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=== Leben ===
=== Leben ===
Irma Brümmer wurde am 23. März 1926 in München geboren und wuchs dort sowie in Berlin auf. Aufgewachsen in einem bürgerlichen Umfeld, machte sie ihr Abitur und die Ausbildung zur technischen Assistentin für Chemie und
Irma Brümmer wurde am 23. März 1926 in München geboren und wuchs dort sowie in Berlin auf. Aufgewachsen in einem bürgerlichen Umfeld, machte sie ihr Abitur und die Ausbildung zur technischen Assistentin für Chemie und
Biologie. Berlin und Lahr in Baden lagen auf ihrem Weg nach Hamm, wo sie seit 1955 mit Fritz Brümmer, dem damaligen Baudirektor im Amt Rhynern und Karikaturisten, und ihren drei Kindern lebte. Im Jahr 1992 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. 1995 starb Fritz Brümmer, mit dem sie seit 1949 verheiratet war.  
Biologie. Berlin und Lahr in Baden lagen auf ihrem Weg ins Amt Rhynern, wo sie seit 1955 mit Fritz Brümmer, dem damaligen Baudirektor im Amt Rhynern und Karikaturisten, und ihren drei Kindern lebte. Im Jahr 1992 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. 1995 starb Fritz Brümmer, mit dem sie seit 1949 bis zu seinem Tod verheiratet war. Sie gründete den "Graphischer Verlag Irma Brümmer-Gebhard", um die Bücher ihres Mannes Fritz (Karikaturen zur Stadtgeschichte u.a.) verlegen und verkaufen zu können.


Irma Brümmer lebte im Stadtbezirk Rhynern und starb am 18. Juli 2018 mit 92 Jahren in einem Pflegeheim in Unna.
Irma Brümmer lebte mit ihrer Familie im Stadtbezirk Rhynern und starb am 18. Juli 2018 mit 92 Jahren in einem Pflegeheim in Unna. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem [[Evangelischer Friedhof Rhynern|Evangelischen Friedhof Rhynern]].  


=== Politik ===
=== Politik ===


Brümmer beteiligte sich bereits vor der Gründung der Grünen an politischen und sozialen Bewegungen in Hamm. Am 8. August 1979 gründete sie als Mitinitiatorin die Grüne Wählergemeinschaft mit, die an der Kommunalwahl teilnahm. Am 12. Dezember 1979 wurde sie zur ersten Sprecherin der Grünen Wählergemeinschaft gewählt, die neben dem neu gegründeten Grünen Kreisverband bestand. Sie blieb bis 1981 im Amt. Bei der Kommunalwahl 1984 kandidierte sie für die Grün-Alternativen Liste (GAL) für die Bezirksvertretung Hamm-Rhynern sowie für den Stadtrat. Nachdem Andreas Schulte 1986 aus der Bezirksvertretung Rhynern ausschied, rückte sie für ihn in dieser nach. Da die GAL und die Grünen damals noch das Rotationsprinzip hatten, Mandatsträger sollten nicht die dominanten Rolle spielen, sondern die Sache, gab es nach circa der Hälfte der Legislaturperiode einen Wechsel der kompletten Ratsfraktion. Somit rückte Brümmer 1987 in den Stadtrat nach und wurde als erste Frau in der Geschichte der Stadt Hamm überhaupt Fraktionsvorsitzende. Ihr Mandat in der Bezirksvertretung Rhynern gab sie 1987 an Peter Wolter weiter. Im Jahr 1989 schied sie aus dem Stadtrat aus. Von 1992 bis 1994 war sie Sprecherin des Grünen Kreisverbandes in Hamm. Ihr folgte Jürgen Steinke nach. 1996 wäre sie laut Reserveliste der Grünen nochmal für Elvira Stöhs in den Rat nachgerückt, jedoch verzichtete sie auf das Mandat und [[Karsten Weymann]] folgte für sie nach. Brümmer wurde von den Mitgliedern der Grünen als bis heute einzige Person zur Ehrenvorsitzende der Grünen in Hamm bestimmt.
Brümmer beteiligte sich bereits vor der Gründung der Grünen an politischen und sozialen Bewegungen in Hamm. Am 8. August 1979 gründete sie als Mitinitiatorin die Grüne Wählergemeinschaft mit, die an der Kommunalwahl teilnahm. Am 12. Dezember 1979 wurde sie zur ersten Sprecherin der Grünen Wählergemeinschaft gewählt, die neben dem neu gegründeten Grünen Kreisverband bestand. Sie blieb bis 1981 im Amt. In der Statistik der Grünen NRW wurde sie als eines der ersten Mitglieder unter der Nr.128 geführt. Jahrelang arbeitete sie aktiv in diversen Bürgerinitiativen mit (BI Erhalt der Linden in der [[Alte Salzstraße|Alten Salzstraße]], BI [[Fährstraße]], BI gegen Giftmülldeponie, BI Aue statt [[Lippesee]] und BI Umweltschutz Hamm (gegen den [[THTR-300|THTR]]) – basierend auf ihrem Verständnis und naturwissenschaftlichen Wissen.
 
