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Feuerwehr Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 24. Juli 2016, 05:27 Uhr

Feuerwehr Hauptwache aus der Luft
Feuerwehr Hauptwache, Schild am Eingang
Feuerwehr Hauptwache, Hafenstraße 45
Löschfahrzeug 16/12 der Berufsfeuerwehr
Feuerwache II Hohefeldweg
Feuerwache II Hohefeldweg
Feuerwehrmänner in Braam-Ostwennemar im Jahr 1908
Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Heessen 1920
Feuerwehr Westtünnen im Jahr 1951
Alte Feuerwache Rückseite 2009

Die Feuerwehr Hamm besteht aus einer Berufsfeuerwehr und einer freiwilligen Feuerwehr an 29 Standorten, die für die Brandbekämpfung und -verhütung, die Gefahrenabwehr, die vorbeugende Gefahrenabwehr, Technische Hilfeleistung und den Rettungsdienst in Hamm verantwortlich sind.

Daten und Fakten

  • Gründungsjahr: 25. März 1877 (als freiw. Feuerwehr), 25. Februar 1975 (Berufsfeuerwehr)
  • Mitglieder: 914 (aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr), 125 (hauptamtlich), Stand: 2006
  • Abteilungen: 29 Gerätehäuser (ehrenamtlich), 2 (hauptamtlich)
  • Fahrzeuge: 109
  • Einsätze: 735 Brände, 1.678 Hilfeleistungen, 23.502 Rettungsdienst, 2.075 Vorbeugender Brandschutz, 1.163 Kampfmittelangelegenheiten, Stand 2006

Geschichte

Die Feuerwehr Hamm wurde am 25. März 1877 als freiwillige Feuerwehr gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie durch hauptamtliche Einsatzkräfte ergänzt. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Feuerwehr Hamm auch den Krankentransport.

Nach einer Änderung des Feuerschutz und Hilfeleistungsgesetzes (FSHG) vom 25. Februar 1975 wurden alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen verpflichtet eine Berufsfeuerwehr aufzustellen. Die Stadt Hamm kommt dieser Verpflichtung nach und gründet die Berufsfeuerwehr Hamm mit dem gleichen Datum.

Bereits seit 1973 gab es einen provisorischen Notarztdienst in der Stadt, der ab dem April 1975 vom Marienhospital durchgeführt wurde. Die Stadt unterzeichnete drei Jahre später einen Vertrag, der nun auch das Knappschaftskrankenhaus in das Notarztsystem einband. Daraus resultierte, dass sich die beiden Krankenhäuser bei der Stellung des Notarztes fortan wöchentlich abwechselten. In den Folgejahren schlossen sich auch die restlichen Krankenhäuser dem System. Seit 1989 verfügt die Stadt über Notarztstandorte, die jeweils das nördliche und südliche Stadtgebiet abdecken. 1992 wurde dann ein Baby-Notarztwagen in Dienst gestellt.

In der Zeit von 1980 bis 1985 wurden alle Fahrzeuge der Feuerwehr Hamm mit dem Funkmeldesystem (FMS) ausgestattet. Das System wirkt sich positiv für die Leitstelle und die Fahrzeugbesatzung aus, weil man nun auf den Funkverkehr verzichten kann, was Zeit einspart. Per Tastendruck kann der Fahrzeugführer nun den Status bestätigen, zum Beispiel, dass der Auftrag erhalten wurde und nun ausgeführt wird.

Die Berufsfeuerwehr beschaffte 1981 ihr erstes Wechselladerfahrzeug (WLF), das über eine Pritsche und einen Kran verfügte. Die Gründe für die Einführung des Wechsellader-Systems waren die, dass für Fahrzeuge, die selten gebraucht wurden und durch Container ersetzt wurden, nun das Geld für die Unterhaltung von mehreren Fahrgestellen gespart wird. Bis heute wurde das System auf drei Trägerfahrzeuge und 23 Abrollbehältern (AB) ausgebaut, wovon die Aufbauten Chemieschutz und Gefahrgut ständig aufgesattelt sind.

