Seligmann Bacharach
Seligmann Bacharach (* 15. Dezember 1789; † 26. November 1850[1] in Hamm) war Kaufmann in Hamm.
Familie
Seligmann Bacharach war verheiratet mit Bertha / Bila (1802-1868), Tochter des Lipmann.
Leben
Bereits 1832 finden wir Seligmann Bacharach als Mitglied einer Schutz-Commission, die Vorbeugemaßnahmen gegen Cholera-Erkrankungen unterstützen sollte. Für 1837 wird Seligmann Bacharach in den Statuten für den Schützenverein in Hamm als Stellvertreter des Rendanten August Meese aufgeführt. Für das Schulprojekt des Alexander Haindorf in Münster führte er 1840 eine Spendensammlung durch, auf die empfehlend im Westfälischen Anzeiger hingewiesen wurde:
- Herr Seligmann Bacharach wird in nächster Woche für den zu Münster unter Leitung des Herrn Professors Haindorff bestehenden Verein für Westphalen und Rheinprovinz zur Bildung von Elementarlehrern und Beförderung von Handwerkern und Künsten unter den Juden die milden Beiträge der Eingesessenen des hiesigen Verwaltungsbezirks sammeln. Die jüngsten Jahresberichte zeugen von der wohlthätigen Wirksamkeit des Vereins, welcher den Gewerbefleiß und das Streben nach einer höheren Ausbildung fördert, und wir empfehlen die der ferneren Beihülfe noch so sehr bedürfende Anstalt der menschenfreundlichen Theilnahme unserer Mitbürger.
- Hamm, den 13. April 1840
- Der Magistrat.
Zusammen mit Israel Gerson, Elias Marks, Elias Spanier und Levi Stern kaufte Seligmann Bacharach 1842 das Haus Martin-Luther-Straße 5, um es anschließend der jüdischen Gemeinde als Schule zur Verfügung zu stellen. Bislang kaum bekannt sein dürfte auch, dass er für die Jahre 1843 bis 1847 als Stadtverordneter belegt ist. Die Grabmale der Eheleute befinden sich auf dem jüdischen Teil des Ostenfriedhofs.
Grabmal des Seligmann Bacharach († 1850) auf dem Ostenfriedhof
Grabmal des Seligmann Bacharach | |
---|---|
HIER RUHT KAUFMANN SELIGMANN BACHARACH Text nach Hilscher 1994, S. 45 |
(Hebräische Inschrift auf der Rückseite des Grabmals) GERECHT BIST DU GOTT UND DEINE GESETZE SIND GERECHT, |
Grabmal der Bertha Seligmann Bacharach († 1868) auf dem Ostenfriedhof
Grabmal der Bertha Seligmann Bacharach | |
---|---|
HIER RUHT FRAU BERTHA SELIGMANN
Text nach Hilscher 1994, S. 43 |
(Hebräische Inschrift auf der Rückseite des Grabmals) HIER LIEGT BEGRABEN IHRE SEELE SEI EINGEBUNDEN IN DAS BÜNDEL DES LEBENS |
Anmerkungen
- ↑ Das Todesjahr ist 1850. Zwar ist im deutschen Text auf dem Grabstein die Jahreszahl 1880 zu lesen. Darunter scheint allerdings eine 5 zu stehen. Entscheidender ist aber, dass im Hebräischen das Jahr 611 angegeben ist. Dies entspricht dem Jahr 1850 nach christlicher Zählung. Dazu passt auch, dass bereits 1851 von der Witwe Seligmann Bacharach die Rede ist.
- ↑ Muss 1850 heißen.
Literatur
- Elke Hilscher: "...die Liebe kann nicht untergehen..." Jüdischer Friedhof in Hamm. Eine Dokumentation in Bildern. Photographie: Heinz Feußner, Hamm 1994, S. 42 Nr. 167 und S. 44 Nr. 188.
- Andreas Skopnik: Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit. Bau und Abbruch der Neuen Synagoge in Hamm 1868 und 1939, Hamm 1995, S. 8.
- Unser Westfalen 1997, S. 26 (allerdings ohne Quellenbeleg).
- Westfälischer Anzeiger vom 15.04.1840