Bei der Kommunalwahl 1984 kandidierte sie für die Grüne-Alternative Liste (GAL) für die Bezirksvertretung Hamm-Rhynern sowie für den Stadtrat. Nachdem Andreas Schulte 1986 aus der Bezirksvertretung Rhynern ausschied, rückte sie für ihn in dieser nach. Da die GAL und die Grünen damals noch das Rotationsprinzip hatten, Mandatsträger sollten nicht die dominanten Rolle spielen, sondern die Sache, gab es nach circa der Hälfte der Legislaturperiode einen Wechsel der kompletten Ratsfraktion. Somit rückte Brümmer 1987 in den Stadtrat nach und wurde als erste Frau in der Geschichte der Stadt Hamm überhaupt Fraktionsvorsitzende. Ihr Mandat in der Bezirksvertretung Rhynern gab sie 1987 an Peter Wolter weiter. Im Jahr 1989 schied sie aus dem Stadtrat aus. Als Bürgervertreterin gehörte sie dann noch von 1989 bis 1999 dem Kulturausschuss sowie dem Behinderten-Beirat an. Letzteres durchaus mit eigenem Erfahrungs-Hintergrund, da sie zunehmend an Schwerhörigkeit litt.
 
Von 1992 bis 1994 war sie Sprecherin des Grünen Kreisverbandes in Hamm und vorher schon als Pressesprecherin und Schriftführerin tätig. Ihr folgte Jürgen Steinke im Amt des Sprechers nach. 1996 wäre sie laut Reserveliste der Grünen nochmal für Elvira Stöhs in den Rat nachgerückt, jedoch verzichtete sie auf das Mandat und [[Karsten Weymann]] folgte für sie nach. Brümmer wurde von den Mitgliedern der Grünen als bis heute einzige Person zur Ehrenvorsitzende der Grünen in Hamm bestimmt und war noch bis zu einem sehr hohen Alter politisch aktiv, sodass sie sich sogar noch zur [[Kommunalwahl in Hamm 2014|Kommunalwahl 2014]] auf Listen der Grünen aufstellen ließ.


=== Funktionen ===
=== Funktionen ===

Aktuelle Version vom 19. Juli 2024, 13:44 Uhr

Irma Brümmer

Irma Brümmer (* 23. März 1926 in München als Irma Gebhard; † 18. Juli 2018 in Unna) war eine Kommunalpolitikerin der Grünen (GAL). Nachdem sie 1987 in den Stadtrat nachrückte, war sie bis 1989 Fraktionsvorsitze der Grün-Alternativen Liste (GAL) und führte somit das Amt als erste Frau überhaupt in der Geschichte von Hamm dort aus.

Leben

Irma Brümmer wurde am 23. März 1926 in München geboren und wuchs dort sowie in Berlin auf. Aufgewachsen in einem bürgerlichen Umfeld, machte sie ihr Abitur und die Ausbildung zur technischen Assistentin für Chemie und Biologie. Berlin und Lahr in Baden lagen auf ihrem Weg ins Amt Rhynern, wo sie seit 1955 mit Fritz Brümmer, dem damaligen Baudirektor im Amt Rhynern und Karikaturisten, und ihren drei Kindern lebte. Im Jahr 1992 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. 1995 starb Fritz Brümmer, mit dem sie seit 1949 bis zu seinem Tod verheiratet war. Sie gründete den "Graphischer Verlag Irma Brümmer-Gebhard", um die Bücher ihres Mannes Fritz (Karikaturen zur Stadtgeschichte u.a.) verlegen und verkaufen zu können.