Im Stadtteil Hamm-Bockum/Hövel wurde 1984 die Technische Zentrale der Feuerwehr eingerichtet, deren Aufgabe es ist die gesamte Technik der Feuerwehr zu warten und zu pflegen und gegebenenfalls zu reparieren. Darüber hinaus notwendige Sicherheitsprüfungen werden ebenfalls an diesem Standort erledigt. In dem Gebäude, in dem sich auch das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Hövel befindet, befindet sich auch die Atemschutz-Übungsstrecke, wo auch die Atemschutzgeräteträger (AGT) üben, aus- und weitergebildet werden.

Der Stadtrat beschloss am 5. Juli des Jahres 1988, dass die Feuerwehr aus der Innenstadt ausgegliedert wurde, was am 31. August 1992 mit dem Baubeginn der neuen Feuerwache an der Hafenstraße vollzogen wurde.

Den Fuhrpark der Berufsfeuerwehr ergänzen und mehrere Einsatzmöglichkeiten, bedingt durch den schnellen Wechsel der Ausrüstung, zulassen sollten fünf sogenannte Systemfahrzeuge, die im August 1992 in Dienst gestellt wurden. Bei den Fahrzeugen handelt es sich Mercedes T, die sowohl als Einsatzleitwagen (ELW), als auch als Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) genutzt werden können.

Anfang Dezember 1994 konnte die Stadt vom Generalunternehmer die neue Feuer- und Rettungswache offiziell entgegen nehmen. Allerdings konnte der Umzug der Verwaltung, der Technik und dem Personal nur nach und nach Vollzogen werden, was die folgenden fünf Monate beanspruchte, so dass endgültig der Dienstbetrieb im April 1995 aufgenommen werden konnte. Um die Sicherheit der Hammer Bevölkerung in der Zeit von Dezember bis April sicherzustellen, wurden die Leitstellen und Wachen am alten Standort an der Sedanstraße, sowie am neuen an der Hafenstraße besetzt. Mit der neuen Leitstelle wurde auch ein neuer Einsatzleitrechner in Betrieb genommen. Nun besteht für die Leitstelle die Möglichkeit durch das Global Positioning System (GPS) die Fahrzeuge zu orten und dadurch in Echtzeit zu leiten und zu lenken. Am 7. Mai 1995 wurde mit einem Tag der offenen Tür die Einweihung des Gebäudes gefeiert, zu der 30.000 Besucher kamen.

Am 3. Mai 2010 wurde am Hohefeldweg die zweite Wache der Berufsfeuerwehr in Dienst genommen. Besetzt ist diese Wache im Tagesdienst mit einem Einsatzleitwagen, einem Löschgruppenfahrzeug und einem Rüstwagen, darüber hinaus ist an dieser Wache ein Rettungswagen im 24 Stunden Dienst eingerichtet.

Berufsfeuerwehr

(Stand: 2016) Die Berufsfeuerwehrwache I (FRW I) ist rund um die Uhr besetzt und bildet die Grundsicherung der Stadt im Brandschutz und Rettungsdienst. Sie ist im gesamten Stadtgebiet aktiv und bildet auch die Standardzüge: Löschzug, Rüstzug, Gefahrgutzug und Wasserettungszug. Ihre besondere Aufgabe ist die Überwachung eines großen Gebiets und der beiden Autobahnen A1 und A2. Während der Werktage von 6 bis 18 Uhr ist die Feuer- und Rettungswache II (FRW II) mit 10 Funktionsstellen im Brandschutz und techn. Hilfeleistung besetzt. Die Drehleiter der FRW II wird in den übrigen Zeiten von der FF Hamm-Werries besetzt

Die BF verfügt über folgende Fahrzeuge:

