City-Galerie
- Bezirk
- Mitte
- Stadtteil
- Innenstadt
- Adresse
- Westring 1–2 und Westentor 2/4
59065 Hamm - Webseite
- markus-gerold.de (Investor)
- Webseite 2
- citygalerie-hamm.de (Ärztezentrum)
- Gebäudetyp
- Geschäfts- und Ärztehaus,
Einkaufszentrum - Materialien
- Beton, Stahl, Glas
- Fläche
- 12.000 m² (Bruttogeschossfläche)[1]
- Ältere Namen
- City-Center
- Existiert seit
- 1979 (City-Center),
2000 (City-Galerie)
- Eigentümer
- Markus Gerold Holding GmbH & Co. KG (Mehrheit)
- Architekt
- Hans Engels (City-Center),
Uwe Noweck (City-Galerie)
Haltestelle- Westentor
- Datenstand:
- 23.09.2025
Die City-Galerie ist eine multifunktionale Gewerbeimmobilie in Hamm-Mitte. Das 1979 als City-Center eröffnete Gebäude bestand ursprünglich aus einem Ärztehaus mit sechs Stockwerken, einer Fußgängerpassage sowie einer äußeren Ladenzeile, welche jeweils vom Westring bis zum Westentor reichten. Ein von 1997 bis 2000 vorgenommener Anbau ergänzte das Gebäude um weitere Büroflächen und eine Einkaufspassage auf zwei Etagen, die bis zum Westenwall führte. In diesem Zuge wurde die Fassadengestaltung vereinheitlicht.
Zu den bekanntesten Mietern zählen heute Netto Marken-Discount, TEDi, KiK, Woolworth, Çiğ Köfte M, das Haema Blut- und Plasmaspendezentrum und das Leihhaus Hamm, hinzu kommen zahlreiche Facharztpraxen und Büros. Mit insgesamt 20 Mietparteien ist das Objekt zurzeit voll vermietet.[1]
Geschichte
An Stelle der heutigen City-Galerie befand sich noch bis in die 1970er Jahre eine Ansammlung von zweckmäßigen Nachkriegsbauten, ein „Überbleibsel der ersten Phase des Wiederaufbaus unmittelbar nach dem Krieg, seit vielen Jahren von den Städtebauern ins Verschönerungs-Visier genommen“, so das Hammagazin.[2] Diese Häuser besaßen die Hausnummern 54–60 der Weststraße, zu der dieser Straßenabschnitt seinerzeit noch gehörte, und bildeten zur Haltestelle Westentor eine geschlossene, einstöckige Ladenzeile.

Ansässig waren hier in den Jahren nach 1950 unter anderem der Tabakwarenhändler Eduard Palm, die „Orchidee Tanzbar“, die Central-Drogerie Koepe, der Juwelier Funke, Tengelmann, Radio Jürgens, Mexiko-Kaffee, der Imbiss Hahnenteller (vormals Eis Venezia Remor) und Tchibo.
City-Center (1979)

1977 wurden sämtliche Immobilien im Carré von Westring und Westentor abgerissen, um dort für Kosten von rund 32 Millionen D-Mark[2] das City-Center errichten zu können, das den weitaus größeren, südlichen Teil der heutigen City-Galerie bildet.
Die Grundlage für den Bau des City-Centers hatte der Rat der Stadt Hamm am 3. Mai 1977 durch Änderung des Bebauungsplans 53 geschaffen. Vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen mit den verschiedenen Grundeigentümern der rund 4.000 m² im Plangebiet. Drei der bisherigen Eigentümer traten selbst als Bauherren auf: Emil Moog (Hamburg), August Grevel und Alfred Jürgens (beide Hamm). Die zeitgenössischen Entwürfe für das Gebäude stammten aus der Feder des Essener Architekten Hans Engels.[2]. Einer der Bauherren wollte ursprünglich einen zusätzlichen Architekten beauftragen, wie das Hammagazin in seiner Juli-Ausgabe 1977 berichtete.[3] Ob es tatsächlich so weit kam, ist nicht mehr nachzuvollziehen.
Das Richtfest wird von Hans-Karl Dotter und Anneliese Beeck in ihrer Bilder-Chronik auf den 15. Dezember 1977 datiert.[4] Hieran müssen erhebliche Zweifel angemeldet werden, da das Hammagazin in seiner Dezember-Ausgabe 1977 erst den Baubeginn vermeldet.
