Die Häuser Nordstr. 7 und Nordstr. 9 weisen die Besonderheit auf, dass sie bis heute unter einem Dach errichtet sind. Dies erklärt sich aus dem Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1734.

Nordstr. 9 (rechte Haushälfte, Aufnahme von 2018)

Geschichte der Hausstätte

 
Färberei Körner 1950

Das Haus Nordstraße 9 befindet sich auf der alten Hausstätte Nro 195 in der Nordhofe. Nach dem Stadtbrand von 1734 ließ Perückenmacher Gerhard Henrich Schröder auf der alten Hausstätte das Haus unter einem Dach mit dem Nachbarhaus Nordstraße 7 errichten. Da in den bislang frühesten Belegen von 1715 beide Häuser der Familie Schröder gehören, ist davon auszugehen, dass es sich ursprünglich um eine bürgerliche Hausstätte gehandelt hat, die innerhalb der Familie geteilt worden ist. Dafür spricht auch die Breite der beiden Häuser. Von 1779 bis 1836 gehörten beide Häuser wiederum der Kaufmannsfamilie Hölcken. Für 1857 ist im Hause das Ladenlokal von Regenschirmmacher C. Klinkhammer, früher Rodeck nachgewiesen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrieb Familie Körner in ihrem Hause eine Färberei mit chemischer Reinigung.

Eigentümer

oo 1684 Anna Maria Tacki († 1737)
  • 1734/1753: Gerhard Henrich Schröder († 1753) , Perückenmacher, Provisor der ref. Pfarrkirche
1. oo 1713 Margarthe Elisabeth Bruland († 1741)
2. oo 1741 Anna Sophia Kloth († 1757) Wwe Gudenow
  • 1753/1757: Wwe Gerhard Henrich Schröder geb. Anna Sophia Kloth Wwe Gudenow
  • 1757/1771: Anna Henrietta Schröder oo 1747 Wilhelm Meuser zu Lippstadt; Maria Catharina Schröder oo 1749 Giesbert Wilhelm Schumacher, Lehrer an der Lateinschule (→ Nro 188)
  • 1779/1800: Johann Gottfried Hölcken († 1786), Kaufmann[1] (→ Nro 193)
  • 1800/1836: Johann Hermann Hölcken (1760– ), Kaufmann (→ Nro 193)
  • 1836/1851: Friedrich Wolff († 1851), Hutmacher[2]
oo Therese Hammann († nach 1857)
  • 1851/1858: Wwe Hutmacher Friedrich Wolff († nach 1857)
  • 1859/1866: Friedrich Steinau, Schönfärber[3]
  • 1886: Theodor Staßinet, Kaufmann

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Anmerkungen

  1. 1779 Kauf für 310 Reichstaler
  2. 1836 Kauf für 800 Reichstaler
  3. 1858/59 Kauf für 2400 Taler

Literatur

Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 195.