  • 2 Einsatzleitwagen 1 (ELW 1)
  • 2 Kommandowagen (KdoW)
  • 6 Personenkraftwagen (PKW)
  • 1 Mannschaftstransportfahrzeug (MTF)
  • 1 Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000)
  • 2 Drehleitern mit Korb 23-12 (DLK 23/12)
  • 3 Lösch- Hilfeleistungsfahrzeuge 20 (HLF 20)
  • 2 Rüstwagen (RW)
  • 1 Gerätewagen Umweltschutz (GW-Umweltschutz)
  • 1 Gerätewagen Wasserrettung GW-W (Wasserettung)
  • 1 Gerätewagen Logistik (GW-L)
  • 2 Gerätewagen(GW)
  • 3 Wechselladerfahrzeuge (WLF, mit 18 Abrollbehältern)
  • 10 Rettung-Transport-Wagen (RTW)
  • 3 Notfall-Kranken-Transport-Wagen Typ B (KTW)
  • 2 Kranken-Transport-Wagen (KTW)
  • 3 Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge (NEF)
  • 1 Ltd. Notarzt-Fzg. (LNA)

Die Kfz-Werkstatt, Atemschutzwerkstatt und das Gerätewesen sind im technischen Stützpunkt an der Römerstraße 44 untergebracht. Im gleichen Gebäude befindet sich die Rettungswache Nord und die FF Hövel.

Freiwillige Feuerwehr

(Stand: 2016) Die Freiwillige Feuerwehr (FF) ist in Hamm an 26 Standorten vertreten, welche über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind und in sechs Einsatzbereiche aufgeteilt sind. Die Löschzüge und Löschgruppen der Stadt Hamm, mit ihren 979 aktiven Mitglieder, verteilen sich über das ganze Stadtgebiet und decken hauptsächlich ihren Einsatzbereich ab. Neben der Einsatzabteilung gehören zur FF Hamm noch die Ehrenabteilung mit 412 ehenmaligen Mitgliedern, die Jugendfeuerwehr mit einer Stärke von 257 Jugendlichen, einen 15-Kräfte starker Versorgungszug und vier Spielmannzüge mit 79 Mitgliedern. Insgesamt 100 Angehörige der Freiwilligen Wehr Hamm sind weiblich (die Daten stammen vom 31. Dezember 2005). Im Gegensatz zu Städten und Gemeinden ohne Berufsfeuerwehr, haben die Freiwilligen Feuerwehren in Hamm keinen Wehrleiter aus den eigenen Reihen, sondern unterstehen dem Leiter der Berufsfeuerwehr. Um jedoch die eigenen Interessen aufzeigen zu können, wählen die einzelnen Wehren für sechs Jahre einen Sprecher, der die Interessen gegenüber dem Leiter der Berufsfeuerwehr vertritt.

Einsatzbereich Einheiten
1: Mitte Mitte (Einsatzbereich 11), Mark (Einsatzbereich 12), Westtünnen (Einsatzbereich 13), Berge (Einsatzbereich 14) und Westen (Einsatzbereich 15)
2: Uentrop Werries (Einsatzbereich 21), Haaren (Einsatzbereich 22), Uentrop (Einsatzbereich 23), Frielinghausen, Norddinker, Vöckinghausen (Einsatzbereich 24) und Braam-Ostwennemar (Einsatzbereich 25)
3: Rhynern Rhynern (Einsatzbereich 31), Osttünnen (Einsatzbereich 32), Süddinker (Einsatzbereich 33), Wambeln (Einsatzbereich 34), Allen (Einsatzbereich 35) und Osterflierich (Einsatzbereich 36)
4: Pelkum-Herringen Sandbochum (Einsatzbereich 41), Herringen (Einsatzbereich 42), Wiescherhöfen/Weetfeld (Einsatzbereich 43), Pelkum (Einsatzbereich 44) und Lerche (Einsatzbereich 45)
5: Bockum-Hövel Bockum (Einsatzbereich 51) und Hövel (Einsatzbereich 52)
5: Norden-Heessen Norden (Einsatzbereich 53) und Heessen (Einsatzbereich 54)
5: IuK, RHOT, Verpflegung IuK: Informations- und Kommunikationszug (Einsatzbereich 61), RHOT: Rettungs-Hunde-Ortungs-Technik (Einsatzbereich 62) und Verpflegung: Verpflegungszug (Einsatzbereich 63)