Das City-Center umfasste ein Ärztehaus mit sechs Geschossen und eine angegliederte, offene Ladenzeile, die vom Westring bis zum Westentor reichte. Ankermieter dieser Ladenzeile war zunächst das Modehaus Boecker, anschließend Quelle. Seit 16. Dezember 2010 ist hier eine Woolworth-Filiale angesiedelt.[1] Auch Tabak Palm, Juwelier Funke und Tchibo blieben dem Standort treu und bezogen nach Abschluss der Bauarbeiten neue Ladenlokale im City-Center. Im Erdgeschoss führte eine Passage von der Weststraße (heute Westentor) zum Westring, die im Bereich des Westrings in einen Arkadenbereich mündete.[3]
Im Zuge des Baus des City-Centers setzte die Stadt Hamm mit dem Ausbau und der Verbreiterung des Westrings mit Haltebuchten für Busse eine eigene Maßnahme in dem Bereich um. Diese Haltestelle ist heute jedoch nicht mehr in Betrieb. Die Eröffnung des City-Centers konnte Ende 1979 gefeiert werden. Aus diesem Anlass kommentierte das Hammagazin in seiner November-Ausgabe:[5]
„Das City-Center ist ein neuer baulicher und geschäftlicher Schwerpunkt am westlichen Zugang zur Fußgängerzone in der Hammer Kernstadt. In vorbildlicher Sanierungsarbeit hat hier ein freier Unternehmer eine neue Attraktion in der Innenstadt geschaffen. Das neue Haus bietet den verschiedensten Fachgeschäften Unterkunft, beherbergt Arztpraxen und Büroräume und darf auch als architektonisch sehr gelungenes neues „Westentor“ gelten. Die Redaktion von Hammagazin wünscht, daß die Stadtsanierung ähnlich erfolgreich auch an anderen Stellen in der Innenstadt verlaufen möge.“
Erweiterung zur City-Galerie (ab 1997)

Ab November 1997 wurde das City-Center in nördliche Richtung auf das Gelände des ehemaligen Arbeitsamtes erweitert. Investor des City-Galerie getauften Projekts war die Neff-Joskin GbR aus Rodgau (Hessen), als Architekt des neuen Gebäudes zeichnete sich der Hammer Architekt Uwe Noweck verantwortlich. Die Baukosten wurden zu Baubeginn auf 30 Millionen D-Mark beziffert.[6]
Das Projekt umfasste den Bau einer Einkaufspassage mit zwei Etagen und Rolltreppen, welche die vorhandene Passage zwischen Westentor und Westring bis zum Westenwall verlängerte. Deren neuer Eingang wurde zum nunmehr in direkt gegenüber liegenden Allee-Center ausgerichtet und mit einem Atrium mit Glaskuppel versehen. Insgesamt entstanden ca. 2000 m² zusätzliche Verkaufsfläche. In den darüber liegenden Stockwerken waren zusätzliche Büroflächen vorgesehen. Auch entstand eine Tiefgarage. Altbestand und Neubau wurden abschließend durch eine neue Fassaden-Verkleidung und Verglasung für das alte City-Center angeglichen.[6] Ausgenommen davon bleibt bis heute die Fassade eines kleinen Gebäudeteils am Westentor, in dem die Fleischerei Schneider ansässig war.
Seit dem Abschluss der Baumaßnahmen wird das gesamte Gebäude, einschließlich der Ladenzeile und des Ärztehauses im Altbestand, als City-Galerie vermarktet. Der Name City-Center hielt sich jedoch noch länger im Volksmund.
