Gebrüder Alsberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie Alsberg betrieb bzw. errichtete unter diversen Firmen und in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen in verschiedenen Städten Textil-Geschäfte, Textil-Kaufhäuser oder Warenhäuser<ref Name="Wikipedia"> vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufhaus_Alsberg Wikipedia-Artikel "Kaufhaus Alsberg"]</ref>. Stammvater der Familie war Siegfried Alsberg (* 1850, † 1935 in Köln)<ref Name="Wikipedia"/>.
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Das Kaufhaus '''Gebrüder Alsberg''' in der [[Bahnhofstraße]] 10-12 war ein seit 1904 von den Brüdern Isidor und Theodor Lauter gehaltenes eigenständiges Kaufhaus. Die Brüder hatten das Haus für 20.000 Mark erworben<ref name="Aschhoff"> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 398</ref>.
Die Familie Alsberg betrieb bzw. errichtete unter diversen Firmen und in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen in verschiedenen Städten Textil-Geschäfte, Textil-Kaufhäuser oder Warenhäuser.<ref Name="Wikipedia"> vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufhaus_Alsberg Wikipedia-Artikel "Kaufhaus Alsberg"]</ref> Stammvater der Familie war Siegfried Alsberg (* 1850, † 1935 in Köln).<ref Name="Wikipedia"/>


Das Kaufhaus war für sein soziales Engagement in Hamm bekannt. So stellte die Firma 1908 im Zusammenhang mit dem großen Grubenunglück auf der [[Zeche Radbod]] für die verletzen Kumpel Wäsche zur Verfügung. Obwohl als jüdisches Kaufhaus geführt wurden katholische Erstkommunionkinder oder evangelische Konfirmanden aus ärmeren Familie zu den entsprechenden Feierlichkeiten von der Fa. Alsberg stets eingekleidet<ref name="Aschhoff" />.
Das Kaufhaus '''Gebrüder Alsberg''' in der [[Bahnhofstraße]] 10–12 war ein seit 1904 von den Brüdern Isidor und Theodor Lauter gehaltenes eigenständiges Kaufhaus. Die Brüder hatten das Haus für 20.000 Mark erworben.<ref name="Aschhoff">vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021, S. 398.</ref>


Das Kaufhaus unterhielt eine eigene Fußballmannschaft<ref name="Aschhoff" />.
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Das Kaufhaus war für sein soziales Engagement in Hamm bekannt. So stellte die Firma 1908 im Zusammenhang mit dem großen Grubenunglück auf der [[Zeche Radbod]] für die verletzen Kumpel Wäsche zur Verfügung. Obwohl als jüdisches Kaufhaus geführt, wurden katholische Erstkommunionkinder oder evangelische Konfirmanden aus ärmeren Familie zu den entsprechenden Feierlichkeiten von der Fa. Alsberg stets eingekleidet.<ref name="Aschhoff" />


Als jüdisches Kaufhaus blieb das Geschäft an hohen jüdischen Feiertagen geschlossen. Doch obwohl die Geschäftsleitung, die Prokuristen und sehr viele der 200 Angestellten jüdischen Glaubens waren, wurde am Samstag das Geschäft aufgehalten<ref name="Aschhoff" />.
Das Kaufhaus unterhielt eine eigene Fußballmannschaft.<ref name="Aschhoff" />


Im Jahr [[1927]] betrug das Gesellschaftskapital der Firma Gebrüder Alsberg 1 Million Mark. Als Gesellschafter leiteten Helene Lauter, Rudolf Lauter und Fritz Goldschmidt die Geschicke des Kaufhauses<ref name="Aschhoff" />. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen die Drangsalierungen gegen das Kaufhaus Alsberg. Durch Boykottaufrufe wurde der Umsatz des Hauses bis 1935 halbiert. Theodor Lauter und Fritz Goldschmidt schieden aus der Geschäftsführung aus. Helene Lauter als verbliebene Alleininhaberin wurde schließlich durch den Gauwirtschaftsberater des Gaus Westfalen Süd gezwungen, das Haus weit unter Wert an das NSDAP-Mitglied [[Fahning]] zu verkaufen<ref name="Aschhoff" />. [[1951]] wurde aus dem Kaufhaus [[Müller-Hamm]] und [[1972]] der [[Kaufhof]].
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Als jüdisches Kaufhaus blieb das Geschäft an hohen jüdischen Feiertagen geschlossen. Doch obwohl die Geschäftsleitung, die Prokuristen und sehr viele der 200 Angestellten jüdischen Glaubens waren, wurde am Samstag das Geschäft aufgehalten.<ref name="Aschhoff" />
 
