Diskussion:Klinik für Manuelle Therapie Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Juli 2024, 13:21 Uhr

Kopie aus 125 Jahre Bad Hamm

Der nachfolgende Text wurde ohne Veränderungen aus dem Buch 125 Jahre Bad Hamm abgeschrieben. Ich habe ihn zunächst einmal aus dem Artikel herausgenommen. --Martin / myRegioGuide 08:14, 4. Mär. 2014 (CET)

_____ Gutmann war ein Vorkämpfer für chiropraktische Medizin, eine Methode, die lange Zeit nicht von der konventionellen Schulmedizin anerkannt wurde. Seit etwa 1950 hatte Gottfried ein Interesse für alternative Heilmethoden entwickelt. 1949 bescherte ein Vortrag von Johann von Velten ihm das Schlüsselerlebnis. Er besuchte eine Tagung in Hamm, die fast ausschließlich der Chiropraktik gewidmet war. Bald darauf hielt Gutmann bereits selbst Vorträge, mit denen er in Hamm auf beachtliche Resonanz stieß. Schließlich erhielt er 1972 sogar einen Lehrstuhl an der Universität Münster. Überregional organisierten sich dann in den 1950er Jahren Mediziner im Interesse neuer chiropraktischer Heilmethoden. Am 22. Dezember 1962 wurde die Forschungsgemeinschaft für Arthrologie und Chiro-Therapie e.V. (FAC) in das Hammer Vereinsregister eingetragen, am 18. November 1978 die Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin. Die FAC hielt Symposien im Kurhaus ab oder tagte in Gutmanns Privatpraxis am Markt.

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entwickelten die Chiropraktier erste Ideen für eine Klinik und gründeten einen Klinikverein. Hamm wurde zur Zentrale der ärztlichen Chiropraktik. Die Stadtverwaltung wiederum war bestrebt, ihr Bad zu modernisieren und zu rationalisieren. Gutmann fasste kurz: Die Stadt Hamm wollte ihr Bad erhalten wissen, ohne es behalten zu müssen. Sie überließ dem Klinikverein im Erbbauvertrag vom 27. Oktober 1959 das Bauareal am Kurpark für eine symbolische D-Mark.

Der erste Bauabschnitt der neuen Einrichtung wurde im November 1960 fertig gestellt und ds alte Badehaus abgerissen. Zeitgleich erfolgte die Grundsteinlegung für die eigentliche Klink. Die neue Klink für manuelle Therapie an der Stelle des alten Badehauses in Bad Hamm soll eine Heil- und Lehrstätte chiropraktischer Methoden werden, deren Bedeutung weit über Hamm hinausreicht, wurde am Samstag in einem Festakt im Ballsaal des Kurhauses zur Einweihung des neuen Badehauses und Grundsteinlegung der Klinik betont hieß es im Westfälischen Anzeiger.

Gottfried Gutmann arbeitete mit seiner Klinik für Manuelle Therapie zunächst im Westteil des alten Badehauses und musste dabei gelegentlich mit Überraschungen rechnen: Als eine mir bekannte Patientin eines Tages in einer der uralten Holzwannen ein Bad nahm, brach der Wannenboden durch, und die Patientin fand sich in dem darunter gelegenen Versorgungskeller wieder.

Der Hammer Sole, so berichtet Gutmann, fehle ein ausreichend hoher Kohlensäuregehalt. Als Kompensation wurde ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Kohlensäurebäder angewandt. Zunächst führte die Klinik sechs Wannenbäder (das alte Badehaus besaß 44), die wahlweise mit Sole, Wasser oder Kohlensäure befüllt wurden. Ein Solebewegungsbad von acht mal drei Metern, Kabinen für Packungen, Massagen und Elektrotherapie gehörten ebenfalls zur Ausstattung.

Ende Februar 1963 war in Hamm die erste Klinik für manuelle Therapie Deutschlands für ca. 2,8 Millionen DM mit einer Kapazität von 40 Betten fertig gestellt. Am 2. März 1963 konnte im Theatersaal des Kurhauses die feierliche Eröffnung begangen werden. Gutmann: Ein Verein praktizierender Ärzte baut sich eine Klinik in einem Kurheilbad: ein modernes Märchen!. Gutmann leitete die Einrichtung als Chefarzt von 1963 bis 1979.

Das Haus arbeitete zunächst nur mit erträglichen Verlusten. 1973 mietete es das ehemalige Hotel Feldhaus an der Ostenallee für zehn Jahre. Seither konnte die Klinik 101 Betten anbieten. Nach der Aufnahme als Sonderkrankenhaus in den Krankenhausbedarfplan von NRW verbesserte sich seit 1974 die wirtschaftliche Situation. Im Jahre 2007 fuhr die Klinik den Betrieb mit 138 Betten.