Probleme und Verkauf an einen Investor
Ähnlich wie in der Ritter-Passage manifestierten sich in der City-Galerie langanhaltende Leerstände, die das Gebäude zu einem Problemfall werden ließen. Nach Angaben des heutigen Mehrheitseigentümers blieben die Einzelhandelsflächen im ersten Obergeschoss der neuen Einkaufspassage mehr als ein Jahrzehnt ungenutzt. Problematisch war offenbar besonders der zu kleinteilige Zuschnitt vieler Flächen.[7] Daneben sei die Passage bzw. deren Zugang an der Haltestelle Westentor von vielen Hammern als suspekt empfunden[1] und daher gemieden worden. Selbst die darüber liegenden Büroetagen wiesen noch Anfang des Jahres 2017 keinen vollständigen Innenausbau auf.[1] Es kursierten Gerüchte, wonach die City-Galerie für den früheren Haupteigentümer bloß als Abschreibungsobjekt gedient habe.[8]
Ab dem Jahr 2017 investierte die Markus Gerold Holding GmbH & Co. KG aus Unna mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Hamm in die Liegenschaft. Dazu wurden 11.682 Quadratmeter der Flächen in der City-Galerie von einem der damals drei Eigentümer mit Sitz in Rodgau erworben. „Der Standort und die Immobilie sind völlig unterbewertet“, begründete Günther Plattfaut, Prokurist der Markus Gerold Holding, gegenüber dem Westfälischen Anzeiger das Investment. Ziel sei es, das Objekt in zwei Jahren „rund zu haben“. Die Kaufsumme wurde nicht öffentlich gemacht.[8] Der neue Eigentümer ließ per Pressemitteilung verlautbaren:[9]
„Mit dem Erwerb der City-Galerie in Hamm nimmt die Markus Gerold Unternehmensgruppe eine weitere Einkaufspassage in ihren Immobilienbestand auf. Es handelt sich um ca. 11.700 m² vermietbare Fläche, die sich auf 5 Etagen verteilen. Aktuell befinden sich ca. 20 Mietparteien mit Ladenlokalen, Büro- & Dienstleistungsflächen sowie einem Ärztezentrum in der Einkaufspassage. Die City-Galerie bietet den optimalen Standort in prädestinierter Lage der Innenstadt von Hamm. Dazu verbindet sie das Allee-Center mit der Weststraße.
Der Lage der Immobilie konnte auch die „Webhelp Holding Germany GmbH“ nicht widerstehen. Bereits vor Abschluss des Kaufvertrages über die Immobilie konnte Markus Gerold das Unternehmen, einen weltweit agierenden Business Process Outsourcer (BPO) mit über 35.000 Mitarbeitern, als neuen Mieter der City-Galerie gewinnen.
Gerade in diesem Fall hat sich wieder gezeigt, dass Markus Gerold aufgrund seiner Erfahrungen, seines Instinkts und auch, weil er Abmachungen noch „per Handschlag“ schließt, genau das richtige Gespür bewiesen hat.
Auch die in der City-Galerie aktuell noch vorhandenen Freiflächen werden – als lösbare Herausforderung – hier nicht als Nachteil der Immobilie angesehen. Markus Gerold ist sicher, dass sich der Zustand und auch die Vermietungssituation der City-Galerie innerhalb kürzester Zeit verändern und die Immobilie – wie alle Objekte im Bestand der Markus Gerold Unternehmensgruppe – seine Handschrift tragen wird: gepflegt, sicher und repräsentativ!“
Durch die Ansiedlung von Webhelp sollten perspektivisch bis zu 450 neue Arbeitsplätze in der Innenstadt geschaffen werden,[10][11] Hierzu mietete das Unternehmen ca. 2500 m² der City-Galerie an. Bei Eröffnung des neuen Call-Centers Anfang des Jahres 2018 waren dort zunächst 250 Mitarbeiter exklusiv für Kundenkontakte im Auftrag von Unitymedia tätig. Webhelp versprach im Rahmen der offiziellen Einweihung Mitte April, dem Standort Hamm „sehr, sehr lange“ treu bleiben und in der City-Galerie bis Ende des Jahres 2018 auf 400 Angestellte wachsen zu wollen.[12]
Umbau (ab 2017)
