Oststraße 22
Eine Adresse Oststraße 22 (mit der alten Nro 47) gibt es heute nicht mehr. Das Haus an der Ecke zur Antonistraße wurde 1983 abgerissen, um die Antonistraße zu verbreitern. Mit der zur Oststraße hin ausgerichteten Schmalseite (4-Fenster-Front)[1] und mit weit in die Nebenstraße hineinreichender Längsseite repräsentierte es einen Haustyp, wie er nach den Stadtbränden von 1734/1741 an den jeweiligen Eckgrundstücken errichtet wurde. Letzte erhaltene Beispiele dieses Haustyps (allerdings mit 5-Fenster-Front) sind heute die Südstraße 7 (Ecke Königstraße) und die Nordstraße 11 (Ecke Ritterstraße), nachdem typgleiche Häuser wie Nordstraße 13 (Haus Asbeck, Gaststätte Pletschen) abgerissen worden ist.
Geschichte der Hausstätte
Das Haus Oststraße 22 befand sich auf der alten Hausstätte Nro 47 in der Osthofe. Nach dem Stadtbrand von 1741 ließ Witwe Johann Anton Schucht 1742 das Haus auf der alten Hausstätte errichten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war dort die Kürschnerfamilie Geisthövel ansässig, die dort einen Pelzhandel betrieb und aus der der Stadtverordnete Moritz Geisthövel hervorging.
Eigentümer
- oo Gertrud Kerckhoff († 1719), Wwe des Georg Sethe
- oo Maria Sethe, T des Georg Sethe
- 1728 bis 1740: Johann Anton Schucht († 1740), Sattler
- 1740 bis 1741: Wwe Johann Anton Schucht († ?[2])
- 1748 bis 1755: Johann Georg Schucht († 1760), Bürger und Sattler, S des Johann Anton Schucht
- oo 1743 Sophia Magdalena Ortmans
- oo 1763 Wwe Stricker geb. Wiemann († 1810)
- oo Maria Catharina Leffert
- Mieter 1827: Otto von Hugo, Major und Commandeur des Garde-Landwehr-Battaillons
- 1831 bis 1852: Moritz Geisthövel, († 1852), Kürschner und Stadtverordneter
- oo 1831 Wilhelmine Koch
- 1886: Albert Harnisch, Metzger
Anmerkungen
- ↑ Allerdings könnte die 4-Fenster-Front, die auf dem Foto von 1983 zu erkennen ist, auch von einer späteren Umbaumaßnahme herstammen. Dafür spricht der ungleiche Abstand der Fensterreihe.
- ↑ Die Familie Schucht war katholisch. Weitere Daten ließen sich sicherlich aus den Kirchenbüchern von St. Agnes ermitteln.
Literatur
Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 47.