Die FF verfügt über folgende Fahrzeuge:

  • 1 Einsatzleitwagen 1 (ELW 1)
  • 1 Einsatzleitwagen 2 (ELW 2)
  • 7 Mannschaftstransportfahrzeuge (MTF)
  • 4 Drehleitern mit Korb 23-12 (DLK 23/12)
  • 4 Lösch- Hilfeleistungsfahrzeuge 10 (HLF 10)
  • 13 Lösch- Hilfeleistungsfahrzeuge 20 (HLF 20)
  • 4 Tanklöschfahrzeuge 2000 (TLF 2000)
  • 2 Tanklöschfahrzeuge 3000 (TLF 3000)
  • 1 Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000)
  • 3 Löschgruppenfahrzeuge 20 (LF 20 / TLF 16/25)
  • 4 Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W)
  • 2 Löschgruppenfahrzeuge KatS (LF-KatS)
  • 5 Löschgruppenfahrzeuge 8 (LF 8)
  • 1 Schlauchwagen 2000 (SW 2000)
  • 2 Rüstwagen 1 (RW 1)
  • 3 Rüstwagen (RW)
  • 4 Gerätewagen (GW)
  • 2 Wechselladerfahrzeuge (WLF, mit 10 Abrollbehältern)
  • 4 Rettung-Transport-Wagen (RTW)

Rettungsdienst

Der Rettungsdienst im Stadtgebiet wird von der Feuerwehr organisiert und selbst durchgeführt. Die KrankenTransport Herzig GmbH bzw. Krankentransport Falck war von 1990 bis zum Jahre 2016 in den Rettungsdienst eingebunden. Ab dem Jahre 2017 wird der Rettungsdienst und der Krankentransport komplett durch die Stadt Hamm durchgeführt. Die Feuerwehr verfügt zur Erfüllung ihrer Aufgaben über zehn Rettungswagen (RTW) und zwei Krankenwagen (KTW). Zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sorgen für die notärztliche Versorgung. In Hamm wird im Fall eines Einsatzes für den Notarzt das Rendez- vous- Prinzip genutzt, bei dem neben dem Notarzteinsatzfahrzeug auch immer ein Rettungswagen alarmiert wird. Das bringt den Vorteil, dass bei einer Fehleinschätzung der Situation der Notarzt den Einsatz abbrechen kann und so wieder einsatzbereit ist. 4 RTW sind verschiedenen Einsatzbereichen der Freiwilligen Feuerwehr in Hamm Herringen, Heessen, Uentrop und Werries zugeteilt und werden von Rettungsassistenten und Rettungssanitätern besetzt. Diese werden im Bedarfsfall über digitale Funkmeldeempfänger alarmiert. Insgesamt stehen der Feuerwehr Hamm 75 Notärzte zur Verfügung. Bei Massenanfällen von Verletzten (MANV) steht ein weiteres Fahrzeug für den Leitenden Notarzt (LNA) zur Verfügung. Der Rettungshubschrauber (RTH) Christoph 8 aus Lünen und der ITH Christoph Dortmund fliegen auch Einsätze in Hamm. Zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten kann die Feuwerwehr auf den Abrollbehälter Rettungsdienst und den Abrollbehälter MANV-NRW zurückgreifen. Hierin befinden sich Materialien zur Versorgung von bis zu 50 Verletzten, die vor Ort in schnell aufblasbaren Zelten untergebracht werden können. Der AB MANV wurde überwiegend durch das Land NRW finanziert und den kreisfreien Städten und Landkreisen im Rahmen des Katastrophenschutzes zur Verfügung gestellt.

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