Im Jahr [[1927]] betrug das Gesellschaftskapital der Firma Gebrüder Alsberg 1 Million Mark. Als Gesellschafter leiteten Helene Lauter, Rudolf Lauter und Fritz Goldschmidt die Geschicke des Kaufhauses.<ref name="Aschhoff" /> Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen die Drangsalierungen gegen das Kaufhaus Alsberg. Durch Boykottaufrufe wurde der Umsatz des Hauses bis 1935 halbiert. Theodor Lauter und Fritz Goldschmidt schieden aus der Geschäftsführung aus.  
 
Helene Lauter als verbliebene Alleininhaberin wurde schließlich durch den Gauwirtschaftsberater des Gaus Westfalen Süd am [[14. August]] [[1936]] dazu gezwungen, das Haus weit unter Wert an das NSDAP-Mitglied [[Fahning]] zu verkaufen.<ref name="Aschhoff" /> [[1951]] wurde aus dem Kaufhaus [[Müller-Hamm]] und [[1972]] der [[Kaufhof]].
 
== Presseberichte ==
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Bild:Kaufhof.jpg|Westfälische Heimatblätter<br/>Mai 2010
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[[Kategorie:Ehemalige Firmen]]
[[Kategorie:Ehemalige Firmen]]
[[Kategorie:Kaufhäuser]]
[[Kategorie:Mitte (Bezirk)]]
[[Kategorie:Bahnhofstraße]]

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 15:46 Uhr

Kaufhaus Gbr. Alsberg (rechts) um 1900

Die Familie Alsberg betrieb bzw. errichtete unter diversen Firmen und in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen in verschiedenen Städten Textil-Geschäfte, Textil-Kaufhäuser oder Warenhäuser.[1] Stammvater der Familie war Siegfried Alsberg (* 1850, † 1935 in Köln).[1]

Das Kaufhaus Gebrüder Alsberg in der Bahnhofstraße 10–12 war ein seit 1904 von den Brüdern Isidor und Theodor Lauter gehaltenes eigenständiges Kaufhaus. Die Brüder hatten das Haus für 20.000 Mark erworben.[2]

Kaufhaus Alsberg (links), gegenüber Kaufhaus Richter

Das Kaufhaus war für sein soziales Engagement in Hamm bekannt. So stellte die Firma 1908 im Zusammenhang mit dem großen Grubenunglück auf der Zeche Radbod für die verletzen Kumpel Wäsche zur Verfügung. Obwohl als jüdisches Kaufhaus geführt, wurden katholische Erstkommunionkinder oder evangelische Konfirmanden aus ärmeren Familie zu den entsprechenden Feierlichkeiten von der Fa. Alsberg stets eingekleidet.[2]

Das Kaufhaus unterhielt eine eigene Fußballmannschaft.[2]

Kaufhaus Alsberg (1910)

Als jüdisches Kaufhaus blieb das Geschäft an hohen jüdischen Feiertagen geschlossen. Doch obwohl die Geschäftsleitung, die Prokuristen und sehr viele der 200 Angestellten jüdischen Glaubens waren, wurde am Samstag das Geschäft aufgehalten.[2]

Im Jahr 1927 betrug das Gesellschaftskapital der Firma Gebrüder Alsberg 1 Million Mark. Als Gesellschafter leiteten Helene Lauter, Rudolf Lauter und Fritz Goldschmidt die Geschicke des Kaufhauses.[2] Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen die Drangsalierungen gegen das Kaufhaus Alsberg. Durch Boykottaufrufe wurde der Umsatz des Hauses bis 1935 halbiert. Theodor Lauter und Fritz Goldschmidt schieden aus der Geschäftsführung aus.

Helene Lauter als verbliebene Alleininhaberin wurde schließlich durch den Gauwirtschaftsberater des Gaus Westfalen Süd am 14. August 1936 dazu gezwungen, das Haus weit unter Wert an das NSDAP-Mitglied Fahning zu verkaufen.[2] 1951 wurde aus dem Kaufhaus Müller-Hamm und 1972 der Kaufhof.

Presseberichte

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 vgl. Wikipedia-Artikel "Kaufhaus Alsberg"
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021, S. 398.