Ab dem Herbst 2017 begann ein Umbau des Gebäudes, in dessen Zuge die Einkaufspassage zwischen Westenwall und Westentor geschlossen wurde. Die dadurch nicht mehr benötigte Rolltreppe im südlichen Abschnitt wurde ausgebaut. Mehrere Gewerbetreibende, darunter Präsente & Ballone, mussten in diesem Zuge aus der City-Galerie ausziehen. Auch Woolworth musste vorübergehend schließen.[13] Durch diese Maßnahmen konnte im Erdgeschoss ein neues, 1000 m² großes Ladenlokal geschaffen werden, in dem Netto eine neue Filiale eröffnete.[7] Dadurch wurde erstmals Vollvermietung in dem Objekt erreicht.[13] Vorläufig wurde zudem ein Sicherheitsdienst bestellt.[7]
Mieter
Einzelhandel


- Handy-Planet
- KiK
- kkiosk
- Netto Marken-Discount
- TEDi
- Woolworth
Gastronomie
-
Bistro Shop Kaymaz
-
Çiğ Köfte M
-
Chicken Time bei Al-Sham
Medizin
- Gynäkologische Gemeinschaftspraxis Bernd W. Veltmann und Dr. Jörg Heinig
- Haema Blut- und Plasmaspendezentrum
- Ihr City Zahnarzt
- Orthopädie im Centrum – Dr. med. Reiner Schmidt, Marcus Neuhaus und Dr. med. Michael Könighaus
- Radtop Hamm – Praxis für Radiologie & Neuroradiologie Dr. Topcu & Kollegen
- Dr. Ulrike Leise-Rauße, Fachärztin für Innere Medizin
- Urologie Citygalerie – Björn Bistrick und Dr. med. Y.Rassam
- Zahnarztpraxis Rafael Siwek
Finanzen
- Leihhaus Hamm
- Volksbank Dortmund (Geldautomat)
Dienstleistungen
- Webhelp (Call-Center, seit April 2017)
Ehemalige Mieter
- Afro-Friseur
- All for 12
- Bäckerei Hosselmann
- Barmer Ersatzkasse
- Bistro-Café Bijou (Eröffnung 19. November 1980)
- Blumen Schoega
- Boecker Moden
- Café Wien
- Central Krankenversicherung (Direktion)
- City-Haarstudio Ceylan
- Fleischerei Schneider (1951–2011)
- Forum-Apotheke
- Foto Klik (Foto-Studio, belegt 1991/1992)
- Foto Sommer
- Foto Quelle Augenoptik
- Geers Gutes Hören (bis 31. Oktober 2022)
- Gelato Caffe
- Haus der Schallplatten
- IG-Metall
- Juwelier Funke (bis 2009)
- Lemmi Markt (2003–2008)
- Nürnberger Versicherungen
- Phonac-Music (um 1991)
- Präsente & Ballone (2008–2017)
- Quelle Technik-Center (bis 9. Dezember 2009)
- Reisebüro Fischer
- Schanzenbach Snack (ca. 2006–2014)
- Subway, später Mr. Sub (ca. 2005–2011)
- Tabakwaren Eduard Palm
- Tapeten Richter
- Tchibo
Fotos
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Lemmi-Markt (2008)
-
Präsente & Ballone
-
Geers
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Gelato Caffe (2007)
-
Quelle Technik-Center (2008)
-
Subway (2008)
-
Schanzenbach / Juwelier Funke (2007)
Weitere Fotos
-
City-Galerie, 2006
-
City-Galerie, 2006
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Markus Gerold Holding GmbH & Co. KG (Hg.): City-Galerie Hamm – 1A-Lage im Herzen der Innenstadt. In: markus-gerold.de, zul. abgerufen am 19.09.2025.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Helmut Fortmann: Neues Hammer City-Center setzt am Westentor städtebauliche Akzente. In: Hammagazin 12/1977, S. 11.
- ↑ 3,0 3,1 City-Center wird nun Wirklichkeit. In: Hammagazin 07/1979, S. 14.
- ↑ vgl. Dotter, Hans-Karl; Beeck, Anneliese: Bilder-Chronik. Aus 25 Jahren Hammer Stadtgeschichte 1965–1990, S. 79.
- ↑ Editorial. In: Hammagazin 11/1979, S. 3.
- ↑ 6,0 6,1 Vom City-Center zur City-Galerie Attraktive Einkaufspassage bis zum Jahr 2000. In: Hammagazin 12/1997, S. 5.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Frank Osiewacz: Ende der "Schmuddelecken": In der City-Galerie wird aufgeräumt. In: wa.de vom 6. Oktober 2017.
- ↑ 8,0 8,1 Frank Osiewacz: City-Galerie an Investor aus Unna verkauft - Standort aufwerten. In: wa.de vom 18. März 2017.
- ↑ Markus Gerold Holding GmbH & Co. KG (Hg.): City-Galerie in Hamm erworben. In: markus-gerold.de, zul. abgerufen am 22.09.2025.
- ↑ Frank Osiewacz: Call-Center als Job-Motor für die Hammer City. In: wa.de vom 26. März 2017.
- ↑ Frank Osiewacz: Mehr als 300 neue Jobs in der Hammer City-Galerie. In: wa.de vom 13. März 2017.
- ↑ Jörn Funke: City-Galerie: "Webhelp" will "sehr, sehr lange" in Hamm bleiben. In: wa.de vom 13. April 2018.
- ↑ 13,0 13,1 Frank Osiewacz: Bestätigt: Netto eröffnet Filiale in City-Galerie. In: wa.de vom 20. Juni 2018.