmt sicherlich eine hohe Stellung in der Wertung bedeutender Spiele Hrubeschs ein. Die Klasseleistung des HSV in der Europa-Cup-Runde 1982/83, gekrönt mit dem Gewinn des Meister-Cups ausgerechnet gegen die italienischen Weltmeister von Juventus Turin war der persönliche Coup in der erfolgreichen Laufbahn des Horst Hrubesch. Der HSV setzte sich auf dem Weg zum Finale am 25. Mai in Athen gegen Dynamo Berlin, Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real San Sebastian durch. Bei Juventus liefen die siegessicheren 82er-Weltmeister Dino Zoff, Gaetano Scirea, Claudio Gentile, Marco Tardelli und Paolo Rossi neben dem französischen Superstar Michel Platini und dem polnischen Sturm-Ass Zbigniew Boniek auf. Doch Ernst Happel triumphierte mit seinem HSV gegen den Favoriten, und Horst Hrubesch feierte damit - ebenso wie seine Teamkollegen Manfred Kaltz und Felix Magath - nach dem verlorenen WM-Finale 1982 seinen ganz persönlichen Triumph.

Gefürchtet war Hrubesch vor allem wegen seiner Kopfballstärke. Daher stammt auch sein Spitzname "Kopfballungeheuer". Er lebte vor allem von den Hereingaben von Manfred Kaltz, den "Bananenflanken". Dazu passend lieferte er in einem Fernsehinterview den Ausspruch: "Manni Bananenflanke, ich Kopf - Tor."

In der Saison 1981/82 wurde Hrubesch mit 27 Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga. Im Jahr 1986 beendete Horst Hrubesch seine Laufbahn als Spieler. In der Bundesliga betreute er 1995 Dynamo Dresden als Trainer in der Bundesliga. Zur Zeit ist er Nachwuchstrainer beim DFB.

Literatur

  • Jürgen Bröker: Der Menschenfischer. Horst Hrubesch hofft mit seinen Frauenfußballerinnenauf eine Olympia-Medaille. In: Westfalenspiegel. 73 Jahrgang. 2024. Heft August/September. S. 67