Irma Brümmer lebte mit ihrer Familie im Stadtbezirk Rhynern und starb am 18. Juli 2018 mit 92 Jahren in einem Pflegeheim in Unna. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Evangelischen Friedhof Rhynern.

Politik

Brümmer beteiligte sich bereits vor der Gründung der Grünen an politischen und sozialen Bewegungen in Hamm. Am 8. August 1979 gründete sie als Mitinitiatorin die Grüne Wählergemeinschaft mit, die an der Kommunalwahl teilnahm. Am 12. Dezember 1979 wurde sie zur ersten Sprecherin der Grünen Wählergemeinschaft gewählt, die neben dem neu gegründeten Grünen Kreisverband bestand. Sie blieb bis 1981 im Amt. In der Statistik der Grünen NRW wurde sie als eines der ersten Mitglieder unter der Nr.128 geführt. Jahrelang arbeitete sie aktiv in diversen Bürgerinitiativen mit (BI Erhalt der Linden in der Alten Salzstraße, BI Fährstraße, BI gegen Giftmülldeponie, BI Aue statt Lippesee und BI Umweltschutz Hamm (gegen den THTR) – basierend auf ihrem Verständnis und naturwissenschaftlichen Wissen.

Bei der Kommunalwahl 1984 kandidierte sie für die Grüne-Alternative Liste (GAL) für die Bezirksvertretung Hamm-Rhynern sowie für den Stadtrat. Nachdem Andreas Schulte 1986 aus der Bezirksvertretung Rhynern ausschied, rückte sie für ihn in dieser nach. Da die GAL und die Grünen damals noch das Rotationsprinzip hatten, Mandatsträger sollten nicht die dominanten Rolle spielen, sondern die Sache, gab es nach circa der Hälfte der Legislaturperiode einen Wechsel der kompletten Ratsfraktion. Somit rückte Brümmer 1987 in den Stadtrat nach und wurde als erste Frau in der Geschichte der Stadt Hamm überhaupt Fraktionsvorsitzende. Ihr Mandat in der Bezirksvertretung Rhynern gab sie 1987 an Peter Wolter weiter. Im Jahr 1989 schied sie aus dem Stadtrat aus. Als Bürgervertreterin gehörte sie dann noch von 1989 bis 1999 dem Kulturausschuss sowie dem Behinderten-Beirat an. Letzteres durchaus mit eigenem Erfahrungs-Hintergrund, da sie zunehmend an Schwerhörigkeit litt.

Von 1992 bis 1994 war sie Sprecherin des Grünen Kreisverbandes in Hamm und vorher schon als Pressesprecherin und Schriftführerin tätig. Ihr folgte Jürgen Steinke im Amt des Sprechers nach. 1996 wäre sie laut Reserveliste der Grünen nochmal für Elvira Stöhs in den Rat nachgerückt, jedoch verzichtete sie auf das Mandat und Karsten Weymann folgte für sie nach. Brümmer wurde von den Mitgliedern der Grünen als bis heute einzige Person zur Ehrenvorsitzende der Grünen in Hamm bestimmt und war noch bis zu einem sehr hohen Alter politisch aktiv, sodass sie sich sogar noch zur Kommunalwahl 2014 auf Listen der Grünen aufstellen ließ.

Funktionen

  • Vorsitzende der Grünen Wählergemeinschaft (1979–1981)
  • Mitglied in der Bezirksvertretung Hamm-Rhynern (1986–1987)
  • Mitglied im Rat der Stadt Hamm (1987–1989)
  • Fraktionsvorsitzende der Grünen-Alternativen-Liste (GAL) im Rat der Stadt Hamm (1987–1989)
  • Mitglied im Kulturausschuss (1989–1999)
  • Mitglied im Behinderten-Beirat (1989–1999)
  • Kreisvorsitzende des Grünen Kreisverbandes Hamm